Kassa-Eperjesi Értesitő, 1866 (Jahrgang 28, nr. 1-101)

1866-09-12 / nr. 71

­ 002 H Stadtpost. — (Pfandleih- und Eskompte-Gesell­­sch­aft.) Aus sicherer Quelle erfahren wir, daß am 10. b. M. eine Sigung der Gründer der bereits konzessionir­­ten „Ersten­oberung, Pfandleih-­ und -Eskompte-Gesell­­­schaft“ stattgefunden hat, in welcher die öffentliche Auf­lage der Subskriptionsbogen beschlossen wurde. Die Subskriptionslisten liegen bei dem hiesigen Apotheker Herrn W. v. Maléter auf und sollen bis heute beinahe die Hälfte der auszugebenden Aktien von hiesigen Ein­­wohnern gezeignet worden sein. t­EEE . — Das Marktkommissariat) enwidelt tig die größte Thätigkeit, um den Verkauf von sie Obst auf hiesigem Plaße zu vereiteln, was auch vollkommen gelingt. Es wäre jedoc zu wünschen, wenn das­­ löibl. Marktkommissariat auf ihr Augenmerk auf die öffentlichen Obstverkäufer in den Vorstädten richten würde und "dort ebenfalls"ven" Verkauf von größtentheils unrei­­fen Obst zu verbieten.­­ NEN — (Todesfall,) Herr G. v. Vitez, fatf. Rath und gewesener Landes- Gerichts-Präsident in Kaichau ist am 8. September nach einem längeren Leiden in seinem 70. Lebensjahre verschieden. Ruhe seiner Asche! — (Herr M. Linkes), welcher bis zum Jahre 1861 als Professor am hiesigen Obergymnasium wirkte und längere Zeit bbaltá io seiner Anwesenheit in Kaschau als Mitarbeiter unseres Blattes thätig gewesen, wurde von der königl. ung. Domkanzlei zum wirklichen Professor am Obergymnasium zu Leutschau ernannt. — (Geografische­ Kenntnisse.) Es gab hier einen Lehrer/ wer sich selber Oberlehrer schimpfen „Heß und,wenn­och Koschauy als, die|Hauptstadt.desi 7/Kaschaufr "Komitates"“ bei einer" Prüfung“ gelten: teg Nun; was war ein Lehrer der ein „Leerer“ war, aber wir erhalten durch eine Rede von Monaten den „Zemplern Hiradó" unter folgender Adreßschreife : „A Kassa-Epérjési Erte­­sitő tek. szerk. Kassa u. p.. Varanno (lezte Post. B­az­ranno!)“ Ist das ein gedruckter Fehler oder Drufeh­­ler ? Allenfalls wäre schon im Interesse der vaterländi­­schen" Geografie, die Richtigstellung dieser Adreßschleife zu wünschen. — (üngladefalt) Vorgestern eerieb­ ein Ar­­beiter während des Zusammenstellens des Trains im hiesigen Bahnhofe durch eigene Unvorsichtigkeit zwischen zwei Stoßballen und wurde stark verlegt ins allgemeine Spital gebracht. — (Ein neuer J Industrieartikel.) Seit einigen Tagen werden in einem hiesigen Kaufladen Hemd­­kragen aus Papier feilgeboten. Dieselben sind von denen aus feinster Rumburger Leinwand gemachten, kaum zu unterscheiden. Die Amerikaner sind viel weiter gegangen "und fabriziren bereits Papierstrümpfe. Wir empfehlen nun diesen neuesten Verkaufsartikel. wühlt und­ von der„ Fluih“ in­ die Straßen des Ortes hineingest wemmt wurden, / j G. U.-Meßenseifen, 10. September. Die Aufstellung der Telegrafenstangen geht rasch vor sich und d­ürfte bis zum 13. d. M. das Büreau vollkommen eingerichtet sein. Der berühmte Brolm­gírtuofe Hr.­­Ed. Remsnyi“ wird „am­ 15. e. M. hier ein Konzert veranstalten. — Das Kirch­weihfest, welches am 8. abgehalten wurde, war von den Bewohnern der hiesigen­ Umgegend stark besucht und ging es auch am Ball, welcher in den Kasinolofalítäten stattfand, sehr lustig her, nur über das Orchester wurden viele Klagen lautz Der größere Theil der Musikanten spielte unter aller Kritik und die übrigen waren nach Mitternact unfähig, etwas zu leisten. 44 In den Synagogen zu S.