Deutsche Tagespost, September 1919 (Jahrgang 12, nr. 198-222)

1919-09-11 / nr. 206

Löw206 in Ans Aeneon ii Kommissärs der rumäni­schen Regieru­ng in den Vereini­gten Staaten bezüglich des Vorganges bei der Heimbeförderung der Auswanderer aus Amerika,­­ denen die Heimkehr außerordentlich erleichtert wird. Der Aufruf spricht Hiebei nur von Rumänen, wir sind aber der Ansicht, daß unter Numeren r­umänische Staats­­bürger verstanden werden müssen, so daß auch unsere in Amerika befindlichen Vollsgenossen bei der Heimgeeife derselben Erleichterungen teilhaftig werden. Die Wahlreform. Die rote Nummer des „Amtsblattes“ veröffentlicht Das Defretgefeg über die Wahlreform, wie sie vom großen ru­­mäniscen Nationalrat in Hermannstadt ber­­schlossen wurde. Der Beri­ht auf der Donau. Aus Zemeichwar meldet man: Auf der gesamten Donau wurde der Handelsverfehr und seit einigen Tagen teilweise auch der Personenverkehr wieder aufgenommen. In Budapest laufen in der Zoselstadt täglich viele Schlepper mit Lebens­­mitteln ein. Die größtenteils aus Italien und Rumänien­ stammen. Auch Jugoslawien hat begonnen, Lebensmittel für Budapest und für die Übrige Benoiterung Ungarns zu liefern. Zuftpoitverischer Bularest — Kons­­tantinopel. Aus Bularest wird gemeldet: Vom 7. September angefangen wurde zweimal wöchentlich ein Luftpostdienst z­wischen Bularest und Konstantinopel eingerichtet. Walete bis zu 50 Kilogramm können aufgenommen werden. Der Dienst wird von der französischen Luft­ Ichifferabteilung der Donauarm­ee versehen. " Theater, m­it um» Literatur. Theater. Der gestrige dritte Gastspiel­­abend brachte zunächst eine Art dramatisierten Marlittichen Edelmutes. Eine ähnliche Fabel be­­handelt Goethe, wie mir scheint, doch beinahe besser in den „Seschwistern“. Das zweite Stück, die SKudelburgischen „Zwei Väter” reizt nur wegen Herrn Niederhofers drastlicher Ko­­mit nicht zum Gäßnen. Zwischen beiden Stücen fanden Sesangsvorträge statt, bei denen Frl. Orla, wie gewöhnlich in Hofen, bekannten Komplett vortrug Urlomith war Herr Niederhofer al Wiener Straßenbahn- Kondukteurin, wie seine Sunft überhaupt den Mittelpunkt des ganzen Ensembles bildet. In den Übrigen Rollen waren Frl. Dila (Hosen­­rolle), Frl. Winter und Herr Lambert spielfreudig bei der Sache. Sehr erfreulich wirkte das wohlbekannte Zıl Ellinger Wie wir hören, soll die Lustspielgesellschaft im Laufe der­­ nächsten Wochen mit vermehrtem Personal und hoffentlich geschmachvolleren Repertoire hier abermals ein Gastspiel absolvieren. Wir Hoffen dabei Gelegenheit zu haben, Herrn Nieder­­hofer auch in einer gehaltvolleren Rolle kennen zu lernen. Ans Hermannstadt. Hermannstadt, 10. September. Hermannstädter Jagdverein. Sonn­­tag den 14. September IL. 3. findet eine amtliche Treibjagd auf Naubwild in den Ber­­einsrevieren Schellenberg und Welten statt. An diesem Tage sind sämtliche pachteten Jagdgeviete gesperrt und dürfen nicht bejagt werden. Der Anmeldebogen erliegt beim Bereingkassier, woselbst auch als­ Nähere ein­­gesehen werden kan. Die Vereinsleitung. Maschinenschmierdt ist innerhalb der nächsten 10 Tage zu 5 Kronen pro Kilogramm zu haben. — Hiesige Maschinenbesiger erhalten jeden Dienstag und Freitag beim Bizegespans­­amte die nötigen Anweisungen. Der Magistrat der Brodensammlung, welche si seit Anfang Juli in dem Hause des Sinderschuß­­vereine (Eingang