Kassa-Eperjesi Értesitő, 1870 (Jahrgang 32, nr. 1-104)

1870-01-01 / nr. 1

A Ty "4 55 (| " id 4. e SELEN afin“ - 5 u EEE [I „malschule längs diesem Hause vorübergehen rege­nerischem­ Wetter vom Regen unten Traufe komm­t. Es kann nur die Schuld bes Haus Inspektors sein, daß die Anbringung dieser Dachrinne nicht schon längst bewirkt wurde , dem es nur eine Anzeige bei dem Herrn Eigen­­thümer des Hauses kosten würde, um die Genehmigung zur Ausführung dieses dringenden Bedürfnisses zu erhalten. — Herr Karl Reményi hat von Ungvár aus ein Schreiben an uns gerichtet, in welchem er die Schuld von der unterlassenen Verständigung seines erst für den Monat Zänner in Kasc­hau abzuhaltenden Konzertes dem Herrn Direktor Lataber zumißt, an welchen er sich am 20. Dez.­­von Debreczin aus gewendet haben soll, und welcher daher Zeit gehabt hätte durch den Herrn Theatersekretär die Redaktion rechtzeitig über die Verschiebung des Kon­­zertes zu verständigen, was jedoc nicht geschah. Es ist hieß der 2. Fall, daß die von der Redaktion bereitwillig aufgenommen Theater- und Künstler-Annoncen der<. Nicht­­einhaltung der zugesendeten 4087 M unerfüllt blieben, ohne daß auf nur eine Seele an eine Avisirung des Publikums wegen dieser Veränderung gedacht hätte. . — (Zum Vergleiche für unsere Hausfrauen) geben wir nachfolgend ein kleines Verzeichniß die Lebens­­mittelpreise in der Haupt- und Residenzstadt Wien, wie selbe­r in der Woche vor den Christnachtfeiertagen herausstellten. Viele Viktualien, besonders Wildpret und Fische stellen gen, der Feiertage wegen, sogar etwas in die Höh wurden verkauft : Erdäpfel auf dem Obstmarkte 1. . 4-2, Birnen fl. 1.60--3.20 per Büttel, fl. 60 fl. bis 3 fl. 20 kr. per Büttel, 20--40 fl. per Pfund, Nüsse 85—90 kr. ef Metzen, Kraut 40 kr. bis 1 fl. 20 kr. per Schilling, Kohl —6 fl., blauer Kohl — kr., Blumenkohl 4—40 kr., Kohlrüben 1-3 kr., Sellerie 4-10 kr., Salz 1-4 kr er Stü>. Zwiebel 4--6 kr., Knoblauch 12-414 kr. per en fl. 1--1.10, Erbsen fl. 1—1.10, Bohne a Metzen, gedörrte Zwetschken 12 -20 kr., ien 10—20 kr., gedörrte Kirschen 20—26 kr. Powidl 16 bis 24 kr. per Pfund. Auf dem Fiscmarkte kisteten Weiß­­de 25—30 kr., (auf dem Obstmarkte 15--30 fr.), Brachsen 30--40 kr., Barben 35-45 kr. ,­ Karpfen 40 bis 60 kr., Schleiden 40--50 kr., Scellfische 80 fr. bis fl. Hechte 60--80 kr., Huchen 1 fl, 17­80 tr, er Pfund. 1 osi Nenestes aus der Heim­at, x F bei dem zu Ehren Karl Vogts in Pest veran­walteten Banquette bekannte sich der berühmgte Naturfors­­cher, obwohl in scherzhafter Weise wieder zur Affenab­­tamnungs-Theorie. Er basirte seine­cießfällige Behauptung sogar auf die Bibel, aus welcher er das 2. Kapitel aus em ersten Buche Mosis , die Schöpfunsgeschüchte (Genesis) itb­te. = „Im ersten Kapitel" — sagte Bogt— , hat Gott, ie Sie wissen das Männlein erschaffen ; ins­ zweiten aber erbte er, daß es nicht gut sei, daß das Männlein allein es, und so nahm er eine Nippe und schaff daraus das eiblein. — Nun meine Herrn, wir Menschen haben 12 tippen ; Adam mußte daher logischer Beist 13 gehabt "Y­e | & "4 Sant ll “1 GOSEN LEGE JMK . Preis dazu zu bewegen. haben? =­ Dreizehn Nippen aber hat: der Chimpanse, — Adam war allso ein Chimpanse und hat sich erst durch den Umgang mit dem Weibe veredelt, —­ Ein gewiß stilhaltiges Motiv dafür, daß wir unser Glas auf das Wohl des schönen Geschlechtes erheben, ohne welches wir­­noch­jeht: — Chimpansen" wären". =­*Natürlich' " wurde dieser Trinkspruch mit ungeheuerer Heiterkeit aufgenommen. sr J Intolleranz. Dem „Pesti Naple" schreibt man aus Unter-Meißenseifen : Am 22. Dezember 1869 starb­ hier das zehnjährige Adoptivtöchterchen des Telegrafenbeam­ten Franz Pristinger, welches der reformirten Konfession ange­­hört hatte. Ihr Ziehvater bat vergebens den kath. Orts­­pfarrer für das verstorbene Kind die Todtenglo>e läuten zu lassen, aber der intolerante Priester war um keinen IV­ (?) Erlau, 22. Dezember. Hier regnet es elf SAGEN Zeit — Pamphletenregen, daher die große Fruchtbarkeit der gegenseitigen Invektiven. Der Klerus thut das Seine für die Konfessions-, die Liberalen hinwieder für die Si­­multanschulen und fürchten wir nur für die Erstern, daß, horribile dictu, bei dieser Konkurrenz , unsere Erlauer Volksschulen gar zu gut werden! — Doch beruhigen wir uns bei dem Gedanken, daß die Salaire der Lehrer noch immer so miserabel sind, daß diese für ihr Hab nicht allzu begeistert werden können. Wir haben a Dato nicht weniger als 27 Boltsschulen in den verschiedenen Stadtvierteln und haben die katholischen Lehrer bereits einen sogenann­­ten Fortbildungsverein gegründet, dessen Mitglieder , wie das Programm besagt, nur katholisch sein können — allso eine katholische Fortbildung! — Die Simultanlehrer ma­­chen ihrerseits in solcher Richtung keine Miene , während hier ein Fortbildungsverein weit mehr Sinn hätte, als der eben von einem der vorzüglichsten Lehrer der Simultan­­schulen ins Leben gerufene Gesangverein , der bei 50 wir­­kende Mitglieder zählt. — Von der feierlichen Enthüllung des Monumentes der im Jahre 1843 gefallenen Honvids zu Kapolna so­wie von der, hier am Stadthause ange­­brachten marmornen Gedächtnißtafel für die Erlauer Tar­pfern werden wohl die größern Tagesbätter Erwähnung ge­­than haben und wir können hier bloß unser Bedauern aus­­sprechen über den unterbliebenen vorausverkündeten Ber­gnügungs­zug aus Pest hiehter, weil Kaburg der erwartete Zuspruch von fremden Gästen uns nicht zu Theil gewor­­den; doH erschien außer den Herren Csiky, Német Albert und einigen anderen auch Herr Mednyánszky, der vortreff­­liche Festredner. Sowohl in Kapolna als auc in Erla war die Feier eine glänzende zu nennen und unsere junge Liedertafel hat hiezu das ihrige beigetragen und gezeigt, daß sie unter vorzüglicher Leitung steht. =­ Dirigent Herr Derszik hat gezeigt, was bind Fleiß in so kurzer Frist des Vereinsbestandes geleistet werden kann. — In der isr. Gemeinde findet hier alsbald die neue Vorstandswahl statt und ist Alles gespannt auf das Resultat, ob nämlich der Vorstand so wie bis jezt aus Männern beider Richtungen zusammengesetzt , oder aus bloß der konservativen Partei Angehörigen bestehen wird. Beide Theile machen Anstren­­gungen zur Geltendmachung ihres Strebens, Aa­­­ t] /Theater-Kritik. Sonntag/den 