Deutsche Tagespost, Oktober 1919 (Jahrgang 12, nr. 223-245)

1919-10-10 / nr. 231

.·x «CET.5FEX JFE · DISTR- ,,».3,«»-.»7, .s--ÄY·I« - ·—.?»1»!.?.«!v,2. 1-2;sxsrecher:skr.kjsssssi-»LIBer Großer RingRr.13. Er:Zan3j-Tiso«-ss-schnitt-—-vicmii38« Einzelnsmmxefüssk vcn meer östliich.aussehen­. Nr.23s1 Heime-Instanz Freitag Den 10. Oktober 1919, "ä";s)V6-ÆWWIW XL. Sabraong. . Die Politik Des Staatskanzlers um­. Nenner, (von unserem Wiener Mitarbeiter.) Staatskanzler Dr. Nenner Hat nach­ Wien, Ende September 1919. Xx. seiner Rückkehr von Paris, wo er den uns gnädigst gewährten Erdrosselungsfrieden unter­zeichnet hat, feierlich erklärt, wir müßten nun den Blick nach Westen wenden. Dieses Wort hat mannigfache Kritik und jeder verschiedene Auslegung erfahren. Boshafte Leute behaupten, daß der Herr Staatskanzler allerdings seiner­­seits den Blick so starr nach Westen gerichtet habe, daß er gar nicht mehr imstande sei, zu gehen, welche Gefahren seinem lebensunfähigen Vaterlande von Orten drohen und welche Auf­­gaben Dort zu erfüllen wären. W Andererseits wird mit Necht betont, daß der tefliffentliche Hinweis auf die europäischen Westmächte in auffälligen Widerspruch stehe , dem früheren, [oft leidenschaftlichen Eintreten nnhluß an das Deutsche Neid. Merkwürdig ist Dabei vor allem, daß die Partei, auf deren Schultern Dr. Renner zu seiner heutigen Stel­­lung emporgestiegen ist, die sozialdemokratische, seineswegs mehr vorbehaltslos feiner politis y, daß er sich vielmehr gerade aus dem­ager seiner engsten politischen Freunde die allerichärfste Beurteilung gefallen lassen muß. Er teilt Dieses­ Schiefjal äÄbrigend mit einigen anderen seiner Gesinnungsgenossen, die der Um­­sturz vom Herbste vorigen Jahres in leitende Stellungen gebracht hat. Er erfüllt sich eben an diesen Männern die alte Erfahrung, daß sich ihnen nun, da es für sie heißt,­ die Dinge nicht «mehr aus den Niederungen der Parteie politit, sondern von den Höhen de Staats­­mannes und Staatslenkers zu betrachten, gar­­ manches völlig anders darstellt, so­ sehr anders, daß es nicht gelingen will, die Erfüllung der derzeitigen höheren Pflichten mit den­ Wünschen und Erwartungen der Masse in Einklang zu bringen. Dr. Renner und seine Leute ver­­danken ihren Aufstieg der billigen Sunft der uferlosen Versprechungen; nun, da Die Ver­­sprechungen eingelöst werden sollen, erfahren sie, daß Dem aller Ehen und Enden unübersteigliche Hindernisse entgegenstehen. In allen höchsten Staatsämtern Men heute Die Parteigenossen De. Neunerd‘ und sozialdemokratische Sektions­­held und Ministerielräte sind selbstverständliche Erscheinungen geworden. Bald wird es Zeit sein, sig nach sozialdemokratischen „Beschwichti­­gungshofräten“ umzusehen. Wie notwendig Diese für den ehemaligen österreichischen Staat un­­entbehrliche Einrichtung ist, wird täglich eine leuchtender. Der herrliche Friede, den Dr. Renner vom Gennert­ande mitgebracht hat, verbietet sogar die Führung des Namens „Deutschöster­­reich“ und schreibt und vor, ung „Ö­sterreichische Republik“ zu nennen. Unsere Finanzen ge­raten täglich in größere Schwierigkeiten, denn die unsinnige Lohnpolitik, die das Allheilmittel in­ einem unbegrenzten Steigen aller persön­­licher Entlohnungen sieht, wobei freilich der geistige Arbeiter zur Ord­enbrödelrolle verurteilt bleibt, die immer wieder derretierte Verlängerung der Arbeitslosenunterftügung „ die mehr und mehr zur Prämie für Arbeit sfehen wird. Die unerhöh­en Lasten, die