Deutsche Tagespost, Juli 1919 (Jahrgang 12, nr. 144-170)
1919-07-01 / nr. 144
z | « Ki h | vs - 1. | bürger Deutschen seit vielen Jahren tut. Wie reich und somit groß bieses Arbeitsgebiet Für uns Deutsche rauen des Ostlandes wäre, weiß ‚jede, die sich gewöhnt hat, neben dem was ist, auchh jenes b Ihauen, was sein könnte und darum auch sein müßte. Auf die Sache näher einzugehen, wird erst. Dann notwendig werden, wenn der Die Arbeit umfassende Rahmen aufgerichtet it. » Die nächsste Tagung der deutichen Männer Seppramäniens ist für den Spätsommer oder Herbst d. 3. in Aussicht genommen, bis dahin könnten wir deutichen syrauen Diesed Landes durch die Breffe — wie nüglich wird auch für uns bereit, sei die Begründung dieser Tageseitung 1.—, und vielleicht auch von Person zu erjen die Sache unseres Zusammenschluffes so weit besprechen, un bei jener Gelegenheit den ‚ersten Schritt zum tatsächlichen Zusammenschluffe tun zu können. ı « en ... Von der Friedenskonferenz. »Lendou,30.Jaui.Mexikohatsich an die Friedenskonferenz mit der Bitte gewendet, in den Völkerbund aufgenommen zu werden. « Mexico-Völkerbundmitglied(T.A.-D.) Die armenische Frage. Paris,30.Juni.Der Präsident der armenischen Republik Kodzmann ist das Batum in Paris eingetroffen.Er ist von zweien seiner Minister begleitet, und will Verhandlungen über dass zukünftige 268 seiner Heimat in Paris aufnehmen. (ZN. D.) Deutschösterreich. Ber. neue Deutsnäiterrechtige Bes .. vollmästigte in Belgrad. Wien, 30. Nun. Laut amtlicher Berlautbarung wird Die Hainburg zum deutschösterreichischen Bevollmächtigten in Belgrad ernannt. Hainburg wird in Diesen Tagen sein Amt antreten. (P.-B.) »» ·L· k« Il fi Seite 2 Dermanzbad, Dienstag «...«IU·UU.VFTAI«»».N. Dieser ütbte über de Rücktritt » Clemenceausxk Pckri9,30.«-Jnai-»Matin«schreibt,daß» Clemenceau dieser Tage zurücktreten w werde.Bon Juldeter Seite aber wird er därt,daß sein bevorstehender Rücktritt der Wahl bei Luichtents sprecht.Jedenfalls wird Clemenciau ntcht zurücireten,bis nicht das Friedenssetz vollsichtg wündigt ist Amerika. «Dies Friedensstätte der amerikanischen Arme. Newyort,30.Juni.Das Parlament beschloß, das Friedenskontingent auf 300.000 Mann festzulegen. (TA. ©.) a Stellen‘. .2.Das neue. Regierungsprogramm. Triest, 30. Juni. Die Ziele der neuen italienischen Regierung sind nach Ianen soziale Reformen, nach Außen eine unbedingte Ber- Händigung mit Jugoslawien. Die innere Kıisiß dauert noch an, aber es sind Hoffnungen vorhanden, daß die neue Regierung ihre Tätigkeit im bdemokratischen Sinne beginnen und den vielten ‚ sofort schließen werde und zwar zur Friedigung beider im Adriatischen Meere interessierten Parteien. (B 8.) ‚Italien und Jugoslawien, bbruch der wirtschaftlichen Verbands .«" langes. ‚Triest, 30. Juni. Die in Triest gepflogenen wirtschaftlichen Verhandlungen geicgen Italien und Jugoslawien, die Dr. Slofar geleitet hat, sind abgebrochen worden, da Italien den Vertrag nur mit Serbien abschließen möchte und nicht mit ganz Jugoslawien. Der serbische | Bevollmächtigte hat diesen Eintrag ( BB) wiesen. ‚Ingoslawien. Die Autonomie Fiumes. Baris, 30. Juni. „Be Temps“ berichtet, der Rationalent der Stadt Fiume werde . Die Unabhängigkeit Fiumes anssprechen, die Stadt werde evijened Heer- und Binnen Kr .