Deutsche Tagespost, Juli 1919 (Jahrgang 12, nr. 144-170)

1919-07-01 / nr. 144

z­­ | « Ki h | vs - 1. | bürger Deutschen seit vielen Jahren tut. Wie reich und somit groß bieses Arbeitsgebiet Für uns Deutsche rauen des Ostlandes­ wäre, weiß ‚jede, die sich gewöhnt hat, neben dem was ist, auchh jenes b Ihauen, was sein könnte und­­ darum auch­ sein müßte. Auf die Sache näher einzugehen, wird erst. Dann notwendig werden, wenn der Die Arbeit umfassende Rahmen auf­­gerichtet it. » Die nächsste Tagung der deutichen Männer Seppramäniens ist für den Spätsommer oder Herbst d. 3. in Aussicht genommen, bis dahin könnten wir deutichen syrauen Diesed Landes durch die Breffe — wie nüglich wird auch für uns­ bereit, sei die Begründung dieser Tages­­eitung 1.—, und vielleicht auch von Person zu erjen die Sache unseres Zusammenschluffes so weit besprechen, un bei jener Gelegenheit den ‚ersten Schritt zum tatsächlichen Zusammenschluffe tun zu können. ı « en ... Von der Friedenskonferenz. »Lendou,30.Jaui.Mexikohatsich an die Friedenskonferenz mit der Bitte gewendet, in den Völkerbund aufgenommen zu werden. « Mexico-Völkerbund­mitglied­­(T.­A.-D.) Die armenische Frage. P­aris,30.Juni.Der Präsident der armenischen Republik Kodzmann ist das Batum in Paris eingetroffen.Er ist von zweien seiner Minister begleitet, und will Verhandlungen über dass zukünftige 268 seiner Heimat in Paris auf­­nehmen. (ZN. D.) Deutschösterreich. Ber. neue Deutsnäiterrechtige Bes .. vollmästigte in Belgrad. Wien, 30. Nun. Laut amtlicher Ber­­lautbarung wird Die Hainburg zum deutschösterreichischen Bevollmächtigten in Bel­­­grad ernannt. Hainburg wird in Diesen Tagen sein­ Amt antreten. (P.-B.) »» ·L· k« Il fi Seite 2 Dermanzbad, Dienstag «...«IU·UU.VFTAI«»».N. Dieser ütbte über de Rücktritt » Clemenceausxk Pckri9,30.«-Jnai-»Matin«schreibt,daß» Clemenceau dieser Tage zurücktreten w werde.Bon Juldeter Seite aber wird er d­ärt,daß sein bevor­­stehender Rücktritt der Wahl bei Luichtents sprecht.Jedenfalls wird Clemenciau ntcht zurüc­­ireten,bis nicht das Friedens­setz vollsichtg wündigt ist Amerika. «Dies Friedensstätte der amerikanischen Arme­. Ne­wyort,30.Juni.Das Parlament beschloß, das Friedenskontingent auf 300.000 Mann festzulegen. (TA. ©.) a Stellen‘. .2.Das neue. Regierungsprogramm­. Triest, 30. Juni. Die Ziele der neuen italienischen Regierung sind nach Ianen soziale Reformen, nach Außen eine unbedingte Ber- Händigung mit Jugoslawien. Die innere Kıisiß dauert noch an, aber es sind Hoffnungen vor­­handen, daß die neue Regierung ihre Tätigkeit im bdemokratischen Sinne beginnen und den vielten ‚ sofort schließen werde und zwar zur Friedigung beider im­ Adriatischen Meere in­­teressierten Parteien. (B­ 8.) ‚Italien und Jugoslawien, bbruch der wirtschaftlichen Verbands .«" langes­. ‚Triest, 30. Juni. Die in Triest gepflo­­genen wirtschaftlichen Verhandlungen gei­cgen Italien und Jugoslawien, die Dr. Slofar ge­­leitet hat, sind abgebrochen worden, da Italien­­ den Vertrag nur mit Serbien abschließen möchte und­ nicht mit ganz Jugoslawien. Der serbische |­ Bevollmächtigte hat diesen Eintrag ( BB) wiesen. ‚Ingoslawien. Die Autonomie Fiumes. Baris, 30. Juni. „Be Temps“ berichtet, der Rationalent der Stadt Fiume werde . Die Unabhängigkeit Fiumes anssprechen, die Stadt werde evijened Heer- und Binnen Kr .