Vegyi Ipar, 1914 (13. évfolyam, 1-23. szám)
1914-01-15 / 1. szám
‘ III. 100 g Olivenöl, 15 g autoklavierte Rizinusölfettsäure, 25 g 62 prozentiges Tiirkischrotöl, 64 g 40° Bé. Natronlaug werden gemäss Beispiel I behandelt. Man erhält einen sehr viskosen Seifenleim, der eine harte Seife ergibt. IV. 50 Teile 60 prozentiges Türkischrotöl, werden auf 80° G. erwärmt und 52 Teile Natronlauge von 38° Bé. und 100 Teile Wasserglas von 36° Bé. eingetragen. Das Gemenge wird auf 80° G. gebracht und 100 Teile auf 80° C. erwärmter tierischer Talg zugesetzt. Man rührt einigemal um und erhält nach 15 bis 30 Minuten einen vollständig verseiften fadenziehenden Seifenleim, wie solcher aus Palmkernöl oder Kokosöl hergestellt werden kann. Patentschpruch: Verfahren zur Herstellung von harten Kern-, Halbkern- und Leimseifen, dadurch gekennzeichnet, dass neben den gewöhnlichen Fetten und Fettsäuren oxydierte (geblasene) polymerisierte. Halogen- oder Säureradikale enhaltende Fette, Fettsäuren oder deren Derivate, bezw. deren Gemenge unter Verwendung der der Bildung normaler fettsaurer Salze und dem technisch gegebenenfalls erforderlichen Alkaliüberschuss entsprechenden Alkalimenge möglichst vollständig verseift werden. (Schluss.) 7 Deutsche Beilage des UEGYIIPAR (Chemische Industrie) ♦❖❖♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ XIII. JAHRGANG. ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ H erstellung von harten Kern-, Halhkern- und Leisnseifen. Es ist ferner bekannt, dass Seifen zufolge der asymptotisch verlaufenden Verseifungsreaktion und der Hydrolyse stets einen bestimmten Alkaliüberschuss aufweisen müssen. In Gegenwart der erwähnten verseiften Zusätze ist es aber möglich, die Seifen zu neutralisieren, ohne eine Hydrolyse befürchten zu müssen, was insbesondere bei Toiletteseifen von grosser Wichtigkeit und ein ausserordentlicher Vorteil ist. Zufolge ihrer grossen Empfindlichkeit gegenüber Elektrolyten und der Schaumlosigkeit der aus ihnen hergestellten Seifen konnten gewisse Öle in der Seifenfabrikation bis jetzt nur in sehr geringer Menge verwendet werden, so zum Beispiel vegetabilischer Talg, Rüböl, Rüllöl (Leindotteröl) usw. !m Gemenge mit den erwähnten Zusätzen lassen sich jedoch solche Fette auch ohne Palmkernöl und Kokosöl zur Erzeugung jedweder harten Seife verwenden. Die erwähnten Zusätze sind ferner mit Vorteil verwendbar bei der Herstellung von harten Seifen, die zum Waschen mit Meerwasser und anderen stark elektrolythaltigen Wässern geeignet sind. Für diesen Zweck konnten bisher nur Seifen benützt werden, die eine grosse Dispersion besitzen und schwer aussalzbar sind, namentlich Kaliseifcn oder Gemenge von Kali- und Natronseifen. Diese Seifen sind aber hygroskopisch und schon ursprünglich geleeartig oder verlieren ihr festes Gefüge an der Luft. Enthält jedoch eine Natronseife die erwähnten verseiften Halogen-, Oxy-, Hydroxy- oder Sulfofette bezw. fettsauren oder polymerisierten Produkte, so werden besonders Palmkernöl- oder Kokosöl-Kernseifen für den Gebrauch mit Meerwasser gut geeignet sein. Schliesslich ist es bekannt, dass Seifen, die Wasserglasfüllung enthalten, entsprechend der Wasserglasmenge, einen sehr bedeutenden Überschuss an freiem Alkali enthalten müssen. Die Ursache hiervon liegt darin, dass sich bei gewöhnlichen Seifen mit Wasserglasfüllung