-Bahlreform in Ingoflamwien. Belgrad, 30. Juni. Nach Zeitungsmeldungen soll im Laufe dieses Monats dem provisorischen Parlament der Gefäßentwurf über das allgemeine Wahlrecht vorgelegt . Der Kampf gegen Die froatische Bauernopposition. ««Bel'gkad,.30.Juni.Es wurden dem Vauernführer Stefan Radictompromittierende Briefemzfge funden die im Wege des Parlaments «dersöhmlichkeit übergeben werden.Aus diesen Briefe ass läßt sich feststellen,daß Radic mit E««Italienia—Berbin dur4s-.stand und gegenngos -slawien s agitierte. (P.-B.) | «Mittag-der Verhandlungsfähigkeit s..«· Ungern. Bett-Kuns. »«·London,30.Juni.Dtzr Präsident der «vqgai rischen«Sowjetregierung Bela Kun gab duxnfspenglischen Jornalisten gegenüber der Hoffnung. Ausdruck, daß Die Ententeregierungen mit ihm verhandeln würden. (2.4. D.) Eine Magnatenverschwärung zur,Wiedereinlegung König Karies. “ Mailand, 30. Juni, Der Berichterstatter 8 „IE Sceolg“, Macrini, berichtet aus Wien, das die ungarisgen Magnaten in Wien wiederholte Beratungen über die Wiedereinigung König Karls auf den ungarischen Thron abhielten. Zu diesem ‚Bwed, berichtet Macrini, habe sich schon ; d. x eine 20.000 Mann starre Armee aus der weißen Garde gebildet. Graf Andraffy Hat ih nach der Schweiz begeben um dort mit Windischgrab den Plan der Wiedereinlegung des Königs auf den apostolischen Thron durchzuberaten. (B.B.) Polen. Zeitweise Hebernahme der uiktischen Belgrad, 30. Juni. Polen sucht sich die Freundschaft Frankreich auf allen Wegen zu sichern. Zu diesem Bwedle hat Die belaitelte Regierung beschlossen, 18 Milliarden der russischen Staatssegulden zu übernehmen, um auf diese Weise sastens einen Teil der französischen Forberuken in Rußland es Ruhland. Pogromgelehr in Ruhland., ‚‚Bürich, 30. Juni. Die Münchner „Bot“ berichtet, der Antisemitismus habe auch im Rußland - fturz zugenommen und sich immer mehr verbreitet. Die nationalen frischen Szene glauben nämlich, daß die Juden für die Katastropge des Landes verantwortlich gemacht werden müssen. (TA. D.) Bevorstehende Programe. München, 30. Juni. Die „Münchner Pot“ meldet aus London: Die Lage der Juden in Rußland ist jede bedenllich. Man befürchtet, dag große Programe stattfinden werden, da sämtlich Bolkowisten jührer Juden sind. In deneisten Ländern ist Iude gleichbedeutend wit Bolshewit, Ein aus Rußland vor kurzem angefommtener Auffe jarie aus, daß infolge des Sieges Koleags Die Tatsache Til daß große Progrome gegen die Funden zur ira VB erschienene Nachherichten. Die Autonomischeitreicbungen Maltas. Mailand, 30. uni. „Borriere della Sera“ meldet: Auf der Tafel. Malta haben wiederum Aufstände stattgefunden, diesmal aber in kleineren Dimensionen. Die Anzahl der Toten ist nicht so groß, wie Anfangs gemeldet, hingegen sind sehr viele.‘ Vermundete. Auf der ‚Stafel wurde das Standrecht proklamiert. Die Häupter der Bewegung wurden hingerichtet, weil man angeblich festgestellt hat, da& Diele mit Bela Kun in Verbindung standen. (T.-X. D.) Auszug aus der Verordnung Ar. 21 und 25 (Verbeslerte). 1. ld Weberireter werden bestractet: a) Diejenigen, weile ohne böse Absicht in Öffentlichen Lokalen, Bahns böfen, Eisenbahnen, auf der Strafe ze, wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen betreffs N Kriegsoperationen, Situation und Dislotation der Truppen, wilitärige Verfügungen „Bentide Tagehoof' oder Sachen beireff3 der rumänischen Armee, verbreiten, kalportieren oder bestätigen. b) Diese Nebentretungen werden von den Militär-Anwaltschaften gesichtet und abgeurteilt, in der ersten und idikten Inftanz mit Kerter bis zu einem Jahr und einer Geldstrafe bis zu 2000 Lei. Wenn eine der oben angeführten Hebertretungen zum Zweckk der Spionage oder des Berrates angeführt worden sind, werden sie im Sinne der bestehenden Kriegsgeseke angeurteilt. 