Deutsche Tagespost, März 1920 (Jahrgang 13, nr. 47-71)

1920-03-26 / nr. 67

> Ku 67 ges ‘Beist verheiratet werden wollte, Ihr Bräutigam ‘war natürlich vor der Hochzeit gestorben; sie ‚zitierte daraufhin mit Hilfe eine spiritistischen Mediums seine Seele und vermählte sich mit Dieser. Aber das geninnte der Dame noch nicht, ‚sondern sie suchte noch in der Rettung nach einem ‚„Geist“, der zu dieser Seele gehöre, denn da sie an die Seelenwanderung glaubt, ist sie der festen Meberzeugung, der Bräutigam müsse in­ einer „neuen Insamnation“ in einem anndern Körper fortleben. 3 wird freilich nicht verraten, ob ‘Diese „Seelenvermäßlte“ das Wesen, das die Stele ihres Bräutigams auf ihrer Wanderung durch die Ewigkeit jet beherbergt, auch wirklich ge­funden hat. Für sich selbst spricht eine englische ‚Heiratsanzeige, die zum Schluß noch mitgeteilt eis „Gesucht wird zur Ehe eine Frau von wenigstend fünfzig Jahren, die taubstumm ‚it, Mufti, Kinder und Hunde verabscheut und nicht trinkt.“ Sie 24,-Stunden ihr im polnischen MWofte und Telegraphendienst. Wie aus Warschau gemeldet wird, wurde im polnischen Wort-, Telegraphen- und Telephondienst die 24 stündige Reiteinteilung eingeführt. t« ,,Herr Rächaeres­uel.«« inster Kabarettfänger und zwei — Schugleute. Bei mdt]t« Lazette* At sich Über Paris melden: „Herr Richard Desmel, der deutsche Dichter, Der während des S­rieges Gedichte gegen die Alliierten schrieb und der Urheber des berühmten „Gott ftrafe England“ ist, starb bei Hamburg im Alter von 70 Jahren.“ — Die überraschen­­den Neuigkeiten, die der gewissenhafte Ge­währs­­mann des angesehenen Londoner Blattes mitteilt, werden auch die deutschen Freunde und Steiner „Desmels“ lebhaft interessieren. Eine merkwürdige Chrlichteitäs­probe. Eine große amerikanische Tageszeitung ist auf den Gedanken verfallen, die Ehrlichkeit der Bürger von New­ York in jeder geschickter Weise auf die Brobe zu stellen. Zu diesem va Bwed wurden 100 einzelne Dollard in 100 “einzelne Kaveri ® getan und Dieje Suvert ® an Leute gesandt, die von dem Blatt nichts zu Fordern hatten. Die Horeftaten waren 50 Männer and 50 Frauen, die den verschiedensten Gesell­­schaftsschichten, den verschiedensten Berufen und verschiedensten Bermögenstreilen angehörten. Von Diesen 100 Leuten haben 64 das Geld zurück­geshi­t, und zwar 33 Frauen und 31 Männer. 17 Frauen und 19 Männer haben das Geld unrechtmäßig behalten. Von diesen gehörten zwei rauen den ganz reichen Freien an, zwei waren s­chauspielerinnen, zwei Bureauangestellte, zwei Kreanfenpflegerinnen, zwei ärztliche Assistentinnen, zwei weibliche Rechtsanwälte, eine berufslose­ Frau und eine Schulleiterin. Von den Männern,­­ die das Geld behielten, gehörten zwei den reichen Ständen an, zwei waren Metallarbeiter, zwei städtische Beamte, einer Rechtsanwalt, einer­­ Rentier, einer Stournalist, vier Werzte, vier Diese änderbare Ehrlichkeitsprobe hat Das Blatt 36­ollar gefoftet, eine Summe, die wohl die ge­­wonnene Erfahrung wert ist. Ri wo Vwwmunzianı, Donnerstag Sa TR TE en ER: TREE ET ee „Berutiae Sugehpun” KIEEETENE a a Theater,­unit und Literatur. Deutscher Theaterverein. Zu dem am 25. März 1920 8 Uhr abends im Nahsaale der K­ochschule (Leine Erde) stattfindenden ersten Uebungsabend, werden sämtliche Mitglieder des Vereines höflichst eingeladen. Die Vereinsleitung. Richard Wagners Musik und