Kassa-Eperjesi Értesitő, 1867 (Jahrgang 29, nr. 1-100)
1867-09-18 / nr. 73
Előfizetési felhiväs. „130108 ,Kassa-Eperjesi Ertesitö“nek évnegyedi előfizetési ideje folyó hó végével lejárván, alólirt szerkesztőség a t. c. előfizetőket elöfizetésök megújítására azon. hozzáadással. bátorkodik. tisztelettel ME miszerint a dijakat , mik helyben 1 o. €. frtot., és postaátküldetéssel 1 schaftsblattes“ endet mit Ende dieses Monats. Die gefertigte Redaktion erlaubt sich weshalb hiep. t. Abonnenten zur gefälligen Erneuerung ver Pränumeration»mit vem Bemerken höflichst einzuladen, daß ver Pränumerationsbetrag, welcher für Kaschau 30 krt. tesznek egy évnegyedre, mentül elébb beküldeni sziveskedjenek, | 1 fl. 8. 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Gegen Nichtzahler“ ist das Exekutionsverfahren auf ihr bewegliches und unbewegliches Vermögen bis zur Höhe des schuldigen Steuerbetrages einzuleiten. E — (Nachahmenswerth.) Unser gesäßte Mitbürger Herr M. Szerencsi hat aus Anlaß der Trauung seines Sohnes der hiesigen Stadtbehörde einen nicht unbedeutenden Betrag zur Vertheilung unter die hiesigen Armen ohne Unterschied der Konfession übergeben. Der Betrag ist bereits vertheilt worden, wovon auch die hiesige israelitische Gemeinde für ihre Armen 10 fl. erhielt. — (Mondesfinsterniß.) Die für Freitag Nachts angekündigte Mondesfinsterniß ist pünktlich eingetreten. Nach 3/4512 Uhr begann sich der Mond von oben herab zu verfinstern und wurdeno nach und nach mehr als dreiviertel Theile desselben verfinstert. (Einweihung von Nonnen.) Montag Vormittag wurden in der Kirche zu St. Ursula zwei Nonnen eingeweiht, zu welcher Feierlichkeit sich eine große Zahl theils Andächtige, theils Neugierige in der Kirce einfanden. — (Scheibenschießen.) Bei dem Sonntag den 15. 9. M. abgehaltenen Scheibenschießen hat das erste Beste Herr Josef Rio , und das zweite Herr Alois Genzovits auf je einen Viererschuß gewonnen. — (Ein stark betrunkener Privatdiener) wurde Montag von einer Patrouille arretirt. Derselbe widersetzte sich jedoc m thätlich der Arretirung , worauf ihm der Patrouilleführer mit dem Gewehrkolben einen Stoß verseßte und ihn für unglücklich traf, daß er niederstürzte und besinnungslos in's Spital gebracht wurde, wo er kurz darauf seinen Geist aufgab. 7" "7 11" Neuestes aus der Heimat. (LI.) Eperies, 12. September. Das am 10. b. gefeierte 200jährige Zubelfest des hiesigen evangelischen Kollegiums hat "einen glänzenden und erhebenden Verlauf genommen. Am 9. September, Nachmittags um 5 Uhr und am 10./ früh um 8 Uhr,hat der„ Empfang der Deputirten“ und Gäste von Seite des Kollegiumsvorstandes im Saale des Komitatshauses stattgefunden. Zahlreiche Korporationen waren hier vertreten. Das "Sároser Komitat, der Stadtmagistrat von Eperies, die römisch-katholische und die griechis<-hirte Geistlichkeit, das k. k. Militär mit dem Eperieser Platzkommandanten an der Spite u.a. m. von auswärtigen Körperschaften "waren Vertreter der evangelischen Montan-Superintendenz, sämmtlicher Seniorate der Theißer Superintendenz , der ungarischen Akademie, der Kisfaludygesellschaft und vieler größerer und kleinerer Schu lEl len beider protestantischen Konfessionen in Ungarn und Siebenbürgen erschienen. Am 10. September um 9 Uhr Morgens setze sich der Festzug aus dem Komitatshause zur evangelischen Kirchen-Bewegung, wo die Feier mit einem vom Superintendenten Mäday gesprochenen kräftigen Gebete eröffnet wurde. Nachdem sodann ein Choral gesungen worden, las Inspektor Joseph v. Báno zeine, geistreich und höchst