Die neue Zeitung, Oktober-Dezember 1935 (Jahrgang 6, nr. 1229-1271)

1935-10-01 / nr. 1229

|, " ­BEE Tg Die neue Zeitung . — Ld Dienst an, den 1. Oktober 1935 — 1229 Olga Tschcdhowa, I­NININIMINNNNNINNNNNNNNNNNNINE 1111111111111­ 11) CAPITOL Bucuresti. 8-dui Elisabeta Hans Albers, INNEN Erstaufführung „PEER GYNT’ nach dem berühmten Drama HENRIK IBSENS Marieluise Claudius, MEERE ROXY Bucuresti, Str. Linscani Lizzi Waldmüller INNINNIWINMNINNMNLNNN = seine inte nicht verlassen und wird aus dem V­ölkerbund nit ausscheiden, solange nicht der Völkerbund die Ver­­antwortung für Maßnahmen übernimmt, die Italien schädigen. Wirtschaft ERLESETE TITTEN ERZIELT DIE RETE Deutschland führt bessarabische Nüffe und Zwetischken ein wie aus Beffarabien berichtet wird, hat bei der dortigen Bevölkerung der Entschluß Deutschlands, Einfuhrbewilligungen für befsarabische Nüsse und Pflaumen herauszugeben, große Freude hervorgerufen. Auf dem Markt von Ehilinew wurden in den lethten Tagen die ersten Schlüsse auf Nuß- und Pflaumenlieferungen nach Hamburg getätigt. Die Exporteure sind, was die Lieferung von Nüffen nach Deutschland anbelangt, etwas zurückhaltend. Denn die Fracht von Chifinen bis Hamburg kostet soviel, dab die Nüffe, die gegenwärtig 19, 20, ja stellenweise 22 Lei pro Kilogramm k­often, beim Export nach Deutschland nur teurer als mit 16 Lei bezahlt werden können. Nachdem für die Ausfuhr von Nüffen nach Deutschland keine Erportprämien bezahlt werden, ist die Weiter­­entwicklung des so günstig erscheinenden Erportgeschäftes in Frage gestellt. Etwas günstiger flehen die Dinge um den Zwetichken= erpori. Der Preis der Erporipflaumen steht bei 30—35 AM, pro Meterzentner, franko­deutisch-polnische Grenze. Der Preis der Zwetschken ist: 10—10.50 Let pro Silo­­gramm für künstlich getrocknete, und 6—7 Let für gedörrte Bilaumen. Kräftige Produktionssteigerung bei Ford Aus Newyork et Sa Die Ford Motor Comp. hat in den ersten acht Monaten 966.000 Automobile hergestellt gegen 696.000 Wagen 1934 und 352.00 Wagen 1933. Nach einer Mitteilung Henry Fords werden die Werke ein neues verbessertes Modell des Ford 8­8-Wogens herausbringen. Die Herstellung des neuen Wagens beginnt am 1. Oktober. Sucherrübenproduktion: 40.000 Waggon Die Zuckerrübenproduktion Rumäniens beläuft sd in diesem Jahre auf 40.000 Waggon. Die Staatsbahnen treffen Anstalten, um innerhalb der kürzesten Zeit mit dem Transport der Rüben beginnen zu können. Französische Maßnahmen auch gegen Touristendumping Aus Paris wird gemeldet: Neben der vorgesehenen Erhebung einer Stempelsteuer von 5000 Franks hat die französische Regierung Maßnahmen getroffen, um den Touristendumping zu unterbinden. Dur das Dekret in die Regierung ermächtigt, auf französischem Staats­­gebiet den Verkauf von Bons oder sünstigen gegen Geld oder Dienstleis­tungen austauschbaren Dokumenten zu untersagen, liofern dadurch der Gleichgewichtszustand auf den internationalen Touristenmärkten gefährdet wird. Auch für dieses Dekret ist die Inkraftierung erst für den Zeitpunkt vorgesehen, daß vorgesehene diplomatische­­ Verhandlungen nicht zum Erfolge führen. Holland fuhr romäniichen Tabak He Monopolverwaltung empfing die Nachfrage der Holländischen Firma Wanoes auf 200 Waggons Tabak, die im Kompensationsweg gegen Kaffee und Salzsische geliefert werden sollen. Tagesneuigkeiten Der erfundene N Ranbüberfall. Aus Rivelli wird berichten: Vor einigen Tagen erstattete der