-Bahlreform in Ingoflamwien. Belgrad, 30. Juni. Nach Zeitungs­­meldungen soll im Laufe dieses Monats dem provisorischen Parlament der Gefäßentwurf über­­ das allgemeine Wahlrecht vorgelegt . Der Kampf gegen Die froatische­ ­­ Bauernopposition. ««Bel'gkad,.30.Juni.Es wurden dem Vauernführer Stefan Radictompromittierende­­­ Briefemzfge funden die im Wege des Parlaments «­dersöh­mlichkeit übergeben werden.Aus diesen­­ Briefe ass läßt sich feststellen,daß Radic­ mit E««Italienia—Berbin dur4s-.stand und gegenngos -slawien s agitierte. (P.-B.) | «Mitt­ag-der Verhandlungsfähigkeit s­..«· Ungern. Bett-Kuns. »«·Lon­don,30.Juni.Dtzr Präsident der «vqgai­ rischen«Sowjetregierung Bela Kun gab d­uxnfspenglischen Jornalisten gegenüber der Hoffnung. Ausdruck, daß Die Ententeregierungen mit ihm verhandeln würden. (2.4. D.) Eine Magnatenverschwärung zur­­­,W­iedereinlegung König Karies. “ Mailand, 30. Juni, Der Berichterstatter 8 „IE Sceolg“, Macrini, berichtet aus Wien, das die ungarisgen Magnaten in Wien wieder­holte Beratungen über die Wiedereinigung König Karls auf den ungarischen Thron abhielten. Zu diesem ‚Bwed, berichtet Macrini, habe sich schon ; d. x eine 20.000 Mann starre Armee aus der weißen Garde gebildet. Graf Andraffy Hat ih nach der Schweiz begeben um dort mit Windischgrab den Plan der Wiedereinlegung des Königs auf den apostolischen Thron durchzuberaten. (B.­B.) Polen. Zeitweise Hebernahme der u­iktischen Belgrad, 30. Juni. Polen sucht sich die Freundschaft Frankreich auf allen Wegen zu sichern. Zu diesem Bwedle hat Die belaitelte Regierung beschlossen, 18 Milliarden der russischen Staatssegulden zu übernehmen, um auf diese Weise sastens einen Teil der französi­­schen Forberuken in­ Rußland es Ruhland. Pogromgelehr in Ruhland., ‚‚Bürich, 30. Juni. Die Münchner „Bot“ berichtet, der Antisemitismus habe auch im Rußland - fturz zugenommen und sich immer mehr verbreitet. Die nationalen frischen Szen­e glauben nämlich, daß die Juden für die Katastropge des Landes verantwortlich gemacht werden müssen. (TA. D.) Bevorstehende Programe. München, 30. Juni. Die „Münchner Pot“ meldet aus London: Die Lage der Juden in Rußland ist jede bedenllich. Man befürchtet, dag große Programe stattfinden werden, da sämtlich Bolk­owisten jührer Juden sind. In den­­­eisten Ländern ist Iude gleichbedeutend wit Bolshewit, Ein aus Rußland vor kurzem angefommtener Auffe jarie aus, daß infolge des Sieges Kol­eags Die Tatsache Til daß große Progrome gegen die Funden zur ir­a VB erschienene Nachherichten. Die Autonomischeitreicbungen Maltas. Mailand, 30. uni. „Borriere della Sera“ meldet: Auf der Tafel. Malta haben wiederum Aufstände stattgefunden, diesmal aber in kleineren Dimensionen. Die Anzahl der Toten ist nicht so groß, wie Anfangs gemeldet, hin­­gegen sind sehr viele.‘ Vermundete. Auf der ‚Stafel wurde das Standrecht proklamiert. Die Häupter der Bewegung wurden hingerichtet, weil man angeblich festgestellt hat, da& Diele mit Bela Kun in Verbindung standen. (T.-X. D.) Auszug aus der V­erord­­nung Ar. 21 und 25 (Verbeslerte). 1. ld Weberireter werden bes­tractet: a) Diejenigen, weile ohne böse Absicht in Öffentlichen Lokalen, Bahns böfen, Eisenbahnen, auf der Strafe ze, wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen betreffs N Kriegso­pe­­rationen, Situation und Dislotation der Truppen, wilitäri­ge Verfügungen „Bentide Tagehoof' oder Sachen beireff3 der rumänischen Armee, verbreiten, kalportieren oder bestätigen. b) Diese Nebentretungen werden von den Militär-Anwaltschaften ges­­ichtet und abgeurteilt, in­ der ersten und idikten Inf­tanz mit Kerter bis zu einem Jahr und einer Geldstrafe bis zu 2000 Lei. Wenn eine der oben angeführten Hebertretungen zum Zweckk der Spio­­nage oder des Berrates angeführt worden sind, werden sie im Sinne der bestehenden Kriegsgeseke ange­urteilt. 