Deutsche Tagespost, November 1920 (Jahrgang 13, nr. 236-260)

1920-11-02 / nr. 236

;. 50, *, Lei 40°—, Y, Lei 80’ —, ‚Bezugspreise: Fir Hermannstadt one Zustellung monat. Lei 13 °­­, Lei 160 °. Mit Zustellung oder Postversand im Inland monatl. Lei 15:50, /, Lei 4 °—, 190 °—, *, Zei 180'—. Für das Ausland Lei 55, ala. SE RER 110, 220. Einzelnummer Leu 1’—. Are RR , olfsgeitung firdas .. ..««·. = - .-T’s-. —1..«....l«..lk« Schriftleitung und Verwaltung- Verismus-abtr-Siebe-hüraen,WiI­tergasseer Fernsprecher Nr.22»9. Hermanntstadt,Dienstsg den 2.November 1920. Tas- T.Pr0"ouratura.deStatului ,Sil­ iia schemsgasse,Justizpalais Ture 51 XI.St. Imaligem Einrücken bei-"50 »-».»pk·-«kuns­tagendeachlaß.Beilagen nach Vereinbarung­—Anzeigenübernehmes· alle Anzeigenvermittlungsstellendean-und Anstandes. -Ententeforderung nach erstü­rung­­­s der Dieselmotoren . Eine G Ententekommission, welche die Ma­­schinenfabrik Augsburg Nürnberg besichtigte,­­teilte der Verwaltung mit, daß die befannten­­ Dieselmotoren der Fabrik voraussichtlich zers ftert werden müßten, um Deutschland am Unterseebootsbau zu hindern. Zu gleicher Zeit wurde aber auch mitgeteilt, daß voraussichtlich die in den deutschen Wirtschaftsunternehmungen gebrauchstätigen Dieselmotoren der Vernichtung anhrim fallen müßten. Die BZasterung der Zieselmotoren ist­ eine Forderung der Repara­­tionskommission, gegen die schon einmal an die Botschafterkonferenzg von bdentischer Seite appel« ‚Diert worden war. Die V Botschafterkonferenz ‘faßte aber den Beschluß, der F­orderung beizu­ »Frau­.Das Vorgehen der Ententekommission­enen die Maschinenfabrik Augsburg— Nürnberg fügt sich auf diesem Beichluß. Die beuntsche­­ Regierung hat bereits in einer Note um Auf­­hebung dieses Beischluffes gebeten und ss darauf berufen, daß diese Maßnahme mit den Bestimmungen des Friedensvertrages nicht in Einklang zu bringen sei. Der rechtliche Zustand sei der, daß lediglich S Kriegsmaterial zerfihrt werden muß, nicht aber Maschinenn, Die, wenn sie auch für Kriegärmede Verwendung gie haben, doch für die Y Friedensarbeit in­eutschland brauchbar, ja sogar unentbehr­­lich sind. Die Entente, Hat . aljo an Deutid­­ Iand die überraschende S Forbernng gerichtet, den­­ Bestand an Dieselmotoren auszuliefern, be­­­siehungsweise die Dieselmotoren al­sr­eakgerät zu zersiürem, wie etwa Kanonen, Mörser, Zanfs,, Kriegsschiffe Mnterseeboote usw.. Man kann ss vorstellen­ und nachempfinden, welche­ Bestärzung Diesel erlangen bis der bentischen Industrie hervor­­rufen muß. Der Dieselmotor ist eine mnent­­abehrliche Kraft- und Arbeitsmaschine des Pro­­duktionswesens­. Die maturgemäß auch im Meiprungslande ihres ruhmreichen Erfinders (Ingenieure Diefel” in Augsburg) stärkste Verbreitung und U­­wendung genießt. Der­­ Dieselmotor ist eine der modernsten Er­­zungenschaften im Scraftmaschinenwesen. Er AR zum­ Unterschied vom Kohlen (Dampf-) Motor, vom Gasmotor, Heißlu­ftmotor u. dgl. ‚ein Rohölmotor. Schon damit hat der Diesel­­­motor den Vorrang, daß er von der fremden ‚Kraftquelle unabhängig ist., Er benötigt seinen Kessel wie der Dampf­ und Heißluftmotor, er ‘braucht seinen Gasometer