Hermannstädter Zeitung, 1970. július-december (3. évfolyam, 131-157. szám)

1970-09-18 / 142. szám

fctermannstädter Zeitung Nr. 142 / 18. September 1970 Beratung der Lehrkräfte Über staatsbürgerliche Erziehung und Berufswahl / Deutschsprachige Zusatzlektüre mangelt noch immer Am 11. und 12. September fan­den in unserem Kreis Beratungen der Lehrkräfte über Probleme der Erziehung und Berufsberatung in den allgemeinbildenden Schulen statt: Freitag in Mediasch und Agnetheln, Samstags in Hermann­stadt. Im Theater-, Independenta­­und ASTRA-Saal, in der Sanitäts­schule und im Lyzeum Nr. 1 hat­ten sich Professoren, Lehrer und Kindergärtnerinnen aus Hermann­stadt und aus den zum ehemaligen Rayon gehörenden Ortschaften eingefunden. Es wurden zwei Re­ferate gelesen, die vom Unter­richtsministerium ausgearbeitet worden waren, und den Zweck verfolgten, den Lehrkräften eine theoretische Handhabe zur Ver­besserung ihrer Tätigkeit in die­sem Schuljahr zu bieten. Das er­ste Referat bezog sich auf die Rolle des allgemeinbildenden Un­terrichts in der moralischen und staatsbürgerlichen Erziehung. Wei­terhin wies man auf die Notwen-digkeit der Vorbereitung und Er­ziehung der Schuljugend zur phy­sischen Arbeit. Es wurde erwähnt, dass der neue Unterrichtsplan in jeder Lyzealklasse das Studium ei­nes technischen Faches vorsieht. Mit der Schul- und Berufsorien­tierung befasste sich das zweite Referat. Es wurde vorgeschlagen, dass alle Schulen einen genauen Plan aufstellen, der zu einem bes­seren Kennenlernen des einzelnen Schülers führt und die Schüler über die verschiedenen Schulen und Berufe zur gegebenen Zeit aufklärt und sie richtig orientiert. Am Nachmittag traten die Pro­fessoren der verschiedenen Fach­gebiete zusammen, um die beiden Hauptreferate sowie über andere berufliche Anliegen zu diskutier ren. Es wurde gesagt, dass, wäh­rend die Lesestücke der unteren Klassen auf die Förderung der patriotischen Erziehung ausgerichr tet sind, im Lyzeum, wo Litera­turgeschichte unterrichtet wird, zusätzliche Anstrengungen zur staatsbürgerlichen Erziehung der Schüler unternommen werden müssen. Man bemängelte aber, dass ih den Deutschlehrbüchern der 5. bis 8. Klasse der Aufbau des So­zialismus zu kurz kommt. Weiter­hin wurde darauf hingewiesen, dass noch immer nicht genügend Zusatzlektüre auf dem Bücher­markt erhältlich ist und es wurde verlangt, dass die dafür zuständi­gen Verlage diesem Problem mehr Rechnung tragen sollten. Es sei ein unhaltbarer Zustand, wenn beispielsweise Dürrenmatt für den Deutschunterricht in rumänischer Sprache gelesen werden müsse. Auch gäbe es keine Schallplatten mit Gedicht- oder Theateraufnah­men. Gleichfalls wurden an einigen Schulprogrammen Kritik geübt •und Verbesserungsvorschläge un­terbreitet. Der anwesende Vertre­ter des Unterrichtsministeriums, Generaldirektor Debreţin, antwor­tete auf Fragen und sagte unter anderem, dass mit Electrecord die Herausgabe von fünf bis sechs Schallplatten jährlich ^für den Deutschunterricht ins Auge ge­fasst worden sei. Desgleichen ha­be man einen Vertrag mit Ver­lagen der DDR abgeschlossen, demzufolge noch in diesem Jahr eine grosse Anzahl deutschspra­chiger Bücher importiert und über die Kreisschulinspektorate an die Schulen weitergeleitet werden soll. Seitens des Ministeriums wer­den weitere Massnahmen getrof­fen, die die Verbesserung des Unterrichtes im allgemeinen zum Ziel haben. H. W. Hast du Worte...! Einsatz am „Tag der Feuerwehr“ Sonntag