Textil, 1924 (4. évfolyam, 1-24. szám)

1924-01-01 / 1. szám

1. Januar 1924 Seite 3, 360 Milliarden in neue ungarische Textilfabriken investiert Von Philipp Weiss, Präsident der Pester Ungarischen Kommeriialbank und des Landesvereins der ungarischen Textilfabrikanten Im verflossenen Jahre hat die ungarische Textilindustrie einen weiteren mächtigen Aufschwung genommen. Der Ge­schäftsgang in den bestehenden Fabriken gestaltete sich be­sonders in der ersten Jahreshälfte äusserst günstig. Die gute Konjunktur hat ein grosser Teil der Fabriken zur Erweiterung und Modernisierung ihrer Betriebe benützt. Ausserdem began­nen zahlreiche neue Betriebe die Arbeit, nachdem die maschi­nelle Einrichtung beendet war. Das Jahr 1923 war ein wahres Rekordjahr auf dem Gebiete der Errichtung neuer lextilfabri­­ken. Die Zahl der Baumwollspindeln erhöhte sich von 35.000 auf 58.000, ungefähr 28.000 weitere Spindeln stehen unter Montierung. Bis Ende nächsten Jahres werden der ungarischen Baumwollspinnerei bereits 104.000 Spindeln zur Verfügung stehen. Wesentlich vergrössert haben sich ferner die Baum­wollweberei (um 2500 neue Webstühle), die Tuchindustrie (um 400 neue Webstühle), die Flachs- und Hanf Weberei (um 320 neue Webstühle) und die Seidenweberei (um 50 neue Web­stühle). Einen ähnlichen Aufstieg zeigen auch die Strickereien und die Konfektionsindustrie. Das Kapital, das in die neuen Textilfabriken investiert worden ist, kann auf 360 Milliarden Kronen geschätzt werden; es handelt sich zum überwiegenden Teile um ausländisches Kapital. Der Arbeitslohn, der von den neuen Betrieben ausbe­zahlt wird, betrjigt 35 bis 40 Milliarden Kronen im Jahre. Die industrielle Entwicklung hat eine wesentliche Verbesserung der Handelsbilanz herbeigeführt. Allein bei den Schafwollgeweben wird sich im Verhältnis zu 1922 ein Betrag von 300 Milliarden Kronen zu unseren Gunsten ergeben. Die bisherige Entwicklung der Textilindustrie beruht auf einer gesunden und realen Basis und berechtigt zu den schön­sten Aussichten. In der allerletzten Zeit ist die Entwicklung infolge der Unsicherheit der politischen Atmosphäre in Europa etwas ins Stocken geraten, bloss aus Deutschland zeigt sich infolge der dortigen Verhältnisse gesteigertes Interesse, aber derartige zeitweilige Pausen sind einerseits nur natürlich, an­dererseits gereichen sie der gesunden Entwicklung zum Vorteile. che 2000 kg, Säcke a) neu verboten, b) in gebrauchtem Zu­stande, eine Einfuhrbewilligung ist nicht nötig. Wollwaren: Schafwollgarn (für die Industrie) a) Kamm­garn, b) Streichgarn einfuhrfrei, Schafwollgarn (für den Klein­verkehr) 1000 kg, Wollstoffe 150.000 kg, Wolltücher und -decken (gewebt) 6000 kg, Strick- und Wirkwaren aus Wolle vom 1 Januar 1924 bis 28. Februar 1924 monatlich 2000 kg. Berliner Tücher, einmaliges Kontingent 1500 kg, Wollteppiche (mit Ausnahme orientalischer Teppiche) 200 kg, Teppiche aus sonstigen tierischen Haaren 1000 kg, Herrenhüte 6000 Stück, Herrenhutstumpen 12.000 Stück, Filzwaren von Fall zu Fall. Seiden- und Halbseidenwaren: Seiden- und Kunst seid Un­garn 3000 kg, Seiden- und Kunstseidengewebe 