Works­tondramen bilden den Gegenstand der beiden legten, am Donnerstag und Dienstag in der ev. Mädchenschule stattfindenden Vorträge. Die Pianistin Fri Irene Ungar wird dabei ges ‚eignete Bruchstüce aus des Meisters Tondramen vorführen. Einzelfarten für die beiden Vorträge sind zum Preise von 4 Kronen an der Abend- Safla zu haben. Jan­ Xaver Happad als Dra­­matiker. Wie gemeldet wird, wird das Temes­­warer Stadttheater an 29.d.M. „Die Kukufs­­uhr“, ein Schauspiel in 3 Alten von Franz Xaver Kappus, dem Hauptschriftleiter des ‚„Banater Tageblattes*, der als Schriftsteller auch unseren Lesern bestens bekannt ist, zur Erst­­aufführung bringen. Aus Hermannstadt. Hermannstadt, 24. März. Ein religiöser Veitrag auf Der Konradwiese findet Mittwoch abends 8 Nr im Betsaale, Nannichergasse 15, statt. Stadt­­prediger August Schuster spricht über die „Un­­erfindbarkeit der Gestalt Jesu Christi“. Zuderausgabe. Von Freitag an wird im städtischen Siechenhause an die Bevölkerung 40 Dekagram­m Bucer pro Kopf zu dem mit Nachsicht auf die neue Steuer erhöhten Breite von 20 K das Kilogramm auf Grund der Mehlbüchlein und Berugcharten (Coupon 3) in der Zeit von 8—12 Uhr vormittag und 2—6 Uhr nachmittag nach den Anfangsbuchstaben des Familiennamens in folgender Reihenfolge ausgegeben : Freitag Buchstabe A—E, Sonnabend Buchstabe D—G, Montag Buchstabe H—K, Dienstag Buchstabe ID, Mittwoch Buchstabe B—S, Donnerstag Augstabe TU, Freitag Buchstabe BB. — Die Bezugsfarten sind von den Berjchleißern abzuholen und werden ebenso wie die Mehlbüchleine im Siechenhause alt — Die Bevölkerung wird darauf aufmerksam gemacht, Daß nach dem heutigen Stande auf Zuder in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. Daher der jeßt zur Ausgabe ge­­langende Bader nur für den dringend­en Bedarf verwendet werden möge. Der Magistrat. Hilfeleistung für Die Notleidenden in Wien. Heim oder Jamilien patete mit genauer Adresse des Empfängers, mit Verzeichniß und fm werden von der Firma 3.8. Mittelbacher sen. in Hermannstadt, Biebesgaben (Mehl, Hüllen­­früchte und andere Lebensmittel) von der Ver­­bandszentrale der Konsumvereine, Drei­­eichenstraße Nr. 1a (neben dem Lager­­bau je­des Elektrizitätswertes), vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr übernommen. Erhöhung der N­auchfangfehrerg­ebühren. Der Magistrat der Munizipalstadt Vermankrast hatte im Januar I. 3. die Er­­höhung der Nauchfangfehrergebühren noch um 150%, vom 1. Januar I. 3. angefangen bes­­chlossen, sodaß von bdiesem Tage an die im Statute festgelegten Gebühren mit 350%), erhöht erscheinen. Troßdem die Genehmigung D dieser­en Erhöhung vom Negierungsrate noch nicht erfolgt ist, sind die Nauchfangfehrermeister mit Nacsicht auf die Herstehende Teuerung ermäc­­higt worden, die erhöhten Gebühren s i­on am 1. April für das I. Quartal I. 3. einzuheben, unter der Vorauslegung, daß die Genehmigung in kurzer Zeit erfolgen wird. Sollte die Ges­nehmigung nicht erfolgen, können die um 150 °, zu viel eingehobenen Gebühren im nächsten Quartal in Abzug gebracht werden. Die ge­­samte Erholung von 350%, kann auf Die Mieter Übertragen werden. Der Magistrat.. S Hypnotischs telepathiiger Webend. Herr Annee Rubin leitete seine gestrigen Vor­­führungen mit einigen mehr oder weniger be­­kannten Taschenspielerstückchen ein, von welchen das Experiment mit einem aus dem Bublitum