Kassa-Eperjesi Értesitő, Juli-Dezember 1858 (Jahrgang 20, nr. 51-100)

1858-10-27 / nr. 83

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Pränumeration viertel» jährig: für Kaschau 48 kr. für EperJes 54 kr., mit freier Postversendung 1 sl. 20 kr. CM, Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tenzben­ tene Petitzeile 3 kr. CM. Nr. 83. Mittwoch den 27. Oktober 1858. XX. Jahrgenug. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATOK. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 48 kr., Eperjesreődkr., posta­­bér mentes szállítás mel­­lett 1 for. 20 kr.pp. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 3 kr. pengő halchau- Énpertefer Kundlc<haftsblakt. Erscheint jeden Mittwoch 1.Samstag. = << === = EEEZEZZEET SEDS­­­­­­IE TEEZEEEZE IZ ZT uhu­­­m iI­ 212 ZSS =­ ­ Kaschau. * * In den bisherigen Benennungen und Bezeichnungen der Zi­­garren werden mehrere Renderungen vorgenommen. So z. B. erhalten die Bezeichnung lit. A. die neu in Verschleiß gesetzten Yarazigarren, die bisherigen dien Cabannos werden künftig Havannazigarren die dünnen Cabannos werden Ha­vannazigarren unter C. Panetelas be­­nannt werden , die dermaligen 472" Cuba- und Havannazigarren wer­­den künftig unter der gemeinschaftlichen Benennung Cubazigarren lit. D. begriffen, eine Gattung ). w. Die neuen Benennungen treten sowohl beim Tabak - Groß- , als beim Klein-Verschleiße vom 1. k. M. angefangen in's Leben. * * Mit b. Bewilligung findet künftigen Mittwoch den 3. No­­vember eine Privat = Theatervorstellung, bestehend aus National = und Ballettänzen statt, welche von unserem hiesigen Tanzlehrer Herrn Mayer arrangirt und von 18 seiner Eleven ausgeführt werden wird. Die Kapelle des löbl. k. k. 15. Inft.-Reg. Herzog v. Nassau wird die Musik aus besonderer Gefälligkeit ausführen, die eigens zu dem Zwede vom Herrn Kapellmeister Wacek theils arrangirt, theils neu komponirt wurde. Der Reinertrag dieser Vorstellung ist zum Theile für das hie­­sige Waisenhaus, zum Theile für Auguste Rotter zur Unterstüßung in Ausbildung der Balletkunst bestimmt. Der Verkauf der Billeten zu Logen und Sperrfipen besorgt aus Gefälligkeit die Handlung der Herrn Gebrüder Lenz, woselbst auch die Herren Abonnenten ihre gefällige Willensmeinung wegen Beibehalt der Logen und Sperrsite abzu­­geben, gebeten werden. * * Diese Woche erwarten uns wieder sehr interessante Theater­­abende , da ein Paar Novitäten vorgeführt werden, von denen mehrere Blätter der Residenz sich sehr vortheilhaft ausgesprochen haben. Das erstere ist : „Der Blinde und der Bucklige ," Schauspiel in 5 Akten nach dem Französischen von Freytag, Das zweite : „Das Zaunschlupferl," Original-VB Volksstük in 3 Abtheilungen und einem Vorspiele mit Ge­­sang von Berla , Musik von Adolf Müller. — Dieses Stü> wurde im Theater an der Wien mit besonders glänzendem Erfolge gegeben. Wenn unser thätige Direktor Preising im Repertoir so fortfährt , so dürfen wir hoffen , daß er seine lezte Saison zur interessantesten machen und daß wir seinen Verlust empfinden werden, vielleicht doppelt empfinden , denn er gehört jedenfalls zu den besten Darstellern im Scholz'schen Fache . = 7 ) 3 | Mutter und“Tochter.. "Frl./Körner gerecht werden ; vorzüglich den Damen Körner , Preising's Mutter und Tochter , eben­so den Arthur's ist­ eine sehr gebildeinfleißige Dar­­stellerin und leistet namentlich im sentimentalen Fach sehr Vorzügliches. Frl. Arthur ist ein junges talentvolles Mädchen, die, wenn sie in ihrem Fleiße so fortfährt , einer schönen Zukunft entgegen geht. Frau Arthur ist eine so gute komische Alte, daß, so oft sie erscheint, daß Publikum in eine große Heiterkeit verfeht wird. Die Damen Preising sind gute alte Bekannte , deren Leistungen wir stets gewürdigt, und auch ferner noch würdigen werden. Von den Herren nennen wir Laufner, Zöllner, Gysi, Sievers, Gaurier, Schemmer und Liebisch. Die 2 ersten Herren sind alte Lieblinge des Publikums , nur fällt bei Herrn Laufner die Waage noch tiefer , da er zugleich ein tüchtiger Regisseur ist ; mit Herrn Gysi's Lei­­stungen fangen wir an uns zu befreunden, und wenn man bedenkt , daß er fast täglich beschäftigt ist, so leistet er wirklich Gutes , sein Freiherr