Arader Zeitung, Juli-Dezember 1937 (Jahrgang 18, nr. 76-153)

1937-07-02 / nr. 76

N9 34 35 Lei. Postsche>konto: 87119. Am meisten verbreitete deutsche Zeitung im Banat und den anderen deutschen Siedlungsgebieten Folge 76, ganzjährig 320, für Großunternehmungen 1000 Lei, für das Verantwortlicher Schriftleiter: Nik, Bitto. Filiale: Timisoara-Josefstadt, Str. Bratianu 30. Telefon: Arad 16-39. :—: Telefon Timisoara 21.82. 22. un 714 2 Lei raderdeifuns “ Banater Molt­szeitung: 7 Bezugspreise (Vorausbezahlung): Für Sonntag, Mittwoch und Freitag halbjährig 160, Ausland 4 Dollar. Schriftleitung und Verwaltung: Arad, E>e Fischplatz. Arad, Freitag, den 2. Juli 1937, Bezugspreise (Vorausbezahlung): Wöchentlich nur einmal am Sonntag mit Romanbeilage in Buch­­form, ganzjährig 140, halbjährig 70, vierteljährig 18. Jahrgang. Georg VI. erklärte: Der Krieg : ein Unglück für Besiegte und für Sieger London. Vorgestern defilierten im Hyde-Park 80.000 gew. Frontkämp­­fer vor König Georg VI. Der König bezeichnete in einer Rede den Krieg als ein Unglück für Besiegte und Si­­­ger. Es gibt Länder, sag­e der König, die den Krieg nicht kennengelernt ha­­ben und ich bete zu Gott, daß sie ihn auch nie kennenlernen. Die albanischen Ver­y - [cyndrcer hingerichtet“ Skutari. Das Kriegs­gericht hat am 28. Juni das Urteil gegen zehn Ver­­schwörer gefällt, die unter Führung des gew. Innenminister 38 Toto den schlagen und Toto auf der Flucht von Gendarmen erschossen. Das Kriegs­ge­­richt verurteilte den Bruder Toto3, zwei Offiziere und einen Feldwebel zum Tode, die übrigen 6 Angeklagten zu lebenslänglichem Zuchthaus. Die zum Tode Verurteilten wurden so­­fort erschossen. —— Mohammedanerm­uhen in Indien Bombay. In Srinagar im Pand­­schab kam es zu Kundgebungen der Mohammedaner, die in Straßenkämp­­fe ausarteten, als die Polizei gegen die Demonstranten vorging. Die Po­­lizei mußte von der Schußwaffe Ge­­brauch machen, wodurch ein Moham­­­medaner getötet und mehrere schwer­­verlegt wurden. Durch Steinwürfe haben 75 Polizisten Verletzungen er­­litten. —— Slauer G.ıreidemarst in den Donauhäfen Weizen wird derzeit nur Blau ge­­handelt. In Braila wurden für Wei­­zen 80-er Qualität und mit einem Prozent Besatz 505 Lei pro Meter­­zentner gezahlt. Für Roggen besteht geringe Nachfrage, Mais ist fest und erzielte ab Konstanka 330—332 Lei pro Meterzentner, Neugerste für Au­­gustlieferung wurde mit 340 Lei pro Miz. gehandelt. Der Rapspreis steigt. In Konstanza wurden bereits 705— 710 Lei pro Miz. gezahlt. Militärische Gleichberec­htigung für Ungarn Belgrad. Das Blatt „Sloven“ bringt die aufsehenerregende Nach­­richt, daß die Kleine Entente dem­­nächst Ungarn die Wiederaufrüstung und Einführung der allgemeinen Mi­­litärdienstpflicht gewähren wird. Die­­ses Entgegenkommen der Kleinen En­­tente soll die Zusammenarbeit auf wirtschaftlicher Grundlage mit Un­­ 1509 31 anbahnen. garn nen Außerordentliche Finanzmaßnahmen in Frankreich Budget-Gleichgewicht nur durch Steuer­­erhöhung zu erhoffen Paris. In der gestrigen Sitzung der Kammer wurde das neuerdings vorgelegte Ermächtigungs­geset, laut welchem die Regierung zum Aus­glei­­chen des Fehlbetrages im Staats­­haushalt zur Erhöhung von