Kassa-Eperjesi Értesitő, 1868 (Jahrgang 30, nr. 1-102)

1868-10-10 / nr. 81

) - Lokales. — (Forstdienstprüfung.) Den 5. b. M. wur­­den unter Oberauffigt Sr. Hochgeboren des Hrn. Ober­­­gespan-Stellvertreters als hiezu bestimmten Regierungskom­­­missärs, die Staatsprüfungen für den untergeordneten Forst­­dienst unter Mitwirkung der hiezu vom hoh. Ministerium erwählten Prüfungskommissären Herren Karl Miladovics und­ Emil Haske abgehalten, und wurden von den geprüfr­ten­­ Kandidaten einer als sehr brauchbar und die andern zwei als brau­bar befunden. — (Herr Geiza Majorossy) wurde bei der am 8. d. abgehaltenen Wahl mit 46 Stimmen zum städ­­tiscen Wundärzten gewählt. — (Die heurige Weinlese in Kassau) scheint den Erwartungen nicht zu entsprechen, die man sich allerorts in Bezug der Quantität gemacht hat; denn die abnormen Witterungsverhältnisse dieses Jahres haben der Entwi>lung der Traube sehr geschadet. Die andau­­ernde enorme Hitze mit anhaltender Trockenheit, die nur zeitweise durch einen ungenügenden Strichregen­­ unterbro­­chen wurde, gaben der Traube nur eine verfümmerte Ge­­stalt ;­­­ außerdem wurden die hiesigen Weingärten durch Hagelsc­hlag so stark mitgenommen, daß hiedurch mehr als die Hälfte der erwarteten Fechsung zu Grunde ging. Was aber die Qualität anbelangt, so dürfte der heurige Wein zu den besten Jahrgängen dieses Jahrhunderts zählen, denn die Süße der Trauben und die vollkommene Reife dersel­­ben läßt kaum mehr etwas zu wünschen übrig. Die Deir­terkeit, mit der man in frühern Zeiten dieses schönste Fest des Herbstes feierte, ist gänzlich verschwunden und hat einem berechnenden Ernste Platz gemacht, der keinen Ge­­danken an die lärmenden Bachanalien der Vorzeit mehr aufkommen läßt. — Der befürchtete Mangel an Fässern hat einem Ueberflusse dieses Artikels Platz gemacht, so daß dieselben von 10 fl. pr. Paar schnell auf 6 fl. im Preise gesunken sind. — (Löwentheater.) Morgen Sonntag wird sich die kühne Thierbändigerin Frau Fanni Casanova im Ber­­eine mit der ausgezeichneten unübertrefflichen Akrobaten­­und Tänzergesellschaft des Johann Pollanz, wie wir hören, zum leztenmale produziren. Unsere Waldungen. „„Schonet den Wald und tflanzet Holz.“ Es liegt ein erfreuliches Zeichen in dem Unerfreuli­­chen, welches in jüngster Zeit unter den Angstruf „Holz­­noth" in den Spalten dieses Blattes erörtert wurde ; er­­freulich, deßhalb, weil die Absicht hervorleuchtet den Wäldern diesen werthvollen Grundbesitz, das bisher vermißte Inte­­resse zuzuwenden, erfreulich weil auch die vor kurzer Zeit noc nicht kleine Schaar der Optimisten aus ihrem langen Traume über „ewige Wälder" aufgerüttelt, einer besseren Anstauung und Ueberzeugung sich zuzuneigen scheinen, er­­freulich endlich, weil der ,Holzfrage" die „Waldfrage“ fol­­gen wird, und bei Erledigung letzterer der durch die Fol­gen der Entwaldung und menschlichen Mißgriffe zur Gel­­tung gebrachte Satz „ohne Kultur ist kein Wald und ohne Wald keine Kultur“ vor Augen gehalten, etwas zur Ge­­währ für die Erhaltung dieses wichtigen Nationalgutes bei­­getragen werden dürfte. Der Umstand, daß uns keine Darstellungen über Er­­tragsvermögen und Ertragsfähigkeit der um Kasc­hau gele­­genen Forste gegenwärtig noch zu Gebote stehen, anderen­­theils jede richtige Erhebung über den Holzbedarf unserer Stadt zur­ Deffentlichkeit bis „jezt