Kassa-Eperjesi Értesitő, 1866 (Jahrgang 28, nr. 1-101)

1866-09-26 / nr. 75

14385 Előfizetési felhiväs. A „Ka ssa-Eperjesi Értesitő"-nek évnegyedi előfizetési ideje folyó hó végével lejárván, alólirt szerkesztőség a t. ec. előfizetőket előfi­­zetésök megújítására azon hozzáadással bátorkodik tisztelettel felhivni, miszerint a dijakat , mik helybén I o. é. frtot., és postaátküldetéssel I írt. 30 krt. tesznek egy évnegyedre, mentül elébb beküldeni sziveskedjenek, nehogy a lap szétküldetése hátrálást szenvedjen. — Előfizetések továbbá elfogadtatnak Eperjesen: Floegel A., Iglón: Andreszky J. és Rozsnyón: Hirsch 9, N. uraknál. Kassán septemberhóban 1866. X zm ; ; d d A „KasSa-EperjeSi Ertesítö" szerkesztősége, | Neuestes aus der Heimat. vs Der pensionirte Gefällen - Oberamtseinnehmer Martin Hoyer in Preßburg hat sie erboten, von seiner Pension von 4200 fl. den Betrag­ von 100 fl. in 12- monatlichen Raten zu Staatszwecen zuzüzulassen. st. Man schreibt aus Pest: Der Selag, der unseren vielgeprüften Land­smann Franz Pulsky vor Kur­­­­| | Pränumerations-Einladung. für Iglo: Hr. 3. Andresky, für Rosenau: 3. N. Hirsch. | Kaschau, im September 1866. Min­is­taftsblattes.“ als Bürger Stadtpost. — (In den öffentlichen Lehranstalten in Kassau) beginnt der Unterricht auf. Anordnung der b. fönigl, ung. Statthalterei am 1. November dieses Jahres. ék. — Ernennung.) Der hier durch längere Zeit stationirte und allgemein beliebte Generalmajor Herr Friedr. Freiherr Dadens v. Kielstätten wurde zum Feld­­marschall-Lieutenant ernannt. — (Das hiesige Theater) soll, wie wir ver­­nehmen, am 13. Oktober unter der Direktion­­ des Heu. E.­ Latabar eröffnet werden. — (Sceibensc­hießen.) Bei dem Sonntag den 23. b. M. abgehaltenen Scheibenschießen , hat das erste Beste der Schüßenkönig Hr. Josef Rio , auf einen Nagel, das zweite Hr. Anton Haußer, das dritte und sechste Hr. Ludwig Goldschmidt, das vierte Hr. Anton Stadler und das fünfte Hr. Josef Angyal auf je einen Viererschuß gewonnen. — (Ein euter Bürger.) Zu den schönen Bürgertugenden gehört auf diese still und geräusch­­los für das Wohl der Stadt und derer Einwohner zu wirken. Eine Pflicht eines gerechten Korrespondenten ist es, diese , wenn vorhandene Tugend der Oeffentlichkeit zur Anerkennung zu übergeben und als Muster den Mit­­bürgern aufzustellen. Herrn Löderer , Inhaber eines der frequentesten Hotels hatten seit Jahren Gelegenheit als einen mildthätigen und gegen Arme väterlich rathen­­den Biedermann kennen zu und wir lernen und freuen wir uns sonach einen hiesigen Bürger ehrenderweise zu erwähnen, dem Menschenfreund auf Ehre ge­­­­bührt. — (Ein schwacher Magen.) Man erzählt Vieles was Alles die Preußen während der legten Kriegs­­invasion in Oesterreich verzehren konnten. Fremdgut ist leicht zu verzehren , ist ein altes Sprichwort , aber wir hatten Gelegenheit diese Woche zu sehen, was ein durch­­reisender Preuße in einem hiesigen Gasthause­n natür­­lich gegen prompte Bezahlung zu annestiren vermochte. 