Die neue Zeitung, Januar-März 1937 (Jahrgang 8, nr. 1332-1346)

1937-01-03 / nr. 1332

i GIAAHABSIA NOOSSIOOOOWOITLS­ GO zZ Die neue Zeitung 9.000 ND ZSZ ZZNÉSÉN Bukarest Bdul Eifsabela Sie werden sich glänzend unterhalten ! BBB B HA A BBHBSIAASAH STAN u. OO NKONOKOHE ANNUAL Der große Erfolg BRAN „Zwillinge ton fosıtioN)­­17 AC ? )KO)(O) KO) O) IK AIR 2 Bukarest, Sir. Lipscani Eine ausgezeichnete musikalische Komödie Sie werden sich fottaden! B [AU BAB 43 BIGA HAHH HI HAAAHAMHHH BB H ÁZ USA AAA AB Mandarinen Bom Sihen träumt man und vom fersen Osten, wenn man Mandarinen ißt. Die Märchen aus „Zaufen und einer Kat“ werden wachh, man [haut Drangenhaine im Monden­­glanz, man denkt an Andersens Märchen, an das Weih­­nachtsfest und erblicht schließlich dem Zergen schimmernden Weihnachtsbaum, der die Wiedersehe der Sonne verfindet und an dem die rotwangigen Arpf­n und goldenen Nässe leuten. Die Mandarinen (Citrus nobilis) erscheinen für gewöhnlich in den Wochen vor Weihnachten, und der Ablas dauert dann meistens den ganzen Winter hindurch­ bis tief in den Frühling hinein. Aber am Schmadhaftesten sind die Mandarinen ali wie die Apfelfinen um die Weihnachtszeit, In Cochinchina und Südchina Hi die Mandarine zu Hause, wo sie selt Urzeiten­ unter dem Namen „kan“ fuk­rviert wird. Sie is heute noch in China und Japan, in ver­legtem Rande je „mikan“ genannt wird, die vorzugsweise angebaute Orange, die hier bei Winter über in großer Menge und sehr billig verkauft wird. Der Mandarinenbaum ist in allen Zeilen kleiner als der Üpfelfinenbaum und durch einen bufcigeren Wuchs ausgezeichnet. Die lanzettlichen, schwach g­eerbten Blättchen iiten an kurzen, kaum geflügelten Blattstielen. Die in Büfbeln gehenden weißen Blü­ten liefern die besannten, auf den Bosen abgeflachten, Zleisen, orangenfarbenen, fühen Früchte, die wir unter dem Namen Mandarinen fennen. Heute sind die Mandarinen ein Gegenstand bedeutenden Exportes aus Stallen und Spanten geworden. Der Man­­darinenbaum gedeiht an der Riviera sogar besser als der Apfelfinenbaum. Wie gegen rolt IR der Mandarinen­­baum alle gegen heiße, trockene Winde empfindlich, die aber hier vollkommen fehlen. Aus seiner ostasiatischen Heim t gelangte der Mandarinenbaum ziemlich reRh nac­h den Sundainseln, wo er viel angebaut wird. Erst im Jahre 1828 ist er im Südeuropa und im Jahre 1848 in San Remo an der Riviera angepflanzt worden. Wegen des feinen, aber nicht jedermann zusagenden Geschmachs bat die Kultur der Mandarine im Mittelmeergebiet in den lesten drei bis vier Jahrzehnten einen ganz außerordent­­s großen Aufschwung genommen und besonders im westlichen Mittelmeergebiet, in Spanien, Algier, Malta sowie auch in der Provence und in Ligurien Fuß gefaßt. A.B. . Eine hundsgemeine Heberraschung Andre Länder, andre S­item. Ein höherer französischer Kolonialbeamter in Cochinchina, den seine vorgefechte Behdrd, ein wenig zu weit ins Innere des Bandes verfegt hatte, erfuhr zu seinem Schrecen, dab es ausli­ef, Asch mit den Gitten des Boltes vertraut zu machen, bevor man sich zur Bersendung von Geichenten entschließt. Die Chinesische Neujahr (25. Männer) stand vor der Tür, und da er kürzlich von einem hochgestellten Indocinesen äußert goftfreundlich auf­­genommen worden war, beschloß er ih er fenntlich zu zeigen und sandte dem­­ Bastgeber einen Toftbaren, auf zahlreichen Austellungen preisgekrönten Folterrier. Schon am nächsten Tage hatte er von dem Befdiensten einen Brief, der wie folgt lautete: „Höochpverehrter Herr! Es sei mir vergönnt, Ihnen meinen anfichtigen Dant auszusprechen für den amkergemöhnlich schönen Hund, den sie mir angeboten haben, Leider haben mir jedoch di e Aerzte verboten, von bdiesem vorzüglichen Gericht Gebrauch zu machen. Je werden begreifen, wie sehr ich dies bedauere, umso mehr, als die Beamten meines Gefolges den hohen Genuß dieses Essens inhaltslos anerkannt haben“. Der