Deutsche Tageszeitung, Februar 1936 (Jahrgang 3, nr. 397-421)

1936-02-01 / nr. 397

FOR-« Site gentische Tageszeitung Wir eriehnen den Frieden, weil wir ihn lieben, zur Ehre, weil w­ ­ierzehn Jahre lang vor der Macht­­übernahme haben wir zu­­ diesem Bek­­enntnig gestanden. Drei Jahre lang erfüllen wir es nun an der Macht stehend. Wir werden in der Zukunft nicht von etwas lassen, was uns nun mehr siebzehn Jahre Hindurch der In­­halt unseres ganzen Lebens war. Das­­ muß die Welt wissen. Deutschland wird friedliebend sein, wie kein Bolk friedliebender sein kann, wenn diesem deutschen Bolk nicht an seine Ehre gelastet wird. Mer aber glaubt, uns als Sklaven behandeln zu können, wird erfahren, daß wir das störriiheste Volk sind, das es auf der Welt geben kann, so wie wir als Nationalsozialisten störrisch waren denen gegenüber, die glaubten uns micht handeln zu können. Sie haben das Ge­genteil erreicht und konnten doch nicht die Entwicklung verhindern. Wir alle hoffen, daß in der Welt ein allgemeines Verständnis für die Rechte Aller immer mehr Plad greifen wird. Es wird dies die erste Vorausseßung sein, um einen wirklichen Frieden über die Völker , kommen zu lassen. So stehen wir heute, drei Jahre nach der Machtübernahme, am Abschluß einer ganz kurzen Periode der natios­nalsozialistischen Regierung. Die Erfolge d­reijähriger Arbeit Was erreicht wurde ist gewaltig. Noch niemals in der deutschen Geschichte it in drei Jahren auch nur Annähern­­des geleistet worden. Ich glaube, man wird Jahrzehnte und vielleicht Jahr­ Hunderte leben müssen, um ähnlich umwälzende Erfolge erleben zu künnen und dabei haben wir nicht eine glor­­reiche Erbschaft übernommen, sondern eine dersommene. Heute künnen wir mit Stolz uns als Deutsches Bolt vor der Welt sehen lassen, Dem deut«­scher Bolt ist gerade in den legten Tagen Die Wehr vor der Welt wiedergegeben worden. Wir sind nicht mehr wehrlose Heloten, sondern freie Deutsche. Wir sind wieder freie und selbstbe­­wußte Weltbürger geworden. Mit Stolz fünnen wir D diese drei Jahre an unserem Auge vorüberziehen lassen. Sie sind aber zugleich eine Verpflichtung für die Zukunft. Auch in den kommenden Jahren wird die Arbeit nicht geringer werden. Es gibt einzelne Menschen, die glauben dem Das haben wir vordem im Kampf so gehalten, in diesen drei Jahren war es nicht anders und wird so bleiben. Eines If entschieden , selt Sahrtausenden hat unser Bolk für seinen Lebenskampf Opfer bringen müssen. Nichts ist ihm geschenkt worden. Aber nur zu oft sind die Opfer vergebens gewesen. Was wir an Opfern bringen, wird nicht vergeb­­lic sein, sondern aus diesen Opfern wird freudig immer neues Leben ge­boren werden. Und so wollen wir männlich an diesem Tage unser altes Kampf­­bekenntnis ablegen, ohne Furcht und ohne Scheu einzutreten für unser Volk und für die Bewe­­gung, die dieses Volk führt, ohne Furcht und ohne Scheu jei den Kampf aufzunehmen, der uns aufgezwungen wird und ohne Furcht und ohne Scheu die Entscheidungen treffen, die ge­­troffen werden müssen. Das hat uns zum heutigen Tage ge­­führt und das wird uns auch in eine große Zukunft begleiten. So möchte ich Eud, meine alten Mitkämpfer, an dies­­em Tage der Erinnerung in der Reichs­­hauptstadt begrüßen, indem ich Eud danke für all die Treue, den Glauben und die Opfer, die Ihr die langen Jahre hindurch gebracht habt, für mir, für unser Volk und damit lebten Endes für Deutschland. Und ich möchte Eud­ noch bitten, mit mir wieder den Kampf­­ruf auszustoßen auf das, was uns das Höchste il auf dieser Welt, für das wir Nationalsozialismus einen Vorwurf machen zu köm­men, indem sie sagen: „Sa, das erforderte doch alles Opfer“. Sa meine ehrwürdigen SKleinbürger, Opfer hat unser Kampf immer erfor­­dert. Er bildet Euch vielleicht ein, Daß dieses heutige Deutschland vielleicht ge­­worden ist, weil ihr seine Opfer ge­­bracht habt, nein, sondern es ist ges­worden, weil wir Opfer gebracht haben, einst kämpften und stritten und das wir nicht vergessen haben in der Zeit der Niederlage, das wir Lieben in der Zeit der Not, das uns heilig ist. Unser deutsches