Kraftwagententer Dumitru Seiphina die W Anzeige, daß er von einem Unbekannten zu einer Fahrt von Bu­­karest nach Ploefit aufgenommen, auf dem Wege nieder­­geschlagen und beraubt worden sei. Die Untersuchung ergab, daß dieser Raubüberfall eine biese Gefindung Tt. Der Benker Smodina hat mit einem Freunde namens Ponelescu auf dem Wege 20 Flaschen Bier geleert und war dann aus dem Wagen gefallen. Während er im Straßengraben seinen Raufh ausschlief, fuhr sein Freund nach Zargopiste und ließ dann den Wagen mitten auf der Straße siehen. Als Smodina erwachte, wußte er nichts besseres zu tunn, als eine Anzeige wegen Raubes zu erfatten. Die Hinesische Bojt als Erzieherin Die Nankingregierung beugt den Bostenpel für pedago­­gische 3 vede. So werden die Briefmarten mit einem Stempel geidleht, der Auffpriften zeigt, die dem Gohn des Reiches der Mitte gewisse europäische Gitten beizubringen haben. Die Aufschriften wechseln; bald lauten sie „Da sollst nit an öffentlichen Stellen aussputen”, dann wieder: „Bergiß nicht zu baden” oder „Die Frauentosmetit tt der Gesundheit hädlich.” Die Mantingregierung beabsichtigt auch eine Bolt­marlenferte mit ähnlichen guten Ratschlägen herauszugeben, wobei der Zext durch geeignete Zeignungen eindrudsvoll verbildlicht werden sol. Die „Heldin des Meeres“ gestorben im K­antenhaus von Porlant ist die siebzigjährige Wite Eugenie Mare, über deren Heldentat vor einem Bieb­eljahrhundert die Zeitungen der ganzen Welt geschrieben haben, gestorben. Der Fol spielte sich im Jahre 1910 ab. Alegımder Mare der als Benc­htinemwächter des Turmes Cordoine en Belle Ile angestelt war, Klag, als er in Gesellshaft seiner Frau die eiserne Wendelstiege des Turmes bestieg, infolge eines plöglichen Unwohlseins zusammen, und zwar in dem Moment, als er die Zampe in Zunftion fegen wollte. Er fiel zu den Eiben seiner Frau nieder und konnte sich nicht mehr erheben. Die Frau schleppte ih zum Bett legte ihn nieder und fac­ mit Schreden auf die unbeleuchtete Lampe. Es duntelte und den Schiffen drohte Gefahr. Sie lief die Gelege hinauf, konnte aber lange die Rampe nit­anzfinden, dann gelang es ihe mit Hilfe ihrer Kinder, die Be­leuchtung herzustellen. Aber sie wußte nicht, wie man die Rampe in Zirkulation fegen könnte, damit sie automatisch die Strahlen nach allen Selten aussende. Während der Farmer im Sterben lag, drehte daher die Frau mit den Händen die ganze Nacht die Lampe nach allen Rigtungen und lief­­ nie ab und zu ins Zimmer, um nach dem franzen Mann zu sehen. Dank dieser aufopfernden Tat kam es in dieser Britischen Nacht zu seinem einzigen Sciffsunfall. In der Frühe farb der Würmer,. Der Fall kam in die Oeffentlichkeit. Eugenie Mare wurde mit einem Schlage berühmt, durfte eine Zeitlang ihren Mann, nachdem man sie Aber alles instruiert hatte, erregen und wurde von der französischen Regierung ausgezeichnet. Heringe sind mondsüchtig Die Fischer an der englischen Ostfäifte wußten es längst, da sie im vollen Mondenfchein freis die besten Fänge machen. Eine Winzeler Zoologen ist auf Veranlas­­sung des Ministeriums für Landwirtschaft und Fischerei zur Prüfung Dieser Erscheinung ausgezogen und fanden sie betätigt, ohne jedoch ihre Ursache ergründen zu können. Direktor Hodgson vom Marinelaboratorium in Bornestift erklärte in der Diskussion, so sehr die Fler auch lügen, bi­se ihre Behauptung stimmte ausnahmsweise. Keine Koranvorlesungen im Rundfunk Bis­segt haben die Sender von Kairo