wie der Gasmotor, er führt die Triebk­aft des Nahöls gleich mit ‚sich und Tann, sowie dies entflammt wird, gleich ‚angehen. Darin liegen zwei ge­wichtige DBors­züge:der kleine Platzbedarf und die raschebes betriebsfähige Bereitschaft.So ist der Diesels­motor eine geradezu ideale Reservemaschine,vor allem zum Beispiel bei Wasserkraftanlagen, wenn hier etwas nicht klappt,Eisgang oder sonstige Störungen den Betrieb behindern. Die Ueberlegenheit des Dieselmotors gegen­­über den anderen Wärmekraftmaschinen besteht aber, überdies darin, dab er die wirksamste und weitestgehende Ausnübung des Betriebs­­stoffes gewährleistet, den höchsten, thermischen Nugelfek­ liefert. Während Dampf- und Gas­­maschinen usw. nur einen derschwindend geringen Teil aus der, im Heiz­ und Brennstoff ruhenden ‚Energie herausholen, gelingt es dem Diesel­­motor, aus dem Nohdl einen Hochgelieb­ten Grad von Nugwirkung zu ziehen. Natürlich ist die Arbeit des Dieselmotors dort amı , wo RoHdl genügend und zu annehmbaren Preisen zu Gebote steht, und unzählbar dürfte der Stad­folcher Motoren sein, die­ in Deutschland stationär eingebaut sind. Allein als transpor­­tabel sind sie vornehmlich auf Schiffen­ in Benätung, und für Unterseeboote sind sie mit ihrem Kleinen Raumbedürfnisse, ihrer raschen Aktivität und dem k­leinen L­adegewicht des mitzuführenden Betriebsstoffes wohl geradezu eine Griffenzbedingung. Darin liegt nun offenkundig bes Pnders Kern. Dies flieht der Entente in die Augen. Sie fürchtet sicherlich, daß Diele Dieselmotoren wieder für Schiffe und Unterseeboote Ver­­wendung finden konnten und deshalb müssen sie veren­gt und vernichtet werden, gleich viel, ob sie transportabel sind oder stationär in friedlichen "Betriebs- und Werfstätten laufen und für die "Industrie arbeiten.­en In der »Note, die von der deutischen Negierung der f­riedenskonferenz über diesen Gegenstand eingereicht worden ist, wird Darauf "hingewiesen, daß in dem von den alliierten Mächten aufgestellten ‚Stichwortverzeichnis als auf Grund des Artikels 192 ded T­riedensver­­tragez zu zerstörendes Seekriegsmaterial eine ganze Anzc­hl von Maschinen, Apparaten und Einrichtungen aufgeführt sind, die nur selten Merkmale haben, die sie ausschließlich als auf Schiffen verwendbar und noch seltener Merk­male, die sie als ausdrücklich für S Kriegsschiffe bestimm­t Lennzeichnen. Vielmehr sind viele Maschinen und Apparate ohne weiteres für­­ industrielle und gewerbliche Betriebe an Land oder auf Handelsschiffen brauchbar und infolge­­ndeffen tatsächlich in großem Umfange Trieben. ‚zwedden bereits ' zugeführt worden. Sie haben keinerlei Charakterzüge als Ser­ampfgerät, besonders gilt das für Dieselmotoren. Denn die sogenannte U- Boot- Maschine unterscheidet sich ihrem Wesen io in seiner Weise von einer normalen Schnelläufer-Diesel-Maschine, wie sie schon lange vor dem Kriege für allerlei andere Zwecke, vor allem für den Dynamobetrieb, gebaut und ver­­­wandt werden. Wieberall, wo es sich um die schnelle, meist zeitlich begrenzte Breitstellung motorischer Kraft handelt, in Elektrizitätswerten zur Deckung des pröblich auftretenden Mehr­­bedarf an