zwei kolloidale Systeme bilden. Das System Wasserglas Na OH -f- H20 adsorbiert fettsaure Salze, während das System fettsaures Salz + Na OH -f- HsO Wasserglas adsorbiert. Hieraus folgt, dass in beiden Systemen entsprechende Alkaliüberschüsse zugegen sein müssen. Ist jedoch das System der fettsauren Salze, beziehungsweise das Seifensystem gegen Elektrolyte unempfindlich, so kann es das Wasserglas vollständig adsorbieren und es ist bloss jener Überschuss an Alkali erforderlich, der dem System fettsaures Salz -f- Natronlauge + Wasserglas + Wasser entspricht. Dies ist vom Standpunkt der Schonung der Faser von sehr grosser Wichtigkeit. Wie aus obigen Ausführungen hervorgeht, kommt es bei dem Verfahren gemäss vorliegender Erfindung hauptsächlich darauf an, dass die erzeugten Produkte nur normale fettsaure Salze enthalten und in jenen prozentualen Verhältnissen, wie in der Seifentechnik üblich, harte Seifen ergeben. Wird dieser Bedingung nicht entsprochen, so resultieren Seifen, die unverseiftes Fett enthalten und dementsprechend missfarbig, weich und von schlechtem Griff sind und bei der Lagerung ranzig werden. Dieses Resultat wird einerseits durch die ensprechende Beimengung der Alkalimenge, andererseits dadurch erreicht, dass die Verseifung derart geführt wird, dass nicht nur die Grundstoffe, sondern auch die Zusatzstoffe vollständig verseift werden. Dabei kann die Reaktion enweder von Anfang bis zu Ende unter äusserer Erwärmung durchgeführt oder bloss durch äussere Erwärmung eingeleitet und dann unter dem Eindruck der eigenen Reaktionswärme zu Ende geführt werden. Beispiele. I. 100 g Knochenfett, 100 g prozentiges neutralisiertes Türkischrotöl und 65 g Natronlauge von 40° Bé. werden auf dem Wasserbade erwärmt und in der Wärme einige Zeit sich selbst überlassen oder behufs Abkürzung der Reaktionsdauer gerührt. Es tritt unter Erhöhung der Temperatur und Steigen des Reaktionsgemisches eine ziemlich heftige Reaktion auf und man erhält einen schwach alkalischen Seifenleim, der erkaltet eine feste harte Seife bildet. Es kann angenommenn werden, dass die Verseifung des Knochenfettes, welches für sich mit starker Lauge nicht verseift werden kann, dadurch ermöglicht wird, dass dieses Fett zunächst mit dem angewendeten Türkischrotöl in Lösung geht, beziehungsweise durch Absorption eine kollodiale Oberflächenentwicklung eingeht, welcher Zustand für die Verseifungsreaktion günstig ist. Die Verseifungsreaktion des Knochenfettes mit der Lauge entwickelt Wärme genug, um alles in der Reaktionssphäre vorhandene Fett zu rormalen fettsauren Salzen zu verseifen. II. 100 g Sesamöl, 30 g 70 prozentiger sulfonierter Tran und 57 bis 60 g 40° Bé. Natronlauge werden wie bei I verseift. Der so erhaltene Seifenleim erstarrt zu einer festen harten Seife, obwohl weder Sesamöl für sich, noch aber Türkischrotöl für sich bei gleicher Konzentration entsprechend harte Seifen bilden, Reggelizés előtt fél pohár Schmidthauer-féle keserüvizet igyék—ha rossz a gyomra.Figye'em! Csak a felét kell bevenni, mint más fajta keserű vizekből. NOTIZEN. Personaliiachrichteii. Dr. Ludwig Ilosvay, Professor der Chemie an der pudapester technischen Hochschule wurde zum Staatssekretär im Kultusministerium ernannt. — Dr. Hugó Böckh kgl. ung. Mienenoberrat ist auf das Kathedral der Mineralogie an der budapester