entliehenen Ring am meisten Anflang fand. Der zweite Teil — Wachsuggestion — stellte an die Ausdauer der Zuschauer größere Anfor­­derungen. Herr Rubin konnte unter den sich bereitwillig zur Verfügung stellenden Damen und Herren sein vollommen geeignetes Medium finden, und so wollten auch die meisten Experi­­mente nicht recht gelingen. Bedeutend besser waren jedenfalls die Darbietungen des Dritten Teiles — eigentliche Hypnose —, an denen drei­­Versonen des Publikums beteiligt waren. Der Hypnotiseur verfeßte einen Heren in einen Ope­­rationssaal, eine Dame in einen Blumengarten, und die zweite Dame erhielt den Auftrag, fünf Minuten nach Beendigung der H­ypnose von ihrem Pla auf die Bühne zurüczukehren und laut um Hilfe zu rufen, welcher Befehl auch prompt ausgeführt wurde. Am besten gelangen begreiflicherweise die drei Versuche, die Herr Nubin an seinem eigenen Medium vornahm. Zu­ allgemeinen überstiegen die Darbietungen nicht da gewöhnliche Mittelmak und rechtfertigten weder die etwas marktschreiern­de Reklame noch die fabelhaft hohen Eintrittspreise. Sein Diasporaheim haben gespendet : Friedrich Vorr, Drlat, 20, Ortöfrauenverein Heltau 100, Verband der bürgerlich-sächsischen landwirtschaftlichen Handelsgesellschaften 200, Hermannstädter Vorschußverein 400, Herr Wichs­­mann 28, Heltauer Skonsumverein 1500, Fogarosher Vorschußverein an Porgrag, Henndorf, 200, Hermann Meir, Mühlbach, 300, Herr Kellner, Mühlbach, 300 K. Für diese Spenden jagt herzlichen Dank die Leitung des Diasporaheims. Spenden und Widmungen. Der Hermannstädter Freiwilligen Feurwehr spendete die Gewerbe- und Handelsbank Altiengesellschaft 300. Die Firma Dreieichen-dräu 200 Kuonen, wofür das Kommando bestens dankt. Urania, Mittwoch gescloffen. Städtische Lichtspielhalle. Mittwoch und Donnerstag großer Sensationsabend. „Monia“, Drama in 5 Alten. In der Haupt­­rolle Paola Negri. In Vorbereitung „Rache jemseit? des Todes”. Donnerstag finden 3 Vor­­stellungen statt: um 5, 7 und 9 Uhr abends. Bolizeinagrichten. Gefunden wur­­den: 3 elektrische Birnen, eine Bigarettentasche, 2 Rezepte, 1 Billet de liberare, 1 Taschentuch, 1 Brieftasche, 1 Gebetbuch. — Verloren wurde: 1 Brot­che aus Gold (Finderlohn); ein Herrenportmonnaie, enthaltend 1 Stüd 1000­ Kronennote, einige Konsumvereinskarten (600 K Finderlogn); 1 Brieftasche, enthaltend 10.000­­ arabisches Geld (Finderlogn). — Zugelaufen sind: 4 Enten, Zweckdienliche Mitteilungen sind an die hiesige Staatspolizei zu richten. Eheaufgebot Barbu Popescu, Eisen­­bahnb­amter, Arad und Elena Brecup, Reuß­­markt, beide gr. or. Geburtsliste. 28. Februar: Bil­or, 9%.or., Silvin und Eleonora Bopescu, Grabens gasse 15. — 9. März: Adrienne Margarete, r.fath., Dr. Josef und Margarete Kobort, Neilpergaffe 23. — 10.: Mircen, gr. or, Dr. Georg und Maria Foica, Gr. Ring 9.: Maria Aranfa, ref, Franz und Anna Engelei, Wachsmanngaf­fe 46. — 11.: Paul, ev. Sofia Hanf, — 12.: Mathilde, ev.: N­osef und Susanna Baltred, Burgergafse 29.: Eugen, ifr., Ludwig und Gisela Ban, Schmiedgafje 14. : Johann und Alexander, vef, Johann und Ofefa Bacs, Neugasje 15. — 13.: Adele Erna, ev, Gustav und Katharine Beer, Rollgafje 10.: Maria, gr. or., Dearia Peru, Roßplat 19. — 14.: Selma, r. fath., Michael und Selma Quile Brenner, Annagafje 5 ; Mathilde, ev, Michael und Eujanna Roth, Lohmühlgaffe 22. — 15: Kornel, ge. or, Ylorea und Maria Nanu, Berggaffe 2. : Licinus, gr.