Textil, 1929 (9. évfolyam, 1-26. szám) - Magyar Textiltechnologusok Lapja, 1929 (10. évfolyam, 1-10. szám)

1929-01-05 / 1. szám

IX. JAHRGANG NR. 1. illllllllllllllililllllliiiiiiiiiiiiiiiiiillllllllllllllliillillllllllii 5. JANUAR 1929. ORGAN FÜR TEXTILINDUSTRIE UND TEXTILHANDEL DER DONAUSTAATEN A DUNAI ÁLLAMOK TEXTILIPARÁNAK ÉS TEXTILKERESKEDKLMÉNEKISZAKLAPJA SEMI-MONTHLY TRADE-PAPER OF THE WHOLETEXTILTRADE IN THE DANUBIAN STATES ORGAN BI-M ENSUEL POUR TOUTES LES BRANCHES TEXTIL1AIRES DES ETATS DU DANUB Re dalt lion und Administration SzerKesztőseg és Kiadöhi vaial: BUDAPEST, V. ÚJPESTI RAEPART 5 Előfizetési ér: Egész évre 20.— P, félévre IO.- P. Telefon T. 147—11 Erscheint zweiwöchenlllch ChefredaMeur'-FöszerKesztö: OTTÓ ACZÉL Verantwortlicher Redakteur: Felelős szerkesztő: ELEMÉR PAJZS Jahresabonnement Ungarn.................................... 20.­Pengő Deutsch-Österreich ... .. 5h. 24.­Tschecho-SlovaKei ........ tsch. K 120.­Jugoslawien ... .............. Dinar 200.— Rumänien... ..................... Lei 800-Bulgarien............................. Leva 400.­Deuischl. u. übriges Ausland Schw. Fr. 16.— DER BERATENDE INGENIEUR IN DER TEXTILINDUSTRIE Die Textilindustrie Ungarns kämpft mit schweren Sorgen, Auf den gewaltigen Aufschwung der letzten zehn Jahre folgt wie es scheint eine Periode, in der alte, festeingewurzelte Unter­nehmungen den Kampf wohl weiterführen können, auch Kapi­talkräftige Neugründungen sich durchringen werden, in der aber weniger gut situirte Fabriken ihren Betrieb mehr oder weniger einschränken und schwächere Unternehmungen den Kampf ganz aufgeben müssen. Bedeutet diese Periode nur einen kurzen Stillstand auf den ein umso glänzender Aufschwung folgt, oder wird sie zu einer Periode dauernden Niederganges werden? Die Antwort auf diese Frage wird hauptsächlich davon ab, hängen, wie die Ursachen der Krise gedeutet werden und welche Massregel zur Bekämpfung derselben ergriffen werden. Lautet die Antwort so, dass die Ursachen in der Verteuerung der Rohstoffe und in einer Absatzkrise zu suchen sind, dann kann die Textilindustrie gegen die Verschleppung und Ver­schlimmerung der Krise keine aktiven Massregeln ergreifen. Sie muss die Hände in den Schoss legen und warten, bis die Rohpro­dukte biliger werden mul der Absatz sich von selbst wieder hebt. Uns scheint jedoch, dass die obige Antwort die Ursachen der Krise nicht restlos erklärt. Die eigentlichen Ursachen liegen tiefer. Die ungarische Textilindustrie hat in den Zeiten ihres Aufschwunges der Rationalisirung ihrer Betriebe zu wenig Auf­merksamkeit geschenkt. Es lagen viel wichtigere, nähere Ziele vor ihren Augen, die Ausbreitung der Unternehmungen, die An­­lernung der neu angeworbenen Arbeiter, die Festigung des Kre­o.ts, die Eroberung des Inlandmarktes, Zollfragen u. s. w., welche den Blick von den ungewissen und etwas nebelhaften Zielen der Rationalisirung ablenkten. Inzwischen hat letztere im Auslande, in Amerika und Deutschland, namentlich aber in der benach­barten Tschechoslowakei ungeahnte Fortschritte gemacht. Die Folge ist eine starke Verbilligung der Produkte, die früher oder später auch die Inlandpreise drücken muss und in einer weite­ren Verschlechterung der Handelsbilanz ihren Ausdruck finden wird. In den jetzigen schlechten Zeiten rächt es sich eben dass die ungarische Textilindustrie — mit wenigen rühmlichen Aus­nahmen — mit der Rationalisirung der Betriebe nicht einge­hend genug befasst hat und demzufolge nicht, in der Lage ist, durch Herabsetzen der Preise den Absatz zu beleben. Wenn die ungarische Textilindustrie ihre schwer errungene Position beibehalten und der Konkurrenz der besser organi­­sirten gründlicher rationalisirten ausländischen Industrie Stand halten soll, dann muss ein Wandel in der Lage der Dinge geschoffen werden. Den ersten Schritt in dieser Richtung hat der Bund der Textilindustriellen schon getan, indem er ein Comité zur Durch­führung der Rationalisierung entstandte. Dasselbe wird, wenn es seine Aufgabe ernst auffasst, gewiss viel Neues und gutes anregen, besonders in den Beziehungen der Unternehmungen gegeneinander und dem Staate gegenüber. Dem Einzelunternehmen ist jedoch hiemit nicht geholfen. Denn das erwähnte Comité kann sich nicht in die internen Angelegenheiten der Betriebe einmischen. Jeder Betrieb muss in eigener, wohl durchdachten Weise die nötigen Reformen durchführen. Noch ist es nicht zu spät und manch kranker Betrieb könnte wieder gesunden, wenn die verantwortlichen Leiter die Lehre des letzten Jahres beherzigen und den Mut besitzen wür­den, die notwendigen Reformen anzuordnen. Leider stehen dieser Möglichkeit zwei schwerwiegende Umstände entgegen. Erstens bringen die kaufmännischen Leiter der Unter­nehmungen, denen die Organisation des Ein- und Verkaufes obliegt, der ganzen Angelegenheit der Rationalisirung wenig Verständniss und Interesse entgegen und überlassen dieselbe lieber den Technikern. Den technischen Leitern hinwieder, wenn sie auch innerlich von mancher Schwäche ihres Betriebes überzeugt sind, gebricht es an der Zeit, sich mit Reformvorschlägen zu befassen. Die Tagesarbeit überhäuft sie so mit dringenden Agendenl dass sie bei bestem Willen nicht in der Lage sind, langwierige Unter­suchungen durchzufiihreli und Reformen anzuregjen,, deren günstige Resutate erst nach längerer Zeit zu Tage treten. Oft fehlt es ihnen an den nötigen Spezialkenntnissen der neueren Rationalisirungsmethoden, die heutzutage schon eine eigene Wissenschaft bilden. Um Einzelunternehmungen in diesem Falle zu ratjiona­­lisiren, wäre der einzig gangbare Weg die Beiziehung von be. ratenden Ingenieuren, (consulting engineers) wie dieselben in

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