Kassa-Eperjesi Értesitő, 1866 (Jahrgang 28, nr. 1-101)

1866-03-28 / nr. 24

Előfizetési felhiväs. A úg ássa-Eperjesi Értesitő"-nek évnegyedi előfizetési ideje folyó hó végével lejárván, alólirt szerkesztőség a, t. e. előfizetőket előfi­­zetésök megújítására azon hozzáadással bátorkodik tisztelettel felhivni, miszerint a dijakat , mik helyben I o. é. frtot., és postaátküldetéssel 1 frt. 30 krt. tesznek egy évnegyedre, mentül elébb beküldeni sziveskedjenek, nehogy a lap szétküldetése hátrálást szenvedjen. — Előfizetések továbbá elfogadtatnak Eperjesen: Floegel A,, Iglón: Andreszky J. és Rozsnyón : Hirsch 9, N. uraknál. ASSÁD márcziushóban 1866. u „Kagsa-Fperjesi Értesítő" SzerkeSztöSege, | + Neuestes aus der Heimat. “ x Die anläßlich der im Jahre 1862 zu Gutta im­ Komorner Komitate ausgebrochenen Unruhen zu 4 bezüglich zu 4?/7jährigem schweren Kerker verurtheilten Grundbesiger Wendelin, Johann Szepe und Martin Lestar sind unter Nachsicht des Strafrestes bereits im Februar aus der Festung Josephstadt in Böhmen entlassen worden und in ihrer Heimat eingetroffen. + + Eine­ Ehrengabe für Deát. Der Ruhesessel, welchen die Frauen des Zalaer Komitats Franz Deát zum Angedenken verehrt haben, ist in seiner Art ein wahres Meisterwerk. Die Mitte der Lehne ist mit auf trappfarbenes Leder gesäiten Rosen geschmü>t , welche ein Kranz von Silberblättern umgibt. Darüber prangt das Deutsche Familienwappen mit meisterhaften Seiden-, Gold- und SilberstiFereien. „In der Mitte des Wappens ruht auf blauen Sammtpolster eine, eine Feder haltende Hand, welche zu schreiben scheint. Unterhalb des Wap­­pens ist in GoldstiFerei zu lesen : „Dem Vater des Va­­terlandes.'' Der untere Theil der Lehne ist in Harmonie mit dem Mittelstübe und oberen Theile mit künstlich ge­­stiften Blumen und kleinen Würfeln ges<müht, den er­­gänzenden Theil der Lehne bildet die in Goldbuchstaben gestifte Aufschrift : „Die Frauen des Zalaer Komitats.­ Der Sißztheil des Sessels ist gleichfalls mit trappfarbe­­nem Lever überzogen und mit gestilten Blumen , Guir­­landen und kleinen Würfeln gesc­hmüct , so wie auch die beiden Armlehnen, während die Holzbestandtheile aus meisterhaften­ Eichenholzschingereien bestehen und diese Wahl eine um so danfvollere ist, als sich der gefeierte Patriot auch selbst gern mit Kunstschnitzereien befaßt und für diese sowohl, als überhaupt für Kunstgegenstände eine besondere Vorliebe besigt. +. „Don“ plaidirt für die Eisenbahnverbindung zwischen Großwardein und Debreczin. Das Komitat Bi­­­­Pränumerations- Einladung. Die vierteljährige Pränumeration des „Kasc­hau-Eperieser Kund­­schaftsblattes“ endet mit Ende dieses Monats. Die gefertigte Redaktion erlaubt­ sich deshalb die p. t. Abonnenten zur gefälligen Erneuerung der Pränumeration mit dem Bemerken höflichst einzuladen, daß der Pränumerationsbetrag, welcher für Kaschau 1 fl. 5. W. und mit Postversendung 1 fl. 30 kr. für ein Vierteljahr beträgt, gefälligst bald entrichtet werden möge, um keine Verzögerung in der Zusendung des Blattes zu erfahren.­­­ Ferner übernehmen Pränumerationen für Eperies : Hr. A. Floegel, für Iglo: Hr. 3. Andresky, für Rosenau: N­. N. Hirsch. Kaschau, im März 1866. „FKaschau-Eperieser Kundschaftsblattes.“ Die Redaktion des Stadtpost.