Universität berufen worden. — Mit der Leitung der Mienenabteilung des ung. Finanzministeriums wurde Ministerialrat Dr. Alfred Probsiner betraut. — Alexander Galánfi, Präsident des kgl. ung. Patentamtes geht im Ruhestand. Industrielle Bewegung in Ungarn. In der Nähe von Nyitra ist man auf Petroleumquellen gestossen. — Von der Sprengstoff-Fabrik „Titanit“ wird in Trencsén eine grossangelegte Dynamitfabrik gegründet. — Die Mehrheit der Aktien der Bertalan Deutsch’sche Chamotte- und Tonwarenfabrik A. G. wurde von der Central Handels- und Gewerbebank erworben und das Aktienkapital von K 550.000 auf K 750.000 erhöht. — Die Firma Daniel Csermák in Pozsony beabsichtigt eine Benzindestillierungsanlage zu errichten. — Die Lackund Farbenfabrik Eduard Lütz und Cie in Budapest erweitert den Lackfabrikationsbetrieb. —- In Galánta wird eine neue Zündholzfabrik errichtet. — Unter der Firma Vulkan Phonolit Kunstdünger- Verwertungsgesellschaft ist ein neues Unternehmen gegründet worden. — Johann Koschull hat in Mohács eine Bierbrauerei errichtet. — In Pécs ist eine neue ehern. Versuchsstation ins Leben gerufen worden. Sacharin-Schmuggel. Wie wir vernehmen, wurden seitens Österreich-Ungarn und Deutschland wegen des Sacharinschmuggels in Schweiz die diplomatischen Schritte eingeleitet. Das Sacharinschmuggel, welcher sich in der Schweiz in grossem Maasstabe verbreitete, hat bekanntlich auf die Zuckerindustrie eine sehr schädliche Einwirkung und aus diesem Grunde wurde eben die Aufmerksamkeit der schweizerischen Regierung auf diesem Ubelstand gelenkt. Lehrkurs für Brennereileiter. Die k. ung. landwirtschaftliche Akademie in Kassa veranstaltet einen zwölfwöchentlichen Lehrkurs für Brennereiwesen. Der Kurs beginnt am 15. Januar 1. J. und endet am 10. April. Der Zweck des Kurses ist, für die landwirtschaftlichen Spiritusfabriken praktisch und theoretisch geschulte Brennereileiter heranzubilden. Der Verband der Talkum-Interessenten in Österreich-Ungarn in Wien hat Herrn k. k. Hofrat Professor Dr. C. Doelter, Vorstand des mineralogischen Institutes der k. k. Universität Wien, in den Vorstand kooptiert. Eine neue Seile. Eine antiseptische Seife, die Kohlenwasserstoffe in jeder gewünschten Menge enthält und noch vollständig in Wasser löslich ist, wird hergestellt, indem man Petroleum- und andere Kohlenwasserstoffe in Gegenwart eines Öles oder Fettes sulfoniert und das Produkt mit einer alkalischen Base behandelt. Oder es wird eine Mischung der Kohlenwasserstoffe mit einem vorher sulfonierten Fett mit dem Alkali behandelt, während eine geringe Menge Kohlenwasserstoff auch den so hergestellten Seifen in Form einer Emulsion zy^ügt werden kann. Die Petroleumbohrungen in Is Bohrungen in Isaszacsal werden F . • Das Bohrloch No. 4 ist bereits 6 Zoll Durchmesser bis zu Meter abgetäuft worden und man hegt die Hoffnung eine Tiefe von zumindest 1100 Meter erreichen zu können. Das Bohrloch No. 6. ist bis zur Stunde nur noch 519 m. tief und der Durchmesser des Rohres beträgt 12 Zoll. Bei dem jüngst angelegten neuen Bohrloch wurde bereits eine Tiefe von 119 m. erreicht. Todesfall. Am 14. Dezember ist in Wien Vinzenz R. v. Miller zu Aichholz, Herrenhausmitglied, Chef der protokollierten Firma J. M. Miller und Co. im Alter von 86 Jahren gestorben. Der Dahingeschiedene war einer der bedeutendsten Industriellen