elektrischer Energie, in den nur vorübergehend arbeitenden Anlagen der Land­­­wirtschaft, kann nur der Dieselmotor den ge­­stellten Anforderungen genügen. Alle diese Gegenstände, Maschinen und Materialien, so­­weit sie vom Abbruch deutscher Kriegsschiffe herrühren, dürfen nach Artikel 189 des Friedens­­vertrag zu rein gewerblichen oder Handels­­zwecken Verwendung finden, und können, so­­weit sie zwar für Kriegsschiffe besl­immt waren, aber auf diesen keine Verwendung mehr ge­funden haben, zum mindesten nicht schlechter behandelt werden. Sie sind auch nach den bisherigen Maßnahmen der alliierten Mächte nicht als Kriegsmaterial angesehen worden (das geht besonders hervor aus den Ent­­schädigungsforderungen für die Zer­störung der deutschen Flotte im Scapa Flow) und werden au) beute noch von den alliierten Regierungen wicht als solches an­­gesehen. Denn Die aus abgelieferten U-Booten stammenden Motoren werden den eigenen Ange­­hörigen der alliierten Mächte zu industriellen und Handelszwecken weitgehend zur Ve­rfügung gestellt und werden daher von englischen Firmen sogar deutschen Industriellen­­ und Ge­werbe­­treibenden zum Kauf angeboten. Die Note weist sodaran darauf hin, daß dem Weiche durch die Zerslörung dieser Gegenstände ein in Milliarden gehender Schaden entstehen wü­rde Die­ser­­­ Hörung würde aber nicht allein den Erfall ihres Wertes bedingen, sondern sie wü­rde auch durch Be­­triebsstillegungen Produktion­sausfälle hervorrufen, deren Gesamtsumme sich auf weitere Milliarden­­ belaufen würde. Boi allen Dingen sind aber die drohenden Betriebsstillegungen vom sozialen, wirtschaftlichen und innerpolitischen Starkpunkte eine überaus große Gefahr für das D­eutsche Wirtschaftsleben, insbesondere auch für die Er­­nährung, da die Raubwirtschaft den rechtzeitigen Getreidedrusch ohne diese Maschinen nicht aus­­führen könnte. Darüber hinaus würde die Be­­zeichnung all dieser Maschinen und Materialien als Seefliegematerial die Herstellung und Aus­­fuhr dies­­r Motoren, Tysamos und anderen Anlagen von der ausdrücklichen Zustimmung der interalliierten Negierungen abhängig machen. Geheimrat Deutsch von der U. €. ©, er­ Härte in einer Unterredhung mit dem Berliner Vertreter der „Neuen Bü­cher-Bitung“ zu dem Verlangen der Zerfü­hrung der Dieselmotoren, die deutsche Arbeiterschaft werde sich m­it aller Macht dagegen wehcken.Sollte der Artikel iss D des Versailleszsttages sonnsgelegt werden, daß alless,was is dieskollegsschisse eingebaut werden kant,zerstört werden soll,dann dü­rfte von morgen­ in die deutsche Industie nicht mehr arbeiten,denn es gebe tatsächlich keinen Gegen­­stand vom Dieselmotoc biszanlöhbirne,vopt Schreibtisch bis zum Nachnopf decuichtia im Kriegsschiff eingebaut werden könne­«J1den letzten 24«Stun­den,«sagte Gehkim hat Deutsch, »hebe ich viel erlebt,aber komplett wahnsinnig ist die Welt doch noch nicht geworden.quum tann das Verlangen nach seist dmug derdiesel­­motoren nur auf ein tiefgehendes Mißverständ­­nis,auf die Unterntoistechnischer und wir­t­­schaftlicher Fragen zurückgeführt werden.