nicht gelangte, lassen es nicht­ zu, über die etwaigen Mißverhältnisse zwischen Holz­­bedarf und Holzvorräthe jezt schon stichhaltige Vergleiche anzustellen, und wir behalten uns für spätere Gelegenheiten vor, die Resultate fießfälliger Erhebungen seiner Zeit be­­kannt zu geben. Durc die Ereignisse und Erfahrungen des verflossenen und Besorgnisse für den anrückenden Winter dürfte es jedoch schon jetzt konstatirt erscheinen, daß der hier gefühlte Holzmangel kein Unding, kein­­-­ wie manche naiv behaupten wollen — aufgestelltes Schreiensbild Eini­­ger ist, die sich wichtig machen wollen, denn, wenn das Wort Holzmangel blos als ein angebliches Schreiensbild geschildert wird, so fragen wir , wie wohl die Ursache be­­nannt werden soll, welche das Holz von Jahr zu Jahr sel­­tener und theurer macht ? Holzüberfluß gewiß nicht, woran man­ sich bei vielen Hüttenwerken und sonstigen Industriellen die Versicherung einholen kann. Viele scheinen sich der beruhigenden Betrachtung hin­­zugeben, da­ dieser Holzmangel in den zeitweiligen Man­­gel gehöriger Arbeits- und Transportkräfte seinen Grund habe, wir finden aber keinen Anhaltspunkt, diese Meinung­­ zu bestätigen, vielmehr aber den Grund des Holzmangels einestheils in dem sichtbaren Auslichten der Waldungen, und der jährlich zunehmenden Beengung des Waldgrundes und viel zu frei gelassenen Gebahrung, anderseits in den ja toch Forderungen und steigenden Ansprüchen an den ald. Wir glauben nicht zu irren, wenn wir behaupten, daß auf der Aufsaß im Kundschaftsblatte Nr. 61, 62, 63 und 64 diesen, greifbare Körperformen angenommenen Phantom „Holzmangel“, sein Entstehen zu verdanken hat — “wir begrüßten diesen in dieser Richtung ersten Appel an die­ Oeffentlichkeit mit Freuden, voraussetzend, daß die Zei­­len jenes Aufsatzes nict nur in die Hände der gebildeten „Forstmänner unserer Gegend, sondern vorzüglich in die Hände der Waldbesitzer und­ ihrer Bevollmächtigten gelan­­gend, der Wichtigkeit des Gegenstandes ihr Auge zuwen­­­den werden. (Fortsetzung folgt ) den Kernpunkt der Verpflegung unserer hoffnungsvollen Jünger der Wissenschaft­ bilden, so wäre es sehr angezeigt, wenn solche­­ Familien, welche die Unterbringung von Stu­­dierenden zu­ übernehmen gesonnen wären, die­ durch Ver­öffentlichung in den Spalten dieses Blattes bekannt geben würden, um der­ Neuangekommenen die Auffindung ihrer entsprechenden Unterkunft zu erleichtern. LT­­MThhat ernachricht­. Wie wir vernehmen, hat die­ bei den hiesigen kunstliebenden Publikum wegen ihren­ Leistungen in gutem Andenken stehende Frau Adler- Hajnal an unserem Theater für die nächste Saison ein En­­gagement angenommen. Indem wir dem Hrn. Theaterdirek­­tor zu dieser guter Acquisition gratuliren, können wir­ nicht umhin, hierüber unsere Freude auszudrücen. — (Photografisch­es.) Wir erlauben uns das kunstsinnige Publikum Kaschau's aufmerksam zu machen, daß die tüchtigen Photografen Gondy und Eger, die ber fanntermeise das gerieslose Atelier des Herrn Emeric Roth (Hauptgasse neben dem­­ bischöflichen Palais) übernommen haben, aus Debrecen, wo sie in jüngster Zeit mit zahl­­reichen EPSAREM­ Arbeiten überhäuft waren, wieder in unserer Stadt eingetroffen sind. Auch sind wir in der Lage zu erklären, daß das Gerücht, als ob die genannten Photografen den Brett ihrer Bilder, namentlich jener in Visitkartenformat , in neuerer Zeit höher gestellt hätten, irrthümlich ist und jeden Grundes entbehrt.. Photografien in Visitkartenformat listen bei den Herren Gondy und Eger in Dußend, ebenso wie bisher, nur 4 fl. 8. W. Lar (Zu denj­isz. Kongreßwahlen) Da Nr. 79 dieses Blattes nur einige Namen des aus 35 Mit­­gliedern bestehenden Ahauser Zentral­- Ausschusses nannte, lassen wir hier aus Rücksicht gegen die geschäkten ist. Leser das vollständige Namensverzeichniß des genannten Ausschus­­ses folgen. Kaschauer Bezirk. Herr Dr. Kain David, zugleich Präses, Moriz Czinner, Adolf Klein, Jakob Roth­­mann, Joachim Fischmann, zugleich Schriftführer , Elias Fränkl und Moritz "Wg. — Fitzerer Bezirk: Mor. Hamburg, Jakob Färb&, Josef Friedmann, Pinkas Schwarz, Max. Reich, Dr. jur. Koloman Geiger und Leop. Neumann. Cserehater Bezirk: Koloman Weisz, Bezirks-Rab­­biner, Mor. Nagl, Martin Seidlauer, Mor. Fuchs, Si­­mon Gretsch, Mor. Blau und Fabian Schäffer. — Gön­­czer Bezirk: Jakob Sugar, Ignaz Widder, Hermann Blau, Josef Weisz, Ignaz Löffler, Max­ Glün und Josef Fried. =­ Szikpoer Bezirk: Fabian Gertmann, Jakob Frankl, Josef Schlesinger, Josef Reichmann, Mor. Stern, Josef Bergstein und Bernhard Glü>. — Am 4. b. M. fand hier im isr. Gemeinde-Lokale im Beisein Sr. Wohlg. des Herrn Oberstuhlrichters v. Dieffy als Testimonium legale, eine öffentliche Situng des Zentral-Wahlaus­­schusses statt, in welcher die aus je drei Mitgliedern bes­­tehenden Konskriptions-Kommissionen , für die 5 Wahlbe­­zirke gewählt, und Kaschau, Nozgony, Szepsi, Göncz und Szikpo als Konskriptions- und Wahlorte derselben bestimmt wurden.­­­ Die Debatte über die Bestimmung der Wahl­­orte war eine lebhafte, so daß in einem Falle die nament­­lie Abstimmung entsceid­en mußte. — Nach Scluß der Berathung vereinigten sich — mit Ausnahme Einiger — die Aussc­hußmitglieder ohne Unterschied der Parteirichtung zu einem zu Ehren des Herrn Präses Dr. Kain und der auswärtigen Mitglieder arrangirten Bankette. Der wegen seiner taktvollen Leitung des Präsidiums allgemein verehrte Herr Präses wurde von einer entsendeten Deputation abge­­holt, bei seinem Erscheinen mit herzlichen Eh­en bewillkommt und vom Schriftführer des Zentral-Ausschusses mit einer Ansprache begrüßt, in welcher Redner anknüpfend an die Worte des Psalmisten: „Wie gut und angenehm ist es, wo Brüder vereint beisammen weilen" hervorhob, daß die, welche vor einer Stunde noch, durch Verschiedenheit der Ansichten von einander getrennt waren, nunmehr durch das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit als Israeliten und Ungarn, in herzlicher Eintracht an einem gemeinschaft­­­igen Male theilnehmen ==. Dieses — nach den Worten des königl. Psalmisten =­ „Gute und Angenehme" ver­­danken wir — sprach Redner — Ihnen Herr Präses, der Sie uns mit Ihrer anerkennenswerthen Mäßigung und ihrem Streben zur Herbeiführung der Versöhnung als Mu­­sterbild vorangehen, und wofür wir ihnen ein herzliches „Eljen“ zurufen. — Die Anwesenden stimmten begeistert diesem NEB­en bei. — Nun folgte Toast auf Toast. Der erste galt Sr. Majestät dem Könige zu seinem glorreichen Namenstage und der durchlauchtigsten allgeliebten Königin , der zweite Sr. Exzellenz dem Herrn Kultusminister­, als dem, seit mehr dem­ zwei Decennien, eifrigen Verfechter des Wohles der Israeliten. Diese Toaste wurden sämmtlich vom Herrn