Steuern, Gebühren usw. freie Hand erhalten soll, mit 380 gegen 228 Stimmen angenommen. Nun wird das Gesetz er­ben dem Senat vorgelegt wer­­en, N des­ Finanzministers Bonnet stieg Der Fehlbetrag im­­ Staatshaushalt vom 1. bis 22. Juni um 5% u. vom 22. bis 28. um weitere 2.5 Milliarden Franks. Zur Deckung des ganzen bisherigen Fehlbetrages, erklärte Bonnet, genügt die Erhö­­hung der Steuern und Gebühren, wie die der Zoll- und Eisenbahntarife allein nicht, sondern es müsse auch eine neuere Frank­­abwertung erfolgen, wie auch zu den strengsten Sparmaßnahmen geschritten werden, wählte Befragt, ob die Frankabwertung im Einvernehmen mit den Vereinig­­ten Staaten und England vorgenom­­men werde — mit denen Frankreich bekanntlicher Weise ein gemeinsames Währungsabkommen hat —, ant­­wortete Finanzminister Bonnet, daß die beiden Staaten über die diesbe­­zügliche Absicht Frankreichs in Kenntnis gesetzt wurden. Das Ermächtigungsgesetz soll eine Gültigkeit bis zum 31. August haben, doch muß dem Parlament in der er­­sten außerordentlichen Eagung über die­­ ergriffenen Finanzmaßnahmen der Regierung zwei s3 Gutheißung Be­­­richt erstattet werden. Nun wird über das weitere Schik­­sal des Ermächtigungsgesetzes der­­selbe Senat zu entscheiden haben, welcher der Blum-Regierung die Er­­mächtigung zu außerordentlichen Fi­­nanzmaßregaln verweigert hat u. da­­durch deren Sturz herbeiführte. Soll­­te der Senat — was durchaus wahr­­scheinlich erscheint — auch der Re­­gierung Chautemps die außerordent­­lichen Vollmachten verweigern, — wird das Parlament aufgelöst. Des Einzig des Hereschees in W i Im ersten Auto Sr. Majestät Karl II. ) u, der polnnische Staatspräsident Moscicki,­ ­ Im zweiten Auto Thronfolger Michael mit Marschall 2 Rydz-Smigly. „Die Diplomaten haben zu gehorchen“ Kassel. Gestern wurde im Prunk­­saale des hiesigen Rathauses der diesjährige deutsche Frontkämpfertag eröffnet, an welchem Abordnungen der englischen, französischen, italieni­­schen und ungarischen Frontkämpfer die Wichtigkeit der europäischen Zu­­­­sammenarbeit betonten. Der Vorsit­­­­­­ende der deutschen Frontkämpfer­agte bei der Tagung unter anderem folgendes: „Wenn wir Frontkämpfer von England bis Italien und von Frank­­reich bis Jugoslawien den Frieden wünschen, dann haben die Diploma­­tien zu gehorchen!“ Riesenfeuer in Akkermann Cetatea-Alba-Akkermann. Im Zen­­trum der Stadt, in der Kolonialwa­­renhandlung Blechmann, explodierte ein Benzinkocher und bildete so den Aus­gangs­punkt eines verheerenden Schabenfeuers. In kurzer Zeit standen nicht weni­­ger als 5 Gebäude der Umgebung in hellen Flammen, die erst an­ stundenlangen Anstrengungen gelöscht werden konnten. Der Schaden ist sehr — Schweres Unwetter im Satmarer Komitat 1 Todesopfer — bedeutender Sachschaden. Satmar. Ueber Großkarol u. Um­­gebung entlud sich ein wolkenbruchar­­tiges Regen- und Hagelgewitter. Auf der Gutsherrschaft Degenfeld wurde der 18-jährige Knecht Johann Müller vom Blitz getötet. In der Gemeinde Genc8 wurden 2 Pferde und in der Gemeinde Tasnad 3 Kühe vom Blitz erschlagen. Der Hagel hat am Getrei­­de und in den Weingärten großen Schaden angerichtet.

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