Kassa-Eperjesi Értesitő, Juli-Dezember 1858 (Jahrgang 20, nr. 51-100)

1858-07-10 / nr. 53

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ, Megjélenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 48 kr., Eperjegre 54kr., posta­­bér mentes szállítás mel­­lett ( for. 20 kr. pp. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 3 kr. pengő pénzben. Jaldhau-Épetiefet Kundschaftsblatt Erscheint, jedeu Mittwoch u.Samstag. Prätiumeration/ viertel jährig: für Kasch­au 48kr. für Epertres 54­ kr., mit freier Postversendung 1 sl, 20, kr. EM. Insertionsze­­hübr für eine 3mal gespal­­tene Betítreife 3 fr. CM. Samstag, den 10. Juli 1858. XX. Jahrgang.­­— mene EE ESTE EE­STE SZS = EDE IDISII <== Kaschamu. kt x Aus Ostende wird die grüdliche Ankunft Sr. k. Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Albrecht gemeldet. * * Am Eperieser Obergymnasium ist eine Supplentenstelle in Er­­ledigung gekommen. Gesuche sind bis zum 31. Juli bei der hiesigen h, x. f. Statthalterei-Abtheilung einzureichen. x * In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden bei sämmtlichen Postämtern der Monarchie im Ganzen 14,923,900 Stü> Briefe zur Aufgabe gebracht. Bei einem Vergleiche mit dem nämlichen Zeitraume der nächstvorigen drei Jahre hat sich diese Brief­­aufgabe vermehrt um 629,300 Stüd gegen das Vorjahr 1857, um 1,481 ,700 Stüd gegen 1856 und 2,605,700 Stü gegen 1855. * Der von uns an der lezten Nummer dieses Blattes gemeldete Unfall auf dem im Bau begriffenen Klostergebäude ist dahin zu berichti­­gen, was nicht der Schornstein einstürzte , sondern selber abgetragen wurde, und hiebei blos einige Ziegelsteine herabfielen. * Als Beweis, mit welchem glänzenden Erfolg unser verdienst­­volle­ Theaterdirektor Herr Preising in Wien im Theater an der Wien Mrenwartig gastirt , und über dessen Leistungen sich alle Wiener Jour­­nale sehr lobend aussprechen , bringt die Zeitschrift „Neu-Wien““nach­­stehendes Referat : „Montag den 28. Juni eröffnete Herr Preising im Theater an der Wien sein Gastspiel mit der Nestroy'schen Posse : „Einen Jux will er sich machen.“ Herr Preising, welcher als Gast den Melchior spielte, hat uns durch die große Aehnlichkeit im Gesicht , in der Gestalt und Darstellungsweise des seligen Scholz wahrhaft überrascht­­; es ist dieselbe ruhige , trofene Komik , welche deshalb so wirksam ist, weil sie nicht komisch zu sein sucht. Und doch kann man Herrn Preising seines­­wegs eine Kopie von Scholz nennen. Er besitzt ursprüngliche komische Kraft und eine so drollige Gestaltungsgabe , daß man herzlich über ihn lagen muß. Preising dürfte bisher der vorzüglichste Repräsentant des Altmeisters Scholz und eine sehr gute Acquisition für das Theater an der Wien sein. Das Publikum war sehr animirt und zollte ihm, insbe­­sonders nach den ersten Akten, rauschenden Beifall.“ 3 ESS­ IG EBEE Ezt IEEE << sz an gen Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. Kr Aus Arad wird vom 3. b. M. geschrieben . Am 6. erwarten wir hier das erste Lokomotiv , als günstiges Vorzeichen der nicht mehr fernen Eröffnung der Arad - Szolnoker Schienenlinie. Bekanntlich soll dies, laut Vertrag der Theißbahngesellschaft mit den Bauunternehmern, im November geschehen; sehr erwünscht wäre es jedoc, wenn die Wohl­­that der schnellern Kommunikation schon unserem O­ktobermarkte zu­­ Sitze kommen würde , und irren wir nicht, so sind die Arbeiten längs der ganzen Strebe bereits derart vorgesc­hritten , daß die Erfüllung die­­ses Wunsches nicht ganz unmöglich ist. Der hierortige Bahnhof dürfte einer der schönsten der Monarcie werden. 