Kassa-Eperjesi Értesitő, 1864 (Jahrgang 26, nr. 1-102)

1864-12-03 / nr. 94

Stadtpott. — (Heute um 1 Uhr 16 Monuten Nach­mittag) trifft ein Separatb­ahn mit beiläufig 700 Mann des k. u. 34. Infanterie - Regiments im hiesigen Bahn­­hofe ein. Zum Empfange derselben wurde der Bahnhof auf's Prachtvollste­nges<müdt. — (Neue Apotheke.) Wie wir hören, ist die Errichtung einen vierten Apotheke in Kaschau von der k. königl. ung. Statthalterei bewilligt worden und soll dieselbe mit nächsten vom hiesigen Magistrat im Kon­­kurswege vergeben werden. — (Fortschritt in der Photographie.) Es hat wohl­ keine Kunst in verhält­­ißmäßig kürzerer Zeit einen größern Aufschwung genommen, als die Photogra­­phie. Alles, was jedoch bisher auf diesem Felde geleistet wurde, übertrifft die neue Erfindung der Chromophoto­­graphie, sie liefert Bilder, welche sich, was Schmelz und Lustre der Farben betrifft, mit keinem Zweige der Ma­­lere­i vergleichen lassen. Solce Chromophotographien hat­­ten wir Gelegenheit in dem Atelier unseres rühmlich be­­kannten Photographen E. Roth zu bewundern, und fön­­nen nicht umhin auf diese vollkommen gelungenen Lei­­stungen des Genannten aufmerksam zu machen. — Aufgefundener Leichnam.) Dem Ber­­nehmen nagy wurde dieser Tage ver Leichnam eines bei der Eisenbahn bediensteten Taglöhners auf dem Schie­­nenwege nächst dem zweiten Wächterhause aufgefunden. Derselbe war am Kopfe stark verlegt und soll nach Gőz­nye , seinem früheren Aufenthaltsorte, transportirt wor­­den sein.­­­"Weberfahren.) Mittwoc Vormittag wurde in der Mühlgasse ein Knabe überfahren und leicht ver­­legt. Derselbe wurde sofort ins allgem. Spital gebracht. — (Einbru.) Mittwoch Abends wurde in der Hauptgasse der Auslagekasten, welcher an der Thüre einer Handlung befestigt war, erbrochen und mehrere Ge­­genstände­ gestohlen. :­­-" (Wannenbad.) Das vor­ Herrn Eduard Horát an der Szechenyi-Promenade eröffnete Wannenbad, "welches auf­ das Bequemste eingerichtet ist, kann allen derartigen Anstalten in größeren Städten, würdig zur Seite gestellt werden. Durch einen Besuch der Bäder Überzeugten wir uns , daß Herr Ed. Horak keine Mühe von Kosten scheute, um den Anforderungen des p. t. Publi­­kums während der Wintersaison zu entsprechen. Neuestes aus der Heim­at. *.* Aus Eperies wird dem "P. Ll." geschrieben : Seitdem die Idee der Fortsetung der Theißbahn von Kaschau nac Norden oder Nordwesten , vielfach­ auch in der­ Publizistik ventriert, in den Herren Riche et Frere von Belgien Unternehmer fand, welche sie, nunmehr als Kaschau- Oderberger Bahn, mit Flügel Abos-Eperies, zu verwirklichen bereit sind, besteht hier ein Komite, welches die Interessen der Stadt Eperies und des Komitates Sá­­ros vertretend und­ wahrend, . Alles aufbot, daß Eperies aus dem Eisenbahnwege­­ nicht ausbleibe. Dieses Komite hielt kürzlich, eine Sigung und wählte Vertreter, welche mit den Vertretern der benachbarten Städte und Komi­­tate, in nächster Zeit um die definitive Konzessionirung der Kaschau-Oderberger Bahn mit der Flügelbahn Abos­­Eperies bei Sr. Majestät, sowie den respektiven aller­­höchsten Behörden petitioniren, zugleich die Abos-Eperieser Flügelbahn betreffend, ein Memorandum einreichen wer­­den, worin gebeten wird :"daß der Ausbau der Flügelbahn Abos­-Eperies der Kaschau- Oderberger Bahngesellschaft zur Bedingung gemacht werde ; daß der Ausbau dieses Flügels mit dem Ausbaue der Hauptbahn zugleich bes­­inne, und daß endlich die Bahnstrece Kaschau-Tarno», welche im Programme des hohen Ministeriums von August I. I. in die zweite Klasse gestellt worden war, und als deren Beginn die Stre>e Kaschau-Abos-Eperie 3 anzusehen ist, “aus mehreren wichtigen Gründen in die erste