Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-09-19 / nr. 73

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Pränumeration viertel­­ jährig: für Kaschau 64 kr. für Eperies 1 ff., mit freier Postversendung 1 ff. 15 kr. OW. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Petitzeile 6 kr. OW. XA1L Jahrgang: Megjelenik minden SZERDÁN és SZOMBATOR. fdrazsá ká, Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesr2 19., B mentes szállitás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor bas4908 sorért beiktatási dij pénzben. postu- 6 kr. auszt. Khaschau-Eperieser Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag. (7) k / ' Pränumerations - Einladung. Die vierteljährige Pränumeration­ des Kaschau - Cperieser Kund­­schaftsblattes endet mit Ende, b. Monats. Die Gefertigte erlaubt sich deshalb die p. t. Abonnenten zur gefälligen Erneuerung der Pränume­­ration mit dem Bemerken höflichst einzuladen, daß der Pränumerations- Betrag mit 64 kr. OW. für ein viertel Jahr, nämlich vom 1. Okto­­ber bis Ende Dezember 1860, bald, gefälligst entrichtet werden wolle, um keine Verzögerung in der Zustellung des Blattes zu erfahren. Die p. t. Pränumeranten in der Stadt Eperies wollen „sich bei der dortigen Agentie in der R. Betterschen Buchhandlung pränu­­meriren, wo für ein viertel Jahr 1 fl. OW. zu entrichten kommt. Kasc­hau im September 1860. 7­3 : Die Redaktion des Kaschau-Eperieser Kundschaftsblattes. 3 Stadt-Post. EM Wir beehren uns hiemit das geehrte Publikum aufmerksam zu machen , daß Samstag den 22. d. M. die deutsche Theatersaison beginnt­­ und mit Schillers „Maria Stuart“ eröffnet wird. Wie wir aus guter Quelle vernehmen, hat unser thätige Herr Direktor Laufner Sorge getragen, durch eine sorgfältige Zusammenstellung der Gesell­­schaft allen Anforderungen , die man an eine gute Provinzbühne zu stellen berechtigt ist, zu entsprechen. Wir sind es von unserer Direktion gewohnt, daß sie Wort hält ; wenn wir also einerseits die Schwierigkeit ihrer Lage und die mißlichen Zeitumstände seines­­wegs verkennen, so sind wir anderseits überzeugt, daß die Direktion ihr Versprechen, dem auch in unserer Stadt so regen nationalen Bewußtsein Rechnung zu tragen, vollständig einlösen werde. Wie dies geschehen werde, ist das Geheimniß der Direktion , welcher wir es überlassen, uns angenehm zu überraschen. Wir sehen also den üblichen drei Probevorst­ellungen mit wahrer Spannung entgegen, und empfehlen den strebsamen Herrn Direktor und „sein Unternehmen auf das Wärmste der allseitigen Theilnahme. Ax Sd­eben erschien im Verlage der C. Werfer'schen Buch­­handlung“hier­­ in Eperies zu haben bei: (3. L. Puchert) : „Frühlings- Klansse" Polka-Mazurka von Stefan Knauer. Pre­s 70 Nfr. — Der geehrte Herr Kompositeur hat sich durch die Herausgabe dieser durch mehrfache Produktion nur vom Carneval her bekannter und beliebter Piece — deren ganzer Ertrag überdies dem hiesigen Waisenhause gewidmet ist — alle Klavierspieler zu Dank verpflichtet. Diese Polka empfiehlt sich nicht nur durch eine originelle, gefällige Melodie , son­­dern ist auch in einem graziösen, schon einen geübteren Klavierspieler erfordernden Style geschrieben, und dürfte ein willkommenes Salon­­stür bieten. =­ Die Ausstattung gereicht ver C. Werfer'schen Lytho­­graphie zur Ehre und darf sich dieselbe den besten Erscheinungen des In- und Auslandes kühn an die Seite stellen g­­br In die Wohnung des hiesigen Uhrmachers Herrn I. M. wurde am 17. d. M. eingebrochen und Kleidungsstüke im Werthe von 44 fl. entwendet. Allerlei aus der Heimath. X Nach statistischen Ermittlungen zählt das Königreich Ungarn mit Einschluß von Kroatien, Dalmatien, Slavonien, Küstenland, Siebenbürgen und die Militärgränze 6175 [“] Meilen mit 16 Mil­­lionen Bewohner. *;„* Die Zahl der Kurgäste in Balaton=­Füred belief sich in dieser Saison auf 1217. 