Deutsche Tagespost, Mai 1920 (Jahrgang 13, nr. 95-115)

1920-05-01 / nr. 95

he Souriftiei­ung: Sermannfodt Nr. 95 in Hieß­enbürgen, | Wintergaffe ar. 3, | Hernsprener: Ar. Bezugspreise: Wit Buffellung oder Postversand monatlich K 31-— (Lei 15:50), vierteljägrig K SU (Lei 45-—), halbjährig RK 180 ° (Lei 90), ganzjährig K B60-— (Lei 180 °) « ganzjährigxsio-L.diuzau ummek für dermquustth 1­50x,quswä­tzsx(1 Feu) T Procuratura de Statului Schewisgasse, Justizpalaig Türe sabiie Sn 8 N. St, an ae — Tan R RER BER = % 315. — Verwaltung: Großer Ring Ar. 13 , für Hermannstadt ohne Bustellung monatlich K 27 °—, vierteljährig K 80 °—, Halbjährig RE 160 ° AI Jahrgang. Hermannstedt, Sonnabend den 1. Juni 1930. Beisarabien vor Den Wahlen, Terutino, 4. April 1920. Kl—. Die in jüngster Zeit über Belsa­­rabien hereingewrschenen Defretgefege haben eine äußert schmwüle Stimmung ausgelöst und so viel Unzufriedenheit und Mißtrauen bei allen Bodens­­tändigen erregt, wie wir es hier, selbst im früheren Tagen, noch nie oder nur selten erlebt haben. Man ist allgemein der Ansicht, daß die Bukarester Zentralregierung irgend einen Ge­­waltstreig im Schilde führt‘ und uns ganz nach dem Rezepte des einstigen russischen Despotis­­mus in Behandlung zu nehmen gedenkt. Der Anfang sieht jedenfalls ganz Darnad) aus, aber er hat klärend gewirkt und die allzu DBertrauend­­seligen einmal gründlich aufgerüttelt. Auf dem Wege der Defretgesettgebung zu einer Verfassung zu kommen, die elementarsten staatsrechtlichen Grundgefege aus den Händen zum Teil ganz unbekannter Leute zu empfangen, denen unsere provinzielle Eigenart und Kultur fremd­ und­­ gleichgiltig sind, den Wünschen und Macht­­gelüsten altrumänischer Parteien­ angepaßt und hingeopfert zu werden, das sind Zumutungen, die selbst die breite Masse unserer Befsarabier aus ihrem Gleichgewichte bringen mußte. Ein­mütig weist denn auch das ganze Land das neue Wahlgeiet und die Vermaltungsreform des Kabinetts Averescu zurück und sieht in beiden Defreien eine unverdiente Kränkung und herausfordernde Demütigung Bessarabiens. Dean fragt sich vergeblich, womit wir eine derartige Behandlung verdient haben. Der völlig freiwillige Anschluß des seinerzeit unabhängigen Desfarabiens an das Mutterland und­ das loyale Verhalten aller seiner Bewohner dem großrumänischen Einheitsgedanken gegenüber hätten ganz etwas anderes erwarten lassen. Wir sind aus allen Himmeln gestürzt und fühlen­­ heute mehr Denn je, Daß es unser unab­wend­­bares Schiesal ist, politische Stieffinder zu sein. Mir sind eigentlich noch nie nach unserer Meinung gefragt worden, Polizei und Gendar­­merie haben uns stet unsere Ansichten ent­­wicelt und uns gewaltsam so geschoben, wie e8 ihren Ansichten entsprach. So war e8 früher, so ist e8 heute. Die zaristische Regierung glaubte die Ver­­waltung unseres Landes dadurch am besten zu regeln, daß sie Bessarabien mit einer Horde ftocruffischer Beamten überschwemmte, die außer ihrem Ruffiih feine der Landessprachen be­­herrschten, und die immer nur möglichst kurze Zeit im Amte belassen wurden, damit sie sich nicht etwa durch eine allzu lange Praxis einen Einbusf in die innere Lage und ein Ver­ständnis für die Bedürfnisse Bessarabiens