Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-09-26 / nr. 75

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Megjelenik minden SZERDÁN és SZOMBATOR. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1f., posta­­bér mentes szállitás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. Nr. 75. Kaschau-Eperieser Kundschaftsblakt. Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag. Pränumeration viert­­­jährig: für Kaschau 64 kr. für Eperies 1 ff., mit freier Postversendung 1 ff. 15 tr. OW. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene. Petitzeile 6 kr. OW. 1860. XXI. Jahrgang. === -=- | 1" 4 ' Pränumerati Ez = Bu wn sz = = rr = = = Die vierteljährige Pränumeration des Kaschau - Eperieser Kund­­schaftsblattes endet mit Ende b. Monats. Die Gefertigte erlaubt sich deshalb die p. t. Abonnenten zur gefälligen Erneuerung der Pränume­­ration mit dem Bemerken höflichst einzuladen, daß der Pränumerations- Betrag mit 64 kr. ÖW. für ein viertel Jahr, nämlich vom 1. Okto­­ber bis Ende Dezember 1860, bald gefälligst entrichtet werden wolle, um keine Verzögerung in der Zustellung des Blattes zu erfahren. Die p. t. Pränumeranten in der Stadt Eperies wollen sich bei der dortigen Agentie in der R. Vetter­schen Buchhandlung pränu­­meriren, wo für ein viertel Jahr 1 fl. OW. zu entrichten kommt. Kaschau­ im September 1860. “ Die Redaktion des Kasc­hau-Eperieser Kundschaftsblattes. "4 ! | „Allerlei aus der Heimath. „HVEperies am 24. September. Am verflossenen hatte die Gesagsschule , eine Abtheilung unserer Musik-Vereins-Scule, das erste Schuljahr mit einer öffentlichen Prüfung geschlossen. Wenn auch die zarten Zöglinge, wie es gewöhnlich zu geschehen pflegt, zur Prüfung vorbereitet wurden, so konnte dor der aufmerksame Zu­­hörer aus dem Vortrage der Uebungen in der Tonscala mit verschie­­denen Taktarten und Tempos, welche von sämmtlichen Zöglingen zugleich gesungen wurden, entnehmen, daß dieselben den geeigneten Weg gegangen und alle Hoffnungen der Eltern vollkommen erfüllten. Insbesondere müssen wir des lobenswerthen Eifers erwähnen , mit welchem die Schüler an den Takt, das erste Haupterfordernis der Musikbildung , gewöhnt wurden. Die von einzelnen Zöglingen vor­­getragenen Stücke und das von sämmtlichen im Chor vorgetragene ungarische Lied erfreuten sich des größten Beifalls der Anwesenden. Wir wünschen der Schule ein glücliches Gedeihen , einen zahlreichen Besuch im nächsten Schuljahre und eben solche Fortschritte. *. Die „Hegyallaer Weinkulturgesellschaft“ wird am 23. Ok­­tober zu Tarczal eine Generalversammlung halten. 8.“ Die Ziehung der Lotterie zu Gunsten der Nothleidendern in Kroatien findet am 31. Oktober 1860 in Pest statt. tr In Pest ist eine Kundmachung gegen das Agratiren mit Silber- und Kupferscheidemünze erlassen worden. "T Syöri Közlöny" ereifert sich gegen zwei Damen vorneh­­men Standes , die in einem Kaffeehause in Raab, nachdem sie ihr Eis geschlürft, ganz gemüthlich ihre Zigarren anbrannten , und mit einem in ihrer Gesellschaft sizenden Herren um die Wette rauchten. Fe­remenyi ist nun, nach so und so langer Lehrjungen­­uno­ Gesellenzeit , von den Tsizmenmachern­ zu Losonez zum“ „Meister“ promovirt worden. *7 In Szegedin wurden In den leten Tagen Hausen im Gewichte von 2­­4 Ztr. gefangen. Ebendaselbst­ hat­ ein­ Weinstoß im Hause des Herrn Pullmann 400 Trauben gespendet. 7 In Warasdin wurde gegen einen städtischen Beamten eine behördliche Untersuchung eingeleitet, weil derselbe am 13. d. M. eine 60jährige Dame, die, um eine Auskunft zu erbitten, ihn an­­gesprochen hatte und sich eine grobe Antwort nicht gefallen lassen wollte, durc 1 Amtsdiener und 2 Panduren unter rohen Mißhand­­lungen aus dem Bureau hinauswerfen ließ. (M. P.) Welt: Panorama.