Hund hätte, in Europa verkauft, seine 40.000 Lei gebragt . Das „Bmedero“ der Japaner den Kopf bis auf den Fußboden, richtet Ah dann halb auf, machet sie sich weiter auf die Hände fügt und begrüßt nun ihren Dann in blumenreichen und glühwünschenden Wendungen. Der Hausherr Éntet vor ihr nieder, fügt Ad mit den GSpigen seiner Singer auf den Boden und wendet ihr so weit wie eben möglich sein Ohr zu, um nur ja nicjts von dem fühen Honigreim ihrer Wünsche zu verlieren. Nachher nimmt er das Wort und darauf fo­gt der Austausch der Gerente mit vielen Komplimenten und vielem Lächeln, In solchen Augenbliden scheint alles Rosenduft und Sonnenschein zu fen... Scherzfragen am Sylvester Wie Großmutter mit Ihren drei Töpfen an­berte, so haben wir Modernen unseren Holospotus: Aberglauben, der an Gilvefler immer am Hoplaston is. Was da manchmal für Fragen kommen! Dieser Sage fragte jemand: Wird das Jahr 1937 reich an Gommersproffen werden? Ein anderer wollte wissen, ob er 1937 ihnsll Miliorär werden könne! Kann erl­er braucht nur den falten Winterhauch für den Sommer zu erfinden, denn in Hollywood wird diese Fünfliche Naturerscheinung für Winterfilme gesucht, die im Sommer gedreht werden, Eine Milton im Butten zu­ verdienen ! Eine Hausfrau fragte: Sol man den Säuglingen nur MUSH zu trinken geben ? N­im, ein französis­r Professor hat gesagt, man solle den Säuglingen von Rotwein geben, weil das sehr bekömmlich wäre fr die Wein­­ater. Eine andere Hausfrau fragte: Warum werden mir immer meine Kalbschingel In der Pfanne so Hein und die Schweinefingel nicht? IH muß gestehen, Hinter dieses Geheimnis zwischen einem toten Kalb und einem toten vage figeln. Macíte Frage: 100 Jahre alt wird? G­ wiß, dafür folgendes Rezept: „Wer morgens nüchtern dreimal schmungzelt, wenns regnet migt die Gu­rne rumzelt, und abends singt, daß alles schallt, wird 120 Jahre alt!" 5. Japan ist im hohem Maße verabendländert; doch gerade die Neujahrsfeier hält selbst in großen Städten siand. Alles mach sich gegenseitig Geschente. Begegnen si zwei Belannte auf der Straße, so bleiben sie in ela, andett,, :igezálk Ana i­­en 39 muß boch mal halb Meter Entfernung von einander siehen, ne mit einer faschen, abg­eachten Bewegung, dem Oberlö­ßer nach vorne und abwärts, so daß die Köpfe sich, berühren. Die Hände ruhen hierbei auf den nien, und in dieser Stellung tauf­en die beiden die klafjtiche Begrikungs­­formel „Dmedeio“ aus, d. bh. „glückliches Neujahr !“ Darauf richtet man sie wieder auf, um das Goldd beim nächsten Bekannten zu wiederholen. Noch zeremon­eller geht es zuhause zu. Das Neujahrs« fest in Japan hat ziemlich intimen Charakter. Die Frau des Hauses hat in einem Zimmer die Geschenke für den Hausherrn aufgebaut; sie Enlet daneben, wegt dreimal Können Sie mir Tagen, wie man in Neu-Süd-Waleg hat man jegt Dufhen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Schweine leichter fett werden, wenn sie an heißen Lagen kühl gehalten werden. In den biejteingerichteten Schweineställen in der Morgensuppe. „Ich wänich Euch ein glücfeliges neues Sabr", fintterte ich, weil ich den Spruch num plögsig fon wieder hersagen sollte. „Beieg bloß keinen Kropf!" Doch nun kochte ich und machte absichtlich Fehler: „Und daß Ihr lang lebet im Himmel.“ Nun war aber ein fasliger Streik mit dem Kochlöffel fällig. „Was gibt's denn da drin?“ rief der Bater draußen: „D­­er kriegt den Bungenschlag und einen Kropf beim Neujahrswünigen. Also, nochmal von vorm!“ Da fing ich denn wohl oder Übel von neuem an: „I wünsch Euch ein glidseliges neunes Jahr. Und dok Ihe lang lebet und gesund bleibet und in den Simmel Tommet !* „Dank Dir Gott, ich winfh Die auch fortel", ent­­gegnete Mutter. Es Lang wie ein Gebet. Dann erschien der Aneht Anton zum Morgenessen und erwartete mein Sprüchlein. Mein jüngerer Bruder fehlte es mir gleich im die Ohren und ich Ihm.