v. Strizow , war eine Leistung , die wir hier noch nie so gut gesehen hat­ben. Herr Sievers ist ein tüchtiger Charakterzeichner. Herr Gaurier, ein Beteran der Kunst, und ist im Fache der Bäter noch immer ein tüchtiger Scauspieler. Herr Liebisch ist ein verständiger fleißiger Schauspieler, nur sollte er sein Organ mehr beherrschen können, im Effecte wird das­­selbe oft kreischend. Herrn Schemmer seine Darstellung ist in Volks­­chara­kteren rec­ht gut, darüber hinaus hört seine Heimath auf, so wie wir ihm freundlich rathen, seinen Dialog mehr fließend und nicht so ab- ; lit. die 4%“ Cuba - und Havannazigarren 13 in NER lit. B., der Benennung Cuba-Portoricozigarren lit. B. vereinigt u. | | | | aber auch den Mitgliedern müssen ( müssen wir wir­­ ; ügli­­­­­­­­­­­­­­­ tti Das Schloß Neider. Historisch-romantische Novelle von B. U. (Fortsezung.) „Ja wohl,“ pflichtete die Herzogin bei , „und eben dieser Umstand ist mir Gewähr für seine Liebesglut.“ „Es,sollte,mir Leid, thun,“ fiel der Herzog­ darauf ein, „wenn diese reine, edle Liebe ein Traum bleiben sollte, da doch die kleine Gertrud einem niedrigen Stande angehört, als er. Die Liebe frägt freilich nicht nach Rang und Stand, um desto mehr aber die Menschen , und da wir uns einmal in die hergebrachten gesellschaftlichen Formen fügen müssen, so durfte auch leicht diese Liebe in ihrem Keime zu erstilen sein , um nicht dadur, wenn sie tiefere Wurzeln faßt, zwei Herzen unglücklich werden zu lassen.“ „Sehr richtig bemerkt,“ meinte die Herzogin , „allein mein Gemal Ihr werdet mir zugestehen, daß die Unterdrückung einer so­eben erwach­­ten Liebe seine großen Schwierigkeiten hat, und daß mit großer Zart­­heit zu Werke gegangen werden muß , will man man mit der hervorge­­brochenen Blüthe nicht zugleich auch die Blume knaken.“ „Eine Verbindung durch Priesters Hand kann aus dieser auftau­­­enden Liebe aber niemals hervorgehen," bemerkte der Herzog, „darum möchte es wohl besser sein . ..“ „Beide Blumen mit der Blüthe zu brechen ?“ fiel ihm fragend die Gemalin in­s Wort. „I< bin nicht dieser Ansicht,“ fuhr sie darauf nach kurzer Pause fort. „Ihr entsinn­t Euch vielleicht noch jener Zeit, — es mögen jeßt vielleicht achtzehn Jahre sein, — wo wir in der Kapellen­­mühle eine Zusammenkunft hatten. Ihr marschirret damals mit dem Heere nach Franken.“ „Ganz Recht,“ entgegnete der Herzog. „Noch eben so lebhaft e­in­­ leten­ ki ich mich jener Zusammenkunft , als ob sie erst gestern stattgefunden ätte." — „Nun seht, mein Gemal ," fuhr hierauf die Herzogin fort, „ich verblieb noch einige Zeit daselbst, um für die Trennung von Eu­erniz gen Ersatz in der idyllischen Umgebung der reizend gelegenen Mühle zu finden. Beide Leuthen, der Müller und seine Gattin, lebten in einer höchst glühlichen , aber kinderlosen Ehe. Was man mir an den Augen absehen konnte , jeden stillen , kaum ausgesproc­henen Wunsch, sah ich schon im nächsten Augenblicke verwirklicht, so daß ich wohl sagen kann, ich fühlte mich förmlich heimisch in der Kapellenmühle. „Da begab es sich eines Tages , daß der Müller plötzlich gegen Ilmenau reisen mußte, um dringende Geschäfte dort auszurichten. Als er am dritten Tage wieder heimkehrte , kam er jedoch nicht allein , son­­dern brachte ein gar liebliches , noch kein Jahr altes Kindlein mit in­s Haus , was er in einen Korb gepackt , auf der Landstraße ausgesetzt an­­getroffen hatte, m­­iebes Weib“ sagte er, als er mit dem lieblichen Kinde heim kam , „„der Himmel hat uns , obgleich wir seither in einer kinderlosen Ehe lebten, dennoch reichlich und gnädig bedacht. Er ließ mich diesen kleinen Engel finden und gebot mir somit stillschweigend , V­aterstelle an ihm zu vertreten. Laß es uns annehmen an Kindes statt."" „Die Müllerin betrachtete mit Wohlgefallen das liebe Kind und als dieses ihr die kleinen Arme lächelnd entgegenstrebte , nahm sie" es aus dem Korb, drücke es zärtlich an sich und sprach : „Die Menschen entrissen Dich vermutblich, grausam Deiner­ Mut­­ter , wohlan , ich will Dir fortan eine zärtliche Mutter sein. Möge der Himmel mir dazu Kraft geben und mein Herz leiten zu Deinem Besten.““ C Fortsezung folgt:­ 0 ,

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