an­eigneten. Der demokratische Geist unserer Zeit und die Rückkehr Bessarabiens zum rumänischen Mutterlande haben hierin keinen erheblichen Wandel geschaffen, nur die Namen­ sind ge­ändert worden. Die verschiedenen Präfekten und Unterpräfekten lösen einander oft derartig schnell ab, Daß, zumal bei den schlechten Ver­­kehrsverhältnissen, mancher von ihnen seinen­­ neuen Bestimmungsort erst erreicht, wenn er schon wieder abgeseßt is. Ich brauche nicht Hinzuzufügen, daß auch bei uns ehrliche Be­­amtentüchtigkeit in­­ diesem beständigen Wechsel nur eine untergeordnete Rolle spielt, denn sonst würden mir schon längst das non.plus ultra, den Spdealbeamten, erreicht haben. Selbstverständlich hat auch General Ave­­rescu unter der Beamtenschaft unserer Provinz eine gründliche Musterung abgehalten. Die Präfekten sollen, mit Ausnahme von einem oder zweien, alle nacheinander durch neue erfeßt werden. In den meisten Regierungsinstitutionen sind neue Männer am Ruder und der zen­­tralere Kurs fängt langsam an, sich fühlbar zu machen.­­ Belagerungszustand und Zensur zwingen die Völker Beffarabieng, schweigend ihr Gefehle zu tragen, und selbst der Regierungstruppe von gestern, der Bauernpartei, war es nicht möglich, eine Kundgebung an ihre Wähler herauszugeben, ohne sich erhebliche Abstriche vom Zensor ge­­fallen lassen zu müssen. Die Bauernpartei ist überhaupt von ihrer einstigen stolzen Höhe etwas herabgefunden, und wer weh ob sie sie je wieder ganz erflimmen wird. Früher war es fast selbstverständliche Pflicht jedes einflußreichen Be­­amten, zur Bauernpartei zu gehören. Minister, Direktoren, Bräselten trieben Wahlagitation für­ sie; heute ist sie in den Regierungssphären er­­­heblich im Kurse gefallen und man vermeidet es, sich öffentlich zu ihr zu befennen. Aber Die stärkste Partei wird sie deshalb doch im Lande bleiben, daran können weder die paar Ab­ trünnigen noch Die gegen sie ins Feld­ ziehenden Beamtenmaschinen des Herrn Averescu etwas ändern. Schon die einfache Tatsache, daß sie Averescu bekämpft, schafft ihr, wenigstens vor­­läuftg, große Anhängerschaft. Und man mag sich zu ihrem Programm stellen, wie man will, man mag Moldauer, Meinruffe, Bulgare oder Deutscher sein, sie muß jedem, der seine Heimat liebt, im Vergleich mit den Rov­rescanern schon deshalb als das kleinere Uebel erscheinen, weil sie eine ausgesprochen bessarabische Partei ist. Das ist vor allen Dingen festzuhalten, wenn man sie­ über den Einfluß der Bauernpartei ein richtiges Bild machen will. Ihr unverfälscht beffarabischer Einschlag und die daraus ent­­springende, ganz unz­weideutige Gegnerschaft zu Averescu sichern ihr eine große Gefolgschaft, nicht ihre Programm. Die Beffarabier wollen eben Beffarabier bleiben; sie haben das Gefühl, daß sie nur so dem Schiefal entgehen, ‘Barias zu werden. Dieser Grundsla­mmung der Be­völkerung hat die Bauernpartei seit der Auf­lösung des Parlaments Rechnung getragen; sie war die einzige, die sofort gegen die Gewalt­­maßregeln Averescus Front machte, während andere Organisationen fehwiegen, oder gar zu Kreuze brochen. Und wenn die Bauernpartei in der oben erwähnten Kundgebung da neue­s Wahlgeies für eine Schmach und Heraus­­­forderung ansteht, das