« Die Parteien im neuen österreichischen N­ationalrat. Endgültiged Ergebnis. Unter Berüc­htigung der Reststimmen, die den einzelnen Parteien bei der Wahl ver­­blieben, und der durch Die fünfzehn Rest­­stimmenmandate­ sich ergebenden Erhöhung der Mandatszahl von 160 auf 175 feht sich der neue österreichische Nationalrat zusammen aus: 82 Christlichsozialen, 66 Sozialdemokraten, 20 Großdeutschen,­­3 gewinnen daher die Christlich- E83 verlieren die Sozialdemokraten 3 I Vertreter der bürgerlichen Arbeitspartei, sozialen 18 Mandate,die Großdeutschen 2 Mandate. Mandate, die Züdischnationalen 1 Mandat, die Tschechen 1 Mandat. Ai­ereen­ der erreichten­ Bauernpartei und der Beh­einz­ie­partei bleibt unverändert, der im alten Hause war 56 25 :4375. «­­Während in der Konstituierenden national­­sozialdemokratischen Abgeordneten 90 bürger­­versammlung den 69 und mit Hinzurechnung des tschechischen sozialistischen­­ Vertreters 70 siche Abgeordnete gegenüberstanden, werden im neuen Nationalrat den 66 Sozialdemokraten Das perzentuelle Verhältnis zwischen bür­­gerlichen und sozialdemokratischen Vertretern 109 bürgerliche Mandatare gegenüberstehen. Im Nationalrat beträgt Dieses Verhältnis 6229 : 3771. ‚ 6 Bauernbündlern. ..«:­«,DOT­HBesitzthUx · » Berzicht auf Genf? „Libre Belgique“ veröffentlicht eine Mel­­dung aus London, wonach der in London weilende belgische Ministerpräsdent Del­­ceo'g Der Augenblick des Glücks. Bon Dito Mangesius. E83 war einmal ein Mädchen,­­ dessen "Jugend schon fast vorbei war; gerade bei dem ‘legten Bipfel hielt sie sie noch fest. Dieses Drädchen gehörte zu den auserwählten Menschen. ‘Aber man darf nicht glauben, daß dieses sich ‘an ihrer äußern Erscheinung bemerkbar machte. Im Gegenteil. Es­ war ein arme und un­­scheinbares Mädchen, so auf den ersten Blick, eines von jenen Geschöpfen, an denen die Mit­­menschen weit achtlos vorübergehen. Das Besondere und Außergewöhnliche an dem Mädchen war seine Seele Über die Seele des Menscen kann man nicht sehen. Rur manchmal leuchtet der Abglanz davon, auf dem Grunde der Augen. Dieses Mädchen lebte von Klein aus mit einer ganzen Schar kleiner Kobold. Das­­ wußte natürlich niemand. Nicht einmal die Eltern, die ihre Kind geschaffen hatten, ahnten etwas von den kleinen, unheimlichen Geistern, die ihr Kind auf Schritt und tritt begleiteten. ‚Zu machen wäre da nicht ® gewesen, selbst wenn sie davon gewußt hätten, denn die Geister saßen zu tief in dem Beben des Mädcens. Am­­ meisten zeigte sich das, als das Mädchen in Die Jahre kam, wo die Menschen an der Pflicht ‚allein nicht gerug haben, wo sie sich zur ‚Pflicht auch etwas von Dem wünschern, was man Glöcd nennt. Denn das Leben läse sorft fühlwage­ndde und leer aus wie ein Herbst­­‚garten. Da kam dern das Mädchen eines Abends in eine große Gesellschaft. Sie war anfangs nicht wenig erstaunt, als sie sich so plößlich in einem Saal­ festlicher Menschen fand, von dem grauen Alltag weg, mitten in die Herrlichkeit des Eebens verlegt, von der sie bisher nur im heimlichen Stunden träumen durfte. Und da wuhte sie es sofort: es war das Werk der Kobolde. . . . „Run bin ich begierig, was ihr mit mir vorhabt," fragte das Mädchen zu den Kobolden. „Das wirst du bald genug