Hallergasse 4) befindet, hat a vom Verein ges Bemn Sermumuftadı, Donnerstag Frau Frieda Nowak eine größere Bartie Berlaufs­­mit silbernem Griff ist bei Gelegenheit der Heim­­beide von hier; Johann Schemminger, Müller, gegenstände gespendet, wofür besten Dank jagt das Komitee, Kleine Mitteilungen, Schwarzer Stod funft von Temeich war in einem Wagen zurü­c geblieben und kann im Deutsch­sächsischen National­­rat für Siebenbürgen, Hermannstadt, Kl. Ring Nr. 12 abgeholt werden. Eheaufgebote: Johann Stefani, Staatspolizist, und Katharina Molnar, beide ‚evang. und von hier; Rudolf Glab, Ingenieur, evang. und Hermine Schublach, röm.-lath., und Katharina Merbrot, beide evang. und von hier; Joan Moldovan, Dachdeder, und Maria Nedelcu, beide gr.-fath. und von hier; Gustav Metter, Schuhmacher, und Sofefine Krauß, beide evang., und von hier; Mano Fein, Kauf­­mann, und Regine Salamon, beide israelitisch und­­ von hier; Johann Endorfer, Weißbäcer, und Katharina Hienz, beide evang. und von hier; Franz Josef Adami,­ Mitchef der Firma Gebr. Adami, und Amalia Marie Kieb­ich, beide evang. und von hir; Joan Hedu, Eisen­­bahnbeamter, und Paraschiva Moldovan, beide ge­rath. und von hier; Henrich Georg, P­olizist, und Anna Rutscher, beide evang. und von hier; Johann Balint, Fiaferer, und Elise Jan, beide evang. und von hier; Andreas Kovacs, Tapezierer, ref, und Herm'ne Hauser, evang., beide von hier; Johann Schuster, Weißbäcer, und Katharina Schmidt, beide evang. und von hier; Johann Stanciu, Beamter, und Elena Avrigan, beide gr.orient. und von hier; Yuliu Moldovan, Universitätsprofessor, und Franziska Stefanow, beide gr.stath. und von hier; Karl Samuel Theil, Kaufmann, und Florentine Valeritius, beide evang. A. B. und von­­ hier; Gustav Adolf Weber, Lackierer, und Irene Maria Duhacsek, beide evang. A. B. und von hier; Eftime Savu, Landmann, gr.-fath., und Maria Brumbea, gr.orient, beide aus Groß­­fcient; Biltor Emanuel Schmidt, Riemer, röm.-fath., und Pauline Schäfer, evang. A. B., beide von hier; Dr. Julius Tana, Großgrund­­hesiger, m­it, Bolan, und Pirosfa Yafab, röm.-ath und von hier; Paul Silviu, Finanz­­sekretär, gr.-lath., und Anna Dordea, gr.orient, beide von hier. Eingesendet. Wirkungsvolle Geschäftsanzeigen. Innerhalb einer Woche erscheint im Verlag der Hermannstädter internationalen Sprachschule zum Eiweg der leichten und angenehmen Er­­lernung der rumänischen Sprache eine Er­­zählung des berühmtesten rumänischen Dichters Eminedcu, zweisprachig, sinft der ru­­mänische Tert, recht. Die wörtliche deutsche Ueberlegung, in über dreitausend Exemplaren. Um den Preis des Buches geringer anlegen zu können, werden als Anhang einige Geschäfts­­anzeigen angenommen. Bei der heutigen Nach­­frage nach­ Sprachbüchern ist die Auflage sicher in wenigen Wochen ausverkauft und da Bücher aufbewahrt werden, bilden diese Geschäftsanzeigen eine dauernde Neulame und werden von außer­­ordentlich vielen Deutschen Hermannstadts und ganz G Siebenbürgens gelesen. Gefällige Auf­­träge sind nur bis Freitag abend 6 Uhr an die Buchdruckrei Roth, Wintergasse, zu richten, vi­e3 sich neue anschaffen und wie sollte es iese bezahlen? Was England betrifft, so hat Ausland Geddes, als er von den Handels­­­­ Geschäftsnotiz. Um den bereits mehr­­fach an mich gerichteten Anfragen entgegenzu­­kommen und allfälligen Mißverständnissen vor­­zubeugen