uns Bessarabier, wie sie sich ausdrüct, zu minderwertigen Wilden herab­­würdigt, wenn sie in der Verwaltungsreform alles eher als die Gewähr für eine glückliche Zukunft Bessarabiens erblickt, und schließlich die Präfekten- und Beamtenschiebungen durchaus nicht für Wahrzeichen des von N­erescu ver­sprochenen Kampfes gegen die Korruption hält, so trifft sie den Nagel auf den Kopf und ist der vorbehaltlosen Zustimmung des größten und­­ besten Teiles unserer Bevölkerung gewiß. Die dänische Krisis, Schleswig und Deutschland. . Aus Berlin wird ung geschrieben: Der Friedensvertrag von Versailles bestimmt, daß die staatliche Zugehörigkeit Schleswig von dem Vollzwillen abhängig gemacht werde. In 3 Bonen sollte Darüber abgestimmt werden, welche Teile Schleswigs an Dänemark fallen sollen. Diese Bestimmung hat den Zweck, Dänemark und Deutschland zu verfeinden, es enger an dem Wagen Frankreichs und Englands zu retten und Deutschland zu schädigen. Sie stößt si auf die Tatsache, daß in Nordschlesiwig zahlreiche Dänen leben, die eine Wiedervereinigung mit dem Mutterlande ersehnen. In­ der ersten nördlichsten Zone ist die Mehrheit der Bevölkerung D dänisch. In der mittleren Zone schien das­ Ergebnis von vornherein fraglich, da Dänen nur in geringer­­ Zahl vorhanden sind. Die südlichste Zone ist jedoch so unzweifelhaft deutsch, daß selbst die dänische Neuierung auf eine Abstimmung ber­­zichtete, da sie deren Erfolglosigkeit für Dänemark voraussah. Dieser Verzicht hat allerdings leb­­haften Widerstand auf Seiten der dänischen­ Ultra­­­nationalisten Hervorgerufen, dog die Abstimmung in Der zweiten Zone bewies, wie recht Die Däni­sche Regierung getan hatte. Die rördlichste Bone entschied sich zwar mit­­, Mehrheit für die Dänen. In der Mittleren zweiten siegte jedoch­ ganz überlegen das Deutschtum. Die Folge der Abstimmung bedeutet also für Deutsch­­land den Verlust, eines verhältnismäßig kleinen Gebietes Nordschleswigs. Dieses um so erfreu­­licher, wenn man bedenkt, mit welch umfassenden Mitteln von Dänemark und au von Frankreich und England gegen das Deutschtum gearbeitet wu­de. Daß sich die dänischen Nationalisten mit diesem Ergebnis nicht einverstanden erklären würden, war vorauszusehen. Sie erhielten wider Erwarten eine Stüge im Könige. Eine innere Krise wurde heraufbeschworen, um zu Ungunsten Deutschlands gegen den Willen der Bevölkerung die Grenzen südlich zu verlegen. Der deutsche Abstimmungserfolg wurde zum Sturz des seit 7 Jahren im Amte befindlichen Kabinett Zahle Unser Jubilar bewußt. Das Ministerium Zahle betrachtete eine deutsche Irredenta als ein Unglück für Dänemark. 3 Lehnte die chaupinistische Ueber­­treibung der dänischen Winsche ab. Hiergegen richtete sich der Kampf der nationalistischen Opposition. Diese hatte schon vor der Abs­­timmung in Der zweiten Zone im dänischen Reichstag eine Entschlagung d­urchgedrüct, worin Die Supersicht ausgedrückt war, daß die Alliierten die endgültige Festlegung der neuen dänischen Südgrenze in gerechtem Sinne erledigen würden. Nach der Abstimmung legten Dieselben Parteien einen Antrag dar­, daß der dänische Reichstag aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben würden, weil die versprochenen