-A.-Ujhely und Nyír­egháza kam c es zu Beraubungen und wurden auf beiden Stellen die Armencassen, ausgeraubt. In Ujhely wurden die Diebe bereits erub­t und den Gerichten übergeben. * + Im Marmareser Komitate ist ein Berein im Entstehen begriffen, dessen Zwei die Hebung der Volks­­bildung und deshalb die Unterstüßung der Bolfsschulen sein wird. Die erste­­ Generalversammlung dieses Vereines soll am 25. vdl. 2. zu M.­Sziget im Komitathaus? stattfinden. xx Pest, 8. Sept. Eine Herz und Gemüth ers greifende Scene bot sie den­ Bewohnern­ der Schei­ter­­städte in den gestrigen Nachmittagsstunden dar, — Herr Franz von Pulpky ein seit 18 Jahren vom Baterlande entrüdter Sohn, der vorgestern. Abend mittelst 17 in stattgefunde­nem „Gebete von Seite des „Diner evangeli­sten Kapläns “ auf 4spännige Paradewägen gehoben und begleitet von einer unzäl­ligen Menge, Leidtragender der Schwesterstädte theils zu Wägen und theils zu Fuß, aus der Wohnung über die Kettenbrüde,­­ Dorothea, Franz Deäk- und Kerepescher-Straße an den, Ort, der ewigen Ruhe und des tiefen „Friedens“ geführt. Der schwer heimgesu­chte „Mann,„­und Vater ,dem „es nicht­ ver­­gönnt gewesen, seinen­ dahingesciedenen Lieben, den Ab­­schiedsfuß nor zu Lebenszeiten geben zu können, trägt den tiefsten Kummer im Herzen, der. auß in dessen Zü­­gen tief ausgeprägt ist... Möge dem so tief gekrugten Manne bald einiger Trost, darin „gewährt werden,­­daß er seinem Vaterlande bleibend wiedergegeben werde, um in der Nähe seiner­ dahingeschiedenen Lieben, denselben die Erinnerungsthräne weihen zu können. Den viel zu früh verblichenen, (die Frau, im 47., die Tochter im 16. Lebensjahre) die durch Wohlthun und­ Herzensgüte in der Erinnerung Vieler fortleben, möge das tiefe Grab Ruhe und Frieden gewähren ! CY. „T.) 4 a Aus dem Komorner Komitate wird von­ einem Besuche berichtet, den die Kronprinzessin von Sachsen am 23. August auf der Radreise von Ofen nac Wien in St. Peter bei dem Grafen Gabriel Zichy gemacht, dessen Schwester eine Jugendfreundin der hohen Frau. An der Grenze der Gemarkung harrte ein von dem jun­gen Grafen angeführtes, mit den Hausfarben der Kron­­prinzessin geschmüctes berittenes Banderium und gab ihrer 1. Hoheit das Ehrengeleite bis zum gräflichen Kastell. Die Ankunft erfolgte um die Mittagsstunde und nach einge­­nommenen Diner, äußerte­ der hohe­­ Gast den Wunsch, sim die Umgebung zu besehen... Im Freien angelangt, war die Kronprinzessin nicht wenig überrascht, Zeugin eines ihr zu Ehren improvisirten Volksfestes zu­ sein, Zigeunermusik eigens errichteten Tribüne mit lebhaftestem sah, denfen einer der hohe Frau von einer Interesse zu­­Tanzpausen erschienen zwei sonnen­­gebräunte junge hübsche Bäuriiinen und überreichten einen ungarischen­­ Kopfpuß Bitte, denselben als An­­St. Peters entgegennehmen zu Jubel, als Ihre k. Hoheit nicht halt­vollen Danf für diese Aufmerksamkeit aus­­nationalen Kopf­­Mitternacht wünschen begleitet und den Herzen „der gräflichen eins unvergesslichen Erinnerun­g­ in Familie, sowie der wadern magyarischen Bevöikerung zuzulassend, Is EE + te WWE ,,P. e Tafel und Graner Domherr Stephan Lipovniczky v. Lepovnos zum Diözesan­­bischof von Stuhlweißenburg ernannt worden. 