Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1856 - Dezember 1857 (Jahrgang 19, nr. 1-111)

1857-03-28 / nr. 33

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 20 kr. Eperjesre 24 kr., posta­­bér mentes szállítás. mel­­lett 1 for. p. ps — Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 3 kr. pengő penzben. Raschau-Cperieser Kundschaftsblatt. Erscheint jeden Mittwoch u.Samstag. Pränumeration viertel jährig: für Kaschau 20 kr. für Eperies 24 kr., mit freier Postversendung 1 fl. C.M. - Insertionsgebühr für eine dreimal gespaltene Petitzeile 3 kr. C.M. XIX. Jahrgang. Kaschau. * „Unter der Fürsorge der Frau Gamahlin des Herrn Statthal­­terei-Vice-Präsidenten Ritter von Poche, als Vorsteherin des hiesigen Frauen-Vereins wird am­ 19. April d. h., dem Sonntage nach Ostern ein großer „Wohlthätigkeits-Ball“ im hiesigen Kasino-Saale veranstaltet werden, der mit einer Lotterie zum Besten der Armen verbunden werden soll. So wird in doppelter Weise für die Armuth ge­­sorgt, und kann dieser Ball voraussichtlich ein rein hübsches Erträgniß liefern. * „* Dem Vernehmen nach soll im Laufe dieses Sommers die hie­­sige evangelische Kirche einer bedeutenden Renovirung unterzogen werden, auch wird das nebenanstoßende Schulgebäude um vieles­ erweitert. * * Den Haupttreffer in der letzten fürstl. Palffy'schen Verlosung soll ein junger Anstreicher in Wien gewonnen haben: * „X Der umsichtige und thätige Wirth H. Albert­ hat für die kom­­mende Sommersaison wieder den so beliebten Badeort Banko gepachtet und wird selben beim Eintritte einer besseren Witterung sogleich er­­öffnen. s „* Einem Gerüchte zufolge, sollen dieses Frühjahr die­ Wege über das Glacis mit Asphaltpflaster belegt werden. s * „X Die 26. Rate des National-Ansehens ist am 30. März zur Einzahlung fällig. <== Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. 7" * * In Zombor ist, wie das "Magyar Népl." schreibt, kürzlich eine Jüdin eingesperrt worden, welche ein Geschäft daraus gemacht hatte, an rekrutirungspflichtige junge Leute ein ätzendes Mittel zu verkaufen, durch welches Wunden am Körper hervorgebracht wurden. Man fand bei ihr 220 Dukaten in Gold und einige hundert Gulden in CM. Die Rekrutirungs-Kommission hat einem Individuum, das sich jenes Mittels bedient hatte, um untauglich zu erscheinen, zur Strafe auf 10 Jahre assentirt. * „* In Debreczin werden bereits große Anstalten zum Empfange Ih. Majestäten getroffen ; für's Erste muß die Holzpflasterung vom Kol­­­­­­legium angefangen bis zur Großwardeinerstraße nächst dem zu errichten­­den Bahnhofe bis 4. Mai fertig sein; ferner sollen an den zwei Enden der Stadt großartig Triumph-Pforten errichtet werden, 1000 Reiter im originellen, ungarischen Kostüme sind bestimmt zur Begleitung Ih. Maj., wozu noch 12 in reicher Uniform als Gardisten fungiren werden . Volks­­feste und Belustigungen aller Art werden vorbereitet. Diesem Beispiele folgen­ auch die Hajduken-Städte , die Ihrer Majestät der Kaiserin ein kostbares Reitpferd mit prachtvollem ungarischen Reitzeuge als Geschenk nach herkömmlicher Sitte überreichen werden. , * „* Ein höchst bedauerlicher Vorfall hat sich dieser Tage in Ofen ereignet. Die Tochter einer der achtbarsten Familien der Stadt, mit Verrichtung häuslicher Arbeiten beschäftigt, bediente sich beim Biegeln von Putzsachen des sogenannten, mit Kohlen geheizten, transportabeln Glühofens3 — einige Funken, die auf das Oberkleid fielen, entzündeten dasselbe , und die Flamme griff mit solcher Heftigkeit um sich, „daß das in der schönsten Jugendblüthe stehende Mädchen im Augenblicke am ganz­zen­ Körper­ verbrannt“ und die schleunigst angewandte sorgsamste Hilfe von so geringem Erfolge war, daß es am 13. d. M. verschied. ** In Butyka im Zempliner Komitat hat sich ein merkwürdiger Fall zugetragen. Ein Taubstummer bekam Händel mit einem handfesten Burschen , man fiel sich in die Haare und der stärkere Gegner verseßte dem Taubstummen zuerst einen Schlag über den Kopf, dann packte er ihn beim Ohr und schleuderte ihn zu Boden, worauf dieser plötzlich zu schreien und zu fluchen anfing Der Andere hierüber entsetzt, ergreift­­ die Flucht, der­ gewesene Taubstumme aber läuft ihm nach und stürzt ihm um den Hals, um ihm zu danken für die wiedergewonnene Sprache. Der