Neuwahlen seit Bes­endigung des Krieges noch nicht stattgefunden­ hätten und die Regierung nicht das Recht habe, in der schleswigsschen Frage im Namen des Volkes zu handeln. Innerpolitisch - dänische Gegenlage und die äußere politische Spannung wegen Schleswig kamen zusammen und brachten die Krise zum Ausbruch. Der König stellte sich auf die Seite der Opposition und erzwang den Nachritt des Kabinett Zahle. Er wollte „auf weißem N­osse“ in Flensburg einreisen und gab deshalb Höfischen und nationalistischen Einflüchten nach. Er berief ein nationalistisches Ministerium, das bis zu den Neuwahlen die Geschäfte führen und dabei die radikalen dänischen Wünsche auf Teile der zweiten Bone verwirklichen sollte. Die Gefahr war groß, daß durch­­ diese Ent­­wickklung in Dänemark veranlaßt, die Bots­­chafterfoniereng der Westmäche, Teile der zweiten­­ Bone Dänemark zu sprechen oder wenigstens einen neutralen Pufferstaat aus der zweiten Zone schaffen würde Dann wäre ein tiefere Gegensab zwischen Deutschland und Fänemarkt entstanden. Die Beziehungen beider Völker wären vergiftet worden. Der entschlossene Widerstand der dänischen Arbeiterschaft hat den Staatsstreich des Königs rückgängig gemacht. Der Weg ist wieder frei für eine gedeiliche Ent­wicklung. In Dänemark hat zunächst Recht über Ge­­walt gertellt. Doch wie­ werden sich die Alliierten Die exakte Eintagsfliege, von N. F. Proktor Ephemerid der Universität Ein­­tagsburg feierte_seine 9. Geburtsminute, für eine Eintagsfliege ein außerordentlich stattliches Alter, wenn man nämlich bedenkt, daß der Jubilar die ganze Zeit seines nunmer: 9 Stunden währenden Benens mit Ausnahme jener wenigen im Eltern­­haus verbrachten Gefünden, in den Dienst der Bifsenschaft gestellt hatte und noch imm­er nicht ructe, den Schag der Erkenntnisse zu bereichern. Er erfreute sich allgemeiner Verehrung und Wertscätung. Das gesamte Professorenkollegium der Universität hatte sich auf der geräumigen Oberfläche eins riesigen Huflatticgblattes v­er­­sammelt, um dem großen Geiehrten seine Huldi­­gungen zu Füßen zu legen. Dre Rektor, ein bempftes Haupt, dessen lügel schon sehr matt herabhingen, würdigte in glänzender Ansprache die Verdienste der Gefeierten. Die Rede dauerte nahezu 30 Sekunden, und Doch wendigte diese Zeit­raum zur Aufzählung aller jener Thesen des Ephrmirus, die auf die ganze Weltanschauung des Eintagfliegengesclechtes geradezu ummälzend gewirkt hatten. Mi dem einst Ahlichen Epheromorphismus hatte der Subilar gründlich ausgeräumt. Es gab nämlich, bevor noch seine Th­erien zur ge­bührenden Unerkennung gelangt waren, unter den Professoren allerhand unwissenschaftlich denfende Köpfe, die den Geist der Studieenden oft in fixchterne Verwirrungen gebracht hatten. ©o fol 3. 