Banater Deutsche Zeitung, September 1938 (Jahrgang 20, nr. 194-218)

1938-09-01 / nr. 194

DAK =) Timisoara-Teme3war FREU LT. September 1938 2 20. Jährgang, Nr. 194 3 Lei Redactorgef Robert Reiter, redactor responsabil Ernst Schuller, Proprietara: Edi­­tura Sväbeasca S. A. Timisoara, Inscris in registrul publicatiunilor periodice la Tribunalul Timis- Torontal sub No. 28/1938. Telefon: administrafia 13-60, redacgia 13-61, Anunciuri dupä tarif. Redacfia, administrafia si tipografias Timigoara, L, Strada Lonovici 2 Abonamente: 10 Lei lunar. Apare zilnic in afarä de duminici zi särbätori la ora 5 p. m. 79 Lei lunar, 200 Lei pentru 3 luni, inmänuarea in Timigoara Prags neue Vorschläge überreicht Der Inhalt wird geheim gehalten - Sorgfältige Prüfung durch die Füh­­rung des Sudetendeutschtums und die deutsche Regierung Die entscheidenden Gesichtspunkte: Das Maß der Erfüllungen deutscher Forderungen und die Bürgschaft für eine Wirksame Durchführung London, 31. August Der Ministerrat der englischen Regierung, der gestern vormittags um 11 Uhr begann, dauerte bis kurz vor drei Uhr nachmittags. Als letzter verließ Außenminister Lord­­ Halifax das Palais des Mini­­sterpräsidiums. Die amtliche Verlautbarung Ueber den Verlauf des Ministerrates wurde fol­­gende Verlautbarung herausgegeben: In der Sitzung des Ministerrates hat Lord H­a­­er Beratung erklärten alle anwesenden Minister, mit allen bisherigen in der tschechischen Frage übernommenen Schritte der Regierung wie auch mit er für die Zukunft festgelegten Politik einverstanden zu sein. Für die nächste Zusammenkunft der Regie­­rung wurde kein fester Zeitpunkt bestimmt. Es wurde jedoch ausgesprochen, daß es gut wäre, wenn die Minister sich in der Hauptstadt oder deren nächster Umgebung aufhalten würden. In der amtlichen Ver­­lautbarung wird hervorgehoben, daß an der Mini­­sterberatung auch der englische Botschafter in Berlin, Henderson, teilgenommen hat was eine Aus­­nahme bildet und mit den Ueberlieferungen im Ge­­gensatz steht. Chamberlain beim König Ministerpräsident Halifax im Besitz des neuen Prager Planes . Chamberlain ist gestern abends in das Kastell von Balmoral gereist, um dem König über den Beschluß des Ministerrates Bericht zu erstatten. Ob Chamberlain nach London zurück­­kehren, oder aber nach Schottland reisen wird, um seinen unterbrochenen Urlaub fortzusetzen, hängt von der weiteren Gestaltung der Ereignisse ab. Außenminister Halifax erhielt gestern einen ausführlichen Bericht über den neuen Vorschlag der Prager Regierung. Nach diesem Vorschlag soll Tschechoslowakei in Kantone aufgeteilt werden. Waffenhilfe für Frankreich im Falle eines Krieges wegen der Tschechoslowakei ? London, 31. August In englischen politischen und diplomatischen Kreisen, die übrigens eine leichte Entspannung der Lage feststellen, wird mit großer Bestimmtheit ange­­nommen, daß die Regierung an dem gestrigen Mi­­nisterrat beschlossen hat, Frankreich militärisch zu unterstützen, wenn es sich im Falle eines deutschen Angriffes auf die Tschechoslowakei genötigt sehen sollte, einzugreifen. Dieser Beschluß soll auch der Reichsregierung zur Kenntnis gebracht werden. Gleichzeitig werde die britische Regierung ihre Be­­mühungen fortlegen, um zwischen Prag und den Su­­detendeutschen ein friedliches Hebereinformen zu­­standezu bringen. London, 31. August NR) Botschafter Henderson wird, abweichend vom ursprünglichen Plan, der die­ Rückreise für das Wochenende vorsah, schon heute abends nach Berlin zurückkehren. Der Botschafter wurde über die Haltung Englands in der tschechischen Frc 12 einge­­hend unterrichtet, so daßs er keine weiteren shhristli­­<en Weisungen­­ benötigt, wenn er die Auffäuverung