Arader Zeitung, Januar-Juni 1933 (Jahrgang 14, nr. 1-76)

1933-01-01 / nr. 1

1473 IE 051 BIE <= - || Einz­el ; Bezugspreise (Vorauszahlung): für jeden Sonntag, "-3 Mittwoch und Freitag ganzjährig Lei 360, halbjährig Am meisten verbreitete deutsche Zeitung im Banat sowie den anderen deutschen Siedlungsgebieten Lei 1 Lei 180, für das Angland 4 USA-Dollar over Lei 700. Folge 1. Verantwortlicher Schriftleiter Nik. Bitte, Schriftleitung , Verwaltung Arad, Erde Fischplatz- Filiale Temeschwar-Josefstadt, Str. Bratianu 1a, Fernsprecher Arad: 6-39. Temeschwar: 21-82, Arad, Sonntag, den 1. Jänner 1933. ne Bezugspreise (Vorausbezahlung): für die ärmere | Einzel! Bevölkerung wöchentlich nur einmal am Sonntag, G * ganzjährig 180, halbjährig 90, vierteljährig 45 Lei.] Keil ie 5 14 Jahrgang. . wg Bas haben wir zu hoffen? Wieder fliehen wir an der Schwelle eines neuen Jahres, ein Anlaß,­­welcher die Her­­zen mit neuen Hoffnungen erfüllt. Beson­­ders in schicksalsschweren Tagen werden alte­­ Hoffnungen immer wieder rege, wenngleich sie sich oft schon als trügerisch erwiesen ha­­ben. Leben ist Hoffnung! Wer nicht mehr zu hoffen hat, der führt nur mehr ein Scheindasein, ein Leben ohne Inhalt und Freude. Wir aber wollen leben und hoffen, daß sich manche unserer Erwartungen, die nns im abgelaufenen Jahre vorenthalten geblie­­ben sind, im neuen Jahr erfüllen. Unsere Hoffnungen sind zweifacher Art: Hoffnun­­gen, die wir als Volk hegen, und Hoffnun­­gen als Bürger und Einzelindividuen. Unsere Hoffnungen als Volk bestehen im wesentlichen darin, daß wir in diesem Staat einer gleichmäßigen Behandlung wie das Staatsvolk teilhaftig werden und man uns die Möglichkeit gebe, uns wirtschaftlich nach unserer Leistungsfähigkeit zu entfal­­ten, wodurch auch gleichzeitig unsere Hoff­­nungen als Einzelindividuen in Erfüllung­­ Wg 5­002 © Em, Pi ee­we­rk 10 seben un arbeiten, um uns auch vom Staa­­te gegenüber näglich zu erweisen. Diese unsere Hoffnungen sind nicht neu. Alljährlich werden sie in unseren Neuto5re­­wunsch eingeflochten. Sie haben sich aber „auch im vergangenen Jahre nicht erfüllt, fe vn wir sie auch heuer wieder erneuert , müssen. , Werden sie sehr erhört werden? . Wir wollen Hoffen, weil die Hoffnung auch für uns als, Volk Leben bedeutet, an das wir uns klammern wie einer, der „sich“ für­­"das Leber wert hält. ; Wir wollen die Wahrhaftiglett * "Worte und Taten.­­68 ist genug der %: ;ıiffäbertvir« senden Worte und oratorisch gewrechselten­­» Phrasen. Nicht eine Spur von Wahrheit, nicht ein Vira von“ Echtheit, nicht ein . 2 Gramm uch Aufrichtigkeit, Kann dies eine «„Lebensförderung sein? Nein! Denn wahr a Goethe-Wort: „Nur Wahrheit kann „7648 Leben fördern.“ Bei uns aber ist die Wahrheit auf den Kopf gestellt. Dies erle­­­­ben wir täglich im politischen, wie im öf­­fentlichen Leben. Wir sind das Land, das alle zwei Jahre drei Regierungen hervor­­bringt, von denen jene bestrebt ist, das, was ihre Vorgängerin geschaffen, wieder zu ver­­nichten, um wieder von vorne beginnen zu können. Die Regierung. Dorga hat zum Beispiel das Minderheitenministerium errichtet. Die erste Tat Dlam­u'd war 45, dasselbe abzu­­bauen. .. Dorga hat die Gemeinde-, Komitats­- und Stadträte aufgelöst und Mantu hat sie­­ wie­­­ „ wer eingeseht.. Argetotainit hat das Konvertierungsgeseß gemacht, dessen Durchführung durch die Maniu-Regierung mit Maßnahmen zw wec­selhafter Art verhindert wurde. Die­­ Regierung verkündete Erleichterung des Steuerdru>s. Um dies zu erreichen, wurden verschiedene inquisitorische Maßnah­­men gegen die Staatsbeamten getroffen. Als die Regierung Manitu das Erbe vor­ 609 antrat, versprach sie, eine neue Nera­ für die Minderheiten zu schaffen und eine förm­­­liche Beglückung ihres nicht allgue glücklichen „Daseins unter von Einflüssen der verschie­­denen Ueberpatrioten und Gte3Xannemmne­­­­ralisten hervorzurufen. Der Effekt war eine Zeit der veratorischen­­ Verordnungen und Verfügungen, welche gerade den Minderhei­­// vom im Des Harm­on Een zum Betoußtsein "49928: “* m .