bringe ich dem p. t. Publitum und meinen bisherigen geehrten Runden zur Kennt­­nis, daß sich meine Lederhandlung nach wie vor Kleiner Ring Nr. 2 befindet und daß zwischen meiner Firma und der am hiesigen Plage neu gegründeten Firma „Brüder Müller & Gerber“ sein wie immer gearteter geschäftliche Zusam­­­menhang besteht. H­ochachtungsvoll Ludwig Gerber, Lederhändler,­ Kleiner Ring Nr. 2. nn nn Bolfswirtschaft. Für die rumänischenentiken Handelsbeziehungen. Der Bularester "Le Progres" schreibt: Gerwisse offizielle Kreise betrachten die Wieder­­aufnahme der Handelsverbindungen Rumäniens mit Deutschland mit feindlichen Gefühlen. Wir wirklichem Interesse für unsere wirtschaftliche Lage sei zu be­weifen, da­ der rumänisch Handel sich nur auf deutschen Märkten verproviantieren kann. Rumänien muß in erster Linie seine in­­dustriellen und land­wirtschaftlichen Maschinen von vor dem Kriege wieder herstellen. Woher „Deutie Engelpop“ verbindungen­­ mit Rumänien sprach, offen er­­klärt, daß England nicht gewohnt sei, Waren auszuführen, wenn sie nicht gleich bezahlt wer­­den. Wenn es im solche Länder Waren aus­­führt, die unfähig sind gleich baar zu bezahlen, so ist dies nicht als Handel, sondern als ein Wohltätigkeitsakt anzusehen. Andererseits hat in Franfrih GN. Leon in einer sehr inte­­ressanten Studie über unsere Valuta ausgeführt, day Frankreich selbst nicht sehr­­ gute Gefühle für den Handel mit Rumänien lege. Auch Die rumänischen Handelsleute, Die nach Bari ge­­fahren sind um dort Waren einzulaufen, sind sehr enttäuscht zurückgekehrt. Auch die Franzosen wollen baar und nicht auf Kredit verkaufen. Außerdem darf man nicht vergessen, daß unsere Baluta im Fallen begriffen ist und daß wir uns deshalb nicht aus einem Lande Waren verschaffen können, wo die Valuta gestiegen ist. Wir müssen Waren auf den Märkten solcher Länder suchen, deren Baluta ebenfalls im Sin­­fen ist, und dieses sind die deutschen Märkte. Auch­­ ist Die deutsche Industrie nicht zerstört worden wie Dietl in Frankreich und Belgien der Fall war. Seine Stadt sind sogar wichtig genug, und man arbeitet in allen Hüttenwerfen und Fabriken Deutschlands eifrig an der wirt­schaftlichen Erhebung Deutschlands. Außerdem müssen wir­ auch damit rechnen, daß Deutsch­­land dem rumänischen Handel immer den weit­gehendsten Kredit gewährt hat. Auch darf man nicht vergessen, daß die Transportbedingungen für die Waren, die aus Deutschland kommen, unglaublich viel günstiger sind, denn die deuti­gen Produkte können in 8-10 Tagen zu uns gelangen, während die Produkte der fran­­zösischen und englischen Industrie mindestens 5—6 Wochen auf dem Weg sein müssen. In dem Augenblick, wo Frankreich und Italien ihre Handelsverbindungen mit Deutschland wieder aufnehmen, wäre es Eindisck­ung einzu­­bilden, daß wir in England und Frankreich die Produkte furchen müßten, die wir auf den deutschen Märkten auf Kredit und zu den besten Lieferungsbedingungen bekommen. Die Handelspolitik, eines Landes muß als Grund­­lage das allgemeine Interesse haben, und nicht , sentimentale Gründe, 11. September 191% Geite 3 / Borts wirtschaftlich Rahm­ten. Zusammenschluß der Konsumenten in Kr­onstadt. Infolge Einladung der Ge­­richtsräte Moldovan und Oicean fand am vorigen Dienstag die Gründerversammlung der „Liga der Konsumenten in Kronstadt“ statt. Aus den Ausführungen der Sprecher