Textil, 1930 (10. évfolyam, 1-26. szám) - Magyar Textiltechnologusok Lapja, 1930 (11. évfolyam, 1-10. szám)

1930-01-04 / 1. szám

4r. Januar 1930. TEXTIL Mit abgewetzten Fahnen lässt sich auch im Geschäftsleben nicht kämpfen, das wohl nicht sentimental, aber um so empfindlicher gegenüber den Realitäten ist, die hinter den Symbolen stecken. Die verschiedenen Handelsverträge haben in der Zwischenzeit un. 6ere Zollsätze beträchtlich herabgesetzt und die Politik der Schlagwörter, die einmal die Revision des Zolltarifs, das andere­­mal eine Regulierung der Kartelle oder die Kontrolle der Preise der Industrieartikel zum Programm erheben möchte, ist ein Spiel mit dem Feuer, von dem nur Optimisten annehmen können, dass dies nicht schaden kann. In einer industriefeindlichen At­mosphäre lässt sich aber ebenso wenig eine Industrie schaffen, als bei schlechtem Wetter eine günstige Ernte einheimsen. Eine dritte und nicht minder wichtige Ursache des Stillstan­des in der Entwicklung liegt in der Natur dieser selbst. Jede Entwicklung läuft in einem bestimmten Rhythmus, das ist in zwei Perioden ab, die erste ist die quantitative Entfaltung der Kräfte, die zweite die rationelle Ordnung, die Organisierung der­selben. Uber einen bestimmten Grad hinaus wird die Entwick­lung, wenn sie nicht einer Regulierung unterliegt und nicht orga­nisch verläuft, schädlich. Obwohl die Voraussetzungen einer wei­teren Entwicklung der ungarischen Textilindustrie gewiss in ho­hem Masse gegeben sind -— wir verweisen wiederholt auf die Jahreseinfuhr von 300 Millionen Pengő in Textilien —, so sind gerade auf dem Gebiete der Organisation der Industrie noch grosse Schwierigkeiten und verschiedenartige Hemmungen zu überwinden. Es gibt ungarische Textilindustriezweige, die gegenwärtig nur 50 bis 60 Prozent des heimischen Bedarfes erzeugen und den­noch Symptome einer Überproduktion aufweisen. Dies ist nur möglich, weil in den Jahren der ersten sprunghaften Entwicklung, wo es auf die Menge der Erzeugung ankam, keine rationelle Arbeitsteilung zwischen den Fabriken zustande kam, deren Mangel sich jetzt, nach einem gewissen Grade der Sättigung fühlbar macht. Wenn die Industrie bloss zwei Drittel des Inland­bedarfes deckt, in einzelnen Artikeln aber sich dennoch eine sehr starke Konkurrenz entwickelt, so kann dies bei einer minder güstigen Marktlage leicht den Anschein erwecken, dass einem Teile der Industrie die Existenzberechtigung abgeht. Wenn wir noch hinzufügen, dass die ungarische Textilindustrie heute nur in verhältnismässig geringem Masse exportiert und zum grossen Teil auf den inneren Markt basiert ist, so muss natürlich eine unorganisierte industrielle Produktion auf jene Schwankungen der Kaufkraft, die bei uns in den jüngsten Jahren zu beobachten waren, empfindlich reagieren. Ein anderes Beispiel, ln Ungarn gibt es gegenwärtig etwa 12.000 Baumwollwebstühle und 200.000 bis 220.000 Baumwoll­­spindein. Die Spinnereien sind demnach in der Lage — abge­sehen von einzelnen Gamsorten — nicht nur den Bedarf der Webereien, sondern auch den der übrigen verarbeitenden Indu­strie (Wirkwaren-, Bandindustrie usw.) zu decken. Die Errich­tung neuer Spinnereien wäre daher auf den ersten Blick nicht zu erwünschen. Wir importieren aber immer noch etwa jähr­lich 80 bis 90 Millionen Meter Baumwollgewebe, eine Menge, deren Herstellung 8000 bis 10.000 Webstühle beschäftigen