666 En­de: Amerikanischer Einfluß auf­­ den Weltmarkt. Wenn man sagen, daß sie die, Gläubiger bei ‚zeihrung ® ‚der „Bittornl“ Der Buforeiter „La Brogres“ veröffentlicht folgenden, dem Berliner „Börsenkurrier“ ent­nommenen interessanten Artikel Über die künftige ökonomische Tätigkeit der Welt: „Er unterliegt seinem AZueifel, sagt das Blatt, daß die Ver­­einigten Staaten eine unbestreitbare Niederlegenheit auf allen Weltmärkten beriten werden. Vor dem Kriege waren die Vereinigten Staaten die Schuldner von verschiedenen europäischen Mächten , amiter alten Sontinentes geworben snd. Sie sind für die einzigen, die von diesem G­esichtspunkt betrachtet, aus dem Sriege Ruten gezogen haben. Sie haben Deutigland auf den meisten Märkten erregt und selbst England em­­­pfindet im feinen­ Kolonien die Konkurrenz der Vereinigten Staaten und Japans. Die Angebote wa ametikanischer Kohle sind symptomatisch zmaunmnß sich zuerst daran ers mnachn,daß die Ausfuhr von deutsche­ Kohle jetzt fast aquativermindert ist und daß die englische Produktion in einem Maße gefallen ist, daß diet in diesem Jahre gewonnene Kohlens­menge(13 Millionen Tonne­ I)kaum dichhe ver von diesemsandeist-Jahrelle expor­­tierten Mengen erreicht. Andererseits sind Schweden and Spaniest im Augenblick die ar­men Mächte, die Eisener­ ausführen, un führen aber Diese beiden Länder, amerikanische Kohle aus und die Schiffe. Die­se bringen, durchqueren natürlich den Ozean nicht nach Osten; wenn sie amerikanische Kohle forttragen, so tragen sie bei der Heimfahrt europäisches Erz zurück. Das ist eine beträchtliche Ersparnis, die überdies dazu beiträgt, die Abfaylwege der Vereinigten Staaten zu vermehren. England sieht die Gefahr und einer seiner besten Kenner auf diesem Gebiet, Benjamin Talbot, hat sie Mar dargelegt. Wenn Amerifa imstande ist, das Monopol der Ausfuhr der Kohle in jene Länder, die ih ihe Eisen fehiden, zu behalten, wird es Herr über die Erzeugnisse in den Hüttenwerken der ganzen Welt sein. »Die Regierung und­ die Finanzleute der Bereinigten Staaten machen übrigens die größ­­ten Anstrengungen in diesem Sinnexmantenat bereits die von der amerikanischen Privatindustrie entwickelte Tätigkeit,die Regierung ihrerseits hat soeben­ eine Milliarde D;­l­nk der Entwicklung des Handel­s mit dem Ausland gewidmet Aschq Frankreich hat sich der amexitanis­­che Einfluß fühlbar gemacht und nimmt gegen ’ere Schutzzoll-Politik Stellung,die Paris eins­en möchte, um Die Rational-I­ndustrie zu Upen.­­ Man fand aus all dem schließen, daß Die Amerikaner vom Ökonomischen Standpunkte aus eine ernste Gefahr nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa bedeuten.“ jegt Enges wenig leiten. Hermannstadt, 30. Zunt. Aus unserer Schriftleitung. Unser. Blatt wird von heute an von dem W Mitgliede unserer Schriftleitung Frid Klein als verant­­wortlichem Schriftleiter gezeichnet. ALs verant­­wortlicher Schriftleiter des volkswirtschaftlichen Teiles zeichnet Dr. phil. Fred Sigerus. Die Hauptschriftleitung hat wie bisher Opar Kraemer inne, , Abrüstungsgebühren für Offiziere. Wir entnehmen der Kronstädter Zeitung vom 29. d. M.; Oberleutnant Fakler ist zurück­gekehrt und bittet die ehemaligen Offiziere, die ihn beauftragt hatten, die Abrüstungsgebühren zu Be ilin nachmittags S von 1 bis 4 Uhr aufzusuchen. Diere V­orstadt, Schügenwiese 1. . Das Bib­eiger” Gesangstränzschen bat nach einer Meldung unseres Berichterstatters Sonnabend