7 s Die Baupläne für die Landesirrenanstalt für Ungarn , die auf dem Leopoldfelde'beit Ofen) errichtet wird , welche die Preiswerber bis 20. Juli bei der Präsidialkanzlei des "Ministeriums des" Innern einzureichen haben , werden durch acht Tage öffentlich ausgestellt. "Zur Beurtheilung dieser Pläne wird ein Aussc­huß aus Stellvertretern des Ministeriums des Innern und aus Fachmännern gebildet. Die drei besten Pläne werden bekanntlich mit 3000 , 2000 und 1000 Stud­­uz­enten honorirt. xx Aus Anlaß eines am 30. April und 2. Maid. 3. zu Balassa- Gyarmath stattgehabten Brandes hat der k.k. Statthaltereirath und Neograder Komitatsvorstand , Eduard v. Kapy, den Verunglückten 533 Kurrentklafter Bauholz im Werthe von 204 fl. CM. gespendet. X Auf der 29 Meilen langen Betriebsstrece der Theißbahn von Czegled bis Großwardein wurden im Monate Juni 21.613 Per­­sonen und 316,161 Zentner “Hepa”, Eilgut und Frachten befördert. Die Einnahme belief sich auf 106,179 fl. 29 fl.­­ In Gr. Becsferer gibt man sich der Hoffnung hin, durch eine Flügelbahn von Hatzfeld aus , in den europäischen Eisenbahnverkehr einbezogen zu werden. Man ist bereit hiefür Opfer zu bringen, nament­­lich auf der ganzen Strecke das erforderliche Terrain gratis zu überlassen. *z In Chakvar hat sich bei der Grabung eines Brunnens , der,­­ weil man kein Wasser fand, schon 13 Klafter tief gegraben war , Stich­ ­­­­ ­ , Ft? Wt 4. (Fortsezung.) Feun1l „O ja, Herr Graf! I< weiß von ihm und habe ihn vor kaum einer Stunde verlassen­­“ antwortete der Förster. „Wo 2“ rief der Graf mit funkelnden Augen.­­­ „I< suche den Nichtswürdigen aller Orten. Wo haben Sie ihn gesehen ? I< muß gleich selbst ihm nachreiten — ein frisches Pferd steht für mich gefattelt == nur mit Ihnen wollte ich noch ein Wort im Vertrauen sprechen. Io kann Ihnen doch vertrauen ? Sie sind der älteste und, wie mir meine arme Schwester oft gesagt, der treuste Diener dieses Hauses." „Das Lob­ ist mir lieb, Herr Graf. I< hätte nicht geglaubt, daß die gnädige Frau — aber stellen Sie mich auf die Probe!“ „Dessen bedarf­ es nict mehr !“ erwiderte der Graf.­­­ „Lassen Sie uns denn gerade und offen sprechen. Dieser Werner, der ganz ver­­schollen war, ist plößlich wieder hier erschienen und bedroht unsere Fa­milie mit einem Scandal, gegen den wir uns kaum schüßen können. Sie wissen, um welcher Ursache Willen er vor einer langen Reihe von Jah­­ren aus dem Dienste entfernt wurde?" „So weiß es," sagte der Förster. Dem Grafen war das Blut in das Gesicht getreten , es kostete es sichtlich Peberwindung, das Gespräch fortzusezen , doc­h zwang er ich dazu. — TEE: „Meine Schwester hatte den großen Fehler begangen, daß sie die Frechheit des Elenden ihrem Manne verschwieg — doch ehre ich das leton, frauenhafte Gefühl , welches sie davon schweigen ließ. „­ Hätte sie die Sache gleich öffentlich behandelt und ihn zur Strafe ziehen lassen, so würde der Schurke nicht die Niederträchtigkeit , die er dann aus Rache gegen sie im Schilde führte, weiter haben verfolgen können.“ „Er ist ni<t weit damit gekommen,“ verseßte Krüger. n 34 weiß , Sie haben ihn entfernt, noch ehe es sie verbreitet hatte. — Aber nun ist er wieder hier und verfolgt seine alten Pläne.“ — Der Graf hielt eine Weile inne und fuhr dann, sichtlich verlegen fort : „Mich selbst, ich gestehe es , hat er einen Moment irre geführt, so daß ich wenigstens zweifeln konnte , zweifeln an meiner Schwester. So will es Ihnen , dem treuen Diener , bekennen, daß ich so wach genug gewesen bin, sein Stillschweigen erkaufen zu wollen ." „Herr Draf!“­ fuhr der alte Förster auf. „Dem Schurken eine Kugel vor den Kopf!“ „So schäme mich jebt meiner Leichtgläubigkeit und­ ein Wort meiner Schwester, das ich heut erhalten habe , genügt, mir vollkommen zu überzeugen. Sie hat mir durch ihre Antwort tief beschämt und ich muß jet — koste es was es wolle, und nehme es einen Ausgang , wie er auch sei! — ich muß mit dem Nichtswürdigen ein Ende machen ! Sie wollte ich nun bitten, meinen Neffen schleunigst aufzusuchen , ge­­stehen Sie nur, daß Sie wissen , wo er ist =­ ich fürchte , daß Werner's Anschläge auch auf diesen gerichtet sind — — aber was haben Sie, Krüger ?'" „Dem greisen Förster war plößliß ein­ Gedanke durc den Kopf geschossen, welcher auf die UnglüFsthat des jungen Mannes ein furcht­­bares Licht warf. Die Betroffenheit malte sich in seinem Angesichte , er fand erst gar keine Worte , dem Grafen Auskunft zu geben , und brach,

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