26. , Toto" Operette von Offenbach, un­­streitig ein schwaches Erzeugniß dieses überproduktiven Kompositeurs. Die Darsteller haben die Werthlosigkeit des Stückes nach Kräften hervorgehoben. Dienstag den 28. Die schönen Weiber von Georgien. So lange das Orchester nor Vieles, die Ausstattung und Chöre aber alles zu wünschen übrig lassen, ist an die ge­­lungene Aufführung­­ einer Operette hier n­it zu denken. Wir bemerken mit Gonugthuung, daß die Direktion unserer Kritik einigermaßen Rechnung trägt und Frln. Rosa De­kany zur Befriedigung des Publikums öfter verwendet. — Sie spielte und recht Stirnhaut und Ohren­wegung zu bringen, was in angezeigt höre, daß er Spieles zum sang in­ beiden Operetten ihre­ Parthie meisterhaft seine rythmische Bei seiner Stellung als Buffo wohl­ seiner Zu­­brav. — Herr Bokor versteht diese Produktionen auch während seiner Kollegen und Kolleginen sein dürfte, zu wirken, in um auf body können wir Chrenbajazzo, der „Besellschaft macht, wodurch eine “Theil des Publikums unwillkührlich auf seine Grimassen sieht, und die Aufmerksamkeit für die eigentliche Handlung verloren geht, es, eine musikalis­­che Lachmuskeln es keineswegs billigen, des Gesanges und fortsetzt, und sich Eb . Humor­istisches: Neuaufgelebte Anekdote. Baron X. hatte ein pracht­­volles Pferd zum Geschenke erhalten , und sagte zu seinem Stallfnechte, der ein erprobter Pferdekenner war, er möge nachsehen, wie alt das Pferd sei. = Da hob der Stallk­echt den Schweif des Pferdes in die Höhe, bitte mit prüfendem Auge um sich und sagte : „Seihe Jahre“,­­ "­Kann man das Alter auch am Scweife erkennen 2", fragte der Baron neugierig.­­ Lächelnd antwortete der Stallknecht: „Nicht genau, „aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. * * a In einer in N. gepflogenen Preßprozeßverhandlung, soll das Schwurgericht, das grausame Urtheil gefällt has­ben, daß der Nekriminirte die , 3. FisHmanische Erwie­­derung“ in Nr. 99 Dieses Blattes lesen muß. Es soll jedoch seitens des Verurtheilten, gegen dieses harte Straf­­ausmaß die feierliche Berufung angemeldet worden sein. * * hal Wer den Lesern des "Kaschau Eperieser Küundschafts­­blattes" einen Komentar zu den in Nr. 99 erschienenen „Cingesendet" liefern will, erhält als Lohn einige Dukaten,­ und kann über die Höhe des Preisbetrages, mit dem Screi­­ber dieser Zeilen sofort unterhandelt werden. SM | Ans Petöfi­s „Wolken,“ Frei übertragen von Walter Newmann. XII. „Was aßest du, o Erde...." Was aßest du, o Erde dast So durstig du ohn" Unterlaß ? Daß du so viele Thränen trinkst ? Daß du so vieles Blut verschlingst ? [7 ] Wolke und Stern. Mad Petöfi Sándor. Als der Herr den ersten Mann erschaffen, Zog auf seine Stirne düst­re Not, Weiß nicht weshalb ? Doch sind daraus worden Wolken und der Wetter wilde Pracht. Als der Herr das erste Weib erschaffen, Hat vor feiger Freude er geweint, = Siehst sie noch allabendlich die Thränen, Wo dir jede hold als Sternlein scheint. Walter Newmann. B Kosativ, Eine Erzählung­­ vo Napoleon Buonaparte. Napoleon 1.) (Fortsetzung.) uldigen nicht mehr. F Zu den Füssen des mittelnen­ Weibe hingesunken, stehlichenj