666 Ende: Amerikanischer Einfluß auf den Weltmarkt. Wenn man sagen, daß sie die, Gläubiger bei ‚zeihrung ® ‚der „Bittornl“ Der Buforeiter „La Brogres“ veröffentlicht folgenden, dem Berliner „Börsenkurrier“ entnommenen interessanten Artikel Über die künftige ökonomische Tätigkeit der Welt: „Er unterliegt seinem AZueifel, sagt das Blatt, daß die Vereinigten Staaten eine unbestreitbare Niederlegenheit auf allen Weltmärkten beriten werden. Vor dem Kriege waren die Vereinigten Staaten die Schuldner von verschiedenen europäischen Mächten , amiter alten Sontinentes geworben snd. Sie sind für die einzigen, die von diesem Gesichtspunkt betrachtet, aus dem Sriege Ruten gezogen haben. Sie haben Deutigland auf den meisten Märkten erregt und selbst England empfindet im feinen Kolonien die Konkurrenz der Vereinigten Staaten und Japans. Die Angebote wa ametikanischer Kohle sind symptomatisch zmaunmnß sich zuerst daran ers mnachn,daß die Ausfuhr von deutsche Kohle jetzt fast aquativermindert ist und daß die englische Produktion in einem Maße gefallen ist, daß diet in diesem Jahre gewonnene Kohlensmenge(13 Millionen Tonne I)kaum dichhe ver von diesemsandeist-Jahrelle exportierten Mengen erreicht. Andererseits sind Schweden and Spaniest im Augenblick die armen Mächte, die Eisener ausführen, un führen aber Diese beiden Länder, amerikanische Kohle aus und die Schiffe. Diese bringen, durchqueren natürlich den Ozean nicht nach Osten; wenn sie amerikanische Kohle forttragen, so tragen sie bei der Heimfahrt europäisches Erz zurück. Das ist eine beträchtliche Ersparnis, die überdies dazu beiträgt, die Abfaylwege der Vereinigten Staaten zu vermehren. England sieht die Gefahr und einer seiner besten Kenner auf diesem Gebiet, Benjamin Talbot, hat sie Mar dargelegt. Wenn Amerifa imstande ist, das Monopol der Ausfuhr der Kohle in jene Länder, die ih ihe Eisen fehiden, zu behalten, wird es Herr über die Erzeugnisse in den Hüttenwerken der ganzen Welt sein. »Die Regierung und die Finanzleute der Bereinigten Staaten machen übrigens die größten Anstrengungen in diesem Sinnexmantenat bereits die von der amerikanischen Privatindustrie entwickelte Tätigkeit,die Regierung ihrerseits hat soeben eine Milliarde D;lnk der Entwicklung des Handels mit dem Ausland gewidmet Aschq Frankreich hat sich der amexitanische Einfluß fühlbar gemacht und nimmt gegen ’ere Schutzzoll-Politik Stellung,die Paris einsen möchte, um Die Rational-Industrie zu Upen. Man fand aus all dem schließen, daß Die Amerikaner vom Ökonomischen Standpunkte aus eine ernste Gefahr nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa bedeuten.“ jegt Enges wenig leiten. Hermannstadt, 30. Zunt. Aus unserer Schriftleitung. Unser. Blatt wird von heute an von dem W Mitgliede unserer Schriftleitung Frid Klein als verantwortlichem Schriftleiter gezeichnet. ALs verantwortlicher Schriftleiter des volkswirtschaftlichen Teiles zeichnet Dr. phil. Fred Sigerus. Die Hauptschriftleitung hat wie bisher Opar Kraemer inne, , Abrüstungsgebühren für Offiziere. Wir entnehmen der Kronstädter Zeitung vom 29. d. M.; Oberleutnant Fakler ist zurückgekehrt und bittet die ehemaligen Offiziere, die ihn beauftragt hatten, die Abrüstungsgebühren zu Be ilin nachmittags S von 1 bis 4 Uhr aufzusuchen. Diere Vorstadt, Schügenwiese 1. . Das Bibeiger” Gesangstränzschen bat nach einer Meldung unseres