erweisen sich zwei Wege als geebnnet zur Verbilligung der Lebensführung : Erstens die Zeitstellung an­­nehmbarer, anständiger Preise durch die Liga im Einvernehmen mit den Behörden, wobei die In­­zeressen der anständigen Kaufleute zu berücksich­tigen sind, und zweitens Die Entfernung der „isternden“. Unter „Fremden“ versiegt die Liga: Die ungarischen Beamten, welche den Eid nicht ab­gelegt haben und nicht her zuständig sind,. Die Seefmden, welche sie wärend des Krieges hier angesiedelt haben, die Fremden, welche scheinbar zur Sommerfrische hier weilen, tatsächlich aber illegalen Handel treiber. C$ soll weiter eine Revidierung der in den lesten 6 Monaten aus­­gestellten Bewerbescheine vorgenommen werden. Die Liga regt­e sich auch zur Aufgabe, die Aufhebung des Grenz;orles am Vredeal und des lästigen Systems der „PBermijje“ zu be­­treiben. Mit Rücksicht auf den rein wirtschaftlichen Charakter der Bewegung beschloß die Beh­and­­lung, all die Sachsen in die Liga aufzunehmen und den Wirkung­sreis der Liga auch auf die Dörfer auszudehnen. ea Sie Österzeitige Krone hat — wie „2 Orient“ aus Zürich gemeldet wird — ihren tiefsten Kurs erreicht: sie ist an der Börse von Zürich mit dem­ Gentime bewertet worden. Die Engländer auf der Donau. „Le Sigaro“ berichtet: Der Lokalanzeiger mil­et aus Budapest, daß ein englisches Aussortium Die meisten Mitien von allen österreichischen und ungarischen Donau Schiffgesellschaften erworben habe. Sast die Gesamtheit des Donau­­handels befindet sich in den Händen der Engländer. ie Banca Romana de Comert fi Industrie Hat 100 Millionen Bigaretten bulgarischen Erzeugnis getauft. Die Schwankungen­ im Leibnis. Wirlesektim»Cz.­J.K­.«vom4d.t­lk.übsk den­ Stand des Leiturtes andchzernowitzer Börse:Der Leiturg war heute vormittagver­deutenderjrwankungen«ausg­esetzt.Der Kurs stand 2s 26,28——30.Am­ Nichtalltag bot die Börse das gleiche Bild.Jede­nfalls zeigtein sich, daß die wütende Spekulationssucht durch eine ges­wisse Angst vor einem rapidensturz ein wenig eingedämmt wurde. Heute fand in der Landes­­regierung eine Besprechung mit den Finanz­freien statt, die dieser Angelegenheit gewidmet war. Man darf für die nächsten Tage ganz be­­stimmt Verfügungen erwarten, welche A­ dent Gang des Börsenhandels nicht ohne Einfluß bleiben werden. Schiffsverkehr nach Wien und Bel­­grad. Aus Budapest wird berichtet: Hier ist ein englischer Striegsschlepper mit Sohlen beladen aus Braila eingetroffen. Mit Hilfe dieser Kohlen sol der regelmäßige Versonenvert­ di auf der Donau zwischen Budapest und Preßburg — Seiffs­­anschluß nach Wien — einerseits, zwischen Buda­­pest, Pal und Baja — Seiffsanschluß nach Belgrad — anderseits ermöglicht werden. Um die Lebensmittelversorgung Budap­sts auf dem Donauwege zu vervollkommmen, si d noch mehrere­ englische Sohlensendungen zu erwarten. Ein neues Kreditsystem. — Ver­­ingerung gegen Zahlungsunfähigkeit. Dem "EC. M." wird aus Paris gemeldt: Die Vereinigung hat Kreditiysten in Saint-Étienne in Verbindung mit einer Bofalbanf ein neues Originelle der neuen Dr­anisation edermann fangen. Die der Zahlungsfähigfeıt­richtung burg or­ansfert, Dag best­et darin, daß die Bank ohne Radsicht auf die Zahlungs­fähigkeit der Kunden keinerlei Rıfito zu gemärtigen hat, kann unterschiedlos Kredit­er­­Kreditbank ist nämlich zugleich Bereicherungsgefeilich­­t und übernimmt