erhalten sollte, beim Eintritt neuer Wendungen den Standpunkt der Regierung bekommt, zu „geben, oder aber zu warnen. Darin sieht London die Voransehun­­gen für eine Einigung ? London, 31. August In einem Kommentar des Rheuter-Büro53 zu dem gestrigen Ministerrat wird u. a. festgestellt, daß eine friedliche Einigung in der Nationalitätenfrage von drei Umständen abhänge: 1. von dem Umfang Ein kritischer Der Eindruck in Berlin = Die These DaD. Berlin, 31 August Die deutsche Presse steht im Zeichen der tschechi­­schen Frage, und zwar werden die Auslandsberichte erschöpfend wiedergegeben, die davon sprechen, es sei ein kritischer Augenblick gekommen, und der Zugeständnisse der Prager Negierung. 2. Von ihrem Willen, die entsprechenden Mittel zur Verhü­­tung von Zwischenfällen 3. Von dem Maße, in wel­­chem Deutschland seinen Einfluß auf das Sudeten­­deutschtum im Sinne einer friedlichen Regelung geltend macht,­­ Deutschland und Großbritannien auf der Bühne der Weltgeschichte Nach der­ „Times“ stehen bei genauerer Betrach­­dler Weltgeschichte nicht die einander gegenüber, sondern Deutschland und Großbritannien.­­ Der französische Botschafter nach Paris geflogen London, 31. August Der französische Botschafter in London ist gestern nachmittags nach Paris geflogen, wo er Außenmini­­­ster Bonnet über das Ergebnis­ des Ministerrates un­­terrichtete.­ ­Augenblick ? vom letzten Wort — Juspiung der Zor­­­ehischen Vlan prüfen wer» Zorafali den neuen tschechischen V : die . . D­e Dr f 9 B­r­üfung des neuen Blanes tung auf | Pa der Bühne ad die Tschechen sage nicht unvermeidlich — Ein taktisches Manöver (von unserem Korrespondenten) die die Möglichkeiten internationaler­­ Verwicklung untersuchen. Die deutschen Auffassungen selbst sind demgegenüber­­ viel ruhiger. Dieser Gelassenheit lie­­gen sehr­ nüchterne Erwägungen zu Grunde.­­­ Man hat in Berlin den Eindruck, es mit ei­nem Trommelfeuer zu tun zu haben, durch das die­­ Sudetendeutschen reif gemacht werden sollen, den neu­en tschechischen Regierungsvorschlag en bloß an­­zunehmen, weil sie sich anderenfalls dem Odium einer Schuld an schwerwiegenden Konflikten ausseen würden. Demgegenüber wird deutscherseits bemerkt, man müsse zunächst einmal den neuen Plan überha­upt kennen, ehe man über die Möglichkeit seiner An­nahme oder Ablehnung etwas entscheiden könne. &3 Liegen seinerlei Begründungen dafür vor, daß es sich zur Zeit um letzte Worte auf beiden Seiten han­­deln würde. Vielmehr stehe klar und international anerkannt das Recht der Sudetendeutschen auf Gleichberec­htigung in der Prager Republik zur Debatte. Die These vom fetten Wort könne nur dann einen Sinn haben, wenn man annehme, daß als Al­eernative zu ihrem Plan die tschechische Regierung dazu übergehen könnte, den derzeitigen Zustand der Zwischenfälle zu verallgemeinern und an die Stelle der Ausführungsversuche eine Gewaltpolitik zu setzen. Man glaubt in Berlin nicht, daß dies der Sinn der englischen Ratschläge an Prag sein könnte. Jede Logik, so meint man also in Berlin, spreche gegen die pessimistische Beurteilung von der unvermeidlichen Zuspitzung der Lage, wenn man nicht mutwillig das Tschechentum ermuntern wolle, gewaltsam gegen das Deutschtum vorzugehen. Die derzeitige Pro­­paganda wird daher deutsch­­seits als ein taktisches Manöver beurteilt und deswegen mit Ge­­lassenheit Der weiten Entwicklung entg­ gena*""%en. Sw _ den. Die Prüfung bewegt sich in doppelter Richtung. Wir glauben zu wissen, daß die Sudetenveut­ | Einmal ob und wieweit der neue Plan dem Ver­­langen der Gleichberechtigung der Sudetendeutschen, sehen und auch die deutsche Regierung mit aller + 55,4 HA X

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