HUNGARIAN STUDIES 17. No. 2. Nemzetközi Magyar Filológiai Társaság. Akadémiai Kiadó Budapest [2003]

NARRATIVLOSIGKEIT KULTURELLE SCHEMEN UND DER ROMANEINES SCHICKSALLOSEN DÁVID KAPOSI Universität Pécs, Pécs Ungarn Die Studie mit dem Titel Narrativlosigkeit deutet auf die wortwörtliche Überset­zung des ungarischen Titels, Schicksallosigkeit. Das Schreiben ist bestrebt, mit der Annäherungsweise der Narrativen Psychologie die für Texte von Kertész charakte­ristische Wiedergabetechnik des Holocaust zu untersuchen. Die Hauptthese ist, daß die Schicksallosigkeit - trotz der oberflächlichen Unterschiede und der Absurdität, das Werk als eine Erinnerung zu lesen - in der Handhabung des Themas gewisse Ähnlichkeiten mit den ausgesprochenen Bezeugungen des Holocaust aufweist (oral testimonies). Genau wie die Holocaust-Erinnerungen nach Forschungen der berufe­nen Autoren bewiesen, so weist auch der Roman von Kertész auf die Unbrauchbar­keit der kulturellen Rahmen und Begriffe dem Holocaust gegenüber hin. Die Studie strebt an, unter anderem anhand der Begriffe von Gefühlen, Identität, Freiheit und Judentum vorzustellen, wie diese durch den Roman ruiniert werden und anknüpfend die Narrative der Narrativlosigkeit aufgebaut wird. Schlüsselwörter: Holocaust, Schicksallosigkeit, Narrative Psychologie, Narrativen They have an 'unstory' to tell, which cannot be forgotten because it is always already fallen outside memory. Maurice Blanchot 1. Erinnerung oder die Macht der Narrative Die soziale konstruktionistische Theorie2 in der Psychologie verknüpft den Prozeß der Erinnerung mit der Gegenwart. Die komplexe Handlung der Erinne­rung wird in den Relationen des Selbst, der Persönlichkeit, der „Ich-Schaffung" untersucht, wobei in dieser Annäherung der Erinnerungsprozeß als ein sozial ver­mitteltes, diskursives Produkt betrachtet wird. Damit wird die Erinnerung an die Vergangenheit durch die jeweiligen sozialen Verhältnisse und kulturelle Rahmen Hungarian Studies 17/2 (2003) 0236-6568/2003/S20.00 © 2003 Akadémiai Kiadó, Budapest

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