könnte. Würde unsere Webereiindustrie sich entwickeln, dann könnte die Spinnindustrie nur tewa 50 bis 60 Prozent des Bedarfes decken, und es wäre die Gründung neuer Spinnereien aktuell. Eiine Entwicklung also, die an sich volkswirtschaftlich wertlos und sogar gefährlich sein könnte, wird bei einem organischen Ausbau nicht nuy unschädlich, sie kann vielmehr zu einem grossen Aufschwung führen. Die ungarische Textilindustrie kann sich daher nur organisch entwickeln, und die Mittel einer solchen gesunden Entwicklung müssen geschaffen werden. In jener Entwicklungsphase der In­dustrie, in der wir uns befinden und in der die Rationalisierung der Erzeugung das Allerwichtigste ist, kann die Weiterenwicklung durch die Mittel der Zollpolitik allein nicht mehr gewährleistet werden. Der Zollschutz kann wohl eine Produktion schaffen, aber die Organisation der Industrie nicht fördern. Wir bedürfen daher neben dem Zolltarif auch sonstiger Instrumente der Industrieförderung, die auch eine entsprechende Organisation der Produktion herbeiführen können. Aus diesem Gesichtspunkte ist die Revision des Industrieförderungsgesetzes vom Jahre 1907. ein­brennendes Problem. (Pester Lloyd.) DIE JUTE IM INTERESSENKREIS DER BRITISCH-UNGARISCHEN BANK Die Ungarische Hanf-, Flachs- und Juteindustrie A.-G. ist eine der grössten Textilunternehmungen des Landes und verfügt über drei grosse Fabriksanlagen. Die Dunaföldvärer Fabrik ar­beitet zwar mit reduziertem Betrieb, die Szegeder und Pesterzsé­­beter Fabriken aber haben Vollbetrieb. Das Unternehmen ver­fügt ferner über den grossen Vorteil eingene Güter zu haben, wo Hanf und Flachs produziert wird. Erst vor kurzem hat man vom Militär grössere Bestellungen erhalten zur Lieferung von Leinen und die Beschäftigung der Fabrik ist auf längere Zeit gesichert. Die Ungarische Hanf-, Flachs- und Juteindustrie A.-G. war bisher affiliiertes Unternehmen der Ungarisch-italienischen Bank, hat aber diese Verbindung gelöst und ist mit der Britisch-Unga­rischen Bank in engere Verbindung getreten. Das Unternehmen verfügt über 15 Millionen eigenem Kapital, wovon 5 Millionen auf das Aktienkapital, 4 Millionen auf die Kapitalsreserven und 6 Millionen auf den Wertverminderung6fond entfallen. Trotz schlechter Konjunktur ist die Rentabilität sehr günstig. Es war davon die Rede, dass die Jute die Szegeder Hanfspin­nerei A.-G. einschmelzen wird. Dieser Plan wurde aber nicht verwirklicht, was auch nicht sehr wünschenswert gewesen wäre, denn in diesem Falle möchte der freie Wettbewerb in der Bran­che ganz aufhören, da doch sämtliche Hanf- und Flachsindustrie­unternehmungen mit Ausnahme der Englisch-ungarischen Jute­spinnerei und Weberei A. G. die aus der Vaterländischen Textil­industrie entstanden ist und ihre Fabriksanlage ebenfalls in Sze­ged hat, zu einem Konzern gehören möchten. Die Szegeder Hanfspinnerei bleibt also ein selbtständiges Un. ternehmung, doch dürfte nicht ausgeschlossen sein, dass zwischen den beiden Unternehmungen eine gewisse Interessengemeinschaft entstehen wird, indem Jute ein Packet von der Hanf übernehmen wird In diesem Falle erhält die erstere in der Direktion der Sze. geder Hanf Vertretung. ModM' fbtenr-Höcfid k /p/sfungs­gescPwindigkeiterP^^'^^ bis WO undS00Meter in derMinu/e -on WELTRUF Spulen * Zetteln * Zwirnen WSchlafhorst&Co.,M.Gladbach Néué&te Paten? 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