­ n (Rossiini's "Stabat Water") wird am Charfreitag "Abends" halb 7 Uhr in der Domkirche von hiesigen Musikern, Musikfreunden und Zöglingen der städtischen Musikschule zur Aufführung gebracht, worauf wir das musikfreundliche Publikum aufmerksam machen. — Wrdnung des Gottesdienstes in der Domfirme.) Heute Mittwoch um 9 Uhr Passionsamt, Nachmittag um 4 Uhr Pumpermette. Am Gründonnerstag um 9 Uhr Hochamt, während welchem beim Gloria alle Gloren zum le­ten­ Male geläutet­ werden und die heil­­ommunion „entheilt wird ; dann Oelweihe und nah, der­­selben Ueberftragung des Allerheiligsten in ein Seiten­­altar. Dann folgt die Besper und die Entblößung der Altäre. Endlich Fußwaschung an zwölf Pfründner, und Nachmittags um 4 Uhr Pumpermette. Am Charfreitag früh, um 9 Uhr die Passion und die Gebete für alle Grade und Stände der Christenheit. Hierauf erfolgt die Enthüllung und Anbetung des Kreuzes. Nach einer ab­­gehaltenen Vesper erfolgt die Grablegung, hernach ungari­­sche Predigt. Nachmittags um 4 Uhr Pumpermette. Das Allerheiligste bleibt bis­ 7 Uhr Abend zur Anbetung aug­­gesetzt. Am Chorsamstag um 7 Uhr früh Osterkerzen- und Taufwasserweihe, dann Hochamt­­ und Vesper, wo beim Gloria wieder alle Gloren geläutet werden. Abends um 8 Uhr Auferstehungsprozession. — (Gymnastisce Uebung.) Sonntag Nach­­mittags balgten sie zwei Lehrburschen nächst dem Theater und suchten in Geschicklichkeit den Graben zu überspringen einander zu überbieten. Fünfmal hatte der Eine bereits Proben seiner Geschiclichkeit abgelegt, während es dem Andern auch einmal­ nicht gelingen wollte. Erbost und neidisch verseßte er beim sechsten Sprunge seinem glűcs­lichern Gefährten einen Stoß in die Seite, dieser stürzte kopfüber ins Wasser , verletzte sich an den Steinen so, daß er ganz mit Blut bedeFt war, und wer am ersten ihm beisprang und Hilfe anbot, war der seine That bereuende Mitgespiele. Beide versöhnten sich alsbald und gingen Arm an Arm ihres Weges. — — Rosispieliges. Hasenfutter.) Eine hiesige Frau hatte lezten Samstag 3 Gurken das Stü> zu 28 kr. und 12 Pfd. Kuhkäse gekauft und durch ihre Magd nach Hause gesch hiht. Mittags nach Hause kommend, trat die seit­ kurzer Zeit vom Dorfe zum ersten Male in die Stadt­­ gekommene Magd der Hausfrau mit einem Jammergesichte entgegen. Der Hund , sagte sie, hat, während ich im Stalle war, den Käse gewascht. Und was hast. .du im­ Stalle gemacht ? Io habe die drei grüne unreife Dinge, die die gnädige Frau heimgeschei>t haben, dem Häschen zerschnitten. Damit glaubte sie, da die Frau das Häschen liebte, Alles­ gut gemacht zu haben, aber nun brach erst das Donnerwetter los­ dar, größer als manche souveräne Staaten Deutschlands, würde dadurch­ in seinen beiden wichtigsten Städten ver­­bunden werden. Was dem einen Theile fehle, habe gerade der andere im Ueberflusse. Es sei ein großer Fehler gewesen, daß beim Baue der Theißbahn auf diese Verbindung nicht refleftirt wurde. Die heißen Quellen Großwardeins bieten für Flass- und Hanffabrikation die günstigste Ge­legenheit. Durch die Kultur dieses Gewächses könnte die­­ser großen Gegend ein bedeutender Vortheil zugehen. Dazu aber sei die Eisenbahnverbindung beider Städte nothwendig. 44 a­us vor einigen Tagen wurde durch die Bagger­­maschine ein interessanter archäologischer Fund aus der Donau an das Tageslicht gefördert. Es wurden nämlich an der Pester Sete, unterhalb der alten Sciffsbrücke, drei Gegenstände gefunden, die wohl an 1500—2000 Jahre auf dem Grunde­ der Donau gelegen haben mochie­ren. Zwei dieser Gegenstände sind derart petrifizirt und mit Kiessteinen angeseßt, daß sich nur in dem einen an der freigebliebenen zweischneidigen Spiße ein Dolch von 10 Zoll Länge erkennen läßt, die Eigenschaft des ande­­ren etwas anderes geformten und größeren Gegenstandes hingegen nicht angegeben werden kann. In dem dritten Gegenstand wurde ein kurzes Römerso wert erkannt, von welchem der Griff petrifizirt, die Klinge hingegen gänz­­lich frei geblieben und nur durch Rost etwas schadhaft geworden ist. Sämmtliche Gegenstände werden dem Mu­­seum überliefert. + a Aus Räkos-Rezeptur vom 22. d. wird uns geschrieben : Gestern den ganzen Tag wüthete bei uns ein derartiger Sturm, daß er fast von sämmtlichen Häu­­sern des Dorfes die Dächer riß, Heuse