Volk und unsere einige national­sozialistische Bewegung, Sieg Heil ! Nach der Rede des Führers ertönte das Deutschlandlied, worauf Stabschef Zube noch einige kurze Worte an die alten Kämpfer der SA richtete und sagte: Wir werden uns dort einjeßen, wo es für Führer und Volk am not­wendigsten is. Mit dem Lied der deutschen Revolution wurde dann die erhebende Feier beschlossen. Führer und Gefolgschaft begab sich dann zum ge­­meinschaftlich von den SA-Küchen bes­teiteten Effen. Adolf Hitler, sein Stabs« Allein wir stehen ohne sie nicht leben können Der Nationalsozialismus in seine Lehre der Trägheit, sondern des Kampfes, ist seine Lehre des Glückes, des Zweifels, sondern des Min­gens und Damit der Opfer, Das Diplomatentreffen in England: Zitulescus Verhandlungen in London König Karl gewährt zahlreiche Audienzen «bedungen hatte, Bukarest, 31. Januar (fernmünd­.). Außenminister Titulescu hatte vors geitern aus London, wo er gegenwärtig weilt und verschiedene politische Unter" ein längeres Fernge­­spräch mit Ministerpräsident Tata­­rescu,. Er unterrichtete hiebei den Ministerpräsidenten über diese Besprec­hungen, sowie über die Audienzen, die König Karl in London gewährt hat. Weiter unterrichtete der Außenminister den Ministerpräsidenten von den Vers bandlungen, die gegenwärtig mit der englischen Regierung hinsichllich der Schuldenzahlung rumänischer Kauf­­leute in London geführt werden. In dieser Frage verhandelt auch die gegenwärtig in Bukarest weilende eng­­lische Wirtschaftsabordnung.­ Man Scheint sie in Bukarest dahin geeinigt zu haben, daß die rumänische Nationale bank für alte Schulden keine Devisen­­prämie von den rumänischen Kaufleuten anfordern wird, sondern daß bei der Bezahlung der Schuld nur jene Prämie zu bezahlen ist, die bei der Durchführung der Einfuhr aus Enge­land in Kraft war. Bukarest, 31. Januar (fernmündf.). In Verbindung mit der Cagero-Ange­­l­egenheit wurde nunmehr die Ueber­­prüfung der Geschäftsgebarung der Steana Romana beendet. Damit Die Schuld der Steaua Romana im Cagero- Standal festgestellt im S Zusammenhang wurde auch der Direktor der Buchhaltung dieser Gesell­­schaft, Stevans, eingehend verhört. Der verhaftete Buchhalter der Gesellschaft, Marinescu, erklärte ursprünglic, daß Stevans von den Fälschungen Kennt­­nis hätte. Bei der Gegenüberstellung mit ihm erklärte jedoch Marinescu, daß sein Vorgerechter bloß gewußt habe, daß mit der Verbindung des sehr verhafteten Beamten der Nationalbank, Geor­gescu, Vorteile zu erzielen waren, daß er jedoch nicht auf den Gedanken gekommen sei, daß es sich um eine Hun­dung handle. Des weitern konnte festgestellt werden, daß die gesamten Devisen, welche die Gesellsshaft Steaua Romana aus ihrer Ausfuhr erzielte, an Groß abgetreten worden sind. Die Gesellsshaft Steaua Romana ist übrigens in eine neue sehr schwer­­wiegende Angelegenheit verwickelt worden. Die Staatsbahnen haben gegen sie einen Prozeß angestrengt, der bei dem Bukarester Gerichtshof am 6. März zur Verhandlung kommen wird. Die Staatsbahnen beschuldigen diese Gesell­­schaft, daß sie zahlreiche Waggons mit einer gemischten Ladung von Batura und Motorine transportiert habe. Als Inhalt habe sie aber nur Palura an­­gegeben, um einen billigeren Frachttarif zu erhalten. Die Staatsbahnen fordern nunmehr den Unterschied zwischen dem tatsächlich anzu­wendenden Tarif in der Höhe von 4,7 Millionen Lei, so­wie eine Strafe von 9,4 Millionen, zusammen 14 Millionen 220.000 Lei. 1. Februar 1936 der und Dr. Goebbels nahmen an dem auf den öffentlichen Plänen statt­­findenden Gemeinschaftsmahl teil. Der Fardlelzug der SA Am Abend des 30. Januar. Endlos ziehen­ durch die Straßen die Kolonnen der alten Kämpfer und die Stürme der Berliner SA. Voran ziehen die Musike­züge der einzelnen Gaue und spielen alte Kampflieder. Im Gleichschritt, in dem Schein der Fabeln zieht die alte SA, die einst Deutschlands Straßen im Kampf eroberte, zur Reichskanzlei, um am führer vorbeizumark­ieren. Daran schließen si die Übrigen Gliede­­rungen PO, Hillerjugend und das Schwarze Korps, die SS. Unter den Linden und in der M­ilhelmstraße frauen sich riesige Menschenmassen und jubeln den alten Kämpfern zu. Bei der Reichskanzlei steigert sich der Säbel zum Orkan. Im Tenffer der Reichskanzlei flieht, wie vor drei Sjahren der Führer mit seinem Stabschef, Dr. Goebbels und seinen übrigen engsten Mitarbeitern und grüßt seine SA. König Karl in Paris Paris, 31. Januar. Nach einer Mel­­dung der Havas ist König Karl II. zusammen mit Außenminister Titus Jescn um Mitternacht in Paris ein­­getroffen. 