574 Der "N. A. 3." entnehmen wir nachziehendes Curiosum : „Bon den kann man Telegraphenverein fürzlich die wird, nur vor von herzlien Glü>­­vorn iung ver Titular­biscof von Slutari Ladislaus Birs zum Diözesanbischof von Szathmár in der Prälat der Sprache meinde Kis sind, einige k, in dem nicht in Unga­­risch; auch die Postbeamten - Orosz richtet ein amtliches Screiben an ihren Stuhlrichter in Berlit «Meilen; davon. Um Sylbe oder diesem Falle ein n. Die Ortsbezeichnung auf der Adresse lautete also : )Berlin- Unglüclicherweise“ "Name und Titel aber“ it das nicht ganz deutlich; dem“ Postamt ner gerstänttic: kalligraphisch. So virigirt man "den Brief nach Berlin, von wo er mit der erforderlichen­­ Uebersezung seinen Rü>weg angetreten hat.“ +. Am 6. d. M. ist Jakob Berkier, Pfarrer in Neuverbäß und Sentiorates, verschieden.­­ zwar je Mfipil Senior des­­ Bäcs-Sylmsfer In­at -- wollen... Groß nur ihren sprach, puße sondern befleidet, ein Richtung bildete, war später sich romisches ein denen die mit der dies Ftänemn schied der guch, mit dem der Menge zeigte, der hohe gesproßen sind zwar des Landes zu fennen. Diese auszudrüken, Gast, im Buchstabe­n angehängt. Erst Telegraphenstationen Mißverständniß erzeugt, in vollkommen in kurz Die in jeder Sprache telegraphíren, welche wird 4 er nicht. verbunden, Anordnung Ungarischen in Ungarn “4 die hat Ge­­eine Neuestes aus der Heimat.­ st, Man schreibt aus Hommona? Ein schreiliches Ungewitter ist kürzlich in­ unserem Hotter niedergegangen und hat mehr arge Verwüstung angerichtet. Während und Laub­­als eine taubeneigroße Eisfugeln Pflanzen 8 MEZ 1% — Welt: Panorama. «­­ Am 28. August begab­­ sich ein »vierjähriges Mäosen eines Bauers in Opatowic/nächst­­ Königgräg, zu einer ihrer Gespielinnen, und nachdem beide sich mit Zündhölz­en versahen, gingen die Kleinen hinter eine in der Nähe befindliche Scheuer, wo­­ sie, spielend, eine längere Zeit zubrachten. Das eine Mädchen rieb, das Zündhölz­en an einem Stein, warf dasselbe brennend in die Scheuer, und nachdem die Flamme aufloderte, eilten. beide weinend nach Hause und erzählten, was vor­­gefallen. Aber bald vernahm man auch das Sturmge­­läute. Das schnelle Einschreiten der Königgräßer Feuer­­wehr dämpfte jedem die Flamme, nachdem bereits 16 Bauerngüter sammt den gefüllten Scheuern in Asche lagen. Den Unglücklichen, welche kurz vorher vom Feinde so viel gelitten, verzehrte die Flamme nur das Wenige, was sie übrig hatten i st. Zur Armee - Reduzirung. Die Mannschaften aus dem Reservestande, die zur­ aktiven Diensleistung einberufen­ wurden, werden gegenwärtig auf unbestimmte Zeit beurlaubt, derart, daß selbe nach Bedarf allsogleich wieder zu den Fahnen erm­űdern gemacht werden können z auggenommen sind jene Reservisten, welche im lombardo­­venezianischen Königreiche zuständig sind, wie jene Regi­­menter der Linientruppe, die ihre Ergänzungsbezirke in Böhmen, Mähren, Schlesien oder Galizien haben. xx Ein, Kaplan einer böhmischen, Pfarre besuchte unweit; Trautenau [ein; Feldlazareth.) und­ traf da­unter << ZZE<ZZE<< Die Banknoten (Fortsehung.) x "wn „Das­ übrige. Geld werden Sie eben so simer""er­­halten und «ich knüpfe tan" dem­­­ Wunsch: für Ihr Wohl­­sein nur noc die einzige Bitte, meines Vaters im Grabe auch fernerhin mit Schonung zu gedenken. Zulius.“­Der Brief entsank' ihren Händen. , Der Unglüliche,“ jam­­merte sie, FE? „Warum gerathen Sie außer sich ?'' fragte Treff­­lich. „Wenn­­ man 2000 Gulden bekommt, thut das nüscht mege ie 7 Ölt HEI Re záítkásán . „Ich habe dem armen Burschen so bittere Bors­würfe gemacht,“ erzählte die Frau, „daß er in der gröf­ten Verzweiflung, fortstürzte und ich fürchte “" „Was fürchten Sie ?"