nachmittag stieg aus einem der Kellerfenster im „Römischen Kaiser“ Rauch em­por. Ein bisschen spät kam das Personal der Gaststätte auf den Gedanken, dass es ohne Feuer auch keinen Rauch gibt. Bis die Feuerwehr verständigt wurde und eingtili, waren in der Waschküche des Hotels über 30 Tischtücher und ande­res mehr verqualmt. Der Scha­den beträgt rund 2 000 Lei. Die heiss'e Suppe muss nun Paras­­chiva Pârău, Verantwortliche der Wäscherinnen, auslöiieln, die vergessen hatte, die Tisch­tücher an ihren Platz zu legen. Ein unautmerksamer Passant hatte am Nachmittag einen Zigarettenstummel in das Kel­­lerienster lallen lassen und der Feuerwehr ausgerechnet am 13. September, ihrem Ehrentag, Arbeit gemacht. — pat — Kurzweil auf dem Bahnhof Dass man aul dem Media­scher Bahnhot keine Wegzeh­rung zu kaufen bekommt und keine Zeitungen teilgeboten werden („weil es unrentabel ist“), haben Reisende bemän­gelt und die Presse kritisiert; dass die Bahnhotsleitung aul andere Weise für Kurzweil sorgt, haben die undankbaren W arte saalinsassen weder be­griffen, noch gelobt. Da hängt im Wartesaal eine Art Kreuzworträtsel, als Fahr­plan getarnt; nicht eben ästhe­tisch aus Buchstaben und Zif­fern verschiedener Gestalt und aus verschiedenartigem Mate­rial hergestellt. Dafür aber Rätselhaft und wirkungsvoll: Die Gesichter normaler Men­schen bekommen vor dieser Tafel binnen dreissig Sekunden einen deppeten Ausdruck. Nicht ohne Grund. Sie erfah­ren, dass der Personenzug Sathmar—Bukarest 3, einfährt, der Schnellzug Bukarest—Klau­senburg 2643 hält und die gan­ze Information über den Schnellzug Episcopia Bihorului —Bukarest lautet: 32. Der Ge­genzug kommt 6,4 an und hält 1264. Dafür geht der Arbeiter­zug Kleinkopisch—Schässburg um 274 ab und beim Rapid heisst es für Ankunft, Halte­zeit und Abfahrt 12571 12 85 — Ehre, wem Ehre gebührt. Auch der Schnellzug 312 lässt sich nicht lumpen: Er fährt um 2332322 ein. Das ist ein Aus­zug aus dem ersten Teil des Textes und etwa an dieser Stelle dürfte der Lesende mer­ken oder von Mitleidigen Rei­senden erfahren, dass hier et­was nicht stimmt — mit dem Fahrplan oder mit der Bahn­­holsleitung,. (Für seit Sonntag etwa neu hinzugekommene Varianten übernehmen wir kei­ne Verantwortung.) Alfred FÍELK Blumen für die Jüngsten (Fortsetzung von Seite 1) In diesem Zusammenhang sei aus der Grussbotschaft des Zen­tralkomitees der RKP, des Staats­rates und des Ministerrates der Aufruf an die Lehrkräfte zitiert: „Professoren, Lehrer und Erzie­her! Ihre Arbeit, die der Lehr­kräfte, soll den Schülern die wichtigsten Erkenntnisse der mo­dernen Wissenschaft und Technik vermitteln, ihr schöpferisches Denken, ihr Interesse und ihren Eifer für Studium und Forschung fördern, ihre Fähigkeiten und Ta­lente anregen, sie soll sie auf das Leben gründlich vorbereiten und zu guten, zuverlässigen Er­bauern des Sozialismus in unse­rem Vaterland heranbilden." In der Allgemeinschule Nr. 15 lernen rumänische, deutsche und ungarische Kinder,- insgesamt sind im Schuljahr 1970/71 rund 1040 Kinder eingeschrieben. Vierund­fünfzig Lehrer und Professoren vermitteln ihnen alle notwendigen Kenntnisse, vom Abc bis zur Ein­führung in die Welt der Atome. Nach der Festlichkeit beginnt der Ernst der Schule. Für die Grossen ist das nichts Neues, für die Kleinen hingegen ein Ereig­nis, dem Vater und Mutter am wenigsten gewachsen scheinen, denn immer wieder zupfen sie an der Kleidung ihrer Sprösslinge, streichen widerborstige