Bukarester Gemeindeblatt, 1935 (Jahrgang 27, nr. 1-53)

1935-01-01 / nr. 1

Nr. 1 BUKARESTER GEMEINDEBLATT gesprochen oder gemeinsam gesungen wurden. Ein reicher Gabentisch war im Waisenhause aufgebaut. Die Zöglinge hatten ihre Weihnachlslieder brav ge­lernt, und ihnen lauschen zu können, war rechte Weihnachisfreude. Aus der Gemeinde. Die 11, Sitzung des Presbyteriums fand unter dem Vorsitze des Gemeindekurators Architekten E. Schmidts in Anwesenheit von 18 Mitgliedern am Dienstag, d. 18. Dezember 1934 statt. Zunächst be­richtete Direktor Dr. B. Capesius über den Verlauf des Elternabends, der zur Empfehlung der Staats­anleihe einberufen worden war und auf dem Prof. Olszewski die Vorteile der Zeichnung in längeren Ausführungen dargelegt hat. Von der Mitteilung des Herrn August lingerer, dass er wegen starker ge­schäftlicher Inanspruchnahme sich genötigt sehe, sein Amt niederzulegen, wurde mit Bedauern Kenntnis genommen; desgleichen mit Dank von der Mitteilung des Frauenvereins, dass er sein Guthaben bei der Kronstädter Alig. Sparkasse in Höhe von 120.000 Lei der Gemeinde für den Altenheimneubau zur Ver­fügung stelle, wogegen ihm ein Mitvorschlagsrechf für die Besetzung von zwei Stellen im neuen Heime zuerkannt werden soll. Dem Jugendbund wurden für seine Vertriebsstelle von Schulutensilien das bisher dem Volksbildungsverein für die Schiller­bibliothek überlassene Zimmer und die bisher von ihm benützten Kellerräume als Jugendherberge bis auf weiteres zur Verfügung gestellt. Die Aussprache über die für das Grundstück in Strada Popa Petre 16 vorliegenden Kaufangebote wurde auf eine weitere Sitzung vertagt, da ein Steigen der Grund­­sfückspreise zu erwarten ist. Der Obmann des Be­sitzausschusses erstattete Bericht über den Zustand des Gemeindebesitzes in Câmpina und die Aus­sichten auf Verkauf desselben; der 1. Kirchen­meister Herr E. Salay über den Erlös von Wert­papieren, die auftragsgemäss für die Fortführung der Arbeiten am Altenheimneubau verkauft wur­den, sowie über die voraussichtliche Gestaltung der Gemeindefinanzen im nächsten Rechnungs­jahr, die grösste Sparsamkeit erforderlich er­scheinen Hessen Die Beschlüsse des Ordnungsaus­schusses in verschiedenen Schulangelegenheiten wurden zur Kenntnis genommen und bestätigt, des­gleichen der Bericht des Frauenvereins über die Inanspruchnahme des seit einigen Wochen für un­bemittelte Schulkinder eingerichteten Freitisches. Die Arbeiten für den Rechenschaftsbericht über das Jahr 1934 wurden verteilt und verschiedene laufende Arbeiten erledigt. Platz seines Präsidenten in seiner Vollsitzung vom 12. Dezember d. J. dadurch besetzt, dass er den bisherigen Stellvertreter, Professor Dr. Gerber, ein­mütig zu seinem ersten Vorsitzenden wählte. Professor Gerber (geb. 1889), der Anfang 1934 aus Tübingen nach Leipzig als Lehrer des öffent­lichen Rechts berufen wurde, ist in der Öffentlich­keit weithin durch die Leitung der diesjährigen Hauptversammlung des Gustav Adolf - Vereins in Königsberg bekannt geworden. Er durfte dort und danach in den letzten Monaten bei seinem mehr­fachen bedeutsamen Hervortreten in den kirchlichen Erörterungen erfahren, dass er das Vertrauen weitester Kreise gewonnen hat. So war es selbst­verständlich, dass der Centralvorstand kein Be­denken trug, von dem hundertjährigen Brauch, an die Spitze des grossen evangelischen Liebes­­werkes für die Diaspora einen Theologen zu be­rufen, diesmal abzusehen und dem als stellv. Vor­sitzenden so bewährten Juristen nunmehr endgültig die Vollmachten in die Hände zu legen, die dem Leiter des grosen Werks zukommen. Vom Gustav Adolf-Verein. Der Centralvorstand des Evangelischen Vereins der Gustav Adolf-Stiftung hat den seit März offenen 3 Amtshandlungen. Getauft: Marie, Tochter des Kaufmanns Georg Bootsch, ev., ausLeblang; Ingeborg, Tochter des Kaufmanns Rudolf Kernescher, kalh., aus Bukarest; Altred Stefan, Sohn des Mechanikers Hermann Swoboda, ev., aus Ploieşti; Leo­pold Helmuth, Sohn des Selchers Karl Moravetz, ev., aus Zuckmantel; Amalie, Tochter des Schuhmachers Georg Klein­peter, ev., aus Tartlau. Gelraut: Rudolf Licker, Maurer, ev., aus Hermann­stadt, und Sara Depner, ev., aus Galt; Johann Miess, Portier, ev., aus Katzendorf, und Anna Ewae, ev., aus Kaizendorf; Georg Bootsch, Kaufmann, ev., aus Leblang, und Marie Wagner, ev., aus Baassen. Beerdigt: Katharina Witiich, geb. Wagner, Friseurs­witwe, ev., aus Hermannstadt; Anna Stengel, geb. Kloss, Schneidermeisterswitwe, ev., aus Heldsdorf, Sara Weiss, gab. Brusch, Geschäflsführersgaltin, ev., aus Homorod; Gertrud Briese, geb. Lopatta. Inspektorsgattin, ev., aus Bres­lau; Jakob Griinenfelder, Rentier, ev., aus Niederurnen, Kan­ton Glarus. Für das ev. Waisenhaus wurden noch fol­gende Weihnachtsgaben gespendet: Frau Sophie Rasidescu : Lei 200—, 1 Schachtel Zuk­­ker, 1 Korb Äpfel und 2 Kuchen; Frau Direktor Rebhuhn 1 Tannenbaum; Firma „Lica“ zweimal Käse; M. Birk kosten­lose Reparatur eines Küchenherdes (Lei 900); Firma „Ceho­slovaca“: einige Regenmäntel und andere Kleidungsstücke; Unbekannt: 12 gestrickte Jäckchen für Mädchen und 12 .Sweater für Knaben; Christian Schleifer: 17 Weihnachts­pakete, Bilder- und Märchenbücher, Spielzeug und Klei­dungsstücke; R. Rusch: 18 Weihnachtspakete mit Keks, Obst und Süssigkeiten ; Frau G. Barthmes: Schokolade und Quit­­tenkäse ; Frau J. Eros: Zucker, Mehl, Reis und Äpfel; Frau Wester: Mandarinen u. Keks; E. Becker: Schokolade; V. Kubesch: 17 Weihnachtspakele und 4 Märchenbücher; Dr. Richter: Schokolade; ev. Armenpflege: 20 Kuchen; Frau M. David: 3 Sick. Spielzeug ; N. N. eine Festung und 178 BieisoHalen; Noua fabrică de postav, Azuga : 5 Stck. Stoff­reste (10,60 m); Societate Rom. pentru Industria de bumbac: 3 Stck. Webwaren (95,5 m). Allen Spendern sei auch hier herzlicher Dank gesagt.

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