­or., Johann und Maria Limpebde, Neugaffe 3. — 16 : Josef, r. Kath., Gaifa und Maria Kotlar, Elisabethgaffe 11.: Maria, gr. or., Basilie und Susanna Nau, Heuplog 4. —­­17.: Karl Friedrich, ev., Michael und Maria Bleier, Engelleiteraaffe 19. — 18.: Inge, ev, Gustav und Sofia Binder, Wintergaffe 5 ; Sofef. gr.,or, Johann und Susanna Mihaltan, Schiffpäumel 4; Tibor, ir, David und Eiter Zang, Kl. Ring 10. — 22.: ev, Dito und Katharina Nichter, Jungewaldstraße 27, Zotenliste. 21. März: Raki Panczel, r.lath, 52 Jahre alt, Beingasse 4. — 22. März: Maria Sander, ev, 38 Jahre alt, Schweißer­­gasse 15a; Marie Lode, ev., 73 Jahre alt, Triebenfelsstraße 12, : >­­­a Am­itage. Rovelle von Oskar Walter Eifel. ‚13. Fortlegung. „Ich meinte, es sei Ihnen sehr schlecht, da Sie ja he gebeten hatten, Ihnen das rüh- Stück aufs Zimmer zu bringen.“ S­ie war wieder verlegen und fand nicht­­ gleich eine Antwort. Eine Pause entstand, dann sagte er: „So sehr unwohl war ich gerade nicht, a0 könnte ich sagen, ich war nicht aufge» a , „Ach“, ließ Fran Stolp verlauten, und erst nach einigen Sekunden: „ja“. Sie steche „Sa, Gott sei Dank, jet sind wieder neue Sommerfrischler angelommen und im Sommer ort immer am­ meisten zu tun.“­­ Der Maler machte ein veriwundertes Ge­ld­. „Sommerfrischlee? Sind an Sommer- Ariichler hier ?* „30, ja. Bis heute sind nur ein Man­­ne angelommen, aber c& sommer wog, mehr.“ „Das wußte ich nicht." Und nach m­ehreren Sekunden, die er zum Ueberlegen gebraucht hatte; — „Ich sehe Die Leute auf der Straße nur sehr selten an, ich fenne sie nicht, aber ich mnwundere nich, daß sie nicht schönere Plädchen finden.“ Eine bestimmte Absicht Lang aus Diesen leßten ‚betonten Worten. Frau Stolp reagierte auch gleich und gab Ir Mühe, ein wenig beleidigt Die Grage zu Hellen: „It es hier nicht schön ?* Fich das Haar fest, das sich gelodert hatte. Wieder vergingen einige Aagenblide in tiefster Stille. Herr Weffel erfaßte seinen Krühtod. „Ward wie geht ed noch Ihrem Herrn Gemahl?“ „Sehr gut, viel Arbeit ist jet draußen.“ Frax Stolp feufzte und faltete die Serviette zusammen. „Ist jeßt viel Verlauf im Laden ?“ Baufe. » Sie lächelten etwa an u­m es schien in den Worten zu liegen: „Warum sind denn Sie, deren Augen s­chon viel Schöne zu sehen be­­kommen haben, hergenommen ?“ Auch der Maler mußte jegt lächeln. „Sa ich wollte mich nur “ausruhen. Tüchtig­ande ruhen. An Arbeit habe ich gar nicht gedacht, als ich Hersam.“ „Das tun die Sommerfrischler doch auch nicht." „Richtig, richtig. Sehen Sie, ich spreche, immer von meinem Standpunkt aus, — Uebrigens, bin ich hier mit allem Äußerst zufrieden.“ Er wollte eindringlich sprechen und verstärkte seine Worte durch aufrichtiges Kopf und ei. i Lächeln auf ihren Lippen. „rent mich wirklich.” „Haben Sie augenblidlich im Geschäft zu tun?“ Leiser wurde die Stimme des Malers, Angst trug sie in sich, als er Diese Frage stellte: „Eigentlich müßte ich nachgeben, was Alfred allein dort tut. Wenn sie vs etwas wünschen, stehe ich gerne zu Ihrer Verfügung.” · ««Falls Sie­in paar Minuten sicci nich isoferntdnnten,möchte ich Ihnen eine Skizze zeigen.Zwar—nichts Besonderes;tun­ einige Linien,die ihr Profil darstellen-« Fran Stolp hatte etwas Aehnliches»erwi­rtet erschrat aber doch ein wenig,als sie dieses ver­­nehm. Warum hat ec mein Profil gezeichnet? hate sie und in der gleichen Seknnde hatte sie anschon verlauten lassen:»Warum—?