Haare glatt und mahnen, um alles in der Welt ja brav zu sein. Nun, die jüngste Generation, die Sechs­jährigen, haben heute Ermahnun­gen nicht nötig. Bewaffnet mit Blumensträussen, ziehen sie la­chend — manch einer auch etwas verdattert oder weinend, weil nun Mutters Schürzenzipfel, ach, so weit sein soll — in ihre Klassen ab. Hier erhalten sie Blumen von den grösseren Schülern, die sich über die anfängliche Ungelenkig­keit ihrer kleineren Kollegen noch mokieren. Ulrike Schuller heisst die neue „Tante", die den sechs­jährigen Erstklässern das Abc und Einmaleins beibringen soll. „Wisst ihr, was mir auf dem Weg zur Schule passiert ist...?" Wir schliessen die Tür. Der Ernst des Lebens hat begonnen. Frau Schuller unterrichtet seit einundzwanzig Jahren. Sie ver­fügt über die nötige Erfahrung, damit unter ihren und der ande­ren Lehrkräfte Händen eine tüch­tige Generation heranwächst, die begierig ist zu lernen und ihre Kräfte einzusetzen für das Er­blühen unseres sozialistischen Va­terlandes. Horst WEBER Hermannstädter Munizipalvolksrat tagte Hermannstadt (HZ). — Seine siebente ordentliche Tagung hielt am vergangenen Freitag der Her­mannstädter Munizipalvolksrat ab. Die Abgeordneten besprachen ein­gehend die Art und Weise wie der staatliche Wohnfonds — er beträgt insgesamt 12 312 Apparte­ments und eine Fläche von 810 296 Quadratmetern — bewirtschaftet und instand gehalten wird. Die Ab­geordneten kamen zu der Schluss­folgerung, dass sich die Tätigkeit des Unternehmens für Wohnraum­bewirtschaftung in letzter Zeit wesentlich verbessert habe, wie­sen aber gleichzeitig auch' auf noch bestehende Mängel hin und unterbreiteten Vorschläge um sie zu beheben. Die Tagung nahm einstimmig einen Beschluss an, der darauf ausgerichtet ist, die Wohnraumbewirtschaftung und Instandhaltung zu verbessern. Wettbewerbe der Feuerwehr Hermannstädter belegten dritten Platz in Bukarest Hermannstadt (HZ). — Anläss­lich des „Tages der Feuerwehr“ fand am 12. und 13. September in Bukarest der XVII. Landeswett­­bewerb der Feuerwehrsoldaten statt, an dem sich auch eine Gruppe von 12 Mann der Her­mannstädter Feuerwehreinheit be­teiligte und den dritten Platz be­legte. Am Wettbewerb nahmen insge­samt 16 Formationen aus dem Land teil und er bestand aus Lösch-, Steig-, Leiter- und Ret­tungsübungen, sowie aus Leicht­athletikproben. Besondere Erwäh­nung verdienen von der Hermann­städter Mannschaft: Ihr Komman­dant Maior Florea Bentea, Feld­webel David Coroiu, Ilie Timaru, Martin Schwarz, Nicolae Codoi und Michael Fröhlich. Zur Feier des Tages wurde am vergangenen Sonntag auch in Her­mannstadt, im Jungen Wald ein Wettbewerb veranstaltet, an dem sich Feuerwehrsoldaten und Ein­heiten der freiwilligen Feuerwehr beteiligten. Abschliessend wurden die Einheiten und einzelne Feuer­wehrleute, die im Laufe des letz­ten Jahres die besten Leistungen erzielten, ausgezeichnet. 27 Mann erhielten das Abzeichen „Bester Feuerwehrmann“. Der Kreisvolks­rat verteilte an 70 Obmänner Geldprämien. Diplome erhielten die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr aus Răşinari, Michels­berg, Elisabethstadt und Heltau. Karneval in der „Alten Burg" Hubschrauber und Maskenzug zum Schulbeginn Als die Schüler im Schuljahr 1970/71 gerade zwei Stunden die Schulbänke gedrückt hatten, don­nerte ein Hubschrauber über die Dächer Hermannstadts und warf Flugblätter ab. Kurz darauf wuss­te man, dass Dienstag abend das neue Schuljahr im Hof des