Klasse gefept werde, damit sie zu deren Ausbau bald fast ein Unternehmer finde. *„* Professor Johann Rätalfi, Re­ktor des refor­­mirten Kollegiua1s in Sáros-Patak, fordert im Namen des Professorenkörpers jener Hochschule die Gönner der­­­selben zur Gründung einer historischen Gemäldegallerie in der Bibliothek des erwähnten Kollegiums auf. Der Grund zu derselben sei gewissermaßen bereits gelegt, in­­dem das Kollegium bereits mehrere wert­volle historische Bilder , darunter ein Porträt von Franz Rafóczy II., besitze. t * * Aus Szigeth vom 26. v. M. wird geschrieben : Seit dem Ende Patkö's und Bergum's hat keine Räu­­berbande die Gegend in solchen Schreien verseßt und die Gemüther so furchtbar erregt, als die nun aufgetauchte Räuberhorde unter Anführung Gelencser-Verkoczi's, Nächst dem Naube in Vaislo bei dem dortigen Kaufmann L., fand jüngst am 20. v. M. durch dieselbe Bande ein Anfall auf den in Gyöngyö8-Mellen wohnenden Kaufmann Schön statt, dem sie 1100 fl. und verschiedene Pretiosen raubten. Bei dem hierauf erfolgten Handgemenge mit 3 Gendar­­men erhielt ein Einwohner durch einen unglüclichen Zu­­fall eine tödliiche Schußwunde von einem Gendarmen. — Gestern Abends 6 Uhr wurde der in Német - Ujfalu woh­­nende Kaufmann I. Sorger von ihnen heimgesucht und unter fürchterlichen Drohungen seines Geldes, verschiede­­ner Pretiosen und Waaren im Betrage von 500 fl. be­­raubt. Auch ein zufällig anwesender Binder mußte seine­­ Baarschaft von 100 fl. hergeben. — Sodann verschwan­­den die Räuber, ohne daß man bisher eine Spur ge­­funden , wohin sie sich gewendet. Es sieht hier traurig aus und der mindest Begüterte sieht den Abend mit Schre­­den kommen ; eine ausreichende Militäreinquartierung wäre wirklich für dieses bedrängte Komitat sehr erwünscht. tt Der Pächter des „C3oukas“- Wirthshauses am Samsoner Wege unweit Debreczin wurde am 25 v­. M. Abends um acht Uhr in seiner Wohnung von zwei Räu­­bern überfallen, deren einer beim Eintreten eine doppel­­läufige Pistole auf den Pächter abfeuerte. Da jedoch die­­ser unverlegt blieb und außerdem nirgends die Spuren der Kugeln aufzufinden waren, muß man annehmen,­­ so erzählt "Hortobagy",­­ daß die Pistole blind gela­­den war und blos zur Einschüchterung des Ueberfallenen abgefeuert worden sein.­­­ Die Näuber forderten hierauf Geld, wobei sie dem Pächter mehrere Knüttelhiebe ver­­fegten und besonders am Kopfe verlegten. Der Pächter, dessen Gattin und Schwiegermutter leugneten, daß im Hause Geld vorräthig sei, worauf sich die beiden Näu­­ber aus der Schenfstube in das Wohnzimmer des Päch­­ters begaben und alle Schränke und Kästen zu durchsu­­chen begannen. Diesen Umstand bewußten die Bedrohten um zu entfliehen und einige Bauern, welche in der Nähe die Nacht bei einem Feuer auf freiem Felde zuzubringen beabsichtigten, zu Hilfe zu rufen. Als dieselben jedoch mit dem Pächter zum Wirthshause kamen, waren die Räuber mit der von ihnen mittlerweile aufgefundenen Baarschaft des Pächters, welche etwas über 109 |. bei trug, bereits verschwunden, ohne das ihnen die Behörde bisher auf die Spur gekommen wäre. mt An den Pester Magistrat ist ein Erlaß der hohen ungarischen Hofkanzlei herabgelangt, womit dem ungarischen Vereine für bildende Künste die Bewilligung ertheilt wurde, zur Förderung der Berejnszwecke und zur Unterstüßung der Familie hilfsbedürftiger Künstler, in diesem Jahr eine Effekten-Lotterie mit 70.000 Stüc Losen zu je 50 Kreuzern zu veranstalten.