der Friede dem Staate auferlegt, der ganz einfach zum Universalerben des kaiserlichen Oesterreichs ernannt wird, ohne daß ihm aber das beneficium inventari zuge­­billigt würde, alles dies und unzählige andere Dinge wirken zusammen, um den finanziellen Zusammenbruc in immer greifbarere Nähe zu rügen, was ih) in dem rapiden Zurückgang unserer Baluta im Auslande ausbrach. Nun hat auch die schmerzliche Loslösfung der Alpenländer von den Sudetenländern, die seit dem Jahre 1526 recht­lich, wo viel länger aber tatsächlich mitein­­ander in engster Verbindung gestanden wird, stattgefunden. Freilich war es nur die förm­­liche Anerkennung eines längst bestehenden Bu­­standes, denn das Grundgeje über den terri­­torialen Umfang Deutschösterreichs, da­ die erste Begeisterung gleich nach dem Zusammenbruche der Dionarchie geschaffen hat, ist flets nur­ auf dem Papiere geblieben. Dennoch aber ist es ein tief schmerzliches Schauspiel gewesen, als sich die Vertreter Deutschböhmens, der deutschen Teile Mährens und Schlesiens im Situngssaale Der deutschösterreichischen Nationalverfamlung von den Regierungsbehörden Deutschösterreichs ® 2 — wie wir troß alledem­ noch jauen — verab­­schiedeten. Die Zirreißung des deutschen Bolfes­­ auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes der Bölfer it damit wieder­um einen ver­­hängnisvollen Schritt weiter gediehen. Aber noch i­st es nicht die Leßte schmerzlige Trennung : auch das deutsche Südtirol und gut Deutsche Teile Kärntens und der Untersteiermark werden in allernächster Zeit denselben Weg gehen. Bei Südtirol ist die Sache eigentlich schon­­ ents­chieden, wenn «3. auch noch immer potentiert. Einstweilen haben sich die italienischen Be­­hörden bereit. Häuslich eingerichtet und der Doffenzustrom aus Italien wird dafür­ sorgen, den Deutschen Charakter der Städte so ray als möglich zu verwischen, wie sie Died in Bozen und Meran kon­zept deutlich erkennen läßt. Während si­ch die Einengung der Grenzen Deutschösterreichs mit unheimlicher Zwangs­­läufigkeit vollzieht, kommt die einzige kleine Er­­weiterung seines Gebietes, die ihm der Friede von Saint Germain zugestanden hat, der Anschluß die deutschen MWefte sunga und, nicht reiht, in Trub. Schon­­­ stand, daß­ der Bild- Dr. Kıraas­­­ nach Westen gerichtet ist, nicht ganz ohne Schuld sein und es ist begreiflich, daß sich der Un­wille der westungarischen Anschlußfreunde in erster Linie gegen ihn richtet. Alle die geschilderten Schwierigkeiten "und Nöte lasten naturgemäß mit ihrer vollen Wucht auf der unglück­chen Hauptstadt Wien. Wien muß den Betrieb der elektrischen Straßenbahn einstellen, weil die Tschechen keine Kohle mehr liefern. Wien muß sich gefallen lassen, daß allen periodisch erscheinenden Ausweisungsverordnungen zum XQroge als die vielen Tausende öltlicher Flüchtlinge, die der einheimischen Bevölkerung Raum, Licht und Brot wegnehmen und das Leben durch unerhöhte Preistreiberei berteuern, gar nicht daran denken, Die unglück­che Stadt zu verlassen, denn der nach Westen gerichtete Biid des Staatskanzlers sieht nichts von dem Elend, das von Osten her seine Residenz über­­schwenkt. Wien muß darben, obgleich une mittelbar der seinen Toren ein reiches Aderbau­­gebiet gelegen ist, weil die Regierung nicht die Tate traft an­bringt, das uns vhon rechtewegen zustehende Deutsch-Westungarn auch­ tatsächlich zu beiegen, vielmehr zusieht, wie die magyarischen Mächte­haber systematisch das Land aller wirtschaft­­lichen