Der Nachbar, 1907 (Jahrgang 59, nr. 15-52)

1907-04-04 / nr. 15

w. sar Má e NONE . Ev. Joh. 10, 12. er ter tut der Herr ung sein Heilandsherz auf; was SD­ er an uns und fir uns tut und mit uns vor hat, kann nicht einfacher und herzlicher ausgedrückt werden als in diesen Worten: 39 bin der gute Hirte. Darin liegt dreierlei: für die Herde läßt er fein geben; an der Herde beweist er die Sorgfalt der Liebe; zu der Herde sammelt er, die mod) draus Ben sind. Wenn Jesus dies Zeugnis von sich ablegt: 34 bin der gute Hirte — so jagt er damit: ch bin derjenige, über den der königliche Psalmfänger frohlodt Hat: Der Herr ist mein Hirte; derjenige, von dem Seraja geweissagt hat: Der Herr wird seine Herde weiden wie ein Hirte, er wird Die Sänmter in seine Arme sammeln und an seinem Busen tragen. Der­­jenige, der durch Ezerhiel verheißen, hat: Siehe, ich will nich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen wie ein Hirte, ich will das Verlorene t wiedersuchen und das Ver­­irrte­­­iederbringen und das Ver­wundete verbinden und des Schwachen warten. Daß Jesus aber mit Necht so von sich Spricht, beweist er Hier vor allen durch dies eine: Der gute Hirte laßt sein Leben für die Schafe — das er hernach wiederholt: 39 lasse mein Leben für die Schafe. Sein erwiges göttliches Leben hat er gelassen, indem er geboren wurde als Mensch; sein zeitliches menschliches Leben hat er gelassen, indem er starb. Er starb, indem er sich selbst für seine Schafe dem Wolf darbot. Der Wolf, von dem der Herr hier redet, ist die Macht der Finsternis, Tod und Teufel. Dieser Wolf erhascht und zerstreut die Echaie, er hat Judas erhascht, die andern Jünger wurden zerstreut, ein jeglicher in das Beine, Sefus aber ist so mutig und treu 94­ bin der gute Hirte, für seine Jünger eingetreten, indem er zu den Häschern ges­­prochen hat: Suchet ihr mich, so laßt diese gehen. Doc­­h­ das nur ein Bild dafür, wie Jesus überhaupt für die Seinen eintritt. Uns auch drohen Bem­uhungen überall, aber folgen wir dem guten Hirten treulich nach, so werden wir sie überwinden. Und die schwerste Gefahr, die uns drohen könnte, Gottes Zorn und gerechtes Gericht, hat er alle für uns auf fi genommen in Gethsemane und auf Solgatha. Damit hat er uns erfauft, wir sind seine Herde, an der er die Sorgfalt seiner Liebe beweist. Denn and uns gilt sein Wort: 34 feine die Meinen. Das ist ein Erkennen, das seinen Ursprang hat in seiner bis in den Tod starren Liebe; daher brauchen wir vor diesem Erkennen nicht zu zitttern, wie es uns sonst nahe läge, wenn wir uns sagen müssen, daß sein heiliges Auge bis in die geheimsten Sündentiefen unseres Herzens dringt, vielmehr flehen wir mit dem geistlichen Sänger: Erfenne mich, mein Hüter, mein Hirte, nimm mich an. Darum handelt es sich auch nicht um eine bloß äußerliche Bekannt­­schaft, wenn Jesus sagt: Ich bin befannt den Meinen. Er sagt andersiwo, daß sei das ewige Leben, daß wir ihn und seinen Vater erkennen, und Paulus schreibt, er achte alles für Schaden gegenüber der Überschwenglichen Erkenntnis Sesu Christi. Dies liegt darin, was der Herr hier weiter sagt: Meine Schafe Hören meine Sti­mme. Das Wort, das an unser Herz Hopft, das eine Wal leife, wie ein Gast, der Einlaß haben möchte, das andere Mal wie ein Streit­­hammer, der die Tür erbrechen sol, jenes Wort freund­­licher Zurede und dies Wort der Mahnung an das gött­­liche Gericht ist die Stimme des Herrn, die wir nicht mehr Zum Bonitan MWilericordias Domini.

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