7 Sarraut stellt sich vor : Kollektive Sicherheit nach augen — friede nach­ innen Berständnis für Deutschlands Frie­denswia­fen? Paris, 31. Januar. Die neue fran­­zösische Regierung Sarraut hat sich gestern nachmittag dem Parlament vor­­gestellt. Der Ministerpräsident verlas eine Regierungserklärung, in der es unter anderem heißt: Es ist Aufgabe der Regierung für den freien und unparteiischen Verlauf der Wahlen zu sorgen und die wichtigsten Maß­nahmen gegen das Auftreten der Ar­beitslosigkeit und für die Erhaltung des Friedens zu treffen. Für die Wiederbelebung der Wirt­­schaft sei sowohl im Inland als auch im Ausland eine friedliche Atmosphäre nötig. Frankreic wolle vor allem Sicher­­heit und Frieden. Beides wollen wir, heißt es in der Erklärung weiter, durch fändige Vereitschaft der Landesverteidi­­gung und internationale Zusammenarbeit sichern. Dem Auslande gegenüber will die Regierung die bisherige Politik fortlegen, die auf zwei Grundlagen bes ruht: 1. Aufrechterhaltung des Friedens durch Achdtung der internationalen Ver­­träge. 2. Entwicklung der kollektiven Sicherheit auf der Grundlage der V­ölkerbundprinzipien. Die Regierung wird alles unternehmen, um im Rah­­men des Völferbundes und im Geiste der freundschaftlichen Verständigung die Regelung des italienisch-abessinisschen Streitfalles zu fordern und diesen mörderischen Feindseligkeiten ein Ende zu bereiten.­­. » Diese Bestrebungen bezwecken,unsere außenpolitische Freundschaft der euro­­päischen Gemeinschaft nußbar zu machen, deren einziges Ziel die Aufrechterhaltung des Friedens ist, möge es sich um Bel­gien, den Kleinen Verband, Sowjetruß­­land oder um italienische Pläne oder um England handeln. Unser Zusammen«­­gehen mit diesem feßten Staat be» deutet für Europa die grundlegende Sicherung (2) des Friedens. Wir der grüßen den Friedenswillen jedes anderen Staates und er ist der aufrichtige Wunsch des französischen Volkes, unter allen Bölfern in erster Reihe dem Friedens­­willen Deutschlands zu begegnen. Im weiteren Verlauf seiner Rede befaßt ich Sarant mit der Innenpolitik, als deren Hauptziel er den inneren Frieden und die Disziplin be­zeichnet, Neuer Erfolg der Italiener : Graziani erobert Stoßpunkt der Abeslinier Italiener erbenten riesige Mengen von Munition und Lebensmittel Neghelli. 31. Januar. Die Stadt Uadaha bildete einen natürlichen Stoßpunkt der Truppen des Nas Delta. Auf ihrem Vormarsch nach Süden lagerte die äthiopische Armee dort und richtete ihre Munitionslager in dieser Stadt ein. Mehr als eine Woche nach der Eroberung Neghellis er­hielt erst die italienische Heeresleitung Kenntnis davon, daß­s­iese Stadt der Sammlungsort der äthiopischen Trup­­pen war und das große Mengen von Munition und Lebensmitteln dort ein­gelagert seien. Daraufhin gab die ita­­lienische Heeresleitung sofort den Befehl vorzurücken und die Vorbereitung im Keime zu ersttcen. Am 23. Januar rückte eine Abteilung gegen Vadaha vor und unmittelbar in der Gemarkung stieß sie auf heftigen Widerstand der Abelfinier. Es kam zu einer Schlacht, in deren Verlauf Vadaha erobert wurde. Die Italiener sollen an­­geblich große Beute gemacht haben. Bei der Eroberung noch zerstörten die Abel­­finter einige Lebensmittel-­ und Munta­tionsmagazine. Troßdem konnten die Italiener zweihundert Riffen scharfe Munition und zweihundert Infanterie­gewehre erbeuten. Unter der Munition sollen sehr viele Dummschummgeschofle englischer Erzeugung gefunden worden sein. Die Italtener erbeuteten außerdem 60 Maultiere, mehrere Säcke Getreide und tausend Säcke Kaffee. is

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