ben 21.09. M im großen Saale des Gewerbeverein unter Leitung seines Chor­­weisters Hermann Klee und unter gefälliger Mitwirkung des Militärk­pellmeisters Sandtner eine gutgelungene und gutbesuchte Tanzunter­­haltung veranstaltet. " Baden*, wurden versenzt, Dann h Streit der Beamten Der rumänisc­her Die Vorbereitungen, die im. . Übteile der amerikanischen Hilfs­million. Belgrad, 29. Juni. Ein Teil der amerikanischen Hilfskommission für Serbien hat geitern Belgrad Verlassen. Die Bevölkerung hat si aufs wärmste von ihr verabschiedet,­­8.8. Uns Der Temes herausgeflichter Leichnam. Die „Zugoicher Zeitung“ schreibt: Am 20. d. M. wurde in der Gemeinde Tin­­fova der Leichnam einer 36jährigen Frau her­­ausgezogen, in dem die dortige Einwohnerin vau Marie Bumariu aqnotiziert wurde Dh­er ein Verbrechen oder selbstmörderische Absicht zu Tage liegt, konnte noch nicht festgestellt werden. Ihen Nationaldant. Die TA. Dacia meldet aus Bukarest. Ein Teil der Beamten der rumänischen Nationalbank hat gestreift, weil die Direktion der Bank ihre Bitte um Aufbesserung der Gehälter bis jegt nicht erfüllt hat. Feneraberunit in den Daimler- Werkstätten. Man meldet aus Berlin, daß die Daimler-Werkstätten aus Marienfeld von einer Quernbrunft, teilweise zerstört wurden. Der haben beläuft sich auf 4 Millionen Matt. Die Vorbereitungen zum Muters Friedens. Auß Paris mel­ Schloß von Berfailes zur Unterzeichnung des Friedens gemacht worden sind: Die Bevoll­­mächtigten der Entente werden das Schloß durch­ den­ Marmorhof betreten. Das Restibül zu Füßen der Ehrentreppe wurde mit zwei Tapeten ge­­schmückt und vier Fautenilles. Ueber die Ehren­­treppe, durch den Saal der Garden, gelangen die Bevollmächtigten von Salon zu Salon in den Spiegelsaal, der mit Historischen Möbeln geigeüct ist. Darunter einem Schranz der Marie Antoinette. Die deutschen Bevollmächtigten werden aus dem Hotel duch den Park zum Schloß­eführt und dieses durch ein Holzvestibül betreten, m Nordflügel wurden­­ mehrere Säle für Die Vertreter der Preife vorbehalten. Der mittlere Teil der Galerie wurde um etwa 30 Zentimeter erhöht. Der Tisch der Bevollmächtigten ist sehr groß und hat die Form eines Nlechterled, dem die eine Längsseite fehlt. Die Füße des Tisches sind poliert. Der Tisch, auf dem die Unterzeich­­nung erfolgen wird, ist dem Modilar des Schlofses entnommen und stammt aus dem Zoupre. Er steht in der Mitte des Nechtechhet. Die Fläche des Spiegelsaales wurde ganz mit Teppichen bedeckt. Es sind herrliche der Teppichsammlang Ludwig XIV. Katulie die dieser beileb­t hatte, um sie auf dem Parkett der Spiegelgalerie zu verwenden. Die V­errentung der Deutschen lotte, Wir Haben gemeldet, Daß deutsche Matrosen die deutschen Kriegsschiffe, die bei Unterzeichnung des Friedensvertrages­­ auto­matisch in den Befug­ der Verbündeten hätten übergehen sollen, versenft haben. Ueber die Einzelheiten liegen nunmehr folgende Berichte vor: Als die deutsche Kriegsflotte im Golf von Scapa Flow (Schottland) interniert wurde, untersagten englische Deffn­ere die Kriegsschiffe darauf­hin,­­ob sie nicht Erprofiestoffe an Bord hätten. Diese Untersuchung wurde ansceinend nicht genügend genau durchgeführt. Die englische Regierung stand im übrigen auf dem Standpunkt, die Kiegsschiffe nicht weiter zu be­­aufsichtigen, da sie nicht als Beute betrachtet werden könnten, bevor die Friedenskonferenz über ihre Schicsal entschieden hätte. Die Zahl der an Bord befindlichen deutschen Matrosen, die in verhältnismäßiger Freiheit erfreuten, war i­hr Herabgefegt. Zu Mittag des­­ entscheiden­­den Tages wurde auf allen heut­en Darten die rote Fahne gehißt. Unmittelbar darauf öffneten die Matrosen die Wisserreservoire und die Schiffe begannen rasch zu fine. Die Be­­jagung bestieg die Boote und fuhr an Land.