­T <| AN Die Gloden verkünden das neue Jahr, alte war! Hört ihr die Loden hoch erklingen, Vom künft'gen Jahr sie uns jett singen. Ach, sei doch dieses neue Jahr Ein bess'res als das Gerabsebung der Auslandsschulden. Die Pläne der Regierung, Bukarest. Zwischen der Regierung und den französischen Gläubigern sind Verhandlungen im Zuge, welche eine Verminderung der rumänischen Schul­­den bezwecken. Die rumänischen Del­­­gterten haben den Gläubigern­­ fol­­gende Vorschläge unterbreitet: 1. Aufhebung der­ Amortisationen auf mehrere Jahre, 2. Bezahlung der“ Zinsen nach der Stabilisierungsanleihe von 1929 und der 7,5-prozentigen Anleihe von 1931 in der Weise, daß die Einlösung ver . Kupone abwechselnd in Lei w und fremden Valuten geschehe. Die Be­­zahlung erfolgt im Wege der Nattos |­ EEE RENTE EEE ER SR TEBGEIN ENFER RRGT IFF IS US AAA GEE IT ÜREE?, nalbank durch Vermitilung der Kom­­pensationskasse. 3. Die Besitzer der­­ Wertpapiere mögen sich in eine 50-prozentige Ver­­minderung des Revatorisier­ungskoe­­fizients einwilligen. Es kommt fest nur noch darauf an, was die„ Gläubiger zu diesen“ Vor­­schlägen sagen. Angeblich ist ein pro­­visorisches Abkommen bereits zu­­stande gekommen, laut welchem­ die im Jänner­en Räten bis 16. März aufgeschoben wurden, bis zu welcher Zeit die endgültigen Verein­­­­barungen zu treffen sind, Bringen wollten, dab man sie nicht als voll­­wertige Bürger zu beyanbveln" geneigt sei. Mit einem Wort,­­es ist bisher nicht eine Tat vollbracht" worden, "welche eine positive Erleichterung des Lebens­­ erbracht hätte. Man erstickt uns mit Worten, man betäubt uns mit Phrasen, man ersäuft uns in Lü­­­­gen. Unter solchen­ Sinsiassen, unter Seinen Frglaungi uihonen 37% Su­uren aufs E­­ & iR W E zubringen, dazu gehört Rebensmut, wie er vom deutschen Volke innewohnt; es gehört viel Gelbstüberwindung dazu, um diese von Gott und der Vernunft verlassene Zeit zu überleben.­­ Und troßvem wollen wir arbeiten, hoffen und­ nicht verzweifeln. Wir wollen dein Anbruch des neuen Jahres m­it Zuversicht und Freköe sinsegenichen Gelügd u Ein glückliches neues Jahr wün­­schen wir allen unseren Lesern, Inse­­renten und Gönnern. " Die „Arader Zeitung“. Nnorosen — der „Retter“ des Landes“ bleibt aktiv in der Politik. Bukarest.Das Blatt des Marschalls Averescu, die„ Indreptarea“, wendet sich in beleidigten Worten gegen die Gerüchte, daß Averescu sich aus dem politischen Leben zurückziehen wolle. Das Blatt bezeichnet das Gerücht als eine Infamie des „Cuvantul“ gegen Marschall Averescu, der nicht im ent­­ferntesten daran denke, sich zurückzu­­ziehen. Er werden im Gegenteil sofort nach den Feiertagen „einen heftigen Kampf um die Rettung des Landes“ eröffnen und ihn mindestens so lange fortsetzen, bis die Dinge in ein nor­­­­males Geleise geführt sind. mi Four Pa Mundaun­e, Vie, VyBn Sturdind , ist gegangen. Sıfta. Die Agrarpartei stellte schon vor langer Zeit die Forderung eines vierten Portefeuiles im­ Kabinett. Im letzten Ministerrat wurde diese Sorderung wieder aufgeworfen, ‚so hat die drei Minister der Agrarpar­­tei ihre Demission einreichten. Nach­­her­ beschloß auch der Ministerrat sei­­ne Abdankung. Das serbische Banat­­will ein autonomes Land im serbischen Staatenbunde werden, Belgrad. Eine Versammlung von­ Serben aus dem Donaubanat (Ba­­nat und Batschka) machte sich das Agramer Programm der Kroaten zu­­ eigen und verlangt die Einberufung der Nationalversammlung unde­ die Umgestaltung Sü­dslawiens in einen Staatenbund. Die Serben des Donaubanates stellten zugleich die­ Forderung auf, daß das Donaubanat in dem südsla­­wischen Staatenbund ein autonomes Land bilden soll, Wieder Zolltaxenerhöhung,­ ­­­­­­­­­­­ Bukarest. Die Generaldirektion­ für Zölle hat von Zollämtern bekanntge­g­eben, daß auf Grund des Gesetzes“ Über die Schaffung eines Fonds zur Entwicklung des nationalen F­unk­­netzes folgende Taxen für die Einn­ Ir­x von N­abivapparaten, Bestahlt»­eilen und Lampen eingeführt werden, 300 Lei für das Kilogramm netto " ohne Hülle für Bestandteile von Auf­­nahmsapparaten,­­ 20. Lei für jede Lampe jeglicher Art mit zwei oder mehr Elektrovden. Die einlaufenden­ Taxen­ werden am Ende jedes­ Monates von den Zollämtern an die Nationalbank oder ihre Zweigstellen in­ der Provinz zu­­gunsten des erwähnten Fonds einge

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