taktvoll verfaßte Geschichte des Kollegiums vor, wobei er unter Anderem auch die Verdienste des Protestantismus um die Erhaltung der ungarischen Verfassung hervorhob. Diesem Vortrage folgte eine gediegene Rede des Professors Vandrák , dann eine schöne lateinische Ode, vorgetragen von Stephan Szányi, und endlich ein ungarisches Gedicht von dem Studirenden Ludwig Smik, worauf sich das Publikum, welches alle Räume der Kirche gefüllt hatte, aus derselben vor das Kollegiumgebäude verfügte, wo der Grundstein zum Umbau desselben gelegt wurde. Das Kirchenopfer zum Besten des Kollegiums betrug bei dieser Gelegenheit 1076 fl. Bei der Grundsteinlegung wurde zuerst die zur Einschließung in den Grundstein bestimmte Urkunde vom Professor Herfurth verlesen, worauf der Distriktualinspektor der Theißer Superintendenz Herr v. „Zsedeny“ den Akt der Grundsteinlegung vollzog und ihn mit einer begeisterten Rede verherrlichte. Die sodann vorgenommenen Hammerscläge der Deputirten waren ebenfalls von entsprechenden Reden begleitet, und wurde die Feier mit dem Absingen des Liedes : „Eine feste Burg ist unser Gott" geschlossen. Bedeutungsvoll ist, daß dieser Akt,eben an der Stelle vollzogen wurde, die einst der Schauplatz der berüchtigten "Lamena Eperiesiensis" war, an jener Stelle, wo einst Caraffa die angesehensten Protestanten der Stadt Eperies und des Sároser Komitates hinrichten ließ , daß folglich eben dort, wo sich einstens die Konfessionen in tödtlicher Feindschaft gegenüberstanden, ein humaneres Zeitalter dieselben zusammengeführt hat, um ein Fest der Wissenschaft in Frieden und Freude zu feiern. Um 2 Uhr fand ein Bankett statt, an welchem über 300 Gäste theilgenommen haben. Die Reihe der Toaste eröffnete Herr Inspektor Zob , indem er auf den König ein Hof ausbrache, welches mit stürmischen Elfenrufen aufgenommen“ wurde ; diese begeisterten Rufe steigerten sich nur bei dem Toast auf das Wohl Seiner hochherzigen Gemahlin, der Königin, „welche die ungarische Nation und Sprache liebgewonnen,ein “wesentlicher Faktor der Aussöhnung geworden." Hierauf folgte eine lange Reihe von Toasten auf die hervorragenden Männer der protestantischen Kirche, und darf ihr Berichterstatter folgenden Zwischenfall nicht mit Stillschweigen übergehen. Nachdem nämlich Pfarrer Stehler aus Ofen den Wunsch ausgesprochen hatte, daß das Kollegium sich stets im Besitze einer Goldgrube befinde , und diese Goldgrube wie bisher, so auch in der Zukunft der protestantische Adel sein möge, erhob sich Franz v. Pulpky und sprach : „Ic habe“ lange unter praktischen Engländern und Amerikanern gelebt und bin selbst ein praktischer Mann geworden, der nicht viel spricht, aber gerne thut, was er thun kann. Deshalb bringe ich den folgenden kurzen Toast auf: Ich. schenke dem Kollegium hiemit+ 1000 fl., wer einen besseren Toast ausbringt, der möge leben!" Dieser hochherzige Toast rief begeisterte, „lange „anhaltende Eljenrufe hervor und schloß das Banketti glänzend ab: nutei 7." Bei dem ungarischen Kommunikationsministerium haben sich bereits mehrere Offerenten, wegen Ausbau der Zweigbahn Hatvan-Miskolcz gemeldet. Unter den Offerenten befindet sich auch Herr Bontoux und Konsorten. *s Die Rede, welche Türr,bei dem ihm zu Ehren veranstalteten Banket in der Schießstätte gehalten , «lautet nach „Hon“ folgendermaßen : „I< danke Ihnen in meinem und meiner Gattin Namen für den Herzlichen Empfang, mit dem Sie uns beehrt haben. 