Berichterstatters Sonnabend ben 21.09. M im großen Saale des Gewerbeverein unter Leitung seines Chorweisters Hermann Klee und unter gefälliger Mitwirkung des Militärkpellmeisters Sandtner eine gutgelungene und gutbesuchte Tanzunterhaltung veranstaltet. " Baden*, wurden versenzt, Dann h Streit der Beamten Der rumänischer Die Vorbereitungen, die im. . Übteile der amerikanischen Hilfsmillion. Belgrad, 29. Juni. Ein Teil der amerikanischen Hilfskommission für Serbien hat geitern Belgrad Verlassen. Die Bevölkerung hat si aufs wärmste von ihr verabschiedet,8.8. Uns Der Temes herausgeflichter Leichnam. Die „Zugoicher Zeitung“ schreibt: Am 20. d. M. wurde in der Gemeinde Tinfova der Leichnam einer 36jährigen Frau herausgezogen, in dem die dortige Einwohnerin vau Marie Bumariu aqnotiziert wurde Dher ein Verbrechen oder selbstmörderische Absicht zu Tage liegt, konnte noch nicht festgestellt werden. Ihen Nationaldant. Die TA. Dacia meldet aus Bukarest. Ein Teil der Beamten der rumänischen Nationalbank hat gestreift, weil die Direktion der Bank ihre Bitte um Aufbesserung der Gehälter bis jegt nicht erfüllt hat. Feneraberunit in den Daimler- Werkstätten. Man meldet aus Berlin, daß die Daimler-Werkstätten aus Marienfeld von einer Quernbrunft, teilweise zerstört wurden. Der haben beläuft sich auf 4 Millionen Matt. Die Vorbereitungen zum Muters Friedens. Auß Paris mel Schloß von Berfailes zur Unterzeichnung des Friedens gemacht worden sind: Die Bevollmächtigten der Entente werden das Schloß durch den Marmorhof betreten. Das Restibül zu Füßen der Ehrentreppe wurde mit zwei Tapeten geschmückt und vier Fautenilles. Ueber die Ehrentreppe, durch den Saal der Garden, gelangen die Bevollmächtigten von Salon zu Salon in den Spiegelsaal, der mit Historischen Möbeln geigeüct ist. Darunter einem Schranz der Marie Antoinette. Die deutschen Bevollmächtigten werden aus dem Hotel duch den Park zum Schloßeführt und dieses durch ein Holzvestibül betreten, m Nordflügel wurden mehrere Säle für Die Vertreter der Preife vorbehalten. Der mittlere Teil der Galerie wurde um etwa 30 Zentimeter erhöht. Der Tisch der Bevollmächtigten ist sehr groß und hat die Form eines Nlechterled, dem die eine Längsseite fehlt. Die Füße des Tisches sind poliert. Der Tisch, auf dem die Unterzeichnung erfolgen wird, ist dem Modilar des Schlofses entnommen und stammt aus dem Zoupre. Er steht in der Mitte des Nechtechhet. Die Fläche des Spiegelsaales wurde ganz mit Teppichen bedeckt. Es sind herrliche der Teppichsammlang Ludwig XIV. Katulie die dieser beilebt hatte, um sie auf dem Parkett der Spiegelgalerie zu verwenden. Die Verrentung der Deutschen lotte, Wir Haben gemeldet, Daß deutsche Matrosen die deutschen Kriegsschiffe, die bei Unterzeichnung des Friedensvertrages automatisch in den Befug der Verbündeten hätten übergehen sollen, versenft haben. Ueber die Einzelheiten liegen nunmehr folgende Berichte vor: Als die deutsche Kriegsflotte im Golf von Scapa Flow (Schottland) interniert wurde, untersagten englische Deffnere die Kriegsschiffe daraufhin,ob sie nicht Erprofiestoffe an Bord hätten. Diese Untersuchung wurde ansceinend nicht genügend genau durchgeführt. Die englische Regierung stand im übrigen auf dem Standpunkt, die Kiegsschiffe nicht weiter zu beaufsichtigen, da sie nicht als Beute betrachtet werden könnten, bevor die Friedenskonferenz über ihre Schicsal entschieden hätte. Die Zahl der an Bord befindlichen deutschen Matrosen, die in verhältnismäßiger