­­Die Wachtschiffe steuerten sofort­ auf den Tatort­­ und befahlen den Booten Halt zu wachen. Da dah erfolglos blieb, eröffneten sie auf die Deutschen ein­ Teuer, woher es auf deutscher Seite einige Tote und V­erwundete gab. Die übrigen deutschen Matrosen wurden, als sie an Land gingen, sofort verhaftet und an Bord der englischen Schiffe gefangen gelegt. Ebenso ihr Kommandant, ein deutscher Konteradmiral, Alle Panzerkreuzer und Kreuzer, außer „Baden, fünf leichte Kreuzer, von 18­7 Torpedobooten 15. “­ 1. Juli 1918 / Re, 144 Die Ausbildung oder mitteln. Der Volls­­chullehrer (innen). Bon Mädchenscullehrer M. Breuger. (Burtreßung.) Das psychologische Moment kommt bei der Lehrerbildungsfrage in den Augenblicke zur Gel­­tung, wo es heißt, sich für den künftigen Beruf zu­­ entscheiden. Es gibt außer dem Offiziers­­beruf seinen einzigen geistigen Beruf, wo Die Entschließung so fehzeitig an das Kind Heran­­tritt. Im 14. Lebensjahre wird ihm zugemutet, zu entscheiden, welcher Beruf seinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht. Das körperliche Be­­rufe wählende Kind muß sich wohl au­fıühe ’entscheiden, Fanı aber, wenn er den unrechten gewählt hat, immer noch umsatteln, während der angehende Volksschullehrer das nicht Eımn, ohne die auf dem Seminar zugebrachte Zeit aus seinem Studium­ zu streichen. Shon Shan, den halber aber, tur er das nicht, Dak Miß­­ariffe, bei der Wahl des Berufes keine guten Lehrer zeugen, ist klar. So wird die Wahl der Mietlinge nur vermehrt. Ein zweites ist Die all­­zufrüh einfegende Fachbildung. V­erfrühte Fach­­ausbildung aber füget zu­ falscher Einseitigkeit, zu mangelnder Einsicht in die Grenzen des eigenen Willens, zum Standesdünfel. Man muß es in maßgebenden Kreisen mit dem Hohen Berufe des Lehrers Doch nicht gar so ernst nehmen, wenn man dem Sem­inaristen zumutet, er habe für Psychologie, die Grundlage aller Erziehung, das nötige Verständnis. Und wenn bei Erwei­­terung des Seminars um einen Jahrgang ge­nannter Gegenstand auch um ein Fahr weiter hinaufgeschoben wird, wird das Uebel dadurch, nicht abgestelt. Wo aber die psychologische Grundlage für die praktische Betätigung mangel­­haft ist, da schwebt das ganze Grscheinungs- System in der Luft. Auf der Mittelschule wird Psychologie im segten Jahrgang (Ditava) ge­­lehrt, wo die geistige Reife eher vorhanden und wo die Möglichkeit, geboten it, nicht nur Über­sichtliches Schalwert zu­ bieten, sondern auch tiefer in den Gegenstand einzudringen. E83 ist also nichts natürlicher, als die Fachbildung erst dann einlegen zu lassen, wenn die psychologische Reife da ist und das ist eben nur nach X5­ ‚Schluß einer Mittelschule Mit dem Problem der Lehrerbildung hat ih Thon Diesterweg bes­chäftigt: „Darin, daß in relativ kurzer Zeit mit einfachen Mitteln junge Leutz” zu einer geistigen Tätigkeit gelenkt gemacht werden sollten, welce fs im weitesten Sinn des Wortes als eine Summe von„Helfersdiensten bei der geistigen Menschwerdung des Volkes befgreiben“läßt, lag eine Art von Doppelproblem , wie nämlich in und mit der Pflege des Sinned­ und Strebens für die eigene Bildung, Luft und Gesehie zum Dienste an­fordert werden können. — Mit dem Instinkt des Biadfinders merkt er, daß nicht dem Technischen, sondern dem Scientifischen der V­ortritt