erfahren“, flästerten die Kleinen Geisterchen ide ins Ohr. Al mun plöglich ein feiner Herr vor ihr stand, der­ ihr Dinge sagte, die wie Mufii waren und sie schön machten, so daß ihr Antlig nur so feuchtete, da hörte freilich ihr Mißtrauen auf. Sie fühlte sofort, daß auch sie dem Fremden gut war, so gut, wie sie nie vorher einem Menschen gewesen. Und sie fühlte, wie ihr Herz sich mit Glüc füllte, daß es fo um zu tragen war. Das hochgehende Meer der Seligkeit schlägt Hohe Wellen, «8 brauft auf, wie in lautem Jubel — dann beginnen die Wellen sich zu beruhigen, das Meer glättet sich, auf der leicht geträufelten Fläche schimmert die Sonne flillen Glücs und das Braufen wird zum leisen Liebesgelange. In einem legten zagen Gefühl drohte sie den Kobolden heimlich mit dem Finger. „L­abt mir mein Glüc!“ hat si. Aber die Kobolde wären nicht Kobolde gewesen, wenn sie den Bitten des Mädchens Gehde geschenkt hätten. Der feine Here wollte sie natürlich zu feiner­rau haben, und wer war seliger darüber als das Mädchen. „Habe ich erst einen Mann“, dachte sie. „Die mich liebt und dem ich wieder liebe, dann seid ihr vertrieben und ich habe für alle Briten Ruhe vor euch.“ Heimlich dachte sie das, aber sie hätte sich sehr gehütet, es den Kobolden und Gefitt zu jagen, denn verderben durfte man er­st auf seinen Fall mit ihnen. Schlag kam nun auf Schlag, und alle ihre Hoffnungen, Wünsche und Träume mußte das Mädchen ftil zu Grabe tragen. Kaum waren sie aufgeboten, da erfrankte die Mutter des Mädchens und starb. Der Vater und die jüngeren Geschwister konnten ohne die Schwester nicht sein, jorst wäre im Hause alles drunter und drüber gegangen. Das arme Mädchen, durch­ den Tod der Muster aufs schwerste ge­troffen, verließ aller Lebensmut. Sie schrieb ihrem Geliebten einen Brief und nahm Ab­­schied von ihm. Mit blutendem Herzen tat sie es. Fortan lebte sie der Pflicht und der­ Arbeit. Freudlos, famen und gingen die Tage, Monate und Jahre. Und oft und oft be­gannen , ihre Lippen zu ruchen, da der Mane­­ de8 Geliebten unhörbar auf ihnen lag. Und immer waren sie da die Leinen Geisterchen mit ihrer Wage, auf der sie die feinen Freuden mwogen und niemals vergaßen sie, ihnen eine gleich große Dosis Leid mitzugeben. Eines Tages, es war im Frühling, so recht ein Tag der Auferstehung, da saß das Mädchen in ihrem kleinen Stübchen. Das ‚Senfter stand offen, und sie blinzelte in die Sonne hinaus, die nicht biß zu ihrem Hrzen ‚dringen konnte. Ah", dachte das Mädchen, wie sie so mit ihrem wungelebten Leben darah, „wenn ich ein einziges Mal glüädlich sein Un wen sie dabei dachte, Idant ihr euch wohl beenten! Denn den Geliebten ihrer Jugend hatte sie nicht vergessen, so viele Jahre auch seither vergangen waren; ihr G­rühl hatte ich cher noch vertieft. So saß sie, biß langsam die Dämmerung sam und träumte sich in ihre Jugend zurück. War es nicht, als hätten die Kleinen ihre etwas zugeflüstert? „Stehe auf und fomm mit m­al“ gerade so hatte es geflungen. „sa, ja“, sagte das Mädchen, ich beeile mich !“ »Bergißricht in den Spiegel zu blicken, bevor dn gehst1«Das Mädchen tutis.U­ so swaö sie sah,war ihre ekste Jugend.Wieso­t­­geschwommen waren von ihken Zügen die Spmm sammel voller Jahre.Hkllund­chda lag ihk sutlitzlich und tiefste Levenistendestrahlte Guts. .