Freiheit erfreuten, war ihr Herabgefegt. Zu Mittag des entscheidenden Tages wurde auf allen heuten Darten die rote Fahne gehißt. Unmittelbar darauf öffneten die Matrosen die Wisserreservoire und die Schiffe begannen rasch zu fine. Die Bejagung bestieg die Boote und fuhr an Land.Die Wachtschiffe steuerten sofort auf den Tatort und befahlen den Booten Halt zu wachen. Da dah erfolglos blieb, eröffneten sie auf die Deutschen ein Teuer, woher es auf deutscher Seite einige Tote und Verwundete gab. Die übrigen deutschen Matrosen wurden, als sie an Land gingen, sofort verhaftet und an Bord der englischen Schiffe gefangen gelegt. Ebenso ihr Kommandant, ein deutscher Konteradmiral, Alle Panzerkreuzer und Kreuzer, außer „Baden, fünf leichte Kreuzer, von 187 Torpedobooten 15. “ 1. Juli 1918 / Re, 144 Die Ausbildung oder mitteln. Der Vollschullehrer (innen). Bon Mädchenscullehrer M. Breuger. (Burtreßung.) Das psychologische Moment kommt bei der Lehrerbildungsfrage in den Augenblicke zur Geltung, wo es heißt, sich für den künftigen Beruf zu entscheiden. Es gibt außer dem Offiziersberuf seinen einzigen geistigen Beruf, wo Die Entschließung so fehzeitig an das Kind Herantritt. Im 14. Lebensjahre wird ihm zugemutet, zu entscheiden, welcher Beruf seinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht. Das körperliche Berufe wählende Kind muß sich wohl aufıühe ’entscheiden, Fanı aber, wenn er den unrechten gewählt hat, immer noch umsatteln, während der angehende Volksschullehrer das nicht Eımn, ohne die auf dem Seminar zugebrachte Zeit aus seinem Studium zu streichen. Shon Shan, den halber aber, tur er das nicht, Dak Mißariffe, bei der Wahl des Berufes keine guten Lehrer zeugen, ist klar. So wird die Wahl der Mietlinge nur vermehrt. Ein zweites ist Die allzufrüh einfegende Fachbildung. Verfrühte Fachausbildung aber füget zu falscher Einseitigkeit, zu mangelnder Einsicht in die Grenzen des eigenen Willens, zum Standesdünfel. Man muß es in maßgebenden Kreisen mit dem Hohen Berufe des Lehrers Doch nicht gar so ernst nehmen, wenn man dem Seminaristen zumutet, er habe für Psychologie, die Grundlage aller Erziehung, das nötige Verständnis. Und wenn bei Erweiterung des Seminars um einen Jahrgang genannter Gegenstand auch um ein Fahr weiter hinaufgeschoben wird, wird das Uebel dadurch, nicht abgestelt. Wo aber die psychologische Grundlage für die praktische Betätigung mangelhaft ist, da schwebt das ganze Grscheinungs- System in der Luft. Auf der Mittelschule wird Psychologie im segten Jahrgang (Ditava) gelehrt, wo die geistige Reife eher vorhanden und wo die Möglichkeit, geboten it, nicht nur Übersichtliches Schalwert zu bieten, sondern auch tiefer in den Gegenstand einzudringen. E83 ist also nichts natürlicher, als die Fachbildung erst dann einlegen zu lassen, wenn die psychologische Reife da ist und das ist eben nur nach X5 ‚Schluß einer Mittelschule Mit dem Problem der Lehrerbildung hat ih Thon Diesterweg beschäftigt: „Darin, daß in relativ kurzer Zeit mit einfachen Mitteln junge Leutz” zu einer geistigen Tätigkeit gelenkt gemacht werden sollten, welce fs im weitesten Sinn des Wortes als eine Summe von„Helfersdiensten bei der geistigen Menschwerdung des Volkes befgreiben“läßt, lag eine Art von Doppelproblem , wie nämlich in und mit der Pflege des Sinned und Strebens für die eigene Bildung, Luft und Gesehie zum Dienste anfordert werden können. — Mit dem Instinkt des Biadfinders merkt er, daß nicht dem Technischen, sondern