Präses­ in sinnreichen­ und eindringenden Worten ge­­sprochen. Schließlich gedachte Herr Präses auß Sr. Ehr­­würden des Herrn W. Hirsch, Oberrabbiner zu Altofen, mit einem beifällig aufgenommenen Trinkspruche. Unter den zahl­­reichen von mehreren Mitgliedern ausgebrachten Trinksprüc­­hen heben wir hervor, den auf Se, Hochgeboren bem Hrn. Obergespan-Stellvertreter Albert v. Barczay, und den wel­­cher den allseitig getheilten Wunsch aussprach) den Herrn Präses Dr Kain in der Reihe der Kongreßdeputirten, für das geistige Wohl des Judenthums wirkend, sehen zu können. Die Ausschußmitglieder blieben bis nac Mitternacht in der heitersten Stimmung beisammen , und brachten­ schließ­­lich dem liebenswürdigen Herrn Präses vor seiner Wohnung ein Ständchen. Der angenehme Eindru, den dieses Bankett bewirkte, wird lange bei den Theilnehmern in gutem An­­­­denken bleiben. — Die Herren "Aussc­hußmitglieder Adolf Klein und Max­ Glü>, die sich für die Anregung und das Arrangement des Banketts allgemeine Anerkennung erringen, können mit dem Verlauf desselben zufrieden sein. R. mm—Uuummuemenminntta 195 NWS SERS? "SEHNEN "NI SSEBENPT: klkntttnzál ak a... 99 Neuestes aus der Heimat. 7%. Aus dem Zipser Komitat ist in Pest ein WEIN angelangt, um bei Sr. Majestät eine Audienz anzusuche­n, in welcher er ein von ihm erfundenes Gewehr vorzeigen“ will. Mittelst dieses Gewehres , welches aus einem Laufe besteht , kann man nach Aussage des Erfinders ohne dass selbe mehr als einmal laden zu müssen. 20 müsse nach einander abfeuern. Eine Ladung liegt hinter der­­ andern, sicher und läßt sich diese Borichtung auf alle Gattungen von Feuerwaffen sehr leicht anwenden. Der Erfinder heißt Josef Farkas. "­­ Die kaiserliche Familie in Gödöllö lebt, wie man der „G. 3." aus Pest schreibt, in vollständiger ländlicher Zurücgezogenheit.­­Man erzählt­­ sich­ bereits „eine Menge reizender Züge, die von der Herzensgüte des Monarchen­­paares sprechen. Unter andern kniete ein Bauer im Park von Gödöllő vor dem eben dort pron­enirenden Kaiser nie­­der und bat denselben um etwas Bauholz, damit er seine abgebrannte Hütte wieder aufrichten könne. Dem instän­­digen Bitten des Armen ist Gewähr geworden. Die strenge Etiquette ist von Gödölls8s völlig verbannt. Sind eben Mi­­nister dort zum Vortrage anwesend und zieht sich die Sache gegen das Diner hin, so werden die Herren von Sr. Majestät in der leutseligsten Weise zum Speisen eingela­­den, kurz, Pest ist voll von der Liebenswürdigkeit des Mo­narchen und wünscht, es möge die Anwesenheit des Hofes recht lange dauern. . " | 2.* Der Debrecziner Advokatenverein hat bezüglich der Aufhebung der bei Ehrenkränkungsprozessen zwischen Adeligen und Nichtadeligen noch immer gemacht wird, Me­­moranden verfaßt und der Regierung unterbreitet. "tt Der römisch-katholische Episkopat von Ungarn soll, wie „Hirnek“ mittheilt, den auf­ die Autonomie der Katholiken bezüglichen Antrag Denk's am 12. b. in Der­rathung ziehen. 