­­ Das Mädchen ging nun an dem schönen Frühlingsabend einen Weg, der so seltsam war, wie ihr ganzes Leben. Sie ging über eine Brüce und fand vor einem Hause, das sie ent­­weder im Traum oder in einem früheren Leben einmal gesehen hatte Sie wunderte sich gar nicht, als das Tor sich öffnete und der Geliebte ihrer Jugend vor ihr stand.­­ Und so ging sie mit ihm in das Haus. In dem Saal war es fahl, und ein Duft von Weilchen lag darin. Und als das Mädchen die Arme um den­ Hals ihres Geliebten schlang, da wußte sie, die Kobolde waren ihr gut gesinnt; sie Hatten sie so viel leiden lassen, und nun war der Augenblick ge­­kommen, der alles aufwog, was sie nur je Durch­­armacht hatte Sie dankte insgeheim­ den Kobolden, und es war sehr bezeichnend für sie, daß sie in ihrem Rausch der Leinen G­itter nicht vergaß. « " «Schon gut«,sagten die,«aberfj vergiß nicht, daß Danoch she der Morgengr­at,das Haus beklassen mußt« Da wurde das Mädchen imm­ig wie noch nie in ihrem Leben. Aber was die Kobolde von ihe verlangten, das mußte sie nun. Richtig, noch vor dem ersten Sonnenstrag, verlieh das Mädchen den Geliebten. Als die Morgenluft ihr die H­ifen Wangen fühlte, und sie ernüchtert auf den Weg ihrer Sehnsucht zu röcklichte, war das erste, woran sie dachte: „Womit werde ich das bezahlen müsse. I“ Und sie solte sich nicht täuschen. Kaum war sie wieder zu Hanse in ihrem Stübchen, da brach von allen Seiten das Unglück über sie herein. Sie aß da, die Hände im Schoß und konnte nichts dagegen tun. „Sa“, sagte sie immer, „ich muß bezahlen, ich war au allunglädidh. Sie haben mich nicht übervorteilt, die Kleinen. Ein ganzes eiteres Beben des Unglüds reicht ja doch nicht er an-d­ n einen Augenblic d:# Blüds.*­­ ‚nur noch önnte !* Böglich stand: sie auf. erklärt Bat, er glaube bei der englischen Mo­­nierung­ hinsichtlich, der Wiedergutmachung der Kriegsschäden einen vollständigen Erfolg erzielt zu haben. Die Genfer Konferenz werde nicht stattfinden. Der interallierte Wiedergutmachungs­­ausschuß werde Erklärungen und Borschläge der Deutschen hören und anstatt souverän. zu entscheiden, an Die verschiedenen beteiligten­­ Regierungen Bericht erstatten. Die Regierungen würden dann eine Konferenz einberufen, der ich England und Frankreich anschließen werden. Die Konferenz werde demnächst in­ Brüssel stattfinden. x Baris, 20.­­Oktober. „Matin“ erfährt, daß auf die Hinzuziehung der Finanzminister verzichtet werden soll. Jeber dee Delegierter ‚sol seiner Negierung einen­ Bericht erstatten, der­ den verschiedenen alliierten Regierungen als Unterlage dienen bane, um dann gemeinsame Linien des Handels zu bestimmen. Dieser Sach­­verständigenkonferenz werde alsdann die Ko­t­­ferenz der Regierunschefs folgen. Man glaubt an, daß der Vertreter Amerikas an den V­ort­besprechungen teilnehmen werde, die in Brüssel stattfinden sollen. Diese Konferenz sei die Fort­­legung der Konferenz von Spa. Man müsse sich darüber auch mit Deutschland verständigen. xlIL Jahrgang. Zusammentritt Des Deutz­­chen Reichstages. Der deutsche Reichstag it am 19. Oktober zusammengetreten. Er begann seine Herbst­­tagung mit einer kurzen Sagung, die fast ganz durch Beriefung und Beantwortung hurzer An­­fragen ausgefüllt wurde. Jedenfalls in Er­wartung einer interessanten Auseinanderlegung zwischen­ den beiden Flügeln der Unabhängigen oder wenigstens­ einer Erklärung über die Spal­­­tung der Kartei waren die Ziiblinen gut beicht.