dem Scientifischen der Vortritt gelinge, — an der Aussicht festhalteno, nur der werde ein echter Lehrer sein, welcher zuerst ein gebildeter ‘Mensch geworden“, nicht aber Seminarbildung um (Andreae) Hat einen üblen Diejed ungleiche gewiejer ge Die Mensch kann nur aus einer vollen Mittelschule, aus ihrem Unterbau oder DR aus der 8-klassigen Bollsfiägule ö hervorgehen. ‚Das zweite Argument, das bei der Volkshchullehrerbidung in Betracht gezogen werden muß, ist die soziale Stellung des Volksschullehrers. In dieser Beziehung sind die Klagen allgemein. Beigeschmach in unserem sozialen Beben. Der Lehrer it, was Bildung anbelangt, sein ebenbürtiger Gegner, auf der anderen Seite aber wird von ihm vollwertige Arbeit verlangt ; eine Arbeit, die seine geistigen Kräfte sehr oft übersteigt. Und doc hat weder die Gesellschaft noch die Dserbehbrde etwas getan, Derhältnig zwischen Arbeitleistung und der dazu erforderlichen geistigen Fähigkeit in dem "richtigen Ein« Hang muß fi jtungen und seinen Wert erhalten, doch ist es notwendig, daß man ihm dabei auch von oben Helfend Dazır gehört, daß die gegenwärtige Einrichtung unserer Seminare vollständig fallen gelassen wird. Die Bielfeitigkeit des jährlichen Volksschullehrers ist so oft betont worden, daß er einen wundert, wie man an Hand gehen? fan aber nur einer so viel größer sind, macht früh Bei der jegigen Seminalbildung it das Zweite der Fall und die Folge ist, daß der Lehrer den sozialen und volkswirtschaftlichen Aufgaben nicht gewachsen ist oder.Dieselben nicht wir, der Leichtigkeit sie ihm nicht schwer zur Last Faden. Die Tatsache, daß die außeramtlichen Arbeiten des Lehrers zur flicht. Dafür Sorge zw Lehrer auch für diese Seite Gebieten nicht entbehren kan. meinbildung gegeben werden, nur die daß feine Berufes Durch und ft die einfegenden Fachbildung so lange hat festhalten können, Die gerade das Entgegengeießte, Die Einseitigkeit, fördert. Zwei Grundfragen sind 8, die uns bei der Entscheidung dieser wichtigen Sache beschäftigen müssen: It die Allgemeinbildung des Lehrers bei seinem Studiengang zuerst zum Abschlag zu bewältigen wnn, bringen, in Oeffentlichkeit der mit dem nötigen Nüftzeug ausgestattet werde, umsomehr als das Volk seine Mitarbeit auf diesen Digfes Nüftzeug Mittelfiliule Allgefie kommt der Lehrer eher in die Lage, sich in alle Lebens-, Iagen schnell und sicher einzuleben. Diese Allgemeinbildung &$ wird uns daß „die Oberstufe der Mittelschule in Zukunft nicht mehr allgemeine Bildung in gleichen übersichtlichen a5 für alle allein“ werde geben dürfen. „Sie werde Diese Aufgabe auf das Mindeste beschränken und dafür Wahlfreiheit zu intensiverer Beschäftigung mit besond’ren Fachgruppen geben, die der Neigung des Schülers entsprechen ihm schon Fragen eine Grundlegung das spätere Berufestudium schaffen“ Wilsensgebiet an, das nicht in den Bereich des Erziehungswesens fal! Man Kleiner Kinder entgegengehalen, und für Wir fragen Man ihre verund nun, warum solte das ein freiweg sein, Doch Diesen Weg der Bildung zu gehen? führe dn dente an Die richtige Beantwortungt Mir ift oft vorgelommen, daß «8 feinen Menschen auf dem Erbenrund geben kann, der für Kinder gelehrt genüg se. Im übrigen wird bei der waßerscheinlichen Reformierung unserer Mittelschulgymnasten gewiß für einen realen Zweig gesorgt werden, dieser würde dem Bildungsgang der Lehrer am besten entsprechen. Immerhin glaube ich aber nicht, das eine allzu starre Betonung der fachlichen Seite schon im