2 „Szeg. Híradó" erzählt folgende Geschichte, die er aus dem Munde der von Radna heimkehrenden Wallfahrer vernommen haben will: Zu Radna also geht eine Frau vor zwei Bettlern vorüber , und wirft ihnen als Almosen ein Zehnfreuzerstür hin. Die beiden Bettler, deren einer ein verkrüppeltes Kind vor sich liegen Feu1l Die Stiefmutter. (Fortsetzung:) „Steig' ab, Alter! Io verstehe Deinen Blic — o ich bin auch immer nor der Alte, passe auf jede Miene, jeden Blic von Dír, wie ein Schießhund — weißt Du no? So nanntest Du mich immer! Du bist decontenancirt über mein Aussehen — ja, so wech­­selt das! Wer kann sich helfen ? Wie wir zusammen lustig und fidel lebten , waren bessere Zeiten für mich — seitdem ist mirs schlecht gegangen und ich habe zwar nicht Trebern mit dem Borstenvieh ge­­speist , wie der verlorene Sohn im Evangelium, aber viel Besseres auch nicht; so komme ich denn einmal zu sehen, wie mein Alter in der Wolle fitt und ob vielleicht etwas für mich at­fällt.“ Ringwald war abgesessen und gab sich mit wunderbar gemischten Gefühlen der Umarmung des jungen Mannes hin, der ihn stürmisch zwei, dreimal küßte „O thue nur nicht so kalt!“ rief er. „I< weiß body, daß Du Dich freust, mich wieder zu sehen, wenn ich auch abgeschabt bin “" „Mein Sohn! Mein Sohn!" sagte Ringwald: „Laß uns ruhig und vernünftig sprechen!“ j „So vernünftig Du willst! Hier unter Gottes blauem Himmel, an des Kaisers freier Heerstraße , wie zu alter Zeit Gericht gehalten wurde — oder unter der Balkendeke des güldenen Fisches, wie sich die unvergleichliche Herberge­ dieses stillen Dörfleins nennt, befiehl, mein Lehnsherr! Du siehst, ich bin troß meines antiken Namens etwas. in­ die Romantik des Mittelalters gerathen, der­ Heros ist leton, zum gartenden Landsknecht geworden ; ich hoffe , Du kennst des alt­­deutschen Zeitwortes garten­vermögenste Bedeutung 2" Dem Vater — denn allerdings standen sich hier Vater und Sohn gegenüber ,­ war die Brust zugeschnürt, er glaubte wahrzu­­nehmen, daß auch das Innere des Heimgekehrten so verwildert sei, als sein Aeußeres. Aber war das etwa erst in der Fremde geschehen ? Die Vergangenheit trat mit strenger Mahnung vor seine Seele. Während er sein Pferd an einen niedrigen Ast des nächstes Baumes band, musterte ihn der Sohn von Kopf zu Fuß. Was er wahrnahm, schien auf ihn Eindruck zu machen, denn er änderte den Ton. "„Sperz bei Seite“" sagte er: „Du hast ein Necht, zu fragen, was ich will. I< komme nicht, Dir zur Last zu fallen. Gestern no< hatte ich die Absicht, in Dein Paradies, wie der Dalles­ der Juden , einzudringen, mich als Polyp oder als Vampyr dort ein­­­­zusaugen und so wieder zu Kräften für neue Weltfahrt“zu kommen. Was ich seitdem­ über Dich und Dein neues Leben und vorzüglich über Deine Frau gehört habe, hat mich andern Sinnes gemacht.­­ Ich bitte Dich nur, mich aus der miserabeln und verächtlichen Lage zu reißen, in welcher Du mich leider siehst, nicht mit vielem Gelde, denn ich weiß nicht, ob. Du hinter dem Rüden Deiner Frau darüber disponiren kannst, sondern nur so viel / daß ich wieder ein Mensch von Ansehen werde, und mit irgend einem Nam­e, was ich anfangen soll, ohne grade mein Blut als Söldner irgend einer Fremdenlegion zu verhandeln. Dagegen habe ich, meinem Namen Heros zum Trog, eine entschiedene Abneigung — als freier Krieger für eine Sache, die mich angeht, meinetwegen, mit Gott für König und Vaterland ! wollte im s<en Heroismus beweisen, aber für fremde Händel ? | | | | | | | | |

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