Kassa-Eperjesi Értesitő, 1868 (Jahrgang 30, nr. 1-102)

1868-09-16 / nr. 74

* " 5. Lro. X alle 6. -- WM jenes allgemeines Wehrsystem.) Die Durchführung­ des­ neuen Wehrsystems wird nun bin­­nen kurzer Zeit stattfinden. Die umfangreichen Vorarbeiten haben bereits­ begonnen, und dürfte die Rekrutirung für das neue­ Kontingent noch in diesem Jahre erfolgen. Die Konskribirungen für die Reserven und für die Landwehr dürften viel Zeit und Mühe in Anspruch nehmen , weil die Klassifikation „der Waffenfähigen“ jedenfalls durch eine Kommission bewirkt werden muß, welcher sich jeder Staats­­bürger, der das 40-ste Lebensjahr noc nicht erreicht hat, (oder der­ nicht durch besondere Bestimmungen des Gesetzes von der Wehrpflicht befreit ist), stellen muß. Obgleich sich hier­zu­ Lande nnd Biere mit dem Gedanken der allgemei­­nen Wehrpflicht nicht vertraut machen können, so hat die­­selbe boch in den untern Schichten der Bevölkerung, welche bis nun zu fast ausschließlich die Blutsteuer zu tragen h­tte, den besten Anklang gefunden. In Preußen bedurfte es mehr als drei Decennien, bis sich das Landwehrsystem durch die Antipathien der Bevölkerung Bahn brach, und selbst­ im rechten Feldzuge war die Regierung bemüßigt die Nenitenten mit gesetzlichen Mitteln zu ihrer Fahnenpflicht zu zwingen. In den Ländern der österreichisch-ungarischen Monarchie, welche durch ihre konservativen Interessen nur auf einen Vertheidigungskrieg angewiesen ist, wird bei einer feindlichen Invasion, welche die Integrität des Staates ber droht, gewiß jeder Einzelne zum Scuße seines Vaterlandes und Familienheerdes die Waffen ergreifen, um mit Blut und Leben für die heiligsten Interessen einzustehen. Die allgemeinen Befürchtungen, die einen kriegerischen Zusam­­menstoß in nächster Zeit in drohende Aussicht stellen, werden uns schwerlich eine passive neutrale Stellung ein­nehmen lassen ; und deßhalb wäre es wünschenswerth, wenn die Organisirung und Bewaffnung des Volkes so­wie die faktische Einübung dieser Heeresmassen sobald als möglich in Angriff genommen werden möchte, um jede Verletzung des Staatsgebietes mit gehöriger Kraft zurückweisen zu können. — (Truppen-­Inspektionen.) Mit welchem Ernste die Ausbildung der Truppen nach der neuen Manöv­­rir - Instruktion, und die Handhabung der neuen Feuer­­waffe betrieben wird , zeigen die diesjährigen herbstlichen Uebungen in vollem Maße. Die Truppen-Inspektionen fin­­den jeßt in vermehrter Weise statt , und wurden hierorts am Monat Nachmittag auf der westlichen Höhe der Stadt durch, Se. Durchlaucht dem Herrn Landes-Kommandirenden FZM. Fürst Lichtenstein vorgenommen. Die Ankunft Sr. kais. Hoheit des Herrn Ober-Armee-Kommandanten und Feld­­marschalls Erzherzog Albrecht gilt dem gleichen Zwec , nämlich der Prüfung über die Tüchtigkeit und Schlagfertig­­keit aller Truppentheile der k. k. Armee. — (Ein Granitlager) wurde beim Eisenbahn­­tunnelbau nächst Tehang entdeckt. Für unsere löbl. Stadt­­gemeinde wäre die Erwerbung des Garnitlagers eine gute Acquisition, um daselbst die zur Pflasterung der Stadt nö­­thigen Steine zu gewinnen, da, wie bekannt, der Granit zur Pflasterung am dauerhaftesten ist. — (Dur den gestern eingetretenen­ Re­­gen) ist endlich in den Witterungsverhältnissen ein gün­­stiger Umschwung erfolgt und mit unendlichem Vergnügen begrüßen die Landwirthe diese segenbringende