Obergyimnasium stattfi den werden, das wäre nicht anders als Umwandlung in eine Fachschule und das wäre, soweit ich die Sache beurteilen kann, denn doch eim arger ‘Fehler. Die Mittel- Schule wird auch in Zukunft für Die Universität oder für höhere Fachschulen vorzubereiten haben. Und zu legieren will auch die „pädagogische Sachichule” gezählt werden, eine Sachichule mit Kolloquien- und Prüfungswang. Die Gegner warnen davor und führen die zwei ersten Jahre des Universtätsstudiums an allem eine Zeit des Sichfindends, — andere wieder jagen „verbummelt“. Ich will mir Hierin sein Urteil anmaßen, aber soweit ich von maßgebenden reifen orientiert bin, glaube ich. Liegt die Ursache dieser inneren Zerfahrenheit in den zwei ersten Jahren die Universitätszeit in der mangelhaften Vorbereitung duch unsere Mittelschulen. Die gleitende Ueberleitung vom Wittele zum Hochsäulstudium läßt sie vielleicht aus je jen, welchen Gründen nicht so vorteilhaft duchfäjren, wie ed eben wünschenswert it. Dieses Bee benten fällt bei der pädagogischen Fachschule ganz fort. Die Zahschule wählt ja uns unseren Berlnlaufen Heraus, schliegt ich an unsere Mitelschulen, die wir tagtäglich vor Augen Haben an, fan, was von pädagogischen Standpunkte von aufhägbaren Wert ist, allgemein Belanntes und Borandern gepflanzt, genägtt bringen. sol sie Die in fann allgemeine gewiß jeder Stand Wertihägung durch feine Lei« es und selbst verschaffen zur Seite mit der Fachbildung Haub der tragen, daß einer umfangreichen | | — = = .. ” wo = £s:} 123 =. on = m - S a an = = D=2) — u; N 23 {23 ru s: = 5 Rz “ 6.) B Kiteratur, „Rennlein Julie“. Naturalistisches Trauerspiel in zwei Bildern von August Strindberg. — Im Stadttheater gelangten Sonnabend die beiden Strindberg-Dramen „Gläubiger“ und „Fräulein Julie“, das erste zu wiederholter, das zweite zu erster Aufführung. In „Fräulein Julie“ wickelt sich in rasendem Tempo das Shidial einer zu einem „freien“ Weibe erzogenen Grafentochter ab, die, Die von Herrn Fürst geleitete Aufführung, ganz von Trieben geleitet, einen Lakai ihres Vaters verführt, den Schritt unter ihre Beseitschaftenaffe aber mit völliger Vernichtung büßen muß. Wie „Gläubiger“ ist auch „Isräulein Zulie“ ein echter, wenn auch nicht im ganz gleichem Maße aus dem unmittelbaren Erleben des Dichters, geborener Strindberg, zeigt. Die Darsteller wieder redlich bemügt, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Achtuagedietend, wie bisher noch stets, war besonders die Leistungdes Feld, Ellinger al Julie, obwohl sich die Darstellerin in Nollen dieser Art nicht auf ihrem ureigensten Gebiete bewegt. Herzen. Burgans Sean verriet Gejiet, drang jedoch nicht völlig zu der Eigenart der Dichtung dar. Fl Smwoboda (Christine) Hat weder das Spiel, noc "die Sprache, die Steindberg fordert. —..: „Das Konzert des Hermannstädter Mäünnergesangver eines vergangenen Spunaderd im Unifumsaale zeigte uns den Chor durch eine stattliche Sängerschat vertreten auf dem Podium. Der arubische Raum gestattete vorzügliche Klangwirkungen und kam der gewohnten Exaktheit zugute, mit der auch diesesmal die Chöre gebracht wurden. Den größten ’ Eindruck dürfte der Männerchor: Die Allmacht von Lacher gemacht haben eine umfangreichere schwierige Kompostion, deren Ausführung aber (wie auch bei der Ostlandfeier) sehr gut gelang. Der Eingangschor: Braun, Meidelein, Bolkgeweile aus dem 15. Jahrhundert, Sag von Kirch, Hätte vielleicht im gangen etwas biegsamer ge ‘ _ s-fik( N =, t \\ L h % BR.