7 É­­ F xx Wie „Hon“ erzählt, war die Witwe, eines kurz­­lich verstorbenen Debrecziner Scriftsezers nach Pest ge­­kommen, um dort den Hebammenkurs zu hören und hatte ihre zehnjährige Tochter unter der Obhut Der­ Großmutter zuzugelassen. Da Lettere jedoch das Kind schlecht behan­­delte, machte sich die Kleine auf den Weg nach Pest, um die Mutter aufzusuchen, allein und zu Fuß. Sie kam auch glücklich dort an, wo sie in einer anständigen Familie, welche an dem beherzten und anstelligen Mädchen Gefallen fand, aufgenommen wurde. | y ZIE Eu x r Wie „Hazank" einem on dit zufolge mittheilt, soll man den Mördern Beniczky's­ auf ver. Spur sein, und soll auch auf den falschen Wesselenyi der Verdacht der Theilnahme an dem Morde lasten. ! * * Man schreibt uns aus „Pest vom 3. Oktober : „Heute Morgens um 8 Uhr kamen die politischen Freunde Deak's, Minister, Magnaten, Abgeordnete und­ Berichter­­statter, im Deak Club zusammen, um Franz­ Dent zu sei­­nem Namensfeste zu gratuliren. Von wa setzte sich der Zug in Bewegung und verfügte sich in die Wohnung Deak's, woselbst der Präsident des Abgeordnetenhauses den Gefeier­­ten in einer­ kurzen, sprungvollen Ansprache begrüßte, in­ dem er die großen Verdienste desselben um das Vaterland hervorhob. Jeder Sat, jeder Gruß und Wunsch wurde­ von stürmischen Kliens der­ Anwesenden unterbrochen. Deak, umgeben von seinen Freunden und Gesinnungsgenossen, ant­­wortete in 197 ruhigen, klaren und staatsmännischen Weise, und betonte ganz besonders und wiederholt, auf die Forderungen der Linken anspielend , daß die Nation Alles erreicht habe , was zu erreichen und zu­ bewahren möglich war, und daß der wahre Staatsmann das Erreichbare nicht gefährden dürfe dar. Wünsche und­ Forderungen nach Un­­erreichbarem. Unter­ den Gratulanten befand sich auch — von Pulszky eingeführt und­ vorgestellt — Dr. Goldmark, welcher sich mit Genehmigung des Landesgerichtes zum Be­suche seiner Verwandten“ für einige Tage in Pest befindet. Denk bewillkommnete den­ ehemaligen österreichischen Volks­­vertreter mit großer Herzlichkeit, ergriff, seine beiden Hände und drückte seine Freude darüber aus, ihn bei sich zu sehen und seinen Glühwunsch entgegenzunehmen.!" *... Am Samstage, als am Boraben­de des Namens­­festes Sr. Majestät , brachten die Einwohner von Gödölls dem Kaiser ein Ständchen ; die Majestäten erschienen mit den kaiserlichen Kindern auf dem Balkon des Schlosses und hörten dort mehrere Piecen der Zigeunermusik. *„* Das „Leichenbegängniß, Ludwig , Beniczky?“ hat Sonntag Nachmittags unter ungeheurer­ Theilnahme der Bevölkerung in Pest stattgefunden. Die Einsegnung der Leiche, welche in der Franziskanerkirche aufgebahrt lag, vollzog der Herr Stadtpfarrer und Abt­­ Michael Schwendtner unter zahlreicher geistlicher Assistenz und Mitwirkung des Chor­­personals des Nationaltheaters. Nach erfolgter kirchlicher Zeremonie wurde der mit Säbel, Feldbinde und Czako, der von dem Verstorbenen bekleideten Honved-Oberstenscharge entsprechend dekorirte Sarg, auf welchem auch die Ordens­­zeichen der Tapferkeit, welche der Verblichene erhielt, lagen, auf den sec­hsspännigen, mit Laub- und Blumenguirlanden, dann Wappen geschmückten Trauerwagen­ gehoben, welchem die Fahne des 46. Honvasdbataillons , das Beniczky befeh­­ligte, vorangetragen wurde. Hinter dem­ Sarge folgte ein mit s<warzem Tusche behängtes Trauerpferd. Der Leichen­­zug war imposant und konnte sich durch die dichtgedrängten Massen nur schwer in Bewegung setzen. Aber Nakosbrücke vor Neupest wurde der Trauerzug durch die in Reihen aufgestellten­ Arbeiter der Neupester­ Schiffswerfte,mit Trau­­erfahnen empfangen, welche sich dem Zuge, anschlossen: Zu | ; | |

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