“ „Daß er das "Geld auf keine rechtmäßige Weise erworben hat." „Machen Sie sich keine unnöthigen Sorgen, Frau,“ entgegnete Trefflini, „das sieht dem guten Jungen gar nicht ähnlich."­­ Abermals wurden die Beiden gestört. Der Comp­­toirdiener war e s, welcher von Herrn Kassier in seiner Wohnung aufsuchte , um ihm zu melden, daß die Kassa erbrochen sei und mehrere tausend Gulden entwendet wurden. Frau Arnau fiel in Ohnmacht. Trefflich wankte , aber nur einen Augenblic: „Er ist es do nicht /" rief er und eilte fort, 3. ; Trefflich eilte spornsi­el<s. zu vem Prinzipale des 7 7 e. va et = z = kat s 2 49998 Der "aus Reih.­chüttelte­ dem Kopf-cpIulius ist ein vortrefflicher junger Mann,“, sprach der,­ „der. mix unter allen meinen Comptoiristen immer, der Liebste. war. “." „Sehen Sie, das sagt meine, Klara auch,“ fiel­ ihm Trefflin in's Wort. „Ihr ist er, ebenfalls unter allen Comptoiristen der liebste.“ „Und doch“ fuhr. ver. Banquier fort, „stimmen­­ die Umstände so zusammen, daß “" . . „Machen Sie nur vorderhand keine­­ Anzeige gegen ihn, Herr Banguier," bat Trefflidy, „und“ überlassen Sie mir's, den Thäter­ zu erub­en.. Ich­ habe­ eine­ gute Idee. Wir­ bringen Ihre Leute zu dem Glauben, ich sei ein geheimer Polizei- Agent, ein Vertrauter. "Diese Idee will ig­ durch mein Benehmen bestärken und Sie müssen­ thun, als ob. Sie mim des­ Einbruc­hes wegen zu sich beschie­­den hätten. Dadurch, ängstigen wir den Schuldigen, und er müßte sehr­­ versto>t­ sein, wenn er sich nicht durch sein Benehmen verriebhe.­“ Herr Reich billigte diesen Plan, und da in diesem Augenblicke der Comptoirdiener eintrat that er, als ob er ihn nicht bemerkte , und forderte" Trefflich auf, sich Mühe zu geben, um ja gewiß den Thäter herauszube­­kommen. " „Verlassen Sie sich auf. mich „gnädiger­ Herr „“,ent­­gegnete, Trefflich “und, that, als wässe­rer vor der Anwe­­senheit des Dieners, nichts. „Shh, heiße Schupfer“,und das, „ist, genug.“ kb.08 sügabalt esni 9112144 sav Harr, Reich, „ging “in­ sein­ Zimmer , und. „Trefflich sebte, sich. „Hut, zund „Sto. ablegend“ auf weinen. Sessel m­itten im Zimmer. nieder. x 3 1 20 „98-4082 Der. neugierig gemachte. Comptoirdieney traty.auf ihn zu „und fragte, wadzey manide og hung -­­Trefflich sprang auf, ging um den Diener. herum, besah. ihn,von­ alten, Seitemund fragte: „Fragen Sie mich ?" ; «Es isth ja sonst Niemand hier, entgegnete der­ Diener. „„4I<; warte,“ antwortete, Trefflich,. . . Ted­ mE -- „marin ze j :+1­47-/Das geht Sie „nichts. an, Sie „Naseweis­“. don­­nerte,Trefflich und. .wendete. dem Diener von Rüden, ; „Na, a,“ sprach dieser , sind sie, nur nicht so grob !“ Num war ,er völlig überzeugt, dass der Mann. von der Polizei sei. 46 N Es dauerte nicht langes ,kam9 der„ erste" Schreiber, Herr“ Werner so/hieß" er mbar „ein“ leichtes , unbändiges, aber gutes­ Blut, und; Hete Spaß zu machen, wo sich Gelegenheit“ bot. Der» Diener­ flüsterte ihm gleich'"beim Eintritte" seiner Vermuthung " zu "und: Trefflich'" begann abermals seinen Marsch, um“ den jungen­­ Ansömmling herum. QUITID 2172778 „I< wünsche nichts,“ entgegnete Trefflich: „Haben Sie etwas dagegen ?" Ei „Nicht wo" lachte Werner, „ich kenne Sie ja." „Sie prahlen , junger Mann" meinte. Trefflich: „ich kenne Sie!'' Y bz 1. .­­BEVILLETON sz = a had zz = a = = 162.22 éz" a 3 a en tú Zz <<: u "D 46 áz | „Sie wünschen 2" fragte dieser. 9­5 Q

Next