Betref­­fende war vor vielen Jahren in Nagy-Mihaly, wo er als Knecht diente, vom Boden gefallen und hatte infolge des Sturzes Sprache und Ge­­hör verloren, die er nur in so wunderbarer Weise zurükkerlangt hat. * 4 Im Monate Juli v. J. wird der Veteran des Pester Natio­­naltheaters Stefan Balogh die goldene Jahrzeit seiner 50 jährigen Künstlerlaufbahn feiern. xx In Nagy- Körös, seiner Heimathsstadt, kehrte dieser Tage ein nach 14jähriger Dienstzeit verabschiedeter Soldat zurück. Interessanter als die Rückkehr ist jedenfals die Ursache , welche einst den jetzt Heimgekehr­­ten zum freiwilligen Eintritte in das Heer bewogen : Ein städtischer Tra­­bant hatte nämlich die Mutter des damals noch jungen Burschen belei= Santa Anna. Von­ L 0. S (Forts­etzung­) fenil In wenigen Augenbliken waren die beiden Reiterkorp38 in Bewe­­gung, und die beiden Chefs ritten inmitten der Colonne neben­einander. II. Der Tag war weit vorgerüht , und die hohe schneebekränzte Spitze des Orizawa warf die lesten Strahlen der untergehenden Sonne zurück, als die beiden Korps der Geächteten ein offenes, fast ebenes Vierer erreichten, das von einem dichten Baumwuchs umgeben und etwa­ 2000 Fuß über der Schlucht lag, welche die Scene unseres ersten Kapitels ist. Es war ein lieblicher Abend, und von dieser Höhe bot sich ein pracht­­voller, großartiger Anblic dar , das Thal von Mexiko mit seinen Ebe­­nen, Seen, Wäldern und Städten von architektonischer Schönheit, von riesenhaften schwarzen Bergen rings eingeschlossen. Auf diesem beherr­­schenden Punkte stiegen die beiden Korps ab, und es zeigt sich sofort eine Anzahl indianischer Stallknechte, welche die Pferde in eine an die Ebene stoßende Grotte führten, die zu einem passenden Stall hergerichtet war. Die Leute stellten sich in einer langen Linie auf und defü­­rten­ dann ein­­zeln durch ein dichtes Gebüsch , das dem Anschein nach fast undurchdring­­lich war. Nachdem sie etwa sichtbar , in welche ter­­anditenführer nebst dem ganzen Korps eintrat , und sobald der legte 60 Schritte vorgedrungen waren, hielten sie vor einem ungeheuren Granitfelsen, der mit Moos und kleinen Sträu­­chern bewachsen war und vom Fuß bis zuhe und schmale Deffnung war zur Spitze 80 Fuß hatte. Eine an dem Fels BRUNG Maänn verschwunden war , glitt eine große rauhe Steinplatte von der Spitze des Eingangs quer herab, worauf dann der Fels wieder ganz so aussah, wie die Natur ihn zuerst gebildet hatte. Die Halle, durch die die Geäcteten zuerst kamen, war schmal und noch rauher als die Außenseite des Felsens, erweiterte sich dann aber immer mehr, bis sie an ein paar massive eiserne Thüren kamen , die erst aufgeschlossen, aufgeriegelt und in ihren schweren Angeln zurükkgeworfen werden mußten, ehe die Gesell­­schaft­ weiter konnte. Nachdem sie dann eine kurze Flucht von steinernen Stufen hinabgestiegen waren, standen sie in der Rüstkammer Don Ma­­nuels.­­ Dieses Gemach war beinahe 40 Fuß lang, 20 Fuß breit und 15 Fuß body. An seinen­ rauhen Granitwänden hingen Stoßbüchsen, Pistolen, Säbel, Dolche und Pferdegeschirr in leiblicher Ordnung. Hier legten die Reiter ihre Waffen nieder und vertauschten ihre Uniform mit Hauskleidung, und hier hörte­ alle Disziplin auf. Viele alte Bekannt­­schaften wurden nun zwischen Manrique's Korps und dem von Nunez erneuert, denn die Meisten von ihnen hatten in der Armee Bustamentes oder als Geächtete unter Nunez zusammen gedient.­­ Eine Stunde war vorüber , als die Reiter zum Banquet geladen wurden. Plößlich­ flog eine Doppelthür auf und ein Meer von Licht strömte auf die Gäste aus einer benachbarten Halle ein, in welche die Gesellschaft jett eingeführt wurde. Dies war die Speishalle der Grotte, bei weitem größert als die Nüstkammer , und mit allem Reichthum und Glanz eines orientalischen Serails ausgestattet. Auf dem Fußboden war ein schön­­ gefärbter Brüsseler­ Teppich vom feinsten Gewebe ausgebreitet. Die Decke zwar hoch und gewölbt, "und vier große Glaskandelaber , die von ihr herab hingen, strahlten mit blendendem Glanze die unzähligen Theil­­e em.vonzgliternden Quarz und Feldspath zurück , womit das Gewölbe übersät­ war; so wie die durchsichtigen­ Tropfsteine, die in einzelnen Bü= ST­ITTENHEEING em!

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