AGRÁRTÖRTÉNETI SZEMLE 13. évfolyam (1971)

1971 / 3-4. sz. - KÖZLEMÉNYEK - LÁNG PÉTER: Mezőgazdasági érdekképviselet Magyarországon : az agrárius mozgalom zászlóbontása és szervezeteinek kiépülése

9* AZ AGRÁRIUS MOZGALOM ZÁSZLÓBONTÁSA 407 PÉTER LÁNG LANDWIRTSCHAFTLICHE INTERESSENVERTRETUNG IN UNGARN. DIE ENTFALTUNG DER AGRARIERBEWEGUNG UND DER AUSBAU SEINER ORGANISATIONEN Zusammen jassung In Ungarn wirkten zwei Arten von Organisationen der landwirtschaftlichen Sozial­politik: die Landwirteverbände und die großen Genossensehaftszentren. Das Organ, das die Agrarbewegung um die Jahrhundertwende zusammenfaßte, der Landesverband der ungarischen Landwirte, war in dieser Form noch 1835 gebildet worden. Der agrarische Charakter seiner Tätigkeit aber entfaltete sich erst nach der Krise des Jahres 1873. Der II. Kongreß der ungarischen Landwirte in Székesfehérvár im Jahre 1879 verkün­dete bereits ausgesprochene Agrarierideen. Er verlangte die Einführung des Schutz­zolles, einer verbesserte Versorgung der Landwirtschaft mit Krediten. An die Spitze der Bewegung stellte sich Graf Sándor Károlyi. Einen neuen Anstoß erhielt die Bewegung auf dem 1885 in Budapest abgehalte­nen internationalen Kongreß der Landwirte, dem in den folgenden Jahren eine zähe Arbeit folgte, vor allem an der ideologischen Front. Eine große Rolle spielte dabei die beginnende Agrarierpresse (Gründung der Zeitungen Köztelek und Hazánk). Bis zum Beginn des Jahrhunderts aber stand nur eine kleine, aus konservativen Großgrund­besitzern und Agrarpolitikern bestehende Gruppe hinter der Bewegung. Das änderte sich, als am 19. Januar 1896 der Ungarische Landwirteverband gegründet wurde. Unmittelbar davor hatte im Mai 1895 der III. Kongreß der Landwirte statt­gefunden. Dieser hatte einen Beschluß über die Notwendigkeit einer gesetzlichen land­wirtschaftlichen Interessenvertretung gefaßt. Das wurde das Programm für die Agrarier­bewegung. Damals rückte auch bereits die soziale Frage in den Vordergrund. Das Ziel war ganz offensichtlich der Kampf gegen die agrarsozialistischen Bewegungen. Gegen­über der Organisation der Großgrundbesitzer hatte der Verband der Landwirte auch die Vertretung der Interessen der Bauern auf seine Fahne geschrieben. Diese auf breiter Grundlage ruhende Organisation war berufen, um die Jahrhundertwende der Agrarier­bewegung zum Siege zu verhelfen.

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