aber umwarf, Bäume entwurzelte und auch einige kleine Häuschen , von denen sim die armen Bewohner in der Nachbarschaft flüchteten = zum Einsturz brachte, deren armselige Mo­­bilien zertrümmerte und verschüttete. * a Eine interessante Erbschafts-Geschichte in Pest macht viel von sim reden. Eine alte Pfründnerin regte den wohlthätigen Frauen-Verein zum Universal-Erben ein. Nach ihrem bald erfolgten Ableben untersuchte der Ver­­einssekretär ihre wenigen Effekten , worunter sich alte Papiere befanden. Eines davon erwies sich als legale Schildverschreibung von 120.000 fl. W. W., over 48000 fl. C.­M., welchen Betrag eine adelige Familie aus der Gegend von Stuhlweißenburg ver Pfründnerin zu schulden beurkundete. Die "Sculd­ "wurde als richtig anerkannt, ein Abzahlungsvergleich geschlossen und bereits ein Theil der Summe in­ die Vereinskasse eingezahlt. ** Der berüchtigte Räuber Emerich Loos ist mit seinem Spießgesellen Zöld im Wirthshause zu Tisza-Bad, wo seiterer im Streite einen dortigen Insassen durch den Schenkel schoß, von den herbeigeeilten Feldarbeitern und Weibsleuten gefangen genommen und der Behörde über­­liefert­ worden. . it KürzliG machte ein Militär-Urlauber, welcher bei­ dem Kaufmanne 3. in der Wasserstadt zu Ofen als Hausm­e<r bedienstet war, einen Terno mit 2—3000 fl. Das­ Erste, was er b­at, war, daß er ein Mädchen zu sic „nahm und mit ihr wirthschaftete 3 das gewonnene Geld wurde nicht mehr, sondern weniger, und mit dem Verschwinden der­ Mittel vers<wand auch das Mädchen und begab­ sich­ zu ihrer ehemaligen Unterstandsgeberin. Hierüber ergrimmt, so war ihr der Verlassene Rache und vor ungefähr 14 Tagen traf derselbe das Mädchen in der Entengasse, welches sich bei seinem Anblick flüchten wollte ;­ allein mit wenigen Sätzen erreichte sie der Ur­­lauber und stieß ihr ein aus der Stiefelröhre hervorge­­holtes langes Messer in die Brust. Der Stoß traf das Herz und in Strömen von Blut sank die­­ Weinende zu­­sammen — sie war todt. Der Mörder wurde auf der Stelle verhaftet. xs Der Nothstandsausstoß des Tortaer Komitates hat einen Aufruf um schleunige Hilfe für die der größten Noth und Entbehrung preisgegebene Bevölkerung der gesammten Siebenbürger Mezöseg erlassen. ++ Als Beitrag zu den österreichischen Stempel­­drangsalen theilen die „ Naroont Listy“ die in Prag­­att­­gefundene Thatsache mit, daß I­mand, der einen Wechsel statt mit dem entfallenden Stempel zu 40 Kreuzer mit einem Stempel zu 64 Kreuzer versehen hatte, wegen Ge­­fällsübertretung mit 3 fl. 36 fl. bestraft werden soll. Die Zahlungsauflage wird von den „N. 2." vollinhaltlich veröffentlicht. Die Fälle, wogegen die Anwendung eines geringern als des vorgeschriebenen Stempels Geldbußen auferlegt werden, zählen in Folge des komplizirten Ge­­bührengeseßes in Oesterreich nach Tausenden , daß aber jemand auch gestraft werden soll, der einen größeren als den vorgeschriebenen Stempel bewußt hatte , dürfte wohl als juristisches Kuriosum gelten. + a In Folge einer Wette zwischen zwei Herren, ob­wohl das starke oder das schwache Geschlecht mehr der Eitelkeit huldige, postirten sich dieser Tage in Wien die Wettenden in Begleitung zweier Zeugen vor einer Spiegelniederlage in der Wollzeile, und zwar so, daß sie die Vorübergehenden genau beobachten konnten. Es sollte nämlich festgestellt werden, wie viele von den vorüberge­­henden Männern und Frauen den Kopf wenden, um sich in den ausgehängten Spiegeln zu besehen. Mach einer Stunde, während deren man die Zahl der Vorüberge­­henden genau notirte, stellte sich heraus, daß von 100 Frauen weniger als 80, von 100 Männern jedoch volle 95 ihre Herrlichkeit in den Spiegeln bewunderten. za Der „Times“-Korrespondent aus Wien erzählt folgenden Witz des Gheftívnédjefe v. Bede: Ein Mit­­glied des diplomatischen Korps soll denselben gefragt haben, wie Oesterreich ohne Geld Krieg führen werde. „Sobald der erste Schuß gefallen,“ sol Bede geantwor­­tet haben, „wird Oesterreich Staatsscheine im Betrag von 50 bis 100 Millionen zahlbar in Berlin, ausgeben !