14 Stü Roßbraten, 20 StüF weiche Eier mit 10 Stü> Butterbrödchen, endlich mit einem Aufguß von 16 Hum­­pen Bier, war das Gabelfrühstück desselben und dennoch gab der „schwache Magen“ die Versicherung zu einem da capo auf Verlangen bereit zu sein. Dem in so sc­hreilicher Weise betroffen, sollte nicht der alleinige sein. Der 18jährige Gabriel Pulsky, den sein Vater an das Krankenbett seiner Gattin zu bringen wähnte, der jedoc gleich ihm nur mehr den Särgen von Mutter und Schwester folgen konnte, ward am 19. d. in Paly (einem kleinen Fle>en hinter Ofen), bei einem guten­ Freunde seines Vaters, wohin er sie nach der Leichenfeier begeben , selbst das Opfer der Cholera. Friede der Asche des so frü­hh seinem Vaterlande und seinem Vater entrissenen begabten Jünglings, und möge der Himmel dem Vater die Kraft verleihen, auch­ diesen so weren Schlag des Shisals zu ertragen. x a Der Oberstuhlritter des Szigether Bezirks in der Marmaros, Herr Ladislaus Mihalko, hat an die Intelligenz des dortigen Komitates ein Rundschrei­­ben gerichtet, in welchem er im­ Interesse­ der Hebung des Unterrichtswesens zur Gründung­ eines­ „Vereines auffordert, dessen Aufgabe es sei, sich über den gegen­­wärtigen Stand der Volkserziehung im genannten Komitat die genauesten Daten zu verschaffen, und auf Grund dere­selben, welche von Zeit zu Zeit, im Wege der­ Presse­­ veröffentlicht werden sollen, die nöthigen Verbesserungen einzuführen, — ein Unternehmen, welchem­ bei seiner Heilsamkeit Gedeihen und Nachahmung zu wünschen ist. + a Aus Kis-Bocski In Oberungarn theilt­ man dem „Marmaros“­ mit, daß daselbst unter dem­ Volke sich ein Mäßigkeitsverein gebildet und der größte Theil j des Volkes das Gelübde gethan habe, keinerlei geistige Getränke zu sich zu nehmen. In Folge dessen ziehen­ die Wirthe mit Branntwein von Haus zu Haus, um das Belt zum Brechen seines­ Gelübdes zu verleiten. t : Gräfin Emilie Szechenyi v. Sarvari-Felsö- Ujdef, geborene Gräfin Zichy-Feraris, Sternkreuz-Ordens­­und Balattoame Ihrer Majestät der Kaiserin, ist am Montag ' Früh im 63. Lebensjahre zu Oedenburg ver­­storben. t B xx Ein zu 0­eifriger Patient, hätte dieser Tage den Eifer , mit welchem er die Anordnungen seines Arz­­tes überbieten zu müssen glaubte, beinahe mit dem Leben gebüßt. Wie man nämlich aus Großwarwein berichtet, langte­ am 12. d. M. der junge Graf E. KR. aus Wien dort an und hatte­ derselbe als ein Präservativ gegen die so vielverbreitete Cholera von seinem“ Arzte eine Dosis Morphinessig auf die Reise­ mitbekommen, "von welchem er in gewissen Zeitabschnitten einige“ Tropfen nehmen sollte. Der Herr Graf­ glaubte indeß ein „zu viel“ in dieser Beziehung nicht als nachtheilig betrachten zu sol­­len, und die Folge war, daß er in Großwardein in einem Zustande anlangte , welcher seinen Eltern und Ver­wandten eine wohlberechtigte Besorgniß für sein Leben einflößte. Eine äußerst heftige Betäubung, welche durch den zu­ häu­figen Genuß des Morphin hervorgerufen wäre­n ohne Beibehalt des Militärcharaktes , gegen Abfertigung den war , hielt das Bewußtsein des Grafen in Fesseln und erst in den jüngsten Tagen kam er wieder so weit zu sich. Genesung geben. Wir veröffentlichen den Fall, weil er vielleicht manchem Cholera-UAengstlichen zur Warnung dienen kann. Wer sich an den Arzt wendet, der muß sich aug dazu bequemen, sich streng an seine Vorschriften zu halten. +x Die Notiz über eine seltene Choleraheilung, welche vor Kurzem die „Hungaria“­ brachte , von dieser die „Preßburger Zeitung“ übernahm , müssen wir unse­­ren Lesern auch zum Bestien geben, da­­,,Naple'' dieselbe wieder als Curiosum von der „Preßburger Zeitung“ entlehnt . In­ Ofen wurde vor einigen Abenden in­ der 5 Lerchengasse ein Arzt zu einer