Hilfemittel berauber. Aber was liegt daran, wenn im Osten si Wolfen d­ürmen, lacht doc der reine Himmels der sich im­mer mehr befrernden westeuropäischen Beziehungen. Diese zu Hegen und zu pilgen, scheut Herr Staatskanzler Nenner seine Kosten “und so hat er denn auch einen der Obelsten Vertreter der mit Hecht verrufenen Wiener Großpresse, Heren Paul Hifferer, vor dem Weltkriege Bertreter der „Neuen reien Presse“ in Paris, als ersten „Presseattacke” unseree P Bariser Botschaft bese gegeben, wollt­e dieser Herr die Steinigkeit von 300.000 Kronen Jahresgehalt beziehen soll. Das sind freilich nur 30.000 Franten, aber warum gerade in diesem alle der elende Stand unserer Baluta seine Beachtung findet, bleibt dennoch ein Nätfel. Dies umso mehr, da unsere Finanzen allen Anlah zu größter Sparsamkeit geben und bisher alle anderen Staaten der Erde ohne Presseattache reizt gut aufgenommen sind. In der Tat die Wege’ unserer derzeitigen staat­­lichen Vorlegung sind nicht wunder dunkel als es die der verflossenen Monarchie gewesen sind, = = = ee = Rate toffeln veichten kannt für einige tausend M­enschen. (TR. D.) Desterreich wil­lch an Deutigland ansichliehen. Wien, 9 Oktober. In ganz Desterreich wird eine rege Agitation Für­­ die Angliederung Desterreichs an Deutschland entfaltet. Dr. Syl­­vester, der gemesene Präsident bes Neichs­­rates, hielt, in Linz eine Rede, in der er er­ Härte, Daß Desterreich in jede kurzer Zeit zu­­grunde gehen müsse,­ wenn er nicht Die­ An­­gliederung an Deutschland beschließen werde. (TA. D.), Tirol für den Anihing an Bayern. Sansbruch, 9 Oktober. Der Abge­­ordnete Altenstein erkläre im Tiroler Landtag, daß Tirol an Bayern angegliedert werden müsse. Nach langen Verhandlungen be­­schloß der Landtag die Einberufung der Natio­­nalverammlung nach Innsbrud für den 10. Ok­­­tober, damit diese in dieser Frage endgültige Beischläffe falle. Eine aus zehn Mitgliedern bes­­tehende Kommilston wird hierauf nach Paris reisen, um dem Liebenslongieh den Beichluß der Nationalversammlung mitzuteilen. (Ted, D.) Bon Der Friedendsinferenz. Der Friedendvertrag von Versailles vom italienischen König ratifiziert. Paris, 9. Oktober. Der König von Italien hat den Friedensvertrag von Versailles rati­­fiziert. (B-B.) Inkrafttreten des Borsailler Vertrages. Nauen, 9. Oktober..S in­ der zweiten Oktober« ötifikation entkunden zwischen its, Frankreich, Italien. und Clemenceau fü Bölterbundes, HL­andGetauscht werden. Damit Nauen,9.­Okto­bex:.Clemenceau hat an Lloyd George ein Schreiben "gerichtet, worin er die sofortige Einberufung des Wöller­­bundes zweck Durchführung des Friedens und Lösung der externen Probleme für notwendig hält. (BB) Das von Ungarn abgetrennte Gebiet. Bani, 9. Oktober. Dem Friedensvertrag zufolge wird Ungarn ein viel ausgedehnteres Gebiet verlieren als es das Gebiet ist. Das «# behält, da die Oberfläche der abgetrennten­ Ge­­biete fast 185.000 Q­uadratkilometer mit­ 10 Millionen Menschen beträgt. (B.B.) Sherit House besibt ich nach Amerila ? Lyon, 9. Oktober. Oberst House reist nach Newport. (B. 8.) Gleart konferiert in Budapest. Dfewpert, 9. Oktober Clear hatte nach einer Beratung mit Diamandy eine­­ Zusammenkunft mit Szeiedrich, Lovary und anderen ungarischen Politikern. Clear k reist morgen nach Wien und von Dort nach Paris. (T.X. D.) Marideali Koh beiußt Rafiel. Paris, 9. Oktober In Raslel werden in Bewärtigung des Besuches des Marschalls God, der am 9. Oktober die Stadt besichtigen wird, große