oder niedrigeren Prämie die Bürgischaft Für den Dargeliehenen je nach Kunden gegen Ent­­­­trag, Wiederaufnahme der Beziehungen zwingen Hamburg und Kanada,. Die „Berliner org­apost* mich, daß der Haus­burger Needer Hartrodt die Verbindungen mit der kanadischen Stillen Ozean-Eisenbahn- Beseitschaft wieder aufgenommen habe, um einen regelmäßigen Transportverlege­r mischen sein, gehen. Hlüffiges Brennmaterial für Frantı reich, „Le Matin” meldet: Henry Berenges, Senator und Generalfommisir für Brennwaterie­alien Hat die folgenden Erklärungen „Die gegenwärtige volieren Brennmaterial Motoren Regierung abgegeben ; ein Gefäß den Gebrauc von flüssigem und zwar fomonl bei Heizung. Im Einver­­ständnis mit den großen Produktions und Einfuhr­­gesellschaften habe ich mich schon damit befaßt, die ersten großen Ladungen von ih verent­brenn­­baren Del einzuführen. Die Ladungen werden nächstens in Dünfirchen, Le Havre und Bordeaux eintreffen.“ Die Lage, die durch den Kohlenmangel hervorgerufen wird, ist vor allem in den Textildistrikten E­nglands qualvoll. Man steht einer großen Menge von Nähmaterial gegenüber, vor allem Leinen und Großremt sind 100.000 Arbeiter der Tegrt­­industrie ohne Arbeit.­­Die argentinische Negierung hat für drei Jahre die Ausfuhr von Knipfl­isch und Kalbfleisch verboten. „L’Orient“, Verantwortlicher Schriftleiter für Wolfsmwirtschaft, und 10 Tagen nach Folgen D1 der Industriellen für den Export einer höheren Kanada werden Duebet lassen, das zu die und der orsanisteen, ersten Monte al ermnd,licht als auch zur phil. Fred hat In Dampfer in des Kohlenmangels. Sigerns, Hım­­etwa bereit zu See u " « Be da frei sind, Roman von Henriette d. Meerheimb (Gräfin Mar­­garete von Bivnaıt.) j 9. Sortlegung. DER „Fräulein Monika, der Herr ist wieder die ganze Nacht im Atelier liegen geblieben. Heute früh gegen sechs Uhr, ich machte gerade Feuer in der Ehstube, da ist er wie ein Gespenst, müde und gebüet in sein Schlafzimmer gefrochen. Na, was soll das bloß noch werden?“ Monikas Lachendes Gesicht wurde ernft. Der alte Schmerz hörte wieder in ihrem Herzen. Eine Rentnerlast fegte fi ihr auf die Brust. Sie seufzte nur, und auch Minna wagte nichts mehr zu jagen. Als Monika bald darauf in der sehr kleinen Epitode, mit den alten, geschnigten Schränzen, Truhen, Delfter Basen und Hellseidenen Riffen auf den bdreieckigen, flämischen Stühlen, ihren Kaffee an dem zierlich gedeckten Tu­ch trank, er­­heiterte sie sich wieder. Die kleine, blaue Flamme fang unter der Maschine. In der Mitte des ZTijches glühten rote Dahlien und schmetterlings­­bunte O­ranien aus einer kupfernen Schale heraus. Wie vergnügt Hatte sie früher immer mit dem Bater zusammen gefrühstückt und die Tages­­pläne beratsschlagt! Diebt lag der Kranke, wenn er nicht Malunterricht geben mußte, die halben Vormittage im Bett oder saß ihr, wenn er wirklich aufstand, melancholisch und wortfarg gegenüber. „Aber ich will mich nicht niederdrücken lassen. Durch Kopfhängerei ist noc nie etwas besser geworden !