Österreichs und hat als Besitzer der Ersten Österr. Sodafabrik Hruschau, sowie durch seine Beteiligung an anderen grossen chemischen Unternehmungen massgebenden Einfluss auf die gesamtechemische Industrie in Österreich genommen. — Dr. Ludwig Bruner, ao. Professor der Chemie an der Universität in Krakau, ist im Alter von 42 Jahren gestorben. Zur Frage der Asphaltfällung aus Mineralölen. Auszug aus einem auf der 26. Hauptversammlung des Vereines Deutscher Chemiker in Breslau gehaltenen Vortrage. Von Dr. Graefe. Fällt man den Asphalt aus Mineralöl mit Aether-Alkohol, so dauert das Absetzen des ausgefällten Asphaltes sehr lange, namentlich bei hoch asphaltigen Produkten, da der Asphalt in Form feinster Verteilung abgeschieden wird, in der er sich einmal schlecht absetzt und zum andern leicht durchs Filter geht. Der Vortragende versuchte das Absetzen zu beschleunigen und es gelang ihm ein fast momentanes Absetzen zu erzielen, wenn man im Gemisch von Mineralöl, Aether und Alkohol einen feinflockigen Niederschlag erzeugt, der die Suspension zu Boden reisst. Er erzeugt den Niederschlag dadurch, dass er der Suspension des ausgefällten Asphaltes einige Tropfen ätherisches Eisenchloridlösung hinzufügt und dann einige Tropfen alkoholischen Ammoniaks. Hiedurch wird, was auch sehr wichtig ist. einmal keine andere Flüssigkeit als die zur Fällung verwendete beigefügt und auch das Verhältnis der Fällungsflüssigkeiten zueinander nicht geändert. Der Niederschlag, der aus Eisenhydroxyd und Chlorammonium besteht, enthält den ausgefällten Asphalt, der daraus durch Extraktion mit Benzol gewonnen werden kann. In den Fällen, in denen sich durch Extraktion mit Benzol nicht aller Asphalt entfernen lässt, wird der Asphalt, der also Carbene enthält, schliesslich mit Schwefelkohlenstoff nachgewaschen. Der Vortragende zeigt ferner, wie sich die verschiedenen Asphaltarten: Malthene, Asphaltene und Carbene ineinander überiühren lassen und wie die Löslichkeit in den verschiedenen Lösungsmitteln durch die Anwesenheit der benachbarten Glieder der Asphaltreihe beeinflusst wird. Die Überführung des verschiedenen Asphaltgruppen ineinander geschieht durch Asphaltierung mit Hilfe von Sauerstoff oder Schwefel. Auf diese Weise gelingt es, aus vollkommen asphaltfreien Destillaten durch fortschreitende Asphaltierung Malthene, Asphaltene und Carbene zu erzeugen. Im flüssigen Asphalt: Bermudezasphalt, im Gilsonit und im Grahamit liegen verhältnismässig konzentrierte Repräsentanten dieser Asphaltklassen vor. Bienenwachs gelb liefert billigst: Krakau, St. Gertrudgasse 29. Sch. Weindling Das geeignete Isolirmittel für Dampf-, Warm- und Kaltwasserleitungen und zur Bekleidung von verschiedenen Apparaten ist der patentirte Korkstein „Emulgit“, der sich infolge seines geringen spezifischen Gewichtes, seiner grossen Isolirfaehigkeit, seiner Festigkeit und Haltbarkeit und seiner den zu bekleidenden Leitungen und Apparaten gut angepassten Form gegenüber anderen, minderwerthigen lsolirmaterialien einer grossen Verbreitungen erfreut. Preislisten, Muster und Kostenvoranschlaege sind bei der Firma „Patentirte Korksteinund Korksteinbautenfabrik Aktiengesellschaft vormals Kleiner und Bokmayer“ in Budapest (Vili., Sándor-tér 4) zu bestellen. 'OVÄCSOLT Telefotj_ József Z6 SZELLŐZŐ MÜVEK -se. jjuDAPesr.vn, flEen«-ur so.