39 danke Ihnen im Bes»sonderen als einer jener Söhne Ungarns, die, nachdem sie nicht mit dem Vaterlande die Leiden theilen könnten, schwere Jahre hindurch sich bestrebt haben für die Sache ihrer Nation alles das zu thun, was sie für rechtschaffene Pflicht gehalten haben... Ich bin jegt nur zum Besuche im der Heimath, Io sehnte mich, ein wenig Vaterlandsluft einzuathmen , meinen Landsleuten die Hand zu drücken, ich sehnte mich nach Stärkung. Solche haben wir Alles nöthig. Wir müssen uns stärken, denn vielerlei. Spaltung Bien die Individuen und auch die Nation. Wenn wir aber einander die Hand reichend unter dem Banner der Brüderlichkeit vorwärts schreiten, so werden die Spaltungen schwinden und wir werden stark sein. Insbesondere ist mein Wunsch, daß die verschiedenen Stämme einander die Hand reichen. Das Reich des Rechtes und der Gerechtigkeit können wir nur dann erlangen , wenn wir uns gegenseitig unterstoßen und Niemand daraus ausschließen. Doch nicht um Rathschläge zu geben habe ich mich erhoben. «Die Einwohner Pests, die zwar verschiedenen Nationalitäten angehören, aber doch gute ungarische Patrioten sind, bedürfen meines Rathes nicht. Diese Hauptstadt hat sich immer als das Herz des Landes bewährt. In jedem Lande wird die „Rolle des Bürgerthums täglich, eine bedeutendere, besonders aber in Ungarn,wo-der-freisinnige-Adel«schon“vor“ 1848 dies eingesehen und, für dessen Rechte gekämpft hat, Durch Geltendmachung ihrer Rechte und vereint mit dem jetz nicht mehr privilegirten Adel können die, Bürger des Vaterlandes für das, Wohl des Vaterlandes, „Alles thun und Alles , was sie ernstlich wollen, erringen... “ „Hoh. leben die Einwohner Buda-Pest?s 1 ra H * Das Komité des Arader Honoidvereines fordert die im Lande befindlichen Honvedvereine auf, die Namenssliste ihrer Mitglieder, welche an der am 6. Oktober, d. h. zu Arad abzuhaltenden Landes-Honvedversammlung theilnehmen wollen, bis zum 20. b. diesem Honvedvereine einzusenden, um die nöthigen, Vorbereitungen zu ihrer, Unterbringung treffen zu können. 252 Auch die Stadt Abony hat. !an L. Kossuth eine Vertrauensadresse gerichtet. « a Der Tochter Rache. (Fortsetzung:) „Es lebe Ort Anton !". rief ein rüstiger Alter mit weißem Barte , der Ider , Sonnengluth/ einen Mantel mit Kapuze, von forjijdei Tuche trug, das dichter ist „als das, Vließ der Ziegen. , Er ist das wahre Ebenbild, seines Vaters, nur größer und stärker. „Welch' schönes Gewehr ! Von diesem Gewehre wird man reden, Ors Anton?" — „„Es lebe Ors?. Anton?!“ wiederholten alle. Hixten im Chor. „Wir wußten wohl, bag er doch endlich kommen werde.“ ( „Ach /Orst Anton," sagte , ein »großer+ Bursche mit ziegelfarbigem Gesichte, „wie würde sich Ihr Vater freuen, wenn er Sie, empfangen könnte ! Der gute 1-Mann! Sie würden ihn wiedergesehen haben, hätte er mir glauben wollen. Hätte er die Sache Giudice's durch gmich ausmalen lassen. Der brave Mann! Er glaubte, mir nicht; nun weiß er, daß ich, Recht hatte.“ < „Nur,“ fiel der Alte ein, „Giudice wird durch das Warten nichts verloren haben.“ „Es lebe Ors* Anton?!“ Und ein Dutzend Flintenschüsse begleitete diesen Ausruf. Orso, der sich sehr schlecht gelaunt mitten unter diesen Männern befand , die alle zugleich sprachen und sich um ihn drängten, um ihm die Hand zu reichen, konnte sich eine ziemlich lange Zeit nicht verständlich machen. Endlich nahm er die Miene an wie an der Spike seines Pelotons, wenn er Verweise auszutheilen hatte und sagte : „Meine Freunde, ich danke Euch für die Liebe, die ihr mir zeigt und für Euere Liebe zu meinem Vater, aber ig lasse mir von Niemandem Rath ertheilen, I< weiß, was ich zu thun habe.