Teitlichkeiten vorbereitet. Ungarn. (B.B.) Ein jenes Programm Friedrichs, Dfenpest, 9. Oktober. M­inisterpräsident Friedrich schickte an jäntliche Parteien und an die Polizei folgendes X : Die Re­gierung beabsichtigt die­t­ung sämtlicher nationalen Kräfte und Sftellung aller inneren Differenzen, um auf diese Weite Lriien vorzubeugen und Bersuche n­euen Gegene­revolutionen zu verhindern, Wiederherstellung des konstitutionellen Lebens Ungarn zu er­­möglichen und der Berd das Selbstbe­­stimmungsrecht zu geben. Das Programm ent­­hält ferner die Einberufung des Parlaments, das die Regierung anerkennen, das allgemeine Wahlrecht auch für Frauen einführen und der Regierung das Recht zur Erledigung der finan­­ziellen Fragen erteilen soll. Einberufung der alten Parlamentes in Nigarı. Djenpest, 9. Oktober. Die politischen Parteien sind übereingenommen, Die sofortige Einberufung des Parlaments zu fordern. (TU D.) Die Finnmaner Vrage, Eine Bollaversam­lung in Triest für Binmes Aniginh an Italien. Triest,9. Oktober. Sefiern fand auf dem Garis­baldiplaß eine große Bergsammlung­ statt, an der auch die sozialistischen Abgeordneten aus Italien teilnahmen. Canepa berictete­ über das Bes­tehmen der Jugoflammen­­ in Dalmatien und in der Umgebung Siames. Er erbrachte Beweise für Die Kriegsvorbereitungen der Sm­oslawen und erklärte, daß es in diesen schweren Stunden in Italien seine politischen Streitigkeiten geben werde und jedermann die Pflicht habe, Dort zu sein, wohin ihn Italien rufe. Oberleutnant Nepine begab er hierauf nach Fiume, um D’Annunzio die Grüße der Versammlung zu überbringen. Biffolati forderte im seiner Nede die Aufhebung der Blockade und stellte den Antrag, Telegramme an den König, die Regierung, D’Annunzio, Tittoni und die franzö­­ssiche Regierung zu senden. (TU. 2.) Ameriin, Wahrender Geseniak zwischen Willen und den Rrepublitanern. Newport, 9. Oktober.­­ Der Wilsenhag der republikanischen Senatoren wächst von Tag zu Tag. Die republikanischen Senatoren weisen die Ratifizierung des­­ Friedensvertrages zurü­ck und fordern dessen Abänderung. (T-X. D.) Der Senat und der­ Berm­iller .. Vertrag. Washington, 9. Oktober An amt­­lichen Kreisen Hält man «3 für möglich, daß der B Völkerbund zusammentritt, wie der Versailler Beitrag vom amerikanischen Senat ratifiziert sein wird. (B.:8.) Nauen, 9. Oktober. Der amerikanische Senat Hat 28 Abänderungen zum Versailler Vertrag vorgeschlagen. Die Bariser Bresse er­­leb­t hierin ein Beichen dafür, daß der Rie­­densvertrag von den Vereinigten Staaten ohne Abänderung ratifiziert werden wird, (B­ B.) %von, 9.­Oktober. Die Lage im Senat hat sie für Bilton stark gebessert.: (B.:8%) ·« «Stxsxäkenden»·­Beej Yarren auf ihren Forderungen,. Nemwyerf, 9. Oktober. Die Verhandlun­­gen zwischen Gompers und Geiri, den Bendll« mächtigten der Unternehm­er, und Fabrikanten, zwecs Beendigung des Streits, blieben ohne Erfolg. Gompers erklärte, die Streitenden seien fest entsproffen, von ihren Forderungen nichts nachzulassen. Der Streit dauert an. (TU. ©.) Einigung zwischen Kapital und Arbeit in Amerik­. Horsea, 9. Oktober. Die Konferenz der Industriellen in den Vereinigten Staaten wandte eine Abordnung an Wilson, um eine Einigung zwischen Arbeit und Kapital herbeizuführen. BB.­ Besc­hiedene Nachrichten, Nachtritt der türkischen Regierung. Paris, 9. Oktober. Großsezier Damad Verid Hat mit dem ganzen Kabinett seine Demission gegeben. Den festen Nachrichten zufolge, wurde General Ali Ediza Bafıha mit der Bildung des neuen­­ Kabinettes betraut. (B.