Deutsche Tageszeitung, Juni-Oktober 1938 (Jahrgang 5, nr. 1028-1039)

1938-06-12 / nr. 1028

4 Erscheint vierzehntäglich 15 Selten — 10 Lel 5, Sahraang i Bragov [/docAuthober: Walter may] Sonuta­e, 12, Suni 1938 Zolge 1028 : Negelung der Bollsgruppenfrage ? Eine tere Zeitschrift für das Dentihium Rumäniens — Waren wir­ immer vältisch und sozial ? — Katholische Berichterstattung — Sterr bendes Dentihium in Siebenbürgen ? Die Urlaubszeit hat begonnen Einer Lösung der Bollsgruppenfrage entgegen (Mr.) Berichten der Tagespresse zu­ folge beschäftigt sie die Regierung gegen­­wärfig eingehend mit dem Studium der Rage der verschiedenen Volksgruppen in Rumänien. Auf­grund von Feststellungen der einzelnen Minister soll in einem kommenden Ministerrat ein hozzo Zi­ll festgelegt werden. : » Gleichzeitig soll das Genera­l­­ für die Volksgruppen auf breiter Grund­­­lage organisiert und seine Leitung einem königlichen Rat übertragen werden, der sich in den Kreisen der Volksgruppen ganz besonderer MWertshäßung erfreut. Mir begrüßen es aufrichtig, daß Die Regierung mit der Lösung der Volkst­gruppenfrage Ernst macht und hoffen zur versichtlich, a ihr die Lösung im Nahe­men des geschaffenen Generalkommissa­­riates zur beiderseitigen Zufriedenheit gelingen wird. Gleichzeitig geben wir der Erwartung Ausdruck, daß im Rahmen des zu schaffenden Statutes auch die Frage der innervölkischen Führung unserer Volksgruppe einer Klärung zugeführt wird. Bis zur Annahme der neuen Staatsverfassung besaß das Deutschtum in Rumänien zwei Parteien (die Deutsche Volkspartei Rumäniens und die Deutsche Partei), die beide Führungsanspruch) er= hoben und auf parlamentarischer Grund=­lage um die eindeutige Anerkennung rangen. Heute sind beide Parteien aufs gelöst und die Frage der innervölkischen Führung steht nach wie vor offen. Wohl bemühen si die beiden Kirchen (die evangelische und die­­ katholische), die Grenzen ihres Arbeitsgebietes möglichst weit zu locken und in ihrem Rahmen auch völkische Belange zu wahren. Im­merhin it die Entscheidung über die jenseits aller Konfessionen stehende völ­­kische Führung eine gebieterische Notwen­­digkeit, die auf Grund des zu schaffenden Statufes­en die vornehmste Aufgabe aller Kreise sein mus, denn sie it die Vorauslegung für jede aufbauende Arbeit, zu der wir uns sowohl dem Staate als auch dem eigenen Volke gegenüber verpflichtet fühlen. Prof. S Guslav Sid . Der Professor der Klausenburger Uni­­versität, Dr. Gustav­ Ki­lf, wie haupt­­städtische Blätter meldeten, von einem plöglichen Tod ereilt worden. Brof. Kilch, der Mittelschulprofessor in Bitting und nachher Stadtpfarrer war, wurde 1920 als Professor für Germanistik an die Klausenburger Universität berufen. Von einer wissenschaftlichen Tätigkeit zeugen erschiedene V­eröffentlichungen. na. ARE LEERE an Cine. nn a ET Deutsche Urlauber in Italien, beim Verlassen des Ehrenmals Vittorio Emanuele. in Rom KdF hat ihnen die Reise ermöglicht. · Der ‚Sachsenspiegel‘ erscheint Schon seit langem macht sich in unserer Volksgruppe der Mangel einer weltans ichaulich klar ausgerichteten (­ulturpolit fischen und kritischen Leitschrift bemerkbar. Alle V­ersuche, die bisher auf diesem Gebiete unternommen wurden, sind fehl­­geschlagen. Sei es, daß sie sich im Restbez­tifteren erschöpften, sei es, daß sie zu sehr auf dogmatische wissenschaftlicher Ebene lagen und den Weg zum Volkstümlichen nicht fanden. Denn wenn auch der