Kassa-Eperjesi Értesitő, Juni-Dezember 1855 (Jahrgang 17, nr. 1-58)

1855-08-04 / nr. 19

Waschau: pertefer Kundschaftsblatt. Nr. 19. Samstag den 4ten. August 1855. , Megjelenik minden Szerdán és Szombaton. Eynegyedi előfizetés: Kassára nezve 20 kr. Eperjesre 24 kr., postabér mentes szállítás mellett 1 for. p. p. — Egy kétszer hasábos sorért beiktatási díj 4 kr. pengő pénzben. Erscheint jeden Mittwoc und Samstag. Pränumeration vierteljährig: für Kaschau 20 kr. , für Eperies 24 kr , mit freier Postversendung 1 fl. C. M. J Insertions­­gebühr für eine zweimal gespaltene Zeile 4 kr, G. M. XVEN, Jahrgang: KASSA - EPERJESI ERTESITO. Vermischtes — ö Int­eressantes. Kaschau.­ ­ Die diesjährige Filial-Kunstausstellung zu Raab wird am 20. August eröffnet werden, und können Künst­­ler, welche ihre Kunstwerke zur dortigen Ausstellung ge­­langen lassen wollen, selbe längstens bis 43. August der Geschäftsführung des Pester Kunstvereins übersenden.­­ Der ehemalige regierende Fürst der Walachei, Alexander Ghika, ist am 19. 4. M. in Franzens­bad in Böhmen mit Tod abgegangen. Dessen Leiche wird mit Separat-Dampfboot über Wien nach Bukarest ge­­­bracht werden.­­ Man schreibt einem Kaufmann nach Genf: , 34 bedaure Ihnen mittheilen zu müssen, daß die Gesell­­schaft der Weltausstellung in New­ York sich fallit erklärt hat, und nicht im Stande ist, die euro­­päischen Ausstellungsgegenstände franko zuzüzustellen, wozu sie sich verpflichtet hatte. In Folge dessen lade ich Sie ein, ohne Betzug ihre Artikel irgend jemanden in New­ York zu konsigniren, oder dieselben auf Ihre Kor­sten zurücksenden zu lassen. S) Die­ Gräfin Ida Hahn=Hahn, deren in­­teressante , vor ihrer Bekehrung geschriebene Romane noch in gutem Andenken unserer Leserinnen stehen wer­­den, wird, wie wir vernehmen, nächstens einen Cyclus katholischer Kirchenlieder herausgeben. Ihre jehige Ge­­müthsstimmung schildert ein Brief, welchen sie vor noch nicht langer Zeit an eine Freundin schrieb, und den man uns erlaubt hier mitzutheilen. Der Brief, aus Angers, aus dem Kloster vom guten Hirten datimi, lautet wie folgt : „Ja, meine liebe theure Frau von ***, wo bin ich jeht ? =­ Im Kloster ! Dahin hab' ich gewollt; dahin hat die Gnade Gottes mich geführt. Ihr freundlicher Brief ist mir hierher nachgeschift worden. Das KQuitten­­geb­e natürlich niet, aber ich hab schon den Auftrag gegeben, daß es meinen lieben barmherzigen Schwestern in Mainz für­ die armen Kranken abgeliefert werde. Das ist mir lieber als hätte ich selbst es genossen und ich küsse Ihnen gerührt und innigst dankbar die gütigen Hände dafür. Auch für Ihr freundligjes Schreiben aus *** im August mit den Großen von der Herzogin Caroline — meinen besten Dank. Ja verdiene aber wirklich gar nicht Ihre übergroße Freundlichkeit! ich kann Ihnen nur mier­derholen was ich schon früher einmal Ihnen schrieb : Sie lieben nicht mich, nicht das, was ich bin, sondern das, was ich sein sollte. Und so wird es auch der Herzogin Caroline gehen! Im andern Leben, wo wir im Anschauen der göttlichen Wahrheit, Alles im Wiederschein derselben erblicken werden, da, meine theuerste Frau von ***, wer» Den Sie gewahren, daß ich ganz Recht hatte, dies zu sagen. Da sehen wir unsern Schöpfer wie er ist, und das Geschöpf wie es ist — und da lieben wir dasjenige am meisten, auf welchem das Auge Gottes mit dem höchsten Wohlgefallen ruht. Im ewigen Leben — ac)! da wer­­den Sie ganz andere Seelen zu lieben finden, als meine armselige. =­ Theure Frau von ***! ich glaube, daß meine Kirche von dem menschgewordenen Gott gestiftet ist, um die Welt zu erlösen: folglich glaube ich jedes Wort, welches sie lehrt und welches sie von ihm aufbe­­wahrt hat, als eine unerschütterliche göttliche Wahrheit. Unser Heiland hat gesagt : „Bater, ich will, daß die bei mir­ sein sollen, die Du mir gegeben hast.“ Folglich wer­­den alle erlöste Seelen im ewigen Leben bei ihm sein. Das, dachte ich, könnte uns leicht über die paar Erden­­tage hinweg helfen, und ob wir da unsre Freunde sehen oder nicht sehen. Aber freilich ! dazu gehört eben der Glaube! Der gnadenreiche­­ Gott möge ihn liebend in ihre Seele senken. — Sie haben „viel, viel Kummer" — fan­gen Sie. AH, wie leid that mir das! Die Mühen des Tages sollten bed­ wohl mit dem Abend zu Ende gehen. Da gibt es nur einen Trost: leiden — aus Liebe ; lie­­bend das Kreuz umfassen.­­Dann wird die Seele stark, wenn das Herz unter dem Kreuz seine Thränen und Blutstropfen vergießt ; still, friedlich, froh; — aber nur dann. Sonst nirgends! Sonst unter keiner Bedingung. Von dem Augenblie an, wo ich mich dazu entschlossen habe — ist mir wohl; unirdisch wohl. Wenn das Klo­­ster fertig ist, das ich in Mainz bauen lasse, gehe ich dahin; so lange bleibe iG hier. Geliebte Frau von ***, möge der himmlische Friede sie geleiten durch die Zeit in die Gwigleit«, Ida Hahn-Hahn.“

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