­2.) Die Vorgänge in Algeciras, P­aris,9. Oktoberr. Ban telegraphiert aus Algeciras, das die Streitkräfte de Oberen San Giorgio und des Oberstleutnants Castro Gondaf belegt haben. (B.3.) Beendigung des englischen Eissn­­­ Ein neues Ministeriu­m in Litauen. Lyon,­9 Oktober. In Litauen Hat es ein neues Ministerium gebildet.­­ (B.:38.) Eine antisolidewiiliiche Bartels­bildung in Baris,­­Baris, 9. Oktober. Republikanisce Gruppen Haben angesichts der Wahlen in Baris einen nationalen Block mit einem Programm gründet. (B.B.) bahnerstren­gs« Lyon,9.Oktobe­r.Der Stilstik die eng­­lischen Eisenbahner fand nach einer zwischen­ den Vertretern der Arbeiter und Lloyd George in der Daming Street abgehaltenen Konferenz sein Ende. (B.­8.)­­Spanischer Erfolg in Marokko, Wien, 9. Oktober. Die spanischen Truppen haben nach blutigen Kämpfen Ali Edvin (?) belegt, die Marok­aner ziehen sich in großer Un­­ordnung zurüc. (TR. D.) General Berthelot Gouverneu­ bon Essaß-Lothrickgeu­­yon, 9. Oktober. General Bert­helot wird als Nachfolger des General Monnui zum Gouverneur von Eljah-Lothri­n z. R.) Brasilien tritt Dem Välkerbunde bei. Lyon, 9. Ofiober Brasilien hat ss bereit erklärt, dem Böllerbunde beizutreten. des-Vereinigung gegen den Bolschewi Musges­. r­als unter die Nasfolgerstaaten der Sie Aufteilung Des Gisenbahnmates früheren Monarchie. » Lyon,9.Okto.ü­ber.Der Oberste Rat hat eine Kommission zur Sicherung der Verpflegung Oesterreichs entsendet. Eine andere Kommission hat die Aufgabe erhalten, das rollende Eisen­­bahnmaterial der ehemaligen österreichisch-unga­­rischen Monarchie unter deren Nachfolgerstaaten aufzuteilen. (P.-B.) einers für den so groß ist, daß die ® 108 vert, re die Einberufung Des -. . . a Dentshösterreich. Bemerkenswerte Erklärungen des Staatskanzlers Nenner. Wien, 9. Oktober. Der Staatskanzler Dr. Nenner empfing einen Sonderberichter­­statter der „Daily Z Telegraph“, vor dem er er­­härte: Oesterreich befindet sich nicht nur finan­ziel sondern auch in kommerzieller und in in­­dustrieller Beziehung im Zustande des Falli­­ments und wird gänzlich zugrunde gehen, wenn er sich nicht an Deutschland oder Bayern anschließt. Die Verantwortung des Friedensvertrages trägt die Nationalversammlung, die die V­ollmach­t zur Unterzeichnung gab. Kenner erklärte weiter, daß es in Desterreich seinen einzigen Menschen gebe, der nicht von ganzem Herzen wünsche, daß Desterreich an Deutschland oder Bayern ange­­gliedert werde. Ueber die nachbarligen Bezie­­hungen betonte Nenner, daß Desterreich in erster Reihe zur Tsmechoslowakei gute Beziehungen pflegen müsse. Uever die Beziehungen zu Un­­garn sagte er, daß Diese zweifelhaft sein und Desterreich keine aufrichtige Freundigaft mehr in Ungarn finden könne. Nenner dementierte, daß zwischen Desterreich und Italien ein Bünd­­nis bezüglich­ des jugosla­wisch-italienischen Kon­flikte zustande genommen ein und erklärte weiter, daß die Serben auf Zäume und die dalmatinische Küste keine Historischen Hechte hätten. (4. D.) Kohlenmangel und Yungeränot in Wien. Wien, 9. Oktober. Das „Uhr-Uhr-Blatt“ bespricht­­ den S­ohlenmangel in Wien, der BEITRETEN Auszug aus der Berordh­nung Nr. 21 ana 35 (verheiterte), 1. WiS Mebertreter werden bes teachtet: a) Diejenigen, welche ohne böse NEiHE in öffentlichen Lokalen, Bahns Höfen, Eisenbahnen, auf der Straße 20, wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen betreffs