“ Kehrt, zu Euern Ziegen zurück. I< kenne den Weg nach Pietranera und brauche keine „Führer.“ Die Hirten entfernten sich endlich und wendeten sich im Grabe nach dem Dorfe zu; aber cauf „allen, hohen Punkten des Weges hielten sie an, als wollten sie sich umsehen, ob nicht irgendwo Feinde im Hinterhalte lägen, und immer hielten sie sich so nahe bei Orso und dessen Schwester, daß sie denselben] im Nothfalle beistehen konnten. So ritten diese Tixgilleurs. voxan. und, der; Nachkomme, der . bella. Rebbia „gelangte in sein, Dorf, sowie, in das alte Wohnhaus der. Caporali, seiner „Ahnen. Die Anhänger der della Rebbia, die lange kein Oberhaupt gehabt hatten, waren ihm in Masse entgegengezogen, und. die Bezwohner, des Dorfes, die sic. neutral „verhielten, standen an ihren, Thüren, um ihn, vorüberkommen zu sehen. Die Anhänger der Barricini dagegen blieben in ihren „Häusern und schielen durch „die Rite“ ihrer Fensterladen hinaus. Pietranera, ist sehr unregelmäßig, gebauet , wie, alle Ortschaften auf „Corsica, denn wenn man eine „Straße “sehen will, muß man nach Cargese reisen, das der Herr, b. Marboeuf, bauete. Die ohne alle Ordnung hier und da zerstreut liegenden Häuser, befinden sich, auf dem Sipfel einer (einen )Hochebene oder eines Bergabsates. In der Mitte des Ortes, steht, eine große grüne Eiche und, daneben sieht man einen Trog von Granit, in den eine hölzerne Röhre das Wasser einer Quelle führt. Dieses nüßliche Werk war auf gemeinschaftliche Kosten der della Rebbia und Barrizcini angelegt, worden, aber man würde sich sehr geirrt haben, hätte man daraus aufs ehemalige Freundschaft der beiden Familien schließen wollen. BUILLETON | Der, Oberst della, |Nebbia hatte einmal, an den „Gemeinderath eine keine Summe“als Beitrag zum Baue eines Brunnens abgegeben ; alsbald bot der" Advokat , Barricini ein, gleiches Geschenk und biesem Metteifer, von Freigiebigkeit, verdankt Pietranera sein Wasser. Um die grüne, Cide und den Brunnen her ist ein leerer Raum, den man, den, Platz nennt und, es pflegen, sich, da Abends jche, Müssigen zu, versammeln. Bisweilen spielt man da Karten, und, einmal im Jahre, im Carneval, tanzt man. An den beiden Enden des, Platzes stehen Gebäude, die eher, hog als groß und, von Granit und. Siefer, erbaut sind, —. die feindlichen Thürme, der bella Rebbia und, Barricini. Die Bauart ist gleichförmig, die „Höhe “gleich und man, sieht, daß die Rivalität der. beiden, Familien immer bestand, ohne, daß. das Schiksal zwischen ihnen “entschied. 5499 Es dürfte hier der Ort, sein zu erklären , was man unter dem Worte, „Thurm“ verstehen muß: Es ist vies ein vierseitiges Gebäude von, etwa vierzig Fuß Höhe, das man in einem andern, Lande, ganz einfach ein, Taubenhaus nennen würde. Die schmale Thüre , öffnet sich alle Fuß vom, Boden, und man gelangt dahin „auf reiner sehr“ steilen Treppe., Ueber der Thüre befindet sich ein Fenster mit einer Art Balcon, der. unten durchlöchert ist wie ein Durchschlag, so. daß. „man. einen Herantretenden“ ohne Gefahr verschlagen, kann. Zwischen dem Fenster und der Thüre „sieht man zwei plump ausgehauene Schilder. “ Das eine zeigte sonst das, Kreuz von Genua ; da es aber jehr gänzlich zerstört ist , uso kann es höchstens, nur no< für die Alterthumsforscher, von Interesse sein. Auf dem, saubern Schilde befindet sich das Wappen“ der: Familie, welche den Thurm besigt. Zur Vervollständigung des Schmucks denke man sich die Spuren einiger Kugeln von Im Gegentheile „ es ist ein Werk ihrer Eifersucht» den Schildern und an dem Fenster und man wird. fidh elne 11991 mains si 6 16 jú