­ ­" Die kleine Erzherzogin Gisela­­­ erzählt die „Aut. Korresp." “­ erhält Unterricht in der ungarischen , böhmischen und französischen Sprache. In leiterer Sprache soll die Erzherzogin schon ziemlich geläufig sich ausdrücken können.­­ In das Postgebäude zu Capodistria sind in der­­ Nacht auf den Donnerstag Diebe eingebro<en und haben etliche Tausend Gulden gestohlen. | .­­ | | fenil Die Stiefmutter. (Fortsetzung ) „Hippolyt Boratinski! Daher also !“ sagte die Mutter heiter. „Aber rühme Dich dieser veralteten Lectüre nicht. Hast Du nicht gehört, wie unsere zeitgemäßen Esprits darüber spöttelten , daß uns dergleichen naive Schriften , ohne Tendenz, ohne Idee und Interesse der Gegenwart, noch gefallen könnten ? Herz und Phantasie , span­­nende Erfindung, hinweg damit! Unterhaltung für Geist und Gemüth? Rococo! Auch die Frauen sollen im Roman ganz andere Dinge suchen. Nein, Liebe , von Hippolyt, mag er nun hellenisch oder polnisch sein, können wir nicht wählen. Ic habe gedac­ht: Hermann, das ändert doch nur wenig am Klange und nichts an der Bedeutung des Namens.“ „Du hast also all­en daran gedacht ?" versezze Lydia, „Der“ Vater wünscht es MEZ INETT Ie 12.4 : „So habe noch nicht mit dem Vater davon gesprochen und bitte Dich, es auch nicht zu thun. Wir wollen abwarten, wie er selbst darüber denkt.“ „Hermann paßt nicht recht für meinen Bruder —" sagte Lydia sinnend: „Ic habe von ihm nicht das Bild eines deutschen Helden im Gedächtniß." „Kannst Du Dich wirklich nur auf ihn besinnen ““" fragte die Mutter verwundert. „Du kannst kaum acht Jahre alt gewesen sein, als Ihr Euch trennt et, wie sollst Du noch ein Bild von ihm haben?" „I< war kaum sieben Jahr alt, aber ich habe frühzeitig den­­ken gelernt!" Sie schilderte darauf mit lebhaften Farben, welches leten. Bild sie von ihrem Bruder, welcher damals ein siebzehnjähriger Jüngling war, im Gedächtnisse trug. Ein schönes , interessantes Bild. Seitdem waren act Jahre vergangen, ob es nor ähnlich sein mochte ? Vielleicht war es aber niemals ähnlich gewesen. Nach dieser Mittheilung wurde Lydia auffallend still, ihre Gedanken schienen eine andere Richtung zu nehmen und sie ganz zu beschäftigen. Die Mutter, welche ihr gegenüber bei ihrer Arbeit saß und sie beobachtete , konnte in ihren Zügen wahrnehmen , daß ihr Inneres mehr und mehr bewegt wurde, und als Lydia einmal zufällig aufleb­te und Beider Augen sich begegneten, erröthete sie mit einer jähflammenden Gluth. Frau Elise bemerkte es wohl und glaubte den Grund zu errathen, sie dachte wohl an gestern, an manches Wort, das ihr wohlthuend in die junge Seele getönt — an den Mann, der ihr seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Doch hütete sich die Mutter, nur mit einer Miene zu verra­­then, daß sie Lydia's Befangenheit bemerke , sie knüpfte des Gespräch ruhig wieder an, aber nicht, wo es abgebrochen worden, sondern über gleichgültige Gegenstände. Zu ihrem Erstaunen begann indessen Lydia selbst von demjenigen zu sprechen, der ihr, nach der Mutter­­ Annahme , in diesem Moment die Gedanken beschäftigt hatte. „Wie gefällt Dir Herr von Hohenwarth, Maria?" fragte sie gradezu. Elise konnte ihre Betroffenheit, wozu sie nur eine andere Ursache hatte, nicht gleich bemeistern, und Lydia's dunkles Auge schärfte sich , indem es fest auf ihrem Antlite hing. Nur ein Moment war das aber, so hatte sich die selbstbewußte Frau schon wieder gefunden. „Er ist ein Mann von seltener Geistesbildung ,­" antwor­­tete sie: „Seine Unterhaltung vermag zu fesseln, auf hat er die | | | | | |

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