« Aber die urp fa ie doch zu ungeschickt, zu stare vor. „Wie ist es Ihnen eingefallen“, fuhr sie darauf fort, „gerade mein Profil zu zeichnen ?“ „Sa, sehen Sie “ mit Ihnen war ich hier in näheren Umgang. Und nach einigen Sekunden,­leitet, wie zur Entschuldigung: „Bu ‚0 nur Leute zeichnen, die ich mir richtig betrachtet habe, und ich sehe mir nur sehr wenig Leute „richtig“ an. Maler verstehen darunter ein Aufgehen, ein Berlunfensein mit Augen und mit Nerven und mit dem Gang des Bintes.“ Eine lange Welle, die rot und ununterdrückbar war, stieg Deren Weffel unter die Haut feiner Wangen, es suchte ihn in den Fingerfeigen, und da der Rad am nächsten war, mußte er diese mit breiten Nägeln­­ bejegten Finger über sich streichen lassen, nicht large. Denn der Maler hatte jegt plöglich das Gefühl, als sei ihm das Haar allzutief über die Stirne gefunfen, so daß er nur ganz wider­wärtig anziehen könne. Wuchtig legten es seine Hände zurück. Erst in Diesem Augenbli­ge stand er st ein, daß er eine Unvorsichtigkeit begangen hatte. Die Meinung am in ihm auf, er habe mit diesen wenigen Worten schon etwas zu viel ge­sagt, sei zu deutlich gewesen. Aber das, was auch heute in ihm war, was in ihm tobte, hatte ihm Diese Worte aufgedrungen. „Run, wollen Sie mir das Bild zeigen“, war die Frage der Hausfrau, indem sie si gleichzeitig lies. „Sa, gehen wir Hinsiber“, war die Entgegnung. Herr Werfel sprang auch auf, und nachdem Jan Stolp Hanne befohlen hatte, den Ziich abzuräumen wand anständig zu ehren, gelangten sie durch den dunften Korridor vor die Stubentüre des Malers. Er 309 den Schlüssel haftig aus der Tasche, sperrte auf und bat Frau Stolp, einzutreten. Sie wischte sich grade ‚mit einem großen weißen Taschentuch, das sie aus der Schärgentasche zog, die Stirne ab und be­tupfte sich die kleinen roten Lippen, und er stand Hinter ihr und sah gierig, ohne daß sie etwas hätte bemerken sol­len, auf Diele Taschen­­tuch. Sein Unterkiefer bebte an, und er fuhr Jamel mit der Handfläche Über die Lippen. Nude kam aber nicht. Und Frau Stolp trat ein ; wenige Sekun­­den blieb er auf der Schwelle stehn, als wolle er sich auf etwas besinden, und drückte ald dann die Tür Hinter seinem Nacken zu. (Sortregung folgt.) Witterungsbericht. Hermannstadt, 24. März. Wie E AH EIE | Beob­­en 8 i­8­H­g# 3 achteter | going 8 ” =8> : aara +20 | +05 +2 WW| 03 25. März 1520 Seite 8 Bolfawirtschaft. Die Finanzgejegentwürfe der neuen Regierung. Die „Szbdanda“ Bringt­­ einen längeren Artikel über die Pläne des neuen Finanzministers, dem die Nachstehendes entnehmen: Der neue Finanzminister EC. Arget diann hat von der gewesenen Regierung die Gefeb­­entwürfe über die erhöhte Besteuerung der Spirituosen, die Petroleums und feiner Neben­­produkte zur Durchführung übernommen. Zur Klärung der gegenwärtigen Yyinanzlage, die auch von den größten Optimisten als „oraulenerregend“ bezeichnet wird, hat der Pen Yinanzminister die Einführung eine allgemeinen Bermödgensfteuer und einer pro­­portionalen Erwerbsteuer in Auge gefacht. Bezüglich der Zeptern beabsichtigt der­­ Finanzminister die Anwendung odes "eng­­lischen Stufensystems: Geringere Besteuerung für den Arbeits- und Berufserwerb und erhöhte Besteuerung des kapitalistischen Erwerbes. Eine