­­­ In Aponysa ist am 18. v. M. ein Scafhltrte in seinem 107. Lebensjahre gestorben, der bis kurz vor seinem Tode seinen Obliegenheiten nachkam. Seine Augen und Zähne­ waren vollkommen gesund, Witterungswechsel hatten auf ihn seinen Einfluß und stets war er heiterer Laune. In seinem 51. Jahre hatte er zum ersten Male geheirathet. S. Der berüchtigte Räuber Johann Hegyi Fodor und sammt den­ drei im Walde gefangen genommen bei sihnt gefundenen Waffen dem­­ dortigen Stuhlrichteramte übergeben worden. st 4, F* „Szegedi Hirató" berichtet, daß am verflosse­­nen Samstag bei Szegedin zwischen von Szatymazer Tanger ein Eisenbahnwächter vor dem Wächterhause meuchlings erschossen und mit Arthiebe verstümmelt wor­­den sei; do< soll man den Thätern bereits auf der Spur sein. tt Aus Temesvár gebt dem „Sürgöny" die Mit­­theilung zu, daß der Verfasser der auch von uns erwähn­­ten Drohbriefe, in denen die Erlegung bestimmter Geld­­summen angeblich von einer geheimen „Nationalregierung“ bei sonstiger Todesstrafe gefordert wurde, bereits entdeckt worden und Niemand anders sei, als ein 16;ähriger Kauf­­mannslehrling aus Orfova, der eine Woche früher von einem Temesvárer Kaufmann entlassen wurde. Dieser Kaufmann hatte gleichfalls einen solchen Drohbrief erhal­­ten und da ihm die Schrift bekannt vorkam, ließ er den jungen Burschen zu sich kommen, dem er dann ein­ige Zeilen in die Feier diftirte. Als dieser bemerkte, daß ihm die Worte seines eigenen Briefes vorgesagt­ wurden, ver­­suchte er seine Schrift zu verstellen und gestand endlich, daß der fragliche Drohbrief­ von"ihm geschrieben sei. .Der gedachte Kaufmann, der noch nicht wußte, daß auch­ an­­deren Leuten ähnliche Briefe zugegangen seien, schrie hierauf den jungen Burschen am 17. v. M. mit der Post nach Orsova zu dessen Bater; als jedoch später die Exi­­stenz der übrigen Drohbriefe bekannt wurde, zeigte er­ die Sache an und wurden demnach die einleitenden Schritte zur Bestrafung des kühnen Autors gethan." | | | | | | | | F | | ist bei Cöermö (Zarand) | oO S Ze Hull már a levél a fáról, Busan szól az öszi szél, A madárka vándórolni S szebb hazát keresni kél. Lelkem tünö gondolatja Messze — messze tévedez, Szép honában álmaimnak — A multban vigaszt keres. Oly rideg sötét az élet, Nélküled oh szerelem! Hogy mióta elhagyál a Bus sivár ösz! életem. Hervadó virág az emlék, Szerelem a kis madár, Elhagy engem bár érette Hull szememből a könyár. S im most hervadó emlékek, Koszoruba fonlak én, Ki fogtok-e egykor nyilni Kis siromnak telején ? . . D. Gy. Kaschauer Briefe. EV. "Die geehrte Lesewelt wird verzeihen, wenn in den beiden leßten Nummern dieses Blattes meine Briefe | | Welt: Panorama. s Die Firma F. A.. Brokhaus in Leipzig hat, wie die „D. A. Z." meldet, soeben­ von der österreichischen Negierung die Konzession zur Errichtung einer Buchhand­­lung in Wien erhalten. Die Firma beziet durch­ dieses Wiener Etablissement eine raschere Vermittelung zwischen dem österreichischen Sortimentsbuchhandel und ihren Ge­­schäftszweigen , namentlich ihrem Verlags­- und auslän­­dischen Sortimentsgeschäft. *, Gefärbte Hunde. Seit Kurzem bemerkt man in Wien gefärbte Schooßhunde. Die Mode verlangt nämlich, daß das Schooßhünd<en“ zum Kleine der Dame passe, und so sieht man grüne, blaue , taubengraue und dgl. Schooßhündchen. ! ! 4,2 Vor Kurzem entsprang aus dem Gefangen­­hause­ am Hradschin in Prag ein weiblicher Sträf­­ling, Namens Anna Wielcher, und konnte tro aller Nachforschungen nicht entde>t werden.“ =­ Vor rtlicjen Tagen Abends kehrte sie plößlich­ freiwillig wieder in ihr Gefängniß zurück und soll als Grund ihrer Entweichung angegeben haben, sie habe sich blos von der Treue ihres Geliebten überzeugen wollen. Da derselbe aber, wie sie nun gesehen, bereits eine andere geheiratet hatte, wäre für sie kein weiterer Grund mehr vorhanden gewesen, die Freiheit zu suchen. Und deshalb wäre sie auch­ freiwillig zuzugekommen. D­a­s Paris verbrauct jährlich für "4"/3 Millionen Franks Streichzündhölzchen, für 2 Millionen Franks fal­ste Zähne und für 2 Millionen Franks Stiefelwichse.