Himmelsgabe. Die­ Kartoffelernte dürfte den gehegten Erwartungen durch­­aus nicht entsprechen, da die Knollengewächse ganz klein und unausgebildet geblieben sind. Die Marktpreise dieses Artikels zeigen auch ein fortwährendes Steigen, was für die Armuth in bevorstehendem Winter ein trauriges Pro­­grattikon bietet. — (Scheibenspießen.) Bei dem Sonntag den 13. b. M. abgehaltenen Sceibenschießen hat das erste Beste Herr Anton Stadler und das zweite Herr Leopold Scalkhaz senior, II. Unterschüßenmeister, auf je einen Bieter­­schuß gewonnen: 1-- (Das Bad Spaleni Kostinecz), welches in früheren­ Jahren wegen seiner Heilkraft vom hiesigen wie auch auswärtigen Publikum sehr stark besucht war, letztere Zeit aber den Anforderungen der Gäste nicht mehr ent­­sprochen hat, wurde von dem hier bekannten und thätigen Hrn. Karl Pohl vom 1. Jänner 1869 in Pacht genommen. *„* Der wohlthätige Frauenverein in Rima Bombat, hat am 6. b. einen Bazar veranstaltet, der fast 2000 fl. einbrachte.­­ Affaire Benezty. Einige Mittheilungen , welche „Hon“ nach der Aussage glaubwürdiger Personen über die bei Apod gefundene Leiche bringt, ist Folgendes zu ent­­nehmen: Ein Knabe ging Kukurutz stehlen wurde aber be­­merkt und mußte sich flüchten. Er verbarg sich in einem Graben und sah von dort aus, wie zwei Herren von einem Wagen eine Leiche herabhoben und in den Graben legten. Der Knabe getraute sich lange nichts zu sagen, weil er den Kukurutdiebstahl auf dem Gewissen hatte ; endlich aber sagte er, was er gesehen. — Die Leiche scheint mit Vitriol übergossen zu sein und ist an einer Hand und an einem Fuße verstümmelt. *„“ Simon Stipan, Bahnmeister bei der Debrecziner Linie, ging am 1. d. mit seiner Frau, mit der er nicht im besten Frieden lebte, gegen 9 Uhr Abends längs der Linie und wurde na­ Aussage der Frau von einem Last­­zuge überfahren und­ getödtet. Die an der Leiche vorge­­nomm­ene Untersuchung erweckte den Verdacht, daß hier ein berechneter Schurkenstreit vorliege und es wurde eine ge­­naue Kriminaluntersuchung verfügt. *,* Die Räuber-Photographien, von denen auch wir neuliH Notiz nahmen, werden heute von Somogyer Blät­­tern dementirt. Dagegen erfahren wir aus denselben Blät­­tern, daß Meister Zuhäß mit einigen seiner Genossen in Apals erschien und dort Wagen bestellte, um nach Egres zu fahren. Zwei Apaleer stellten ihnen die Wagen zu Dien­­sten, besüßen aber die Gelegenheit, um­­ selber ein Bil­­den mitzurauben. Von den geraubten Gegenständen hat man die meisten bei ihnen gefunden und die ehrsamen Bür­­ger sagen nun im Gefängniß und sehen dem Resultate der gegen sie eingeleiteten strafgerichtlichen Untersuchung ent­­gegen. " tt Das tausendeimerige Faß aus dem Esterházy- Keller, welches im Jahre 1757 verfertigt worden ist, und im fürstlichen Keller zu Forstenau lag, wurde in den ersten Wochen des vorigen Monats nach Eisenstadt überführt. Die Oedenburger Weinhändler Gebrüder Wolf haben dieses Faß für die Dauer von 20 Jahren um 30 fl. jährlich gepachtet, und lassen dasselbe soeben in dem vom Fürsten Esterházy gemietheten Keller zur Füllung aufstellen. Die­ses Riepenfaß ruht auf vier großen Lagern, hat 63 Dau­­ben und 24 Eisenreife, und ist 13" hogy 15" 2" lang, die Bodendise ist 5". Die Reparatur und Aufstellung des Faßes kostet der Firma Wolf bei 400 fl. *.