täglich Koran vorlesungen Übertragen, Reilai die Kreise haben daran Un­­stoß genommen, weil man festgestellt hat, daß das Buber Hum in Gates und anderen öffentlichen Blagen sich, auch wenn die heilige Schrift der Mohammedane­ aus dem Bautsprecher erklang, keineswegs In seiner Unterhaltung Hören steh. Die Koranvorlesungen im Radio wurden da­­raufhin von den Behörden untersagt. Bo ist Saharoff ? Sir Rafıl Zaharoff, einer der größten und geheimnisvollsten Waffenhändler, ist wieder einmal spurlos Hinter den Rus­­sen der Weltgeschichte verschwunden. Ein Mitarbeiter eines Londoner Blattes schreibt dazu: „Ich habe den Lebensweg Sir Balils seit Jahren beobachtet Ich verfolge alle feine Reifen. Aber fegt wei ih nicht, wo er sich aufhält. 34 habe im Haus Nr. 53 in der Avenue Hode, dem Wohnhaus Sir Bills, in Baris angerufen. Dan sagte mir, daß er Ach in Balincourt, seinem luguriösen Schloß, etwa dreißig Meilen von Baris entfernt, aufhalte. Dort fuhr Ig bin. Es war 6 Uhr abends. Das ist die Zeit, zu der Ste Ball in seinem elektrisch umustriebenen Krantentuhl eine Spazierfahrt auch den Bart zu unternehmen pflegte. Er erfgten nit. Er war eben nicht da. Bevor ich Balin­court verlok, telefonierte ich noch einmal mit dem Haus in Boris. Nein, Sir Basil fet in Balincourt, sagte man mir, aber er war nit in Balincourt, IH telephonierte mit Montecolo, er war auch dort nicht. Aber endlich erfuhr ich, dab einer von Sir Ballls Angestellten von Meontecarlo nach Marseille abgereit­et. War sein Chef bei ihn? Bon Marseille kommt man leicht nach Abefsinien und Grieenland — beide Zentren politischer V­erwiclungen ... Wieder einmal spielt Zaharaff den geheimnisvollen Mann.” Jährlichh verschwinden 3 Sprachen Der englische Sprachforscher Williamson einer der besten Kenner exotischer Sprachen, behauptet, daß die Zahl der Sprachen ständig abnehme. Mit dem Vors­­cringen der Kultur werden die Eingeborenendialekte nach und nach von den Weltsprachen völlige aufgesogen. Man könne rechnen, da­ jedes Jahre durchsänittlich drei Sprachen in Südamerik­, Afrika, Indien und Belynesien den Welpracen zum Opfer fielen. Da es augenblidiich noch mehr als 1500 veriiedene Sprachen gibt, fällt das Beschwinden von drei Sprachen so nicht ehr ins Gewit; für kommende Jahrhunderte Ht jedoch mit einem völligen Aussterben der meisten Eingeborenen­ fprachen zu rechnen. Film der Schlafenden Uner der Leitung zweier Wer­te der Pittsburger Uni­­versität wurde soeben ein interessanter Film fertiggestellt. Sämtlicher Darsteller dieses Films waren Leute, die noch niemals im Film oder auf der Bühne gespielt hatten. Allerdings war für diesen Film au­f ein besonderes schau­­spielerisches Talent nötig, da die Mitwirkenden — Schläfer darzustellen hatten. ‚Mehr als zweihundert Menschen wurden während eines Zeitraumes von zwei Jahren in den Stellungen aufgenommen, die sie während des Schlafens einnahmen. Zwecs besserer Deuts­chkelt trugen die Darsteller schwarze Schlafanzeige und Augenbinden, die sie vor dem grellen Licht­­ hüten. Dieser Yllım zeigt, daß jeder normale Men während el­­ner achtstündigen Salafzeit nicht weniger als dreißig bis fünfundvierzig verschiedene Stellungen einnimmt. Damit wurde bewiesen, daß das Schlafen eine recht temperamente­volle Angelegenheit if. Dr. med. und Dr. ven. Auf einigen amerikanischen Universitäten sind neue Kaltäten errichtet. So kann man in Toronto Mode studieren und darf nach dem Abschlußeramen