2. einmal ein junger, beichsporniger Dozent behauptet haben. Die vielen Pflanzen, deren grüne Blätter Heute die Stadt Eintazsburg überdachten, Wären nicht seit jeher an der gegen­wärtigen Eben­e gewesen, sordern hätten einmal in greuester Vorzeit, vor einer Unzahl von Stunden den Erdboden als ganz kleine unscheinbare Keime verlassen. In seine Kühnheiten machten nicht einmal an dieser Stelle Halt. Er wollte sogar zu wissen, daß auch Iröber der Erdboden mit einer ganz eigentürmlichen weißen und föm­igen Masse bedeckt gewesen sei, die er festes Wasser nannte. Alle diese Märchen hatte ihm, so gab er wenigstens an, ein Regenwurm erzählt, was an sich schon eine ungeheure Lüge bedeutete, da ja ein Regenwurm erstens nicht sprechen kann und zweitens nach den heiligen Postulaten der Eintage fliegen Wissenschaft überhaupt sein leben­­diges Wesen ist. Ein anderer wieder wußte von eigenartigen, abenteuerlich gestalteten Geschöpfen zu berichten, die man zeitweise außerhalb des Staates sehen konnte und deren Falle groß genug waren, um eine ganze Ansiedlung mit einem einzigen Tritt zu vernichten. E83 wäre überflüssig alle weiteren Unsinne­ aufzuzählen, von denen der­ Reltor im Laufe seiner Näoe berichtete, um nachher zu zeigen, wie genial und gründlich Professor Ephimerus ’ unwissenjaftlichen Seuche das Grab bereitet­atte. gi­­edesmal, wenn der Redner eine von diesen Ungeheueriichkeiten vorbrachte, sicherten die An­­wesenden selbstzufrieden in ihre Bärte und Danften aus tiefstem Herzen dem Stern ihres Glücks, daß es ihnen vergönnt war, in diesem aufge­härten Zeitalter das Licht der Welt zu erbliden. „Wir greifen uns fast ungläubig an den Kopf­, legte der Nestor fort, „wenn wir bedenken, in welch geistiger Ummachtung unsere Vorfahren ige Leben lang behinderten Wir fragen uns eind­auernd, ob es denn möglich war, daß Ge« Schöpfe, die allen Ergebnissen der Forschung nach dieselbe Gehirnkonstruktion aufiwiesen wie wir, an wolche Fabeln glauben konnten, wir sind fast geneigt einen bißher noch unbekannten Baccillus anzunehmen, der von Zeit zu Zeit geistige Epi­­demier hervorruft. Gott sei Dauf, Gaben wir gegenwärtig Aehnliches nicht mehr zu befüich­ten ; denn unsere moderne Hegglene bedeutet einen glänzenden Triumph über alle Krankheitserreger, ja, ich jede Die Sekunde nicht mehr fern, da­ss uns gelungen sein wird das Beben unserer lieben Mitbürger nach­ Belieben zu verlängern, bis in Er hat Krieg mit ihm die an ift mit v­ermupdlichem Fleiß fernste Vergangenheit borgebrungen, der Hand deren Echtheit heute kein Einsichtsvoller bezweifeln kann, unwiderleglich nachgewieser, daß auch vor 30 Tagen dieselben Pflanzen, die wir heute hier sehen, an genau derteilen Stelle standen, daß sein einziges jener erwähnten Stabelwesen jemals beobacht­et wurde und daß «r­emdlich nie phan­­tastische » bilde wie festes Wasser oder Deraleichen gegeben hat. Seine Veränderungen sind wohl festzustellen, aber seine Schweren Epheromorphismus beifällig aufgenommen wurde, ist schlagend Erzählungen tatsächlich phismus beruhen.“ Mit einem Hoch Wisenschaft die nicht Revolutionen. Wir Wir ausnahmslos auf den Druntjag: „natura non facit saltus*, daß wir bloß von einer ganz allmählichen und s­chritt­­weisen Entwiclung zu erklären Sprechen retten. Ex hypostasierte dürfen, Die Gesehe, Die wir heute feinen seit jeger ihre Giftig­­keit beraßen, auszu­­nähmlich im Gehirn unseres Geschlechtes gemiisse Partikeln, Die er, wie wir alle wissen, Ideotopen benannte und im hypertrophierten Zustand mentale Vorstel­­­lungen von Erfahrungstatsachen derart ver­größern können, daß der Erfrankte schließlich glaubt, die Ausgeburten seines Gehirns auch wirklich gesehen oder