Gheor­­ghe-Lazär-Lyzeums mit einem Kar­neval eingeweiht wird. Das VKJ-Komitee der Stadt hat­te sich etwas Originelles einfal­len lassen. Vorerst wurden die Spielregeln des Fussballs umge­krempelt und ab 15 Uhr spielte man auf dem Handballplatz der Sportschule „Sechser-Fussball“. Am erfolgreichsten schlugen sich bei diesen bunten Sportveranstal­tungen die Zöglinge Professor Alexander Kindermanns (Lyzeum Nr. 2). Und weil die Mädchen et­was von Gleichberechtigung hal­ten, spielten sie Fussball. Doch schossen sie zwanzig Minuten ergebnislos am Tor vorbei, und so musste das Spiel Theresianum- Viertel—Sportschule mit Sieben- Meter-Schüssen entschieden wer­den. Die Mädchen aus dem The­resianum-Viertel bewiesen, dass sie das Leder besser zu treten verstehen als ihre Gegnerinnen. In langer Reihe, mit bren­nenden Fackeln, zogen etwas später über 200 Masken durch die Heltauergasse und machten erst vor dem schmiedeeisernen Tor des Gheorghe-Lazär-Lyzeums halt. Vier Trompeten schmetterten vor dem Portal zweistimmig das Si­gnal zum Beginn des Karnevals, der Burgmeister (Avram Besoiu) übergab dem ersten Paar den mächtigen Torschlüssel und der Zug strömte in den Schulhof. Die Masken, tanzten Walzer auf Wal­zer, dann folgten ein Gedichtvor­trag, ein Tanzwettbewerb und ru­mänische Volkstänze. Anschlie­ssend tönten aus den Lautspre­chern nicht nur Melodien, die schon unseren Vorfahren das Herz höher schlagen Hessen, sondern auch ziemlich heisser Beat, und so mancher Tänzer begann unter der Maske zu schwitzen. Paul THAL In Kostümen vön anno dazumal legen die Lyzeaner einen „Schie­ber“ aufs Parkett Fotos: Horst BUCHFELNER Information Seite 2 Genosse Nicolae Ceauşescu besuchte die Häfen von Galatz und Tulcea Am vergangenen Sonntag besuch­ten Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsit­zender des Staatsrates, und seine Gattin Elena Ceauşescu den Ga­­latzer Hafen. Als das Motorschiff „Carpaţi", an dessen Bord sich die hohen Gäste befanden, anlegte, begrüssten sie Tausende Men­schen, die sich am Kai eingefun­den hatten, mit langanhaltenden Ovationen. Die im Hafen befind­lichen Schiffe erwiesen dem Vor­sitzenden des Staatsrates die Eh­renbezeugung. Der überaus herzliche Empfang war eine Huldigung der Einwoh­ner der Donaustadt für die Ru­mänische Kommunistische Partei für ihren Generalsekretär und ein Ausdruck der Dankbarkeit, dass Galatz wiederaufgebaut wurde und sich in den Jahren der Volks­macht so grossartig entwickelt hat. Die Menschen, die die ho­hen Gäste begrüssten, erinnerten sich daran, dass der Generalsekre­tär der Partei im vergangenen Frühjahr, als die Fluten der Do­nau die Stadt zu überschwemmen drohten, in ihrer Mitte weilte, sie im Kampf mit dem Wasser ermu­tigte. Das Treffen mit den Einwohnern des Munizipiums Galatz gestaltete sich zu einer begeisterten Kundge­bung der grenzenlosen Liebe für die Partei, für den Staatsmann, der immer inmitten des Volkes steht. . Am selben Tag besuchte Ge­nosse Nicolae Ceauşescu und sei­ne Gattin Elena Ceauşescu auch den Hafen Tulcea, wo sie eben­falls von einer begeisterten Men­schenmenge begrüsst wurden, die ihre Dankbarkeit für die staat­liche Unterstützung zur Entwick­lung ihrer Stadt und ihres Krei­ses zum Ausdruck brachte. Tul­cea hat sich in den Jahren des Sozialismus zu einem blühenden Industrie- und Touristenzentrum entwickelt. Der Besuch des Genossen Ceauşescu in den beiden Donau­häfen gestaltete sich zu einem eindrucksvollen Zeugnis der