Wir­­kungsraum einer kulturellen Zeitschrift naturgemäß beschränkt bleibt, ist sie doch nur dann lebensfähig, wenn sie bei aller geistigen Hochspannung den Kontakt zur Seele des Volkes nicht verliert. Auch bei einer geringeren Bezieherzahl — wie sie im Mieren einer solchen Leitschrift liegt — bedarf sie des geistigen und see­­lichen Rückhaltes im Volk. Nur dann kann es ihr gelingen, kritisch die Schäden am Volkskörper wahrzunehmen und zu geißeln. Von der neuen Leitschrift „Der Sahlenspiegel“, der schon in aller­­nächster Zeit erscheinen soll, hoffen wir, daß sie diese Bedingungen erfüllen und damit den nötigen Widerhall in der Deffentlichkeit finden wird. Da sie neben den kulturpolitischen und weltanschaulichen Fragen, die die Deutsche Volksgruppe in Rumänien betreffen, besonders auch zu den konfessionellen Fragen der Gegen­­wart vom Standpunkt der deutschen­­ Weltanschauung kritisch Stellung zu neh­men beabs­ichtigt, wird sie zweifellos Ak­­tualität beißen. Mit wünschen der neuen Leitschrift, hab Ion der Erfolg der Zeichnungslisten ihre Lebensberechtigung beweisen mögen. Der 8. Jahrestag der Thronbesteigung im ganzen Lande wurde am 8. Juni der 8. Jahrestag der Thronbesteigung durch König Karl II. feifli) begangen. Die ganze abgelaufene Woche vom 1­ -­8. Juni war als „Woche der Jugend“ von der Landeswacht in einem reichhal­­tigen Programm gestaltet worden. Die offizielle Feier des 8. Juni, die gleichzeitig als Fünfjahresfeier der Erin­dung der Landeswacht begangen wurde, hatte in diesem Jahr besonders feierliches Gepräge. Als der König auf dem Zeit­plan erschien, wurde er von den 9000 Jugendlichen mit lebhaften Surraz Rufen begrüzßt Nach der Meldung und a Yo d e. dns die Dies, Feier befike für seine Seele besondere Bedeutung. Das Band habe eine weitere Schwelle in der Entwicklung der Er­neuerungsbewegung der Roms menden Generationen über­schritten. Ohne Haß gegen andere, sagte der König, glauben wir an die Kraft und das Lebensrecht der Rumä­­nen, wir glauben, daß alles, was uns­sere Vorfahren mit soviel Mitehe erbaut haben, die Grundmauer it, auf der die neue Seele des zukünftigen Rumäniens erbaut werden muß. Die Landeswäc­­ter haben auf ihre Fahne das Primat des Horti­rittes der Nation durch alles, was in unserem Volk gesund ist, ges ichrieben. In der Seele jedes Landes­­wächters von heute muß die Kosung Wurzel fallen, daß die individuellen Reiffungen alle dem Gemeinwohl dienen. Darin besteht unsere moralische Kraft: Individualität in der Gemein­schaft. Das ist der wahre aufbauende Nationalismus, das ist die Bür­­gerschaft unseres Fortschrittes, das ist der Wächtertraum der Zukunft. Rumänien hat eine neue Grundlage erhalten, gegründet auf das Fundament der Arbeit und des Glaubens. Das Land hat eine neue Freiheit erhalten, die Freiheit der Disjziplin, die den Sortischritt schmiedet. Der Rhythmus des kommenden Rumäniens muß der des Glaubens sein, der euch gelehrt wird. In keiner Aktion darf mehr die indivi­­duelle Schlucht bestehen, sondern allein der Glaube, daß jede Aktion dazu be= ffimmt ist, den Hort der rumänischen Gemeinschaft zu stärken. Mit einem Hoch­­ruf für Rumänien schloß der König unter den Hurrarufen der Wächter seine An­­­prache. Bald nach der Ansprache mußte die Feier wegen des sich verstärkenden Regens vorzeitig abgebrochen werden, sodaß das reiche Programm nicht ganz abgewickelt werden konnte.

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