Cholerafranken gerufen. Der Arzt kam, besah die Kranke, welche heftige 'Krampf­­schmerzen litt, und sagte , hier könne er nichts Besseres anrathen , als eilends den Geistlichen holen zu lasen, damit die Patientin versehen werde , an Hilfe sei nicht zu denken, da sich schon der Brand zeigte. Man befolgte den gegebenen Rath ; kurz darauf verfiel die Kranke, wes­sen Schmerzen von selbst nachließen, in tiefen Schlaf der bis zum frühen Morgen währte ; beim Erwachen erklärte sie, daß sie sich wohl schwach aber sonst gut befinde. Auf­­fallend jeder war, daß ihr Körper nor immer sowarz war. Endlich nachdem es vollends Tag geworden , ge­­wahrte man erst, daß die Hülfeleistenden in der Dunkel­­heit anstatt einer Essigflasche eine Flasche ergriffen, worin „„ Waschblau'­ war, damit aber die Frottirung vorgenom­­men hatten. Es ist dies ein Faktum, jedo< bleibt es auf­­fallend, daß diejenigen, welche vom Frottiren des gewiß auch gefärbte Hände bekommen hatten, das nicht früher als bis zum Tagesanbruch entde>t haben sollten ! +.* Wie wir im „Somogy“ lesen, richtet die Cho­­lera im Stuhlweißenburger Komitat, besonders in der Gegend von P.­Zamor, große Verheerungen an. ex Der Most im Ofner Weingebirge wird, wie „M. B." vernimmt, mit fl. 7,50 bis 8,50 per Eimer bezahlt, was ein Zeichen dessen ist, daß die heurige Wein­­feblung wenn auch nicht quantitativ, so body qualitativ zu den besseren zu rechnen sei. = 4 Unter den zuleit aus russischer Staatsgefan­­genschaft Heimgekehrten, befindet sie der „Kraf. Zta.““ zufolge auch ein Ungar. Namens Anton Lányi, fälschlich Ladislaus Ender, aus Nyíregyháza, daß die Aetzte Hoffnung auf Jesus Welt: Panorama. *e Quittirung mit Abfertigung. Von nun an bis Ende Dezember 1866 ist allen jenen aktiven Stabs- und Oberoffizieren, dann Militärparteien und Beamten, welche wegen der eingetretenen friedlichen Verhältnisse und we­­gen Einstellung des Avancement­es vorziehen, ihr Fort»­­­kommen im Zivilstande zu suchen, die "Chargenquittirung " mit einem einjährigen Gagebetrag, in Folge a. h. Ent­­schließung intimirt mit Verordnung des b. Kriegsmini­­ ­­­­ending] Sie war es. (Fortsetzung.) : 4 „Pfui, weldy häßlicher Charakter," rief ich schnell, „diese Eigenschaft müssen Sie ablegen , gnädige Frau.“ „Zu wem sprechen Sie denn, iß bin ja Ihr Freund.“ „Entschuldigen Sie, ich vergaß. Doch nun gehen die Freunde auseinander, „Für immer 2?“ fragte sie ängstlich. „Wäre Ihnen das unlieb ?“ “ „Gewiß wir haben uns so gut unterhalten.“ „3H bedauere, Ihnen wehe thun zu müssen , aber diese Freunde sehen sich niemals wieder. Dafür aber lasse Igy mich durch die Hausfrau, bei der wir“ in Beide ín" Gesellscaft sind, vorstellen. Sie führt mir zu Ihnen. „Herr Karl Waldau — Frau —" „Rosa Römer,“ fiel sie mir in's Wort. „Es freut mich unendlich, gnädige Frau, mich Ihnen vorstellen zu dürfen, denn Sie besagen eine wunderbare Aehnlichkeit mit meiner verstorbenen Schwester, die ich über Alles geliebt habe." „Warum­ lügen Sie denn ?