uner­schütterlichen Einheit zwischen Partei und Volk, der Liebe aller Werktätigen zur Partei und ihrer Führung, zu ihrem Generalsekre­tär. Es war erneut ein Anlass zur Bekundung des Vertrauens der breiten Massen in die Innen- und Aussenpolitik der Partei, zur Be­kundung ihrer Entschlossenheit, unermüdlich für das ständige Auf­blühen des sozialistischen Vater­landes zu schaffen. Hotel „Central“ nahm Betrieb auf Erster Gast: Textilingenieur Kurt Egon Roth Mediasch (HZ). — Nach einer kurzen Ansprache, in der er die Bedeutung des neuen Betriebs für die Stadt hervorhob und den An­gestellten eine gedeihliche Tätig­keit wünschte, gab am vergange­nen Samstag Bürgermeister Co­­sticä Pórimé den Gästen — Vertretern der Kreis- und Mu­nizipalbehörden sowie Presse­leuten —■ mit einem Scheren­schnitt den Weg in das neue Ho­tel „Central" frei. Die Gäste wur­den durch die wichtigsten Räume geführt und anschliessend vom Unternehmen für Gaststättenwe­sen zu einem Essen eingeladen. Am Sonntag erhielt das Hotel zahlreichen Besuch, der meist im neuen Restaurant bei einem Früh­schoppen endete. Als erster übernachtete — noch vor der offiziellen Eröffnung — Textilingenieur Kurt Egon Roth, 45, aus Hofheim (BRD). Ihm folg­ten zahlreiche Gäste aus dem In­und Ausland, so dass am Montag auch schon im dritten Stock Zim­mer belegt wurden — man hatte erwartet, vorerst mit zwei Stock­werken auszukommen. Das hun­dertköpfige Personal in Hotel, Restaurant, Brasserie, Bar und Küche hat seine Ambitionen: Man will gut bedienen, die Gäste sol­len sich wohlfühlen —auch aus­ländische Touristen. Bei der Re­zeption spricht man rumänisch, deutsch, ungarisch, englisch, fran­zösisch um! spanisch. Auf der Achse der Gräfengasse gelegen, harmoniert das Hotel architekto­nisch gut mit dem Kulturhaus der Gewerkschaften. Die Nordseite des Platzes müsste man umbauen, um das Bild zu runden. I Hoteleingang bei Neonlicht Piratenakt gegen TAROM-Flugzeug Ein Linienflugzeug der rumäni­schen Fluggesellschaft TAROM, das am 14. September die Strecke Bukarest—Budapest—Prag beflog, wurde 12 Minuten vor der Lan­dung in Prag gezwungen, seinen Kurs zu ändern und München an­zufliegen. Der Piratenakt wurde von einer Gruppe ungarischer Passagiere — drei Männer, begleitet von einer Frau und zwei Kindern — verübt, die in Budapest zugestiegen waren und die unter Androhung von Waffengewalt die Besatzung des Flugzeuges zwangen, Kurs auf München zu nehmen und auf dem Flughafen Riem zu landen. Gleich nach der Landung ent­­waffnete die Münchner Polizei die Entführer und nahm sie fest. Es wurden Untersuchungen eingelei­­tet im Hinblick auf die Bestrafung der Luftpiraten. Nach einer Überprüfung des Flugzeuges auf dem Flughafen Riem traten die fünfköpfige Be­satzung sowie die 78 Fluggäste in der Nacht den Flug nach Prag an, wo sie ohne weitere Zwischen­fälle landeten. Die rumänischen Staatsorgane haben Sicherheitsmassnahmen ge­troffen, um in Zukunft ähnlichen Zwischenfällen bei In- und Aus­landsflügen vorzubeugen. Im Zusammenhang mit der Flug­zeugentführung brachte die unga­rische Presse ein Kommunique, aus welchem hervorgeht, dass die Schuldigen — Biró Miklós,- Ma­­musits János und Karacsóny Géza — ungarische Staatsbürger sind. Zwei von ihnen haben Vergehen gegen das Gemeinrecht began­gen. Alle suchten in München um politisches Asyl an. Das ungari­sche Aussenministerium hat die Auslieferung der Piraten be­antragt.

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