Sonderbesteuerung werden alle beweglichen Werte mit Einfluß der Staatspapiere und Penten erfahren. Außerdem werden alle direkten und indirekten Steuern erhöht. Die Negierung hofft aus der Alkohol- und M­etroleumsteuer einen Gewinn von einer Milliarde und siebzig Mil­­lionen Lei zu erzielen. Was die Besteuerung de Kriegsgewinned anbelangt, ist der Tyinanzminister aus dem Grunde von­ großer Stepsis erfüllt, weil­­ diese Gewinne schwer feststelbar sind und die Durchführung dieser­­ Besteuerung in andern Ländern seine guten Erfolge gezeitigt hat. Die als Kriegs­­gewinne betrachteten Vermögen sind zum weit­aus größten Teile als Betriebskapital in­ der nationalen Industrie angelegt worden und­­o könnten daher durch die Besteuerung dieser Ver­­mögen die Interessen der nationalen Wirtschafts­­lebens s­chwer geschädigt werden. E83 hat den Uns­ein, daß die Regierung­sdiefen und ähn­­liche Gefegentwürfe fallen lassen werde, denn auf alle Fälle werden doch d­iese Ber­mögen solwieso durch die allgemeine Vermögenssteuer im Verhältnisse der Einnahmen wie alle übrigen Bermözen, entsprechend zur Besteuerung herangezogen. Eine Besteuerung de Lurusartikel wird ebenfalls, „weil sie einen pein­­lichen Pl­ Eindruck macht“ und außerdem wenig ergiebig wäre, nicht stattfinden. (Es wäre auch wirklich zu unge­recht, die teuren französischen Puder und Par­­fum( noc) zu besteuern! D. Sch.) Ihr ganzer Ertrag wäre nicht mehr als 15-20 Mil­­lionen Lei. —­­Die vom neuen Finanzminister zur He­­bung der Baluta getroffenen Maßnahmen werden im Auslande (!) entsprechend bewertet werden. Bezüglich der äußeren Anleihe wird der Staat auf drei gemachte Angebote reflektieren. Bezüglich der V­ereinheit­­lichung der Banknoten und Notenfrage ist der Finanzminister der Ansicht, daß Diese sich auch ohne die Inanspruchnahme von ausländischem Papier ihrer Lösung zuführen ließe Genauere Einzelheiten über Die mitgeteilt werden, um die Transaktionen des Spekulantentums und eventuelle Pressionen zu vermeiden. Dies sind Die ungefähren Ansichten des neuen Finanzministers, die er in kurzer Zeit dem Parlamente vorbringen wird." Werner meldet dasselbe Blatt, daß das L­ösung dieser Fragen können nicht Finanzministerium eine Zweiteilung erfahren wird, und zwar wird aus dem­ Wirkungskreise des Finanzministers der Wirkungskreis des Staatsfragministers dermaßen werden, daß lebterer Die Führung folgender finanzieller Staatsinstitutionen haben wird: Die staatliche Depositenkasfe, Die Zentrale der Volksbanken, die Gehaltsvorschußkasten, Die Gemeindeweiden, den Wein- und Landbaukredit, die Aufstellung verschiedener Romissariate von Seiten der Finanzbehörden und die allgemeine Pensionskasfe­ längerer Zeit angeordnet, Daß der Sitserih Ming nur noch 50 °), Silber enthalten dürfe, wodurch der Metallwert von einem Schilling auf acht Berge verringert worden sei. Srankreich werde das gesamte Silbergeld aus dem Verkehr ziehen und neues Slleingeld prägen, da8 22%, Wide, 60%, Silber und 18%), Kupfer enthalten werde. Zur Bariser Konferenz wurde der „Stans­­furter Zeitung“ aus Zürich geschrieben: „Diese Konferenz beansprucht ein mehr als nur münz­­theoretisches Interesse. Ungerent vom schwei­­zerischen Bundesrate, scheint sie in erster Linie doch dem dringenden Wunsche Frankreich­s Ge­­nüge tun zu sollen, feine Silberscheide­münzen zu nationalisieren, ihren Umlauf