­ ­ EVILLEYTON, spurlos vers­ wanden. 34 knüpfe den Faden dort, wo er fiel, wieder an, denn vorüberziehende Ungewitter vermö­­gen die Natur nicht vollends zu tödten. Sie hüllen sie in ein Trauergewand, bis wieder die Sonne lacht. Sonnenschein und­­ heitres Wetter ist wohl jeßt eine Seltenheit der Tage, wir können uns aber über den gü­­tigen Himmel nicht beklagen. Wo sind die schneeigen Floren des Winters, wo die Eiszapfen der Dächer und der Morast­'der Ungewitter'? Wenn im milden Sonnenschein unsere Giebel blin­­gen, und der" klare Abendhimmel sternenhell beguckt, so frohlogen wir über die herrliche Natur. Tod lange wird es nicht dauern! Den Schlitten mit Peitsche und S<­lle angerichtet, um im Pelze über das Eisfeld zu jagen. Wie hurtig seh' ich die fliegen­­den­­ Rosse voran in eisigen Bahnen eilen ; die Sclitt­­sauhe zum Gebrauche hervor, um die spiegelnde Fläche zu durchschneiden ! Die Winde mögen toben, die Flocken mögen fallen — ich komme dabei auf einen Gedanken, denn einst schon Kotzebue in seiner „Steinnadel“ verwirklicht. Ein improvisirtes Gedicht in einem Haupttitel und 3 Abschnittstitel­n. =­ Die Improvisation , die der be­­liebte deutsche Schriftsteller nach­folgender Anekdote zur Geltung gebracht, will ich hier in der besagten Weise ebenfalls in Ausführung bringen. Als er eines Tages mit mehreren Freunden in einem Garten lustwandelte, warf einer derselben die Be­­merkung auf, ob es ihm möglich sei über jedes ihm schnellhin gegebene Thema, seine Phantasie zu entwieln, was er bejahte. Dieser hob eine am Boden gerade lie­­gende Stehnadel auf und gab ihm diese als Gegenstand einer Novelle? Es kam ein gelungenes Werk dieses Zufallsau­­­genblicks hervor, dem Jederman­n -Lob­ zollt. Diese Improvisation , die im Vergleiche des­ täg­­ligen Lebens geradezu eine Aehnlichkeit mit diesem hat, ließ mich auf den Gedanken kommen, mir vom geehrten Publikum ein Thema geben zu lassen, um es im poeti­­schen Maße zu bearbeiten. Dasselbe ist hiedurch der Mit­­arbeiter meines Gedichtes geworden und ich muß gleich­­sam über das schreiben, was mir vorgezeichnet wird. Ein nicht seltener Fall, daß man nicht schreiben­ kann, was man will. L q Meine Aufgabe =­ die Ausarbeitung dessen — ist eine gebundene und w es kommt "nahezu oft vor, daß bag, was man leistet, "der Grundgedanke Anderer sein muß. Ebenso ist diese improvisirte' Arbeit ein Schauspiel, worin meine Aufgabe die Darstellung einer Rolle ist, die mir das geehrte Publikum gab. Meine Rolle­­ zu spielen, erbitte ich um mir' vom ge­ehrten Publikum 4 Titel durch Einsendung unter der Chiffre. 1. G. poste reslante bis 5. dieses Monats. I< meinte von jedem geehrten“ Gönner blos einen Titel. Alle einlangenden derlet. Nennwörter werden, wie sie der­ Zufall öffnet, in der nächsten­ Nummer des Kund­­schaftsblattes veröffentlicht, und, als so­ zufallsweise der erste als der Haupttitel des­­ Gedichtes)/ die 3 folgenden Benennungen für die 3 (Abschnitte gelten. 511)­­ , so muß also um gütige­ Entschuldigung für diesen Zufall bitten, wenn die folgenden“ .ohne Gebrauch bleiben werden.­­ Bei der­­ Wahl der Titel bitte íg Fremdwörter und Eigennahmen wegzulassen...­­ ' ] i In dem dann darauf folgenden Blatte'wird das Gedicht erscheinen, dessen 'Soff­ nach seinen einzelnen Be­­nennungen natürlich und wahrscheinlich verschieden sein wird — Der Zusammenhang aber hergestellt­ bleiben mußt I< rechne auf gütige Beihilfe dieses­­ Vorhabens 118 wmSrP; . von Seite des geehrten Publikums;

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