Textil, 1927 (7. évfolyam, 1-24. szám) - Magyar Textiltechnologusok Lapja, 1927 (8. évfolyam, 1-10. szám)

1927-01-01 / 1. szám

Die Verwertung von Untersuchungsergebnissen in der Kalkulation. Unter dem schweren Druck der allgemeinen wirtschaft­lichen Lage bildet die Rentabilität der Produktion insbeson­dere auch in der Textilindustrie ein lebenswichtiges Ziel. Dieses Ziel zu erreichen genügt nicht, wenn man bei der Fabrikation das Beste leistet. Die kleinen, aber zahllosen Sünden, die bei der Beschaffung vom Rohmaterial begangen werden, lasten schwer auf der Produktion. Man soll nur bedenken, wieviele Materialien gebraucht werden, bei deren Beschaffung der Ein­käufer, zumeist ein Kaufmann, nicht die notwendigen speziellen Sachkenntnisse haben wirdl. Er wird nach seinem Gutdünken die Pflicht tun, nämlich, im besten Falle das günstigste, bezw. billigste Angebot acceptieren. Da aber ein billiger Kauf nicht immer der billigste Kauf ist, besonders bei der Verwendung des Artikels in der Produktion, ist es unbedingt notwendig der Qualitätsbeurteilung der Waren objektive Grundlagen zu schaffen, die es gestatten, Qualitätssdifferenzen in Geld auszu­drücken. Die zuverlässigste Grundlage bietet nur die chemi­sche Analyse. Man wird nicht zweifeln, dass die Beurteilung der Zuckerrübe nach ihrem Zuckergehalt, der Gold und Silber­erze nach Metallgehalt, der Kohle nach ihrem Heizwert ob­jektiv und zuverlässig ist. Im Folgenden ist eine Proposition mitgeteilt zur objekti­ven Qualitäts- und Preisbeurteilung von diastatischen Malzex­trakten. Es ist bekannt, dass wirksam in dem Präparat nur die Diastase ist. Dem theoretisch geschulten Techniker ist es ohne weiteres einleuchtend, dass die Kennzahlen, die die re­lative Menge der Diastase ausdrücken, zur Qualitätsbeurtei­lung dienen können. Man kann zwar gegen diese Annahme nichts einwenden, trotzdem ist die Richtigkeit der Annahme durch einen Versuch zu erhärten, die den Verhältnissen in der Industrie mehr angepasst ist. Die Beschreibung des Ver­suches ist die Folgende: Untersucht wurden Diastafor mit 10.560 D. E. und ein für ähnliche Zwecke empfohlenes Malzextrakt mit 5.200 D. E. Wir stellten von den zu untersuchenden Substanzen 2%­­ige Lösungen her. Nachdem diese Lösungen in Bächergläsern auf 60° C erwärmt waren, wurde je ein stark appretiertes Stück Inlet in diese Lösungen gelegt. Gewicht der Inletstücke war 2,76 g, die Menge der verwendeten 2%-igen Malzextrakt, bezw, Diastaforlösung 83 m3, d, h. cca, das 30-fache des Ge­wichtes des verwendeten Stoffstückes. Die Lösung der unter­suchten Substanz wurde während der Dauer des Versuches unter fortwährendem Rühren auf 60° C gehalten, wobei dafür gesorgt wurde, dass die Gewebstücke durch die Lösung ständig bedeckt blieben. Wir untersuchten in Interwallen von 5 Minuten kleine Proben des der Lösung zugegebenen appretier­ten Gewebes mit Chlorzinkjodlösung dahin, ob die Lösung die Stärke, den wichtigsten Bestandteil der Appretur schon ver­zuckert habe. Es wurde bestimmt, dass bei Lösungen obiger Konzentration die blaue Stärkereaktion bei den mit Malzextrakt bezeichneten Appreturentfernungsmittel in 2 St 25 Min, bei dem mit „Diastafor“ bezeichneten Appreturentfernungsmittel in 1 St 40 Min. verschwand. Auf Grund obiger Resultate wurde berechnet, dass um die Verzuckerung in der in dem Stoff enthaltenen Stärke in einer halben Stunde durchzuführen von Malzextrakt eine 9.67%-ige von „Diastafor“ eine 6.67%-ige Lösung notwendig wäre. Unsere Versuche mit solchen Lösungen von obiger Con­centration und unter Einhaltung der früher geschilderten Ar­beitsweise gaben folgendes Resultat: Bei Verwendung des 9.67%-igen Malzextraktes ver­schwand die Stärkereaktion in 35 Minuten, bei Verwendlung des 6.67%-igen „Diastafor“ in 25 Minuten. Die zur Verzuckerung des Stärkegehaltes der Appretur innerhalb y2 Stunde notwendige Concentration beträgt rech­nerisch ermittelt: für „Malzextrakt" 11.3% für „Diastofor“ 5.6% Man kann also aus den Resultaten feststellen, dass zur Erreichung des gleichen Appreturentfernungseffektes unter den angegebenen Versuchsverhältnissen von der „Mit Malz­extrakt“ bezeichneten Substanz cca zweimal soviel notwendig ist, als von der mit „Diastafor1' bezeichneten Substanz. Es ist nun bewiesen, dass der Entschlichtungseffekt streng mit den Diastasewertzahlen proportional ist. Die durchgeführ­ten Untersuchungen haben einwandfrei bewiesen, dass für die Textilindustrie als