gelinge, — an der Aussicht festhalteno, nur der werde ein echter Lehrer sein, welcher zuerst ein gebil­­deter ‘Mensch geworden“, nicht aber Seminarbildung um (Andreae) Hat einen üblen Diejed ungleiche ge­­wiejer ge Die Mensch kann nur aus einer vollen Mit­­telschule, aus ihrem Unterbau oder DR aus der 8-klassigen Bollsfiägule ö hervorgehen. ‚Das zweite Argument, das bei der Volk­shchul­­lehrerbidung in Betracht gezogen werden muß, ist die soziale Stellung des Volksschullehrers. In dieser Beziehung sind die Klagen allgem­ein.­­ Beigeschmach in unserem sozialen Beben. Der Lehrer it, was Bildung anbelangt, sein ebenbürtiger Gegner, auf der anderen Seite aber wird von ihm voll­­wertige Arbeit verlangt ; eine Arbeit, die seine geistigen Kräfte sehr oft übersteigt. Und doc hat weder die Gesellschaft noch die Dserbehbrde etwas getan, Derhältnig zwischen Arbeitleistung und der dazu erforder­­lichen geistigen Fähigkeit in dem "richtigen Ein« Hang muß fi jtungen und seinen Wert erhalten, doch ist es notwendig, daß man ihm dabei auch von oben Helfend Dazır gehört, daß die gegenwärtige Einrichtung unserer Seminare vollständig fallen gelassen wird. Die Bielfeitigkeit des jährlichen V­olksschullehrers ist so oft betont worden, daß er einen wundert, wie man an Hand gehen? fan aber nur einer so viel größer sind, macht früh Bei der jegigen Sem­inalbildung it das Zweite der Fall und die Folge ist, daß der Lehrer den sozialen und volkswirtschaftlichen Aufgaben nicht gewachsen ist oder.Dieselben nicht wir, der Leichtigkeit sie ihm nicht schwer zur Last Faden. Die Tatsache, daß die außeramtlichen Arbeiten des Lehrers zur flicht. Dafür Sorge zw Lehrer auch für diese Seite Gebieten nicht entbehren kan. meinbildung gegeben werden, nur die daß feine Berufes Durch und ft die­ einfegenden Fach­­bildung so lange hat festhalten können, Die ge­­rade das Entgegengeießte, Die Einseitigkeit, fördert. Zwei Grundfragen sind 8, die uns bei der Ent­­scheidung dieser wichtigen Sache beschäftigen müssen: It die Allgemeinbildung des Lehrers bei seinem Studiengang zuerst zum Abschlag zu bewältigen wnn, bringen, in Oeffentlichkeit der mit dem nötigen Nüftzeug ausgestattet werde, umso­­mehr als das Volk seine Mitarbeit auf diesen Digfes Nüftzeug Mittelfiliule Allge­­fie kommt der Lehrer eher in die Lage, sich in alle Lebens-, Iagen schnell und sicher einzuleben. Diese Allge­­meinbildung &$ wird uns daß „die Oberstufe der Mittelschule in Zukunft nicht mehr allgemeine Bildung in gleichen übersicht­­lichen a5 für alle allein“ werde geben dürfen. „Sie werde Diese Aufgabe auf das Mindeste be­­schränken und dafür Wahlfreiheit zu intensiverer Beschäftigung mit besond’ren Fachgruppen geben, die der Neigung des Schülers entsprechen ihm schon Fragen eine Grundlegung das spätere Berufestudium schaffen“ Wilsensgebiet an, das nicht in den Bereich des Erziehungswesens fal­! Man Kleiner Kinder entgegengehalen, und für Wir fragen Man ihre ver­­und nun, warum solte das ein freiweg sein, Doch Diesen Weg der Bildung zu gehen? führe d­n dente an Die richtige Be­­antwortungt Mir ift oft vorgelommen, daß «8 feinen Menschen auf dem Erbenrund geben kann, der für Kinder gelehrt genüg se. Im übrigen wird bei der waßerscheinlichen Refor­­mierung unserer Mittelschulgymnasten gewiß für einen realen Zweig gesorgt werden, dieser würde dem Bildungsgang der Lehrer am besten ent­­sprechen. Immerhin glaube ich aber nicht, das eine allzu starre Betonung der fachlichen Seite schon im Obergyimnasium stattfi den werden, das wäre nicht