2000 kg, Seiden­­und Halbseidenbänder 300 kg, Seidensamt a) für Tapezierer von voll zu Fall, b) für die sonstigen aufarbeitenden Gewerbe 150 kg, c) für den Handel 150 kg, Seiden- und Kunstseiden­posamenten 100 kg, Strick- und Wirkwaren aus Seide und Kunstseide 100 kg, Seiden- und Kunstseidentücher (gewebt) 100 kg, Seidentüll, -schieier und -spitzen 100 kg, Halbseiden­gewebe a) für Tapezierer von Fall zu Fall, b) für Schirmerzeu­ger 500 kg, c) für die sonstigen aufarbeitenden Gewerbe 1300 kg, d) für den Handel 1500, Halbseidenbänder 300 kg, Halb­seidenposamenten 100 kg, Halbseidensamt a) für Tapezierer von Fall zu Fall, b) für die sonstigen aufarbeitenden Gewerbe 300 kg, c) für den Handel 200 kg, Halbseidentücher (gewebt) 300 kg, Strick- und' Wirkwaren aus Halbseide 300 kg. Damenhüte, Modellkleider, Kürschnerwaren: Samtbänder aus Baumwolle, Halbseide und Seide 100 kg, elastische Bän­der von Fall zu Fall (strenge Beurteilung), Leoner Waren 500 kg, Kunstblumenbestandteile 300 kg, Damenhutstumpen 6000 Stück, Damenhüte, ungamiert 6000 Stück, Damenhüte (gar­niert), Modelle für Huterzeuger pro Saison 300 Stück, Damen­modellkleider (für Damenschneider) pro Saison 300 Stück, Kürschnerwaren: Pelze, gefärbt, gewöhnliche Qualität, ex Kon­tingent, feinste, verboten, unkonfektionierte Pelze 200 kg und Pelzmodelle, pro Saison. 50 Stück. Die neuen ungarischen Textilimport­kontingente Die ungarische Regierung hat folgende Monatskontingente für die Einfuhr von Textilwaren aus dem Auslande bewilligt: Baumwollwaren: Watte (mit Ausnahm; von Watte für Heilzwecke) 8000 kg, Wattelin (aus Baumwolle oder Wolle) 5000 kg, Baumwollgarn (für den Handel) a) Webgarn (mit Aus­nahme von gebleichtem Paketgarn) 25.000 kg, b) für den Klein­verkehr zugerichtetes Garn (mit Ausnahme von Nähegarn) von Fall zu Fall, Zwirn a) für die aufarbeitenden Gewerbe 1050 kg, b) für den Handel 3550kg, Baumwollzwilch 2000 kg, Baumwoll­­gewebe (für den Handel) a) rohe Baumwollgewebe 4000 kg, b) gebleichte 12.000 kg, c) bungewebte Baumwollstoffe, leicht 300.OCO kg, d) scchwer 350.000 kg, e) feinste Baumwollgewebe 6500 kg, f)* bedruckte Baumwollgewebe 2000 kg, g) gefärbte Baumwollgewebe 3000 kg, Baumwollgewebe (für Tapezierer) von Fall zu Fall, Baumwollbänder (auch Hutbänder) 500 kg, Baumwoll- und Wollsamt a) für Tapezierer von Fall zu Fall, b) für die sonstigen aufarbeitenden Gewerbe 700 kg, c) für den Handel 1400 kg, Baumwolltüll-, Schleier- und Spitzenvorhänge­stoff a) für die aufarbeitende Gewerbe 200 kg, für den Handel 150 kg, Baumwollspitzen für die Hausindustrie von Fall zu Fall, für die aufarbeitenden Gewerbe 100 kg, für den Handel 100 kg, Baumwollstickereien und bestickte Gewebe (auch Luft­strickereien) 500 kg, Baumwollposa'.nenten 1100 kg, Strick- und Wirkwaren 7000 kg, (ausserdem konnten bis 31. Dezember 1923 21.000 kg im Budapester Zollamte befindliche Waren übernom­men werden), Tücher und Decken (gewebt) 6000 kg, Baumwoll­­organtin und Grundmaterial für Handarbeiten 2000 kg, Baum­­wollzwirnknöpfe 300 kg und Baumwoll-Möbelgarnituren von Fall zu hall (strenge