“ * * Dem „Wild.“ wird aus Paris­ geschrieben : Der Kaiser lebt augenbildlich in großer Zurücgezogenheit und soll viel arbeiten. Abgesehen von seinen politischen Sorgen, vrndt ihn das Befinden seines Sohnes, der Anlagen zu einer Lungenkrankheit gezeigt haben soll. s. Sinnreichere Briefdiebe als in London kann es nirgends in Europa geben , selbst in Berlin nicht. Der Londoner Dieb hängt einen elastischen , mit einer Feder zu schließenden und zu öffnenden Beutel durch den Schiß in den Briefkasten. Wenn eine Anzahl Briefe in das Netz gefallen ist, zieht er es heraus, und der später kommende Briefträger, der die neueste Sammlung abho­­len will, findet einen leeren Kasten. Durch den Umstand, daß einem solchen geheimen Beutel die Feder brach , so daß er nicht von außen herausgefisst werden konnte und im Kasten blieb, ist der neueste Kunstgriff der langfingri­­gen Bruderschaft ans Licht gekommen. als Wahrscheinlich der älteste der Zeitgenossen, Jo­­sef Crele, ist zu Anfang dieses Jahres in einem Alter von 141 Jahren zu Caledonia, einem Städtchen in Wis­­consin (in den Vereinigten Staaten) gestorben. Derselbe war, wie das katholische Taufregister von Detroit aus­­weiset, daselbst im Jahre 1725 geboren und bis kurz vor seinem Tode no< gesund und rüstig. . Welt-Panorama. Die Wohlthätigkeitskonzerte am 21. und 22. d. M. im hiesigen städtischen Theater. Wenn Wo­hlthätigkeitssinn und höhere künstlerische Begabung einen Bund eingehen, muß der Erfolg ein durchgreifender sein. Wir können demna< mit Freude be­­richten, daß beide Konzerte niit nur mit großem Kunst­­sinne zusammengestellt waren und zu dem Besten gehör­­ten, was von Dilettanten geleistet werden kann , sondern sie auch von Seite des Publikums eines starken Zuspruchs erfreuten , und mithin ihrem Zwecke auch in materieller Hinsicht entsprachen. Das Konzert des ersten Abent­s wurde mit einer hübsch komponirten „Fest-Ouverture“ vom Herrn Kapell­­meister Otto Wanisek eröffnet und von der Kapelle des hier garnisonirenden k. k. Infanterie-Regiments mit gro­­ßer Präzision ausgeführt. — Das hierauf folgende Lied von Zimay „Äbränd­dal“ wurde von Fräulein Stefanie v. Wolny ansprechend vorgetragen. " Fournier's , Chassé eroisé" ward re<t gelungen dargestellt und glauben wir besonders das ruhige, schöne Spiel des Fräuleins v. Patay hervorheben zu müssen. " Chopin's'wundervolles E-moll Konzert wurde von Fräulein Aurelia Hermann in so echt küns­tlerischer, ausdruck- und weihevoller Weise vorgetragen, daß wir dieses nur so junge Fräulein un­­bevenkli< zu unseren besten Dilettantenkräften zählen dür­­fen. — Das hierauf folgende Lustspiel von Malleville : nicht özvegy" Tam, wie das vorhergehende , gleichfalls zur sehr gelungenen Darstellung und heben wir beson­­ders das lebendige Spiel der beiden Gräfinnen Eleonore Forgács und Irma Semsey-Csákfy und des Herrn M. Kolárcsik hervor, die das Publikum fortwährend in hei­­terster Laune erhielten, und durch oftmaligen Hervorruf ausgezeichnet wurden. — Beethoven's „Adelaide“ wurde vom Fräulein Alexandrine v. Wolny in sehr ansprechen­­der Weise gesungen. — Der vom Herrn A. Posorski für zwei Klaviere 4­4 Hände komponirte „Große Marsch“ aus Meyerbeer's „Afrikanerin“ wurde von den Fräulein Gisela v. Bornemißa, Kornelie v. Csanyi , ferner den Herrn Hußka und Posorski sehr gelungen und kräftig vorgetragen und machte bedeutenden Eindru>. Die Solop­­piece „Magyar négyes dal“ == Petöfi's schönes Lied

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