Hermannstädter Zeitung, 2009 (42. évfolyam, 2114-2163. szám)

2009-09-18 / 2150. szám

Millionenprojekt im Freilichtmuseum im Jungen Wald (Seite 5) Hermannstädter Nr. 2150 / 42. Jahrgang 18. September 2009 8 Seiten, Preis 1 Leu lilir sind immer für Sie Zeitung S + Fax 0269-21.34.22,21.27.75 E-Mail hz@logon.ro Online www.hermannstaedter.ro Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien da. Schreiben Sie uns oder rufen Sie an! ^ 550164 Sibiu, Str. Tipografilor 12 Alles ist (unmöglich Alle Jahre wieder fängt in Rumänien Mitte September nach drei Monaten Ferien die Schule an. Alle Jahre wieder stöhnen Kinder, Eltern und Lehrer, neuer­dings (oder war das auch immer schon so) auch die Großeltern... Aus dieser Generation wird nichts, sie interessiert ja nichts, sie wollen nichts, sie mögen nichts, keine Ausflüge, keinen Sport, auf keinen Fall Bücher le­sen, sie langweilen sich dauernd, klagen alle im Chor. Liegt das am PC oder am Fernsehen oder an der Luft? Ein Prozent der Schüler schaf­fen es mit links, diese werden, prophezeit eine Lyzeallehrerin, Princeton oder Yale oder gar Harvard „an dem kleinen Zeh er­wischen". Was aber geschieht mit dem Gros der Schüler? Zu sehen war am Montag in Hermannstadts Innenstadt, dass die Schule begonnen hat nicht an eifrig zur Schule eilenden Kin­dern oder Kindern, die stolz ABC-Tüten zur Schau trugen. Weit gefehlt: Alle Terrassen in der Heltauergasse waren bis auf den letzten Platz mit jungen Menschen besetzt, die bei einer Tasse Kaffee oder Tee und einem Erfrischungsgetränk, und ja, ei­nige auch bei einer Zigarette, saßen und plauderten... Ah­nungslose Touristen wähnten sich bei einem Jugendtreffen und waren irgendwie überrascht über die Lebendigkeit der Stadt. Na al­so, die Jugend belebt doch die At­mosphäre,' könnte man schluss­folgern... Aber eine andere Frage drängt sich auf: Was bieten wir den Jugendlichen während der drei Monate Ferien? Natürlich Ferienlager, Wokshops, Theater im Freien, Zirkus, Konzerte, in der Stadt war einiges los. Denke ich aber an den quängelnden Jun­gen, der mit der Mutter auf dem Töpfermarkt unterwegs war, was er überhaupt nicht lustig fand, müßte die Frage lauten: 1st das Angebot auch auf Jugendliche zugeschnitten, werden diese überhaupt gefragt, was sie mö­gen? Heute sagte mir eine Lehre­rin, sie habe auf die Frage, was sie mögen, von ihren Schülern keine Antwort erhalten. Vielleicht liegt es ja auch daran, wie gefragt wird... Was darf man denn auch er­warten von dem Nachwuchs in einem Land, in dem noch immer über die Köpfe der Leute hinweg regiert wird, in dem die Leute selbst noch viel zu viel mit sich machen lassen, ohne nachzufra­gen... Beatrice UNGAR Johannis erhält Luxemburger Orden Luxemburg. - Der Verdienstor­den im Offiziersrang des Großher­zogtums Luxemburg wurde Her­mannstadts Bürgermeister Klaus Johannis am Mittwoch in der gleichnamigen Hauptstadt durch Großherzog Henri persönlich ■ überreicht. Luxemburg ehrt damit als sechster Staat den Hermann­städter Bürgermeister. Begründet wird die Ehrung mit der guten Partnerschaft der zwei Städte im Kulturhauptstadtjahr 2007. Die hi­storischen Beziehungen beider Städte konnten wiederentdeckt und neu belebt werden. So be­gründete Kulturministerin Octa­­vie Modert die Entscheidung. Flugmodelle: Die Europameisterschaft im Flugmodellsport wurde in diesem Jahr auf dem Magúra Aerodrom, in der Nähe von Heltau, organi­siert. Profiteams aus Österreich, Dänemark, Schweiz, Italien, Polen und Russland waren nach Heltau angereist. Foto: Sebastian MARCOVICI „Breaking The Waves", eine Inszenierung von Radu Alexandru Nica nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier (1996) ist die erste Premiere der neuen Spielzeit am „Radu Stanca"-Nationaltheater in Hermannstadt, die heute über die Bühne geht. Unser Bild: In den Hauptrol­len spielen Ofelia Popii (rechts) und Marius Turdeanu. Kein Echo bei Nokia in Jucu Zu Besuch im Werk neben Klausenburg / Von Cora SEVIANU und Ruxandra STĂNESCU Mo.rgens kurz vor sieben Uhr sind die Straßen des kleinen Dorfes Jucu in Siebenbürgen voller Menschen. Die Angestellten des Nokia-Werkes steigen aus ihren Werkbussen. Vor knapp zwei Jahren wurde in dem 4 200-Einwohner-Ort das Werk des finnischen Handy-Herstellers eröffnet. Die rund 1.500 Arbeiter kommen aus mehreren Dörfern bei Klausenburg, Dej und Gherla. Einige legen 120 Kilometer zurück, um zum Dienst bei Nokia anzutreten. Erst zwölf Stunden später, wenn die nächste Schicht zur Arbeit kommt, wird in Jucu wieder so viel Bewegung sein. Noch vor zwei Jahren kannte kaum ein Rumäne das Dorf. Heute ist es sogar in Deutschland berühmt, denn Nokia hatte, be­vor der Betrieb in Siebenbürgen aufgenommen wurde, sein Werk in Bochum geschlossen. Lange hatten die Bochumer durch Pro­teste versucht, die Verlagerung der Produktion nach Rumänien zu verhindern. Als schließlich das „Nokia-Dorf" Jucu in Betrieb ging, war der Medienrummel groß. Vergangene Woche geriet Jucu wieder in die Schlagzeilen - zunächst in die deutschen, dann auch in die rumänischen. Der nordrhein-westfälische Minister­präsident Jürgen Rüttgers hatte sich im Wahlkampf abfällig über die Arbeitsmoral der Rumänen bei Nokia geäußert. Er hatte es wohl für populär gehalten, als er auf einer öffentli­chen Parteiveranstaltung der CDU vor der Kommunalwahl sagte: „Im Unterschied zu den Arbeitnehmern hier im Ruhrge­biet kommen die in Rumänien eben nicht morgens um sieben zur ersten Schicht und bleiben (Fortsetzung auf Seite 3) Morgen Sachsentreffen Birthälm. - Das 19. Sach­sentreffen findet morgen in Birthälm statt. Auszüge aus dem Programm: Ab 9 Uhr können an den Ständen Ab­zeichen und Programme er­standen werden, 10 UJvr fin­det der Festgottesdienst statt, 12 Uhr ein Gastauftritt der Theatergruppe aus Wiehl-Bielstein, 14 Uhr der Trachtenumzug, 15 Uhr sind die Festrede und im Anschluß die Verleihung der Honterusmedaille vor­gesehen. Dazu gibt es noch Ausstellungen und eine Buchpräsentation. (BU) Die Schule hat begonnen: Rund 3,5 Millionen Schülerinnen und Schüler haben am Montag in Rumänien den ersten Schultag mitgefeiert. Unser Bild: Reich beschenkte ABC-Schützen in der Schule Nr. 6 in Her­mannstadt, Lehrerin Livia Mihu. Foto: Fred NUSS

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