Kriegso­pe­­rationen, Situation und Risloration der Truppen, militärische Veifügungen oder Sachen betrefbs der rumänischen Wemee, verbreiten, kalportieren oder bestätigen. b) @Diese Medertretungen werden von den Militär-Anwaltssaiten ges richtet und abgeurteilt, in­ der ersten und ichten Instanz wir SHerler bis zu einem Jahr und einer Gel­dstrafe Bis AR 2000- Rei, denn eine der oben­­ angeführten Weberfreiungen zum Zwecke Der Spio­­nage oder Des Berraich amgeführt worden sind, werden sie im Sinne Der bestehenden Kriegsgelege angeurteilt. N Zuges neuig leiten,­­ · . ..­. N­ur dem­ SE » Bag S..Hermannstadt, 9. Oftob Hungersnot und Wohnungsmangel. Bou­szählung in Oesterreich. Am in Budapest. Eine Depeiche der TA. D. aus Budapest teilt mit, Daß dort das allge­meine Elend von Tag zu Tag in erschreckender Weise wählt. Es gibt feine Kohle, Fein Holz und feine Lebensmittel, und die Bevölkerung bes­findet ich infolgedessen in großer Verzweiflung. Die Wohnungset ist derart akut geworden, daß ganze Familien obdachlos sind. Und da jeg­­licher Nachtverkehr verboten ist, sind die Höfe der Budapester Häuser stets, mit obdachlosen Leuten angefügt. Für die Besserung der Lage wurden Wohnungsregulvierungskommissionen­ ein­­gelebt. « 8.Okto 1781 hat in ganz Oesterreich eine allges­meine Volkszählun­g begonnen. · Wien vor einer Katastrophe.Seit­­dem in Oestreich der allgemeine finanzielle Zus­­ammenbruch erklärt werden mußte, haben die Alliierten mit den Lebensmittelzuschüben aufge­­hört. Infolgedessen ist die Stadt Wien, in der über­­dies auch der größte Stohlenmangel herrscht, in die allerschlimmste Lage geraten. Laut einer Depesche steht die Wiener Bevölk­erung seit drei Tagen one Mehl und Brot da. Jede Berson hat für 4 Tage einen Laib Brot erhalten. Der Wiener Magistrat machte dem Innenministerium den Vorschlag, Hausdurchsuchungen bei allen Fami­­lien vorzunehmen, um Mehl und Brot zwecks Verteilung an die Bevölkerung zu requirieren. Die Polizei hat auch von hiemit begonnen. Laut einer Meldung der „N. Fr. Presle“ will die tschechoslowakische Regierung der Wiener Bevölkerung 100 Waggon Wiehl und 50 Waggon Mais für Noheien liefern. Das ist aber ein­­ geringes Quantum, daß es kaum in Betracht ommt, Stimmen aus­­ vor dem Jesefkreis. Die in Diese Rubrik aufgenommenen Einsendungen übernimmt die Schriftleitung Der Unterrigt an der Gremials handelssgnale. Ich sehe mich veranlagt, zu den unter Dieser Ueberschrift in Nr. 228 der „Deutschen Tagespost“ veröffentlichten Bemer­­kungen des Herrn Turnlehrer Wilhelm Binder folgendes dem Publik­um zur Kenntnis zu bringen : Wenn wir diess stä­ndige Arbeitszeit weiter verkürzen,so gehen wir einer wirtschaftlichen Katastrophe entgegen,aus der man schwer wird Heraustuhnen können-Um unserek Handel singend die für die Zukunft unumgänglich nötige Bildung zusommen zu lassen, sind 12 wöchentliche Schul­­stunden unerläßlich. Durch diese beiden Gesichts­­punkte ist Die Verlegung des Unterrichts an der Gremialhandelsiule auf die Zeit von 6—8 Uhr abends bedingt. Für turnerische, Überhaupt ports­liche Betätigung steht der ganze Sonntag zur Verfügung — auch wenn wir annehmen, daß die Jungen vollständig obhutlos sind — und somit die ganze Zeit von 8—10 Uhr für „unmoralische Unterhalt­ing in Schlechter Gesellschaft“ reservieren. Hätte Herr Turnlehrer Binder, wie es üblich it, vor Beginn seiner diesbezüglichen­­ publi­ feine Verantwortung.)

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