rationelles Hilfsmittel einzig und allein nur Diastafor in Frage kommen kann, nachdem nur dieses Präparat auf die Anforderungen der Textilindustrie eingestellt ist. Es ist im eigenem Interesse eines jeden Textilunternehmens, ge­legentlich der Rohmaterialenbeschaffung die obausgeführten Ge­sichtspunkte gelten zu lassen. Die Lage der bulgarischen Wollindustrie. Die Hauptstandorte der bulgarischen Textilindustrie sind: Gabrowo und Sliwen. Von insgesamt rund 40 000 Spindeln in Bulgarien sind 10 500 in Sliwen und 13 600 in Gabrowo im Gange. In diesen Städten sind auch die bedeutendsten Woll­webereien ansässig. Die bulgarischen Wollwebereien verfügen über rund 800 Webstühle. Die bulgarische Wollindustrie be­findet sich gegenwärtig in einer recht schwierigen Lage. Während bisher die derben bulgarischen Wollgewebe bei der Bevölkerung glatten Absatz fanden, hat sich der Ge­schmack neuerdings geändert, und die Nachfrage nach leich­ten und eleganten Wollstoffen ist gestiegen. Die Industrie hat sich nun bemüht, dieser Geschmacksveränderung des Konsu­menten Rechnung zu tragen, indem sie an Stelle der groben bulgarischen Wolle ausländische Garne verarbeitet. Trotzdem stosst der Absatz auf grosse Schwierigkeiten, da die bulgari­schen Fabriken in technischer Hinsicht sehr zurückgeblieben sind. In früheren Jahren konnte man recht beträchtliche Men­gen auch in der Türkei absetzen. Im Jahre 1925 aber sank der Export auf 10 Millionen Lewa, wovon nur 4 Millionen Stoffe waren, während der Rest insbesondere Teppiche darstellte. Auf der anderen Seite belief sich die Einfuhr von Rohstoffen auf rund 500 Millionen Lewa, was eine sehr starke Belastung der Handelsbilanz bedeutet. Da man sich zu einer Umstellung nur schwer entschliessen konnte und es mangels geeigneter Maschinen auch nicht vermochte, war die Folge, dass die meisten Webereien nur 2 und 3 Tage in der Woche arbeiteten. Besonders schwer 1 ei diet unter diesen Umständen die Arbeiter­schaft. Man rechnet damit, dass im laufenden Jahre die Ge­samtproduktion der bulgarischen Webereien einen Wert von 400 Millionen Lewa nicht überschreiten wird, während die Ein­fuhr von Wollstoffen weit mehr als 300 Millionen Lewa er­reichen dürfte. Diesem Zustande will man nun ein Ende ma­chen durch einen Schutzzoll. Ein Teil der Presse drängt so­gar auf ein Verbot des Tragens ausländischer Stoffe. Das wird wohl kaum durchführbar sein. Der Schutzzoll aber dürfte nicht lange auf sich warten lassen, Besserung der Geschäftslage in Griechenland. Dank der Konsolidierung der politischen Verhältnisse ist auch im Geschäftsleben eine Besserung eingetreten. Die Drachme hat sich nach den Wahlen etwas erholt; die be­fürchteten Schwankungen der Währung sind ausgeblieben, der Kurs bleibt ziemlich stabil bei 393 bis 395 Drachmen für ein Pfund Sterling. Die griechische Kaufmannschaft ist jedoch noch etwas zurückhaltend und will erst die weitere Entwick­lung der inneren Lage in der allernächsten Zeit abwarten, bevor sie wieder zu grösseren Bestellungen schreitet. Der Textilmarkt, namentlich der Kleiderstoffmarkt, zeigt in den letzten Wochen eine leichte Besserung. Im Vergleich mit der fast verzweifelten Lage des griechischen Textilmarktes im vergangenen Winter kann man sogar von einer wesentlichen Besserung sprechen, wiewohl das Wintergeschäft, infolge der warmen Witterung erst vor kurzem eingesetzt hat. Da seit längerer Zeit keine grösseren Bestellungen gemacht wurden, sind die Lagervorräte in Kleiderstoffen und den meisten son­stigen Textilwaren zur Zeit gering, es wurden auch bereits in den letzten Wochen einige Bestellungen nach dem Auslande vergeben. Es werden die textilindustriellen Länder mit schwa­cher Valuta, wie Italien, Frankreich, die Tschechoslovakei und Polen, bevorzugt. Die Preise am Athener und Salonikier Markte sind augenblicklich im Verhältniss zur entwerteten Drachme sehr hoch, besonders seit Inkrafttreten des neuen Zolltarifs, der eine Erhöhung der meisten Zollsätze brachte. Aus den Provinzen herrscht Nachfrage besonders nach Woll­stoffen, Wollstrümpfen und Trikotagen; seit dem 1. November werden auch von Athener und Salonikier Kaufleuten meh­rere Sendungen nach der Provinz auf den Weg gebracht. Strumpfwaren werden neuerdings wieder ziemlich viel von Italien bestellt. Auch die einheimischen Strumpf- und Strick­warenfabriken decken heute bereits einen guten Teil des Be­darfes.

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