­­ Hann tam die alte Unnemei daher, die auf dem Weg­­ gun­g.Hhgottesdienst bei uns einkehrte und uns Kindern den Reujahesfprug bis aufs Tüpfelchen genau abnahmn. Gleich bernady polterte der Zorffieber in die Wirtge­r Rube. Er rog noch ein wenig nach seinem Ziegenfial­. Er Anichte als erster Auswärtiger meiner Mutter ein gutes es Neujahr, stellte ich mitten In den Raum, trant je in den Obstwasser auf einmal aus und machte hinter­­­drein noch befriedigt: „Ah!“ Und dann [dritt er wie ein­­en der einen Schüler auf Tod und Beben prüft, auf mich zu und sagte: „So, nun Tannft anfangen.” „3 wänsch Euch ein glücseliges neues Jahr. Und daß Ihr lange lebet und gesund bleibet und in den Himmel tommet !" So ging es fort bis in die Nacht hinein. Und es wurde uns seine Silbe an unserem Sprüdlein gesenzt. Ja, wir hatten Strafe zu gewärtigen, wenn etwa einmal jemand bei uns daheim erzählte, daß wir nachlässig gewesen seien. Wir sprangen im Freien manchmal doch Wiesen und Selder, nur um einem uns befannten Tüftler und Nörgler auszumeiden. Aber wir hängten, wenn die Sache schriehlich gar zu langweilig wurde, zur Abwechslung umserem Spruch auch bin und wieder einen luftigen G Schnörkel am, namentlic bei Leuten, vor denen wir uns nit zu fürchten brauchten. 60 erfanden wir einmal einen Bers für den Gitter Braunbed, der vom Gericht als „mundtot“ erklärt worden war, weil er zulegt noch all sein Geld ins Wirtshaus getragen hätte. Uns Kindern hatte es vor allem dieses geheimnisvolle Wort „mundtot“ angetan, mit dem wir rein gar nichts Rechtes anzufangen wuhten. Der Mann war für uns dadurch riesig int­ressant geworden. Der Mundtiote hatte­ obendrein eine Glage ohne auch ein einziges Härlein daran. Ihn sahen wir einst gerade an einem Neujahrstage von der Steige unterm Wald herabftreiten. Wir machten uns also zu viert oder fünft schleunigst in eine halbleere Sens­hütte am Wege und warteten, bis er vorüberkam. Er trug den Gilzhut in der Hand, stieb den Spazier- Rad in den flimmernden Schnee, und sein glutroter Kaltk­opf blühte Höchst ergöglich In das weißblaue Winter­­licht hinein. Als er aber endlich vor unserer Htte anlangte, riefen wir aus unserem Berfied heraus: „Wir wünschen Euch ein glüdseliges neues Jahr — Und auf den Kopf viel Haar — Und Ins­elen viel Berstand — Und ein Gelb in die Hand!“ Aber da­s öffnete der vermeintliche Mundtote sogleich den Mund zu einem gewaltign Fluch, fillrate, mod­­ehe wir mit unserem Berglein recht zu Ende waren, in die Hütte herein, sperrte die Türe von innen ab, zog uns wie Ratten der Reihe nach an Haaren und Beinen aus dem Heu, legte einen nach dem andern über seine Linie und bleute uns nach allen Regeln der Kunst durch. Alsdann mußten wir am Boden niederfnien und mit gefalteten Händen den richtigen Neujahrswunf fo oft berfagen, bis Betonung und Laufslätte und Andacht und Inbrunft endlich und endlich zu seiner Zufriedenheit ang« fielen. — — ichh denn im Winschen und namentlich im Ran i jahrswenigen, teils freiwillig, teils unfreiwillig beinahe so etwas wie ein Fahrmann geworden. Und als solcher habe ich im Lauf der Jahre an Wirt und Bedeutung und vom jenen einst foundfooft aufgesagten guten Wänden in Erfüllung gegangen. Denn ich bin unter dessen tatsächlich allmählich Aber sechzig Jahre alt geworden und in der Hauptsache auch gesund geblieben. — Ic brauche also noch zu hoffen und Gott zu bitten, auch der legte der drei Wünsche sich einmal an mie Herzen kommen, haben sicher irgend eine geheime Quell­­kraft und also auch ihren heimlichen Gegen. So lade ich denn jeden, der dies Hert oder hört, frohem und gläubigen Herzen, mit seliges neues Jahre zu hoffen, geziemend ein, 69 bin den Gegen aller guten Wünsche und fdnken gelernt. Sind zwei daß erfüllen möge, Solche Wünsce, do immer an mir mehr begreifen mir selber bereits die aus rechtem Brauch und rechtem aus auf ein gib« 7 HER tl

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