* In den Gebirgen nächst Mediasch ging vor Kur­­zem ein Bauer auf die Jagd und stieß hiebei auf einen Bären. Ungleicher Weise ließ der Bauer das Thier zu nahe kommen und schoß erst dann, als dieses ihn fast er­­reicht hatte. Der Schuß traf­ schlect, der Bär erfaßte den Mann und zerriß ihn. Wir zweifeln nicht, daß Hr. Pohl genanntes Bad wie auch die dortige Restauration durch vorzunehmende Erneuerungen beim Publikum wieder so beliebt machen wird, wie sie einstens gewesen, in Neuestes aus der Heimat. In- und ausländische Neuigkeiten.­ ­ Für den kommenden Winter stellt Herr Seycek den Splittschuhläufern, den Bierwirthen und Allen, welche auf Eis spekuliren , ein sehr schlechtes Prognostikon. Nach seiner Wetterprophezeiung wird der Herbst dem Sommer an Trogenheit nichts nachgeben , bl­s einige „Sprüh- und Spritzregen“ stellt er in Aussicht und an einen „eisigen Frost- und Schneewinter“ sei nach den meteorologischen Beobachtungen gar nicht zu denken. Herr Seycek eröffnet den Gewerbsleuten, welce Eis benöt­igen, die angenehme Perspektive, daß sie werden froh sein müssen, „dünne Eis­­krusten“ einsammeln zu können. 8.2 In Prag fand man am 9. b. M. in der Augez­­der Kaserne die Urtheils-Publikation gegen den Lieutenant von Terlecki statt, welcher vor einigen Monaten in der Fleischauergasse ein Mädchen getö­tet und dann versucht hatte, sich selbst das Leben zu nehmen. Derselbe wurde des Verbrechens des gemeinen Mordes schuldig erkannt und zu 15 Jahren schweren Kerkers , Cassation der Charge und Verlust des Adels verurtheilt. *6 Bei der am 1. September d. Z. stattgefundenen Ziehung der 1864­er Lose wurde von dem Wiener Ban­­kierhause Joh. C. Sothen sämmtliche Nummern der Serie 3556 mittelst Promessen ausgegeben , worunter sich der zweite Treffer per 50.009 Gulden befindet. Fr­ein­sc<hauerlicher Mord und Selbstmord wird aus Königsberg gemeldet. Man schreibt von dort: Als Mittwoch, 19. August, der Pillauer Nachmittagszug M Rosen­­thal vor Hildhausen passirte, warf eine Frau zuerst ihre zwei Kinder und sofort hinterdrein sich selbst über die Schienen di<t vor dem Zuge. Alle drei fanden ihren Tod, die Mutter und das eine Kind augenblicklich , das andere, welches längs der einen Körperseite aufgegriffen war, nach unsäglichen Qualen in Fischausen. Die Haare der unglüc­­lichen Frau hatten­ nur das Vorderrad der Lokomotive um­­flochten, als der Zug hier anlangte. tr Wie viel ist Bismark werth ? Aus Wiesbaden schreibt man uns: „Freiherr Dr. v. Linde, Pfarrer von Oberurtel , wurde am 21. v. von der Strafkammer des Kreisgerichtes wegen Amtsehrenbeleidigung des Minister­­präsidenten Grafen Bismark, welchen er in einer Wirths­­hausgesellschaft anläßlich einer Unterhaltung über die den repossedirten Fürsten gewährten Abfindungen einen „Spiß­­buben" genannt, zu einer Geldbuße von 30 Thalern vers­urtheilt." *,* Epilog zum Prozeß Chorinsky. Die Gräfin Ma­­thilde Chorinsky-Ledske hat bekanntlich während ihres Auf­­enthaltes in München einen Knaben geboren, welcher in der dortigen Aukirche auf den Namen Ledske getauft wurde. Dieser Name ist ein Prädicat der Familie Chorinsky, wäh­­rend nach den zwischen dem verurtheilten Grafen Gustav Chorinsky und der ermordeten Gräfin Mathilde bestandenen Beziehungen wol anzunehmen ist, daß Gustav Chorinsky der Vater des Kindes nicht sei. Derselbe hat daher, wie die Vorst.