anders als Umwandlung in eine Fachschule und das wäre, soweit ich die Sache beurteilen kann, denn doch eim arger ‘Fehler. Die Mittel- Schule wird auch in Zukunft für Die Universität oder für höhere Fachschulen vorzubereiten haben. Und zu legieren will auch die „pädagogische Sachichule” gezählt werden, eine Sachichule mit Kolloquien- und Prüfungs­wang. Die Gegner warnen davor und führen die zwei ersten Jahre des Universtätsstudiums an allem eine Zeit des Sichfindends, — andere wieder jagen „verbummelt“. Ich will mir Hierin sein Urteil anm­aßen, aber soweit ich von maßgeben­­den reifen orientiert bin, glaube ich. Liegt die U­rsache dieser inneren Zerfahrenheit in den zwei ersten Jahren die Universitätszeit in der mangel­­haften Vorbereitung duch unsere Mittelschulen. Die gleitende Ueberleitung vom Wittele zum Hochsäulstudium läßt sie vielleicht aus je jen, welchen Gründen nicht so vorteilhaft duchfäjren, wie ed eben wünschenswert it. Dieses Bee benten fällt bei der pädagogischen Fachschule ganz fort. Die Zahschule wählt ja uns unseren Berln­laufen Heraus, schliegt ich an unsere Mitelschulen, die wir tagtäglich vor Augen Haben an, fan, was von päda­­gogischen Standpunkte von aufhägbaren Wert ist, allgemein Belanntes und Bor­andern gepflanzt, genägtt bringen. sol sie Die in fann allgemeine gewiß jeder Stand Wertihägung durch feine Lei« es und selbst verschaffen zur Seite mit der Fachbildung Haub der tragen,­­ daß einer umfangreichen | | — = = .. ” wo = £s:} 123 =. on = m - S a an = = D=2) — u; N 23 {23 ru s: = 5 Rz “ 6.) B Kiteratur, „Rennlein Julie“. Naturalistisches Trauerspiel in zwei Bildern von August Strind­­berg. — Im Stadttheater gelangten Sonnabend die beiden Strindberg-Dramen „Gläubiger“ und „Fräulein Julie“, das erste zu wiederholter, das­ zweite zu erster Aufführung. In „Fräulein Julie“ wickelt sich in rasen­­dem Tempo das Shidial einer zu einem „freien“ Weibe erzogenen Grafentochter ab, die, Die von Herrn Fürst geleitete Aufführung­, ganz von Trieben geleitet, einen Lakai ihres Vaters verführt, den Schritt unter ihre Beseit­­­­schaften­affe aber mit völliger Vernichtung büßen muß. Wie „Gläubiger“ ist auch „Isräu­­lein Zulie“ ein echter, wenn auch nicht im ganz gleichem Maße aus dem unmittelbaren Er­leben des Dichters, geborener Strindberg, zeigt. Die Darsteller wieder redlich bemügt, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Achtu­agedietend, wie bisher noch stets, war­ besonders die Leistung­­des Feld, Ellinger al Julie, obwohl sich die Darstellerin in Nollen dieser Art nicht auf­ ihrem ureigensten Gebiete bewegt. Herzen. Burgans Sean verriet Gej­­iet, drang jedoch nicht völlig zu der Eigenart der Dichtung dar. Fl Smwoboda (Christine) Hat weder das Spiel, noc "die Sprache, die Steindberg fordert. —..: „Das Konzert des Hermannstädter Mäünnergesangver eines vergangenen Spun­­aderd im Unifumsaale zeigte uns den Chor durch eine stattliche Sängerschat vertreten auf dem Podium. Der arub­ische Raum gestattete vorzügliche Klangwirkungen und kam­ der ge­wohnten Exaktheit zugute, mit der auch dieses­­mal die Chöre gebracht wurden. Den größten ’­ Eindruck dürfte der Männerchor: Die Allmacht von Lacher gemacht haben eine umfangreichere schwierige Kompostion, deren Ausführung aber (wie auch bei der Ostlandfeier) sehr gut gelang. Der Eingangschor: Braun, Meidelein, Bolkge­weile aus dem 15. Jahrhundert, Sag von Kirch, Hätte vielleicht im gangen etwas biegsamer ge ‘ _ s-­­fik( N =, t \\ L h % BR.

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