also auf das eigene Land zu begrenzen. Die Schweiz ihrerseits teilt diesen Wunsch, und die Delegierten der Eidgenossenschaft werden auf der Bariser Konferenz für die Nationalisierung des Silberscheidemüngenumlaufs innerhalb der ganzen lateinischen Münzunion, das Heißt mit Geltung auch für Belgier, eintreten, nachdem die Nac­­leitung der italienischen wie der griechischen sil­­bernen Scheidemüngen schon 1893 bzw. 1908 erfolgt ist. Die Unzuträglichkeit des gegenwärtigen Bustandes hat in der Schweiz seit langem auch die weitere Oeffentlichkeit schon zu spüren bek fommen; allgemein dürfte man hier froh sein, von so manchem schlecht geprägten, abgenägten frangösischen oder belgischen Halbfransen. Ein- oder zweifransenstück, das im Verkehr als un­­giftig zurückgewiesen wurde, nung bald­en giftig befreit zu sein. Die Prägung neuer eigene Scheidemünzen konnte oft nur in ungenügender Menge vorgenommen werden, da nach dem Sagungen der Münzunion der Gesamtbetrag der geprägten Silberscheidemünzen 16 Franken auf den Kopf der Bevölk­erung nicht übersteigen dürfte und eine Erhöhung des Kontingents nur schwer zu erreichen war. Der Krieg hat dafür nun allerdings die Schweiz mit fremden Silber­­münzen in einem Maße überschwemmt, daß hier ganz im Gegensaß zu den am Kriege beteiligt gewesenen Ländern die Börse des Privatmannes oft das viele, im Umlauf befindliche Hartgeld kaum zu feljen vermag. Die Schweiz wurde durch die großen S­iberbestände naturgemäß mit einem Kursrifilo belastet, das sich an din Schwankungen die Sil­erpreise­ abmak und besonders die Hinblick auf die belgischen Münzen schwere Bedenken rechtfertigte, weil während des Krieges nicht abe­zu sehen war, wie Belgien seine Silbermünzen mit Gold oder Schweizerfransen etwa hätte zurücklaufen söanen. Heute wird jener Kurscififo hier allerdings nicht mehr tragisch genommen, da man annimmt, daß der Silberpreis vom ‚seiner gegenwärtigen Höge nicht so bald Herab­­finden wird. Die ungeannte Steigerung des Silbers macht nun in rechter Zeit der Schweiz noch ganz besondere Sorgen. Diese Erscheinung die vorwiegend auf die starre Silbernachfrage DSndiend und Chinas zurückzuführen ist, treibt die Spekulation an französische, belgische und auch italienische Silbermünzen in die Schweiz zu ziehen und sie hier einschmelzen zu lassen oder sie in jene Länder weiterzuleiten. Ganz anders als der Schweiz droht selbstveri­är dlich den valutafranten Mitglieder der Münzunion die ‘ dort virlmehe schon akut; ale Ausfuhrverbote helfen da­­n­ g, solange­ die Silberscheidemünzen­­ d­­er Länder auch in der Schweiz im Umlaufe ‚ sind, und es ist deshalb, wie pelagt, in erster­­ Gefahr vor völligen Entsilberung, oder sie ist­­ Linie Frankreich, das an der Nationalisierung der Silberscheidemün­zen, wie sie auf der Tages­­ordnung der P­ariser Konferenz steht, das stärkste ‘ Interesse hat.