-Ztg. vernimmt, dur< den Wiener Hof- und Gerichts-Advocaten Dr. Weißl bezüglich des in München gebornen Kindes der Gräfin Mathilde im civilgerichtlichen Wege seine Vaterschaft bestreiten­ lassen, während der Hof­­und Gerichts-Advocat Dr. Neubauer für die eheliche Geburt des Kindes einzutreten berufen ist. *„* Wie viel kostet eine Reise um die Welt? Seit der Mitte des Jahres 1866 ist durch die Eröffnung der Dampf­schifffahrt zwischen Australien und Mittelamerika die Dampfschiffverbindung rings um die Erde vollendet worden und von 1867 an ist dem Reisenden um die Welt sogar eine zweite Linie durch den großen Ozean mittelst der Dam­­pfer zwischen San Franzisco (Kalifornien) und Hongkong (China) geboten. Im Ganzen beträgt der Fahrpreis für die Reise um die Welt auf Dampfschiffen : über Japan 2680 fl. (in Silber) auf dem ersten Platz, 2368 fl. auf dem zweiten Platze ; über Australien 2916 fl. auf dem ersten Plag, 1442 fl. auf dem zweiten Platz. Alles von Paris an gerechnet. t­­ Ein originelles Experiment. Vor Kurzem fielen einem Windmühlenbesizer in Schwersenz drei fette Gänse, muthmaßlich durc den Genuß von Gift, welches für die Ratten ausgelegt war. Der Frau des bei dem Mühlenbe­­siger in Arbeit stehenden Knechtes wollte es nicht recht in den Sinn , daß so herrliche Braten, anstatt in die Küche zu wandern, dem Schoße der Erde übergeben werden sollten; sie bedachte sich daher gar nicht lange , sondern annectirte dieselben ohne weiters. Alle Vorstellungen, daß der Genuß dieses Fleisches für die Gesundheit von erheblichem Nach­theil sein könnte, verschlugen bei ihr nichts; die­ Begierde nach dem fetten Gänsebraten behielt die Oberhand. Um aber doch allen Scrupeln zu begegnen, stellte sie folgendes sinnreiche Experiment an: Sie kochte die Eingeweide und­­ ließ ihr Kind von der Suppe kosten. Da dasselbe glüc­­licherweise keinen Schaden nahm, so waren denn auch bei ihr alle Bedenken gescwunden und die Gänse wurden verspeist. *. Die Stadt Wilna bietet dem Fremden einen überaus sonderbaren Anblic dar. Gleich beim Eintritt in die Stadt fallen demselben die an den meisten Läden an­­gehängten Zettel auf, auf denen mit großen russischen Buch­­staben : „Polnisch sprechen ist verboten“ zu lesen ist. Die Kaufleute sehen sich zu dieser merkwürdigen­ Ausstellung durch den bekannten Patapow'schen Utas genöthigt, um nicht der Zahlung von fortwährenden Kontributionen ausgesetzt zu sein, die sie ohnehin fon auf Grund einer einfachen Denunciation, oft haben entrichten müssen. In Folge dieser unvorhergesehenen Kontributionen haben auch die meisten Kaufleute, um ihre Existenz zu sichern , ihre Waaren im Preise bedeutend erhöht, *,* In einem süddeutschen Blatte finden wir fol­­genden „Heiratsantrag“ : Ein Mann von 36 Jahren, kör­­perlich wohlgeformt, geistig wohlgebildet, heiteren Humors, lebenslustig, im Besitz einer jährlichen Rente von 25.000 Gulden aus Grundbesitz wünscht nachdem er zehn Jahre lang alle Länder der Welt bereist hat, ein eigenes Haus­­wesen zu gründen und sich deshalb mit einer Gattin zu versehen. Dieselbe muß körperlich wohlgeformt und abge­­rundet sein, ein ovales Gesicht befigen, welches durc Stirne, Nase, Lippen und Kinn in drei gleiche Theile getheilt ist, die Nase darf nicht wagrecht im Gesicht liegen, sondern muß womöglich, mit der Stirne eine Linie bilden und darf nicht nach Innen, sondern m­uß nach Außen gebogen