“ Monika bik energisch in ihr Brötchen. „Den Arzt lasse ich demnächst auf eigene Verantwor­­tung aus Jena kommen. Und heute nachmittag besuche ich Stäb­e Dubois und vergesse bei ihr ‚all meinen Jammer. Der lange nachsummende Schlag der alten Standuhr erschreckte sie. Schon zehn! Da kam sie sicher zu spät in die Sunftschule Aber der Professor Hausmann pflegte nie vor elf Uhr die Korrekturen zu beginnen; also machte es nicht viel aus. elvedere - Allee Der Wegbizzanunstfule war nicht weit.Sie brau­chte nur die hinunterzugehen.Alles Laab im Park leuchtete rubinrot und golden-Wiesc­ade,sich an solchem Morgen in das kalte,nüchterne Atelier einsperren zu müsse­.Viel lieber­ wäre sie in den Pun­k­ineingelaufen und hätte sich einen Strauß der lassen Herbstrestlosen gepflückt,die in reicher Fülle die Vir­en bestickten.Wie ein­ lila Teppich breiteten sie sich aus.Roteg Buchen lai­ly gundig glänzende Birkenzweige und blasse Herbstzeitlosen, da­ mußte ein wunderbares Bukett werden.Ehe sie zum Tee zu Käthe ging, würde sie eins pflücken und ihr mitbringen . Mit einem Seufzer stieg sie die schmale Steintreppe der Kunstfeule hinauf. Das Sonnen­­gold blieb draußen. Hier drinnen war es fahl, grau und still. Einige Herren mit gelochten Haaren, abge­­schabten Joppen und zweifelhaften Hemdfragen begegneten ihr und zogen tief den weichen, ver­­kau­ften Filzgut. Mona grüßte die ihr zum Teil bekannten Malschüler freundlich. Ihre Mitschürlerinnen fand sie bereits voll­­zählig eifrig an der Arbeit, vor ihren Staffeleien stehend, vor, als sie das Atelier betrat. Alle drehten die Köpfe. Die meisten riefen ihr einen Gruß zu „Natürlich wieder zu Spät“, Tchalt Käthe Dubois, deren Staffli Monifas am nächsten stand. Sie warf EN eine graue Malschürze aus dem Raiten zu. „Bieh die wasch über, wohl Du Haft oder Blumen begoffen, eine Bedantin ?* „Fräulein Ehlers wird solcher Arbeit erniedrigen !“ widersprach Yariges Mädchen, Borstenpinsel ihr stehende Bild Hineinstrich. “. Monika, die diese Mitschülerin, Angelika Schneider, nicht leiden konnte, antwortete nicht, sondern rieb in Zarbe auf ihre Palette. , ‚Die Übrigen Damen sahen nur von ihrer Arbeit aus, wenn sie einen Bli auf das all­­gemeine Dkodell werfen mußten: einen Dan­ in blauer Arbeitsbluse, dessen scharf geschnittene Büge und wirres, grauschwarzes Haar feinen uninteressanten und daher ehr häufig bewußten Charaktertopf abgaben.­­ „Wie oft Haben wir tieses Modell schon abgeschmiert“, seufzte Käthe Dubois. »Sie wiicht eine Hände an ihrer­ fleckigen Malschürze ah»Kinder,eigentlich sind wir alle Wirtin-sicut Wir müßte m uag heute auf die Wieer im Park legen und in den blauen Himmel hineinstarren,die Bäume Gold regnen,diei­­boen Krokusbrühen sehen.Da lernten wir an­ einem Morgen mehr wie hier in vielen Wochen.« »Freilich,««stimmte Monika bei.»Das w­aren ganz meine Gedanken, als ich hierher ging.“ dürfen nur Staffage oder Hintergrund sein.“ Fräulein Schneider hob ihre kurze Overlippe verägtlich hoc :» „Die Hauptsache ist und bleibt der mensciche Körper. Bei nur Kandfcauten „Ach, immer und ewig Landschaften! Die malt, ist in meinen Augen überhaupt sein wahrer Künstler.“ enrtionnean Inline­­ wieder zu Hause Staub die Farbe fich aemwischt fingerdich doc nicht zu ein rot- - - daS eben mit ihrem­ groben das vor in wollen die Gründe Dieser Feindseligkeiten nicht daß er von untersuchen,­­ wir glauben nur, 2883/1919. Winterhutweiden­, Gasthäuser= und Jagdrecht- Verpac­htung. Die Gemeinde Reussmarkt verpachtet in öffentlicher Lizitation: Am 20. September nachmittag 3 Uhr die Winterhut­weiden, zirka 750 Joch, vom 16. November 1919—1. April 1920. An 27. September nachmittag 3 Uhr 2 Gemeindegasthäuser vom 1. Januar 1920 bis 31. Dezember 1922. Am 29. September nachmittag 3 Uhr das Jagdrecht über 7800 Joch vom 1. Januar 1920—31. Dezember 1925. Die näheren Bedingungen können in der Gemeindekanzlei eingesehen werden. a3 Ortsamt, Ferencz les Dachdecker und Maurermeister Hermannstadt, Kirchengasse 16 empfiehlt sich einem geehrten Publikum für rasche und solide Arbeit.. Hochachtungsvoll Ferencez alles Daselbst ist auch geschnittenes Buchen­­brennholz zu haben, wird auch auf Wunsch in das Haus gestellt. 