“ abgesondert : Wandlung der lateinischen Münzunion. Aus Paris wird gemeldet: Die kürzlich , in Paris stattgefundene K­onferenz der der lateinischen Münzunion angehörenden Staaten Frankreich, Belgien, Italien, Griechenland und der Schweiz befaßte sich mit dem Studium der an dem Urbereinkommen vom Jahre 1865 vor­­zunehmenden Abänderungen. Gleichzeitig beab­­sichtigte die Konferenz den Beschluß eines neuen Uebereinkommens für die Prägung von Silber­­münzen mit geringerem eingehalt. Die neuen Silbermünzen sollen einen T­eingehalt von fünf­ Bundert Taufsendsteln erhalten, wie er bereits in England dar­geführt ist. Schließlich ermägte die Konferenz die praktischen Mittel, um den der Münzunion angehörenden Ländern zu er­mög­­lichen, ihr in den Nachbarstaaten in Umlauf bes fischliches Silbergeld einzuleiten. Diese währungs­­politischen Maßnahmen seien auf die Hauffe des Silber­preises zurückzuführen, deren Folge sei, daß der Silberfrans dem französischen Staatsjc­age selbst um etwa 50%, mehr Loste, als er an Wert darstelle. „Chicago News" melden aus Paris, daß sich Frankreich gänzlg von der lateinischen Münz­­vereinigung lostragen werde, weil die Silber­­münzen bedeutend höher im Kurs stehen als ihr Nennwert ırt und Frankreich durch den Schmuggel dieser Münzen ung­h­uren Schaden erleide. Vor dem Kriege sei das Kile Silber 75 Frank wert gewesen und, als geprägte Münze, auf den Wert von 200 Franc erhalten worden Nun solie das Kilo Silber 600 Frank, so daß der Nenn­­wert der­ Münze nur ein Drittel des Silber­­werte betrage, weshalb das Silbergeld fast gänzlich ins Ausland abgeströmt je. Um den Silberfrant auf den Metallwert zu bringen, je die Kündigung der Mün­epvereini­­gung notwendig. England habe s­chon vor H­D | Die Berteuerung des Bularester Vpapierd. Das P­apierverlaufsamt hat uns­­ ein Schreiben zugesandt, demzufolge sich die : Fabriken durch Die außergewöhnliche Erhöhung der nie und ausländischen Rohstoffe, der Ar­­beitslöhne und Gehälter gezwungen sehen, fol­­gende Papierpreiserhöhungen vorzunehmen: Kanzleipapier, Güte 1,­ per Bilogr. 2015 Lei, Güte 2 1215, Güte 3 8:15 ; Druckpapier, Güte 1, 5'65, Güte 2 5 ° 40 ; braunes oder graues Packpapier 5'15 ; verschiedenfarbiges Manulaturpapier 465; ein Karton Zellulosepapier 415.Die Papierfabriken können unter den gegebenen Verhältnissen für die Lieferungszeit und für die Einhaltung der einge­­­führten Preise seine Verantwortung übernehmen. Transportlaften und jedes weitere Risiko ent­­fallen zu Lasten des Mdreffanten. Diese Breife traten mit 20. März in Kraft.­­ Eine Lokomotiviank­t in Neshbike.­­ Vergangene Woche weilte General Maeri im seiner Eigensgaft als militärischer Generals Direktor der rumänischen Staatsbahnen mit mehreren anderen Vertretern der Regierung in Reichita, in einer, für Refchita, wie überhaupt für Die ganze Umgebung hochwichtigen Ange­­legenheit. Es handelt sie um die Errichtung einer Lokomotivfabrik, deren Erbauung als beschlossen anzusehen ist. Der General erk­lärte dem Chefredakteur der „Babea Berzavei“ : „Wir sind Gesandte der Regierung wegen Er­­richtung einer Lokomotivfabrik in Refibe, welche Sache als perfek­ anzusehen ist. Refchike wird der Mittelpunkt der Industrie Groß­­rumäniens sein, und wird die Konkurrenz mit den größten und renommiertesten derartigen Einrichtungen­­des Kontinents aufnehmen können.“ Einfuhrverbot. Bis zur endgültigen Regelung des Gesäßes über die Wareneinfuhr dürfen keinerlei Einfuhrbe­willigungen erteilt werden. Die Einfuhr von Waren ohne Bewil­­ligung wird mit­ einer 60%,eigen Geldstrafe bestraft. Die Tihehoslomwalei hat­ die Arge uennoten eingezogen. Wie auch Prag ge­­meldet wird, hat die Regierung mittelst DBer­­ordnung Die Kronennoten als Zahlungsmittel aus dem Verkehr gezogen. Verantwortlicher Schriftleiter für Bollsiwirtingaft: Dr. phil. Sred Sigerus ®, Term

Next