Doch wenigstens von ihnen gehört zu haben. Wir alle fennen die weittra­­gende Bedeutung dieser epochalen Theorie ; denn und auf ihren daß alle jene auf Epheromor­­pE der verdienten “Jünger und Apostel Ephemerus schloß der Rektor seine­­ Ansprache, nur vom Jubilar selbst, sondern ebenso von den Übrigen .Versammelten sein empirischer hat Professor Ephem­erus­ seine Theorien entwickelt. Sein Geist fühlte das Be­­dürfnis auch der sogenannten Metaphysit den Unter dem Huflattichblatt 309 inzwischen die Studentenschaft der Universität mit Fahnen auf, um auch ihrerseits dem großen Meister ihre Glückwünsche darzubringen. Ephemerus konnte vor Rührung kaum Worte der Er­widerung finden. Al er aber endlich noch seinen Mund auftun wollte, um dem Lob der Anderen no ein Eigenlob hin­­zuzufügen, hörte man plößlich von unten, wo die Studenten aufmarschiert waren, wüsten Lärm. Im allgemeinen Geschrei war es ganz unmöglich die Ursachen der Erregung festzu­­stellen. Während sich einige in wirren Haufen durcheinander mälzten, erfaßten andere den Moment, um in stürmischer Flut Davon­ zu fliegen. . Das Professorenkollegium tauschte noch erregte Meinungen über den Ü­erfall aus, ls eine riesige Kröte langsam und gemächlich gegen das Blatt heranfroch und ihre klebrige Zunge nach den Männern der Willenschaft ausreckte. Alle noch soeben hochgehaltenen The­sen waren wie mit einem Schlag vergessen. Man stand mit unbeschreiblichem Grauen vor diesem Geschöpf, das doch tatsächlich gar nicht exiftieren durfte.­­ Der Einzige, der noch halbwegs die Hal­­tung behielt, war es bit. I­ch bitte meine Herren“, rief er, „ich bitte sich Doch nicht beeinflußen zu lassen. Sie können hier ein klaffisches Beispiel der von mir entdeckten Ideotopen.Hypertrophie beob­­achten, ich bin, überzeugt, daß wir alle in die»­sem Augenblick — — —" Aber während er die lechten Worte sprach, auf die übrigens niemand mehr achtete, saß P­rofessor Ephemerus bereits mit einigen seiner Kollegen auf der Zunge des Ungeheuer und war bald darauf in dessen Rachen spurlos verschwunden. Offenbar hatte ihm also die Hypotrophie seiner Ideotopen das Leben gefojtet,­­ von Dokumenten, und an dieser Stelle mit den Wurzeln auf­­ den Triumph Aber nicht nur an Hand Forschungen erwiesen, nur willen, Daß den Professor Ephemerus „ie, Durch das Ergebnis dazu stellen. Werden sie die gedeihliche Ent­­wicklung fördern oder werden sie sie durch dik­tatorische Maßregeln zu verhindern willen? Es erscheint sicher, daß die Westmächte gegen dem Willen Dänemarks Deutschland in Schleswig kaum schädigen künnen. Alles hängt vom bi­liigen Bolfe ab. Die Strömungen innerhalb­ der Westmächte, die Deutschland schädigen wollen, warten den Ausfall der dänischen Wahlen ab und erhoffen einen Sieg der Nationalisten Dänemar­s. Dieser würde ihnen jede gewünschte Handhabe geben. Die Niederlage der Natio­­nalisten in der Krise läßt es jedoch­ wahr= Scheinlich erscheinen, daß die deutschfreundliche Richtung in Dänemark bei den Wahlen den Ausschlag­ gibt. Die deutschen Freunde haben eine günstige Stellung gegenüber dem Volke. Dazu er , Wie allgemein in Skandinavien, gewinnt auch in Dänemark die demokratische Idee der über» ttaatlichen Gerechtigkeit und des Selbstbestim­­mungsrechtes der Völker an Boden, die allein alten Konfliktstoff aus der Welt schaffen kann und die Bahn zu wirklich guten Beziehungen­­ zwischen den beiden wirtschaftlich. kulturell, ge0= geophild­ to eröffne nahe der Krise verbundenen Ländern Rumänien. Der neue Verwaltungsinspektor für­­ die Butowina. Czernowitz,30.April.LiDer n­eue Verwaltungsinspektor der Bukowina,Braileanu, trat seinen Posten an. (T.