sein. Fal­­sche Zähne oder Haare werden nicht angenommen. Ist sie nur sehr jung, so werden keine Ansprüche auf vollendete Bildung gemacht. Hat sie 20 passirt, so muß sie einer feinen Gesellschaft mit Geist und Gewandtheit präsidiren und mit jeder Dame der Stadt in jeder Beziehung con­­curriren können. Vermögen darf sie gar keines besiten, Museums­ oder andere Bälle darf sie nicht besucht haben. Theater und Concerte müssen ihr ein Gräuel sein. Sie muß richtig Deutsc und Französisch sprechen, das Lettere ohne deutschen Accent. Als künftige Hausfrau erhält sie für ihre Person 5000 Gulden Nadelgeld, die nöthige Dienersc­haft, eine eigene Equipage, ein Reitpferd und eigene Wohnzimmer im Hause. Jedes Jahr eine größere Reise mit Gefolge und Winteraufenthalt in den Hauptstädten Süddeutschlands. Der Zukünftige ist auf diesen gewöhnlichen oder ungewöhnlichen Weg angewiesen, weil er sich zur Hervorbringung jener Fadheiten nicht entschließen kann, womit Damenbekanntschaften gewöhnlich angeknüpft­ werden müssen. * Eine Spaßenrepublik. Wie uns ein berühmter Naturforscher aus Afrika mittheilt, lebt am Cap der guten Hoffnung ein unter dem Namen „republikanischer Sperling“ bekannter Vogel, ein kleiner lustiger Gesell, welcher in Ge­­sellscaft von 100--200 seines Gleichen einen Baum in Besitz nimmt und darauf ein gar gewaltiges Nest mit eben­­so viel Zellen anlegt, als Mitglieder der Republik sind. Jedes Männchen hat ein Weibchen und bewohnt mit diesem seine Zelle, brütet und zieht seine Kinder groß. Man sieht, diese Burs­chen sind Kommunisten der unabhängigsten Art. Droht ein Feind ihrem Bau, so vertheidigen sie diesen ge­­meinsc­haftlich, bessern auch etwaige Schäden gemeinschaftlich aus. (Es ist aber aug beobachtet worden, daß einzelne Vö­­gel, vermut­lich wegen Uebertretung der Gesellschaftsgesetze, durch die Masse ausgetrieben und nicht wieder in ihre Wohnung gelassen werden.­­ Aus dem Wiener Leben. (Originalbericht.) K...1. Wien, 8. September. Wie aus den heuti­­gen Affichen der beiden Hoftheater ersehen , machen auch diese sich die Ministerialverordnung, welche die Normalage beschränkte, zu Nute, im Burgtheater wird heute Shakes­­peares „Hamlet“ und im Opernhause Meyerbeers „Afrika­­nerin" gegeben. Es ist dies eine thatsächliche Bekräftigung des offiziösen Dementis, das seiner Zeit der Behauptung zu Theil ward, daß die Hoftheater besagte Ministerialver­­ordnung einfach ignoriren würden. Dem Hoftheater mag die dadurch erzielte Erhöhung der Tageseinnahmen ebenso willkommen sein, wie den Privatbühnen. Nur Prag scheint anderer Ansicht zu sein, denn dort lies die Direktion des czechischen Theaters in ihrem dieswöchentlichen Repertoire von 8. September als „Normatag“" gelten und nicht spie­­len. Die Direktion scheint von der allgemein bekannt ge­­wordenen Verordnung vom 1. Juli d. h. keine Notiz neh­­men zu wollen, um nur von einer Begünstigung , die der legigen Regierung zu vindieiren ist, keinen Gedraug mas­sen zu müssen. Das nennen diese Herrn dann „Opposition!“ Die zehnte Künstler-Versammlung hat erfreuliche Resultate zu Tage gefördert, aber auch die landwirthsc­haft­­liche Ausstellung zu Hießing ließ sich nicht spotten und­­ exponirte Gegenstände, die wirklich prachtvoll und sehens­­­­werth waren. Wir wollen für heute blos die von der 44,

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