Beurteilung)). Flachs-, Hanf-, Jute- und Cocuswaren; Leinenzwirn, Hanf­garn, (für gewerbliche Zwecke), Jutegarn (für gewerb­liche Zwecke), Hanfschläuche und sonstige technische Artikel von Fall zu Fall, Leinengewebe und Leinendamast 10.000 kg, Leinen-Körperbänder 200 kg, Juteteppiche 5000 kg, Cocusteppi­ Vom jugoslavischen Textilmarkte Von Makso Mayer, Direktor der „Textil" A. G, Zagreb Zagreb, Ende Dezember Unser Bericht kann sich nur mit Informationen über den Verkehr in den Detailgeschäften, sowohl in der Stadt als auch in der Provinz beschäftigen, da normaler Weise einige Tage vor Weihnachten das Hauptgewicht des Verkehres auf dem De­tailhandel liegt und der Engrosverkehr beinahe vollkommen zum Stillstände kommt. Infolge der äusserst milden Witterung hat das richtige Weihnachtsgeschäft — und hier ist wieder nur der Detailhandel zu verstehen — erst sehr spät begonnen, doch hat sich in den letzten Tagen der Verkehr von Tag zu Tag zusehends gesteigert, so, dass wir schon heute der festen Ueber­­zeugung Ausdruck verleihen können, dass das Gesamtergeb­nis des heurigen Weihnachts- und Neujahrgeschäftes nicht um Vieles gegen das vorjährige zurückstehen dürfte. Laut per­sönlich gemachten Erfahrungen waren die Geschäfslokale un­serer Branche in den letzten Tagen von Käufern ziemlich be­sucht, doch konnten wir überall bemerken, dass ein grosser Teil der Einkäufe, selbst in den kleinsten Detailgeschäften auf Kredit erfolgt, was eben noch immer auf den kolossalen Bargeldmangel zurückzuführen ist. Dem Urproduzenten schei­nen die heutigen Preisnotierungen seiner Produkte keine Kon­­venienz zu bieten und so bleibt eben, sei es Frucht, Wein etc. seine Fechsung im Magazin, resp. im Keller, ohne aus diesen Sachwerten Geld zu machen,. Die Folge davon ist, dass selbst der reichste Bauer heute nicht nur nicht in der Lage ist, seine alten Schulden bei dem Kaufmann zu tilgen, im Gegenteil, die unausbleiblichen Neuanschaffungen, welche naturgemäss, nachdem die Fechsung noch immer nicht verkauft wurde, sich nur auf das Allernotwendigste beschränken, müssen durch Inanspruchnahme eines weiteren Kredites getätigt werden. Es kann daher behauptet werden, dass sich nunmehr auch schon der überwiegende Teil selbst des Kleinhandels in Form von langfristigen Krediten abwickelt und ist der Detaillist demzu­folge nicht in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen gegen­über dem Engrossisten nachzukommeni, Diese Erscheinung spinnt sich mit ihren unangenehmen Folgen auf die Geschäftsgebah­­rung des Engrossisten weiter und diesem Umstande ist es zu­zuschreiben, dass selbst der bedeutendste Importeur heute in die unangenehme Lage versetzt wird, seine fälligen Zahlungen unter Hinweis auf die allgemeine Lage weiter hinauszuschieben. Der einzige Ausweg aus dieser unerquicklichen Situation ist die Reduktion des Umsatzes auf der ganzen Linie, begin­nend beim grössten Engrossisten, welcher gezwungen wird im Interesse der klaglosen Weiterführung seines Geschäftes die Einkäufe einerseits vorderhand zu sistieren, anderseits aber

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