1017 Letzte Woche! Letzte Woche! ZIRKUS Hrazil auf dem Bahnhofplatze Donnerstag am 11. September abends 8 Uhr ES grosse "2 Benefiz- Vorstellung des beliebten Dinwin Roberto um August Fips Achtung! Wer lachen will, versäume nicht Diese Borstelung !!! Freitag am 12. September abend 8 Uhr Grosser Ehrenabend der Gebrüder St­ratil mit gewählten Programm ! Preise der Plätze: 976 Roge (für 5 Personen) 50.—, Logenfit 10.—, Sperrjig 7.—, I. Pla 6.—, II. Blab 5.—, III Pla 4.— Galerieftehpla 2.—. hsarbeite Maschinen-Fabrik Schielt Balzgasse 37. 1015 = Sohlenleder & Werbstoff-Extrakte. hat in grossen Posten abzugeben „Uniunea Comer:cialä' Societate Anonimä Romänäpentru desvoltzrea Comertului cu Orien­­tul Bucuresti, Calea Mosilor 31. 1016 raumeister als Betriebsleiter in einer Siebenbürger Groß- Brauerei wird zu möglichst sofortigem Eintritt gesucht. Nur erstlatsige Kräfte, die theoretisch und praktisch vollständig gebildet sind, werden berücsichtig. Offerte mit Gehaltsansprüche und Beugnis-Abschriften ersuchen unter Cafe „Brauerei“ an die Verwaltung Dieses Blattes. 1008 Verlässliche Frau Linde­­ für aufgenommen. zus” Fahrtvergötung "SE Rezund, Wallwirtsian, Stukkatur- Rohr zu Haben bei A. Töröks Nacht. Klusch , Glatz Mermannst­adt, Jungenwaldstr. 1. Hierselbst sind auch zwei Streifwagen für Zweispänner zu verlaufen. ENNLOFR bei Erkrankungen des Darmes, Durchfall, Ruhr ıc. wird echter Beidelbeerwein Marke Biwi getrunfen. Zu Haben in der Carl Müllerschen Apotheke, Hermannstadt, am­ 10. Fhmans Tat beginnt mit 1..Oktober. Gleichzeitig wird sich ein 1014 Speil-Zusäneieur abgehalten. Anmeldungen Mittwoch und Freitag von 4—6 nachmittags Magister(tra) der Pharmazie wird als Provisor unter gü­nstigen Bedingungen gesucht. Mr. A. Schein­ers Apotheke, Marktschelben, eventuell auch undipl Afsistent. 1007 Zwei ante Piannino Violine, f. Silberservice, alt­­deutsche Kredenz, elegante und ein­­fache Möbel, sowie Verschiedened zu ver­­kaufen. Neustift 10. 1203 Suche zum sofortigen Eintritt einen ersten­lassigen Zivil - Zuschneider Ludwig Ferencz, Heltauergasse. 1020 Schulkinder Leutschaäft, Gärtnergasse 11. ‚010 „Hermes”-Um­zeige. Gemüsegarten. Das Reg. 36 oduziere Sibiru sucht ein zirka 2 Hektar großes Grundstück in der Umgebung Hermannstadts zwecs Anlage von Gemüsegarten zu pachten Offerten nimmt das Kommando des Regiments (Artillerie- Kaserne),­­entgegen. 949 villa Hallerwiese, Teutschgasse Nr. 7 ‚ü­berlaufen.­­ Daselbst ist auch eins Monate altes Schwein­s zu verkaufen. 1019 Suche zum baldigen Antritte Küchtige Erzieherinnen Kindergärtnerinnen, Bonnen ‚und besseres Hauspersonal. Zeugnis­­kopien und Photographie sind zu senden an Erstes Vermittlungsbüro Szatmär, Kazinezy-utca 32, 1018 1003 wird einige zu einem 9 Monate Stunden alten des Tages finden wdle Verpflegung bei $r Lehrer ° -

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