­­Sie wurden enttäuscht, da die Spaltung gar nicht erwähnt wurde. Auch in der Blagordnung der Unabhängigen- Fraktion ist noch seine Wanderung eingetreten. An’die Vorgänge in Halle erinnerte nur ein einziges Wort: WIS Ledebour einem Antrag „im Namen der unabhängigen sozial­­demokratischen S­oation“ stellte, fragte die Rechte ironisch : Welcher ? Biel besprochen wurde die Anwesenheit Erzbergers, der zum ersten Male seit seinem Nachru­t vom Posten des Reichsfinanzministers wieder im Hause erschienen war, sich aber im Sigungsjanle nicht zeigte, sondern nur an einer Braktionsfigung des­ Zentrums teilnahm. Die große politische Aussprache begann Mittwoch mit einer Mode des Neichtkanzlers Behrenbac­h. Er malte die Lage des Neic­es in den düstersten Farben und erwähnte, daß Deutschland nur Durch Ehrlichkeit und Arbeit wieder hochkommen könne. Aus "diesem Grund "habe «8 auch Polen gegenüber keine feindliche Haltung eingenommen. Die Entwaffnung gehe in zufriedenstellender Weise von Italien. Deutscher Militarismus bestehe nur in französischen Köpfen. von dort­ stammen auch eolle alarmierenden­­ Nachrichten über Schlesien und Osstpreußen. Der Reichslangler drückte die Ü­berprägung aus, das die­­ Frage der Kriegsentschädigung auf einer neuen Konferenz erbriert werden würde, an der auch Deutschland teilnehmen wird. Sensationelle Wendung im Brozeh Karolyi. In dem gegen Graf Michael K­arolygi im­ Gange befindlichen Prozeß ist eine sensationelle Wendung einge reten, indem sich der aus dem Sommertagen des Jahres 1918 bekannte Major Konften zur Zeugenaussage gem­eldet hat. Konften war reichsdeutscher Entsendeter bei der Dierp­ster Regierung und hatte ei­ne Direkte TFers­prechlinie mit Berlin. Schonster, der die ührer der Opposition und im besonderen Karolygi mit einem N: von Spionen und Agenten umgeben hatte, und dessen­­­ Geheim­­stenographen sogar die Safferhans Gespräche Karolyis nachschrieben, hielt die ungarische und deutsche Negierung Über alle Schritte des Grafen auf dem Laufenden, fand jedoch der Ungeheuer­­lichkeit dieser Melchungen wegen keinen G­a­ben,. Er entd.die, daß Karolyi von der französischen Re­­gierung unter der Bedingung freigelassen worden war, in Ungarn Ententeproganda zu machen. Er meldete Ende 1917, daß Troßfisch in 29 Punkte gefaßtes Weltrevolutionsprogramm, über Erichtung einer Sowjetregierung und von Sol­­datenräten Karo­ys übersandt worden war, ud daß der Graf mit seinen Anhängern über dieses Programm am 12. Dezember 1917, dann im Januar 1918 verhandelt habe. Es wurde schon damals genau festgestellt, wen man unschädlich sahen müsse, darunter Tipa und Apporyi und alle Mitglieder der Arbeitspartei. Schon damals

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