“ fragte sie. „Um Ihnen gleich im Anfange „unserer Bekannt­­schaft sagen zu können, daß ich Sie liebe:" „Wollen Sie mir was sagen ?" „Auf Ehre, gnädige Frau, Im habe Ihr Gesicht mit keinem Auge gesehen, aber im liebe Sie über Alles, Bedenken Sie, wie groß meine Liebe werden muß, wenn "im Sie erst vor mir sehe, wie ig Sie mir in meinem Herzen ausmale." Im ergriff dabei ihre Hand und be­tete sie mit stürmischen Küssen,­ ­ EVILLETSON. „Was thun Sie mein Herz!" sprach sie in einem ganz andern Ton, als den ich bisher gehört hatte, und entzog mir ihre Hand. Es schien, sie habe die Grenz­­linie überschritten gesehen, welche den Scherz von der Wahrheit trennte. Aber auch Ig ließ den scherzhaften Ton fallen und sprach ganz ernst: „Werden Sie mich nicht für­ verrüht halten, gnädige Frau, wenn ich Sie um Ihre Hand bitte ?" „Warum auc ,“" entgegnete Sie halb, scherzhaft „hoffe im wo, daß auc, Sie mich nicht für verrückt halten werden, wenn i< Ihren Antrag annehme.“ „Sie machen mich zum glücklichsten , Menschen, gnädige Frau," rief­ im und wollte zu ihren Füßen sinken. „Weber eilen Sie sim nicht und hören Sie erst meine Bedingungen, entgegnete sie. “Bedingungen ?" „Allerdings, Sie haben sich in mich zu rennen." „O, íg kenne Sie schon.“ „Davon will im mich überzeugen. «Hören, Sie auf welche Art, Sie geben mir Ihr Wort, als Mann von­­ Ehre, daß Sie mir, sobald wir in Wien angekommen sind, nicht nachforschen.“ „Das gebe im Ihnen.“ „Nachmittags Schlag 4 Uhr komme ich allein oder in Gesellschaft in den Volksgarten. Strauß spielt dort. Wenn Sie mich unter alle den übrigen Damen heraus finden und ohne irgend­einen Zweifel zu haben, mich­­ als Ihre Braut anreden, gehöre ich Ihnen, denn dann bin ich überzeugt, daß Ihr Herz Sie zu mir zieht. Sind Sie zufrieden ?" „Was wollte ich thun. Es war freilich ein gewag­­tes Unternehmen, und wenn ich auf unüberwindliche Neigung für meine schöne bekannte Unbekannte empfand, traute iM dennoch der Sympathie meiner Augen nicht­­ viel, da< mußte iM mich mit ihrem Plane einverstanden erklären, da sie unter keiner Bedingung davon abzuge­­hen erklärte. IM spielte demnach den seiner Sache Sicheren und gab mir alle Mühe, an Händedrüsen und Hände­­küssen so viel zu profitiren, aló, als nur möglich war. Und diese Händedrüse waren für mich ein GlaF." Ta­rum, das werdet Ihr später erfahren. Als es dämmerte und wir uns der Residenz näherten, entzog­ sie mir ihre Hand, die sie mir bisher ziemlich gutwillig gelassen hatte, 409 den Schleier fester um ihr Haupt, kauerte sich zu­­sammen , und ich konnte auch nicht eine Ahnung fassen über Gestalt und Größe meiner schönen Braut. Wir kamen in Wien an. Sie blieb im Waggon, bis ig mich vom Bahnhofe entfernt hatte. I< stieg im Hotel Wandl ab. Mein Abenteuer ließ mir keine Ruhe. I< aß kaum, und daraus folgerte i< auf die Tiefe meiner Leidenschaft, denn bisher hatte mir die Liebe nun niemals den Appe­­tit verdorben. Nagy Tisch machte in mich so schön als möglich und eilte in den Bollegarten. Am Eingang faßte in Posto, die Uhr in der Hand. I<­ beschloß, die Arme aller hübschen­ Damen zu beobachten, denn bei Ge­­legenheit der Händedrűde hatte iH an dem Arme meiner Braut ein Armband in Form einer starken Kette gefühlt, wie es die Damen häufig zu tragen pflegen. Mir hatte es förmlich einen Stich gegeben, denn ich hoffte auf dies Armband als Erkennungszeichen und fürchtete nur, daß meine seine Dame meine freudige Erregung gemerkt hatte. Aber ich wurde bald sehr traurig, denn unter 200 Damen, die bisher an mir vorübergegangen waren, tru­­gen wenigstens 199 Kettenarmbänder. Es schlug vier ÚGY." Eine große Gesellschaft näherte sich vom Eingange. | | | mich verliebt, ohne | | | | |

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