­A.D.) Popovici Präsident der Vereinigungsk­­ommission in versukowina. Ezernowig, 30. April. Dori Popovici wurde zum neuen Präsidenten der Vereinigungsk­­ommission für die Bulowina ernannt. (TA. ©.) Eine neue Demokratische Partei im Bellarabien. Kishinemw, 30. April. „Geuguren v erläßt in den Blättern einen Aufruf zur Gründ­ung einer neuen D­emokratischen Partei der Ber­einigung. Die neue Partei wird für Die Konso­­lidierung des Staates, für die volle Sicherheit der Ordnung und natürlicher bürgerlicher Frei­­heiten, für die vollständige Vereinigung der Provinzen fänpfen und mit den Direktoraten an Organen der Dezentralisation der Ver­­mwaltung, N­ecis- und Schulpflege beginnen. Weiters wird sie dafür eintreten, daß der ent­eignete Boden, gemäß den Bestimmungen des Agrargefeges, das sie als definitiv betrachtet, unverzüglich in die Hände der Bauern gelange, dann des demokratischen Lebens im Staat, für die Zurückrängung der Demapogie, für das Aufhören der Verschwendung de Staatsver­­mögens und deren Verhinderung durch geeignete Maßregeln, für Die Steigerung der landw­irt­­schaftlichen und industrielen Produktion. In der außwärtigen Politik wünscht sie die freundschaft­­lichen Beziehungen zu den Alliierten zu vertiefen. (TA. D.) Militarisierung der Staatswerifstätten. : Bularest, 30. April. Der Krie­gminister teilt mit, daß er die Werkstätten der E. ER. und die Staatsdancerei militarisiert hat und Die­­jenigen Arbeiter, die Die Anarchie verbreiten und die Arbeit hindern, vor das Kriegsgericht stellen wird. (TA. ©.) Der Streit in den Werkstätten viere FR Bukarest, 30. April. Die Lage bezüglich des­ Streites in den Werkstätten der E. 5. R. ‚bessert sich. &8 haben sich sämtliche Heizer und Reinigungsarbeiter zum Dienst gemeldet. Bei der Maschinenwerkstätte traten 45 von den Streifenden die Arbeit an. (..4. ©.) Erörterung technischer Projekte im Arbeitsministerium. Bukarest, 30. April. Der oberste tech­­nische Rat trat im Arbeitsministerium zusamm­en und befaßte sich mit dem Plan und der Durch­­führungsmöglichkeit der Eisenbahnlinie Galag— KReni, sowie mit dem Angebot des Neich­ karg Werkes zweckS Herstellung der Brüche von Kos«­meti. (?) (TEN. D) Waren für die E. FR -Bukarest, 30. April. Gestern lief in Braila der Dampfer „Tenriion“ ein, beladen mit 1867 Tonnen verschiedener Waren, die von dem Verpflegeamt der Direktion der C. 3. R. für ihr Personal bestellt worden war. Antuntt amerikanischer 30 April. Am 29. April begann die Aufteilung der Konsortien von amerikanischen gekauften Materialien, die mit dem Dampfer „West Entenee“ eintrafen, und von der­en das meiste durch die Direktion für Die W­ieder­­des Landes gefauft worden war. herstellung des Landes gelang 8) Bukarest, Materialien.

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