den Titel „D. mod. “ führen. Die Columbia University ihrerseits hat eine besondere Fakultät für Schönheieflege und Schön­­heitshygiene eingerichtet. Die Studenten nennen diese Fakultät „Fakultät der Benus“. Der Titel „Dr. ven." dürfte aber wohl nicht offiziell eingeführt werden. Herausgabe einer N­egerzeitung in Südafrika Mnd­ einer Mitteilung eines holländischen Brudereifach­­blattes wird seit einiger Zeit in Johannesburg (Südafrika) eine Negerzeltung herausgegeben, und zwar ausschließlich von Eingeborenen selbst, die die ihnen zusagenden Neuig« teiten außer in englischer Sprache in fünf verschiedener Negerdialekten veröffentlichen. Der Eiffelturm, leuchtet Das Wahrzeichen von Paris der Eiffelturm, war bis vor einiger Zeit auch In den Nächten weithin sichtbar. Der „El Notiziario“, das seit drei Jahren eriffiert und dessen legte Nummer vom 1. September datiert. Gedruckt wird das Blatt in Mailand in der Druckerei eines ge­­wissen Sekelladis. Das Blatt enthält sich zwar jeden Kommentars zu der ikaltenilch gabellinischen Politik, leistet aber als Mitteilungs- und Anzeigenorgan den Italienern in Abelfinien gute Dienste. Es berichtet über das Leben in Abersinien, bringt Anzeigen von Dampfer-Gesellschaften und Handelsfirmen, von heimatlichen Weinen und Nah­rungsmitteln, die den Italienern in der Fremde locken können. Abonnent des Blattes seit dem Gründungstage ist, wie gesagt, der Negus­­a Sanitätsdienst in der Luft Der italienische Ozeandampfer „California“, der vor einigen Monaten in Genua zu einem Lazarettschiff um­­gewandelt­­ wurde, ist jet in Maflaua eingetroffen, wo er als schwimmendes Hospital dauernd stationiert bleiben wird. Die " California" wird­ von Damen des Roten Kreuzes, die si freiwillig gemeldet haben, betreut. Zahlreiche Aerzte, die Tropenkrankheiten studiert haben, befinden si an Bord und halten hier ihre Sprechstunden ab. Das Schiff verfügt über eine chirurgische Station, zwei Stationen für innere Krankheiten, eine zahnärztliche Abteilung und ein Röntgeninstitut. Besondere Einrichtungen sind für die Aufrechterhaltung einer gleichmäßig kühlen Temperatur getroffen worden, die vor allem für die vom Hißschlag betroffenen Kranken sehr wichtig it. In den Kabinen läuft eisgekühltes MWasser. Das schwimmende Hospital hat bereits gute Dienste geleistet und eine große Anzahl von Offizieren und Soldaten von den Auswirkungen der Hipe so kuriert, dab sie wieder dienst­­fähig wurden. Midíta ist an Bord der „Galfornia“ auch ein Ssolierpavillon für Infektionskrankheiten, die der Anflehungsgefahr wegen an Rand schwierig behandelt werden können. Von Asmara im eritratischen Hochland it ein ständiger Flug-Lazaretidienst eingerichtet, der die Kranken auf schnellste­­ Wege an die Küste und wo dort an Bord der „California“ bringt. Wilde Siere statt Tank Wie der»Corriere della Sera«sich auf Addis Abeba berichten läßt, hat der Häuptling eines Stammes von der Sudangrenze dem Megus seine­r Streitmacht zur Verfügung geile. Es handelt sich um Leute, die mit Speeren und Schildern ausgestattet sind und von den Anforderungen des modernen Krieges keine Ahnung haben. So soll der Häuptling seinen Kriegern auch seine Kriegsbüffel beigeben wollen. Die Kriegsbüffel sind bös­­artige Stiere, die von ihren Wärtern kurz vor dem Angriff wildgemacht und dann wie die Kriegselefanten Hannibals auf die feindlichen Linien losgelassen werden. -

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