Macht, kniete wie zerschmettert von einer unwiede die edlessp Züge und in der Freund , blaß und entstellt vom marmorbleichen Antliz der Seherin­­ ag ein Ausdruck so tiefen unverhohlenen Schmerzes, daß erst überwältigend „au­f Zehen wirken mußte. Als wäre mit dem Eintreten Fabricio'jWder Bann ge­­brochen, der die Beiden wie versteinert hielt,raffte sich sehr Osario auf und stürzte, wie vom panische­jn Schreien ge­­trieben, aus dem Zimmer und dem Hau­s der Seherin F­abricio folgte und sagte mit freundlichshy Bitten den­reund zu beruhigen. Es wollte ihm nicht gelingen, und üster und verstimmt verweigerte er jede Werkunft. Zurüc­klte nun der besorgte Freund und wollte Aufschluß und Redenschaft fordern von dem­ AZA Ribe. Doch die Thüren­ waren verschlossen und öffneten sich dem Unge­­einige Wochen vergingen unter den­ Vorbereitungen zu Fabricio's Hochzeit. Der Segen des Wiesters vereinte das liebende Paar und bald nach der Vermalung zogen sie sich auf eine reizende Villa, das Cigentrum des Jungen zurüc, um dort ungestört ihresßh Glü>, ihrer­­­art, säumte, so wärmten die Grüßlichen, und­­ innig umschlungen haltend, eben in der Hauptstadt, als ein Diener mit einem Schrein herzutrat. An den Scriftzügen eine Nachricht von dem Vater der jungen Frau erkennend, brachen­ sie rasch das Siegel und tiefe Wehmuth überflog wie trüber Schatten die noch vor Kurzem so glülichen Gesichter. Das Schreiben enthielt die Nachricht daß Rosario, immer trüber und düsterer werdend, vor wenigen „Tagen verscwunden sei, nachdem er die Nachricht hinterlassen, daß er sich in das Dominikanerkloster zu Messina begeben habe, um dort als Mönc für immer der Welt und so der Erfüllung jener entsezlichen Wahrsagung sich zu ent­­ziehen. Also war Nosario, der Stolz des Vaters, die Hoffnung des Hauses todt für die Welt! Doch nur kurze Zeit verfloß und schon drang selbst aus des Klosters stil­­len Mauern der Ruf seiner geistlichen Beredsamkeit, sei­­ner strengen Lebensweise in die Außenwelt und in den Kreis seiner Familie. Da nahte das Fest des Kloster­­heiligen. Nosario war dazu bestimmt worden, die Fest­­rede zu halten. Große Vorbereitungen wurden gemacht und eine unermeßliche Menge füllte die Kirche, die mit ehrfurchtsvoller Andacht den Worten des begeisterten Red­­ners lauschte. Nur mit großer Mühe bahnte er sich einen Weg durch die gedrängten Haufen. Noch lebhaft angeregt von dem­­ Eifer der Nede, strahlte auf dem jugendlichen Antliz ein Schimmer fast seligen Glüces und ließ die edlen Züge in ihrer männlichen Schönheit erscheinen. „So viel Schönheit, so viel Geist und für immer begraben !" drang es da mit melodisc sanftem Ton an sein Ohr. Er wandte den Bli> seitwärts und sah in ein Antliz, das voll unendlichen Liebreizes, mit einem Ausdruc stiller Wehmuth wie selbstvergessen auf ihm ruhte und den Bliz des seelenvollen Auges nun in das seine senkte. Wie Blitzes­­strahl berührte dieser Bli> die Seele des jungen Man­­­­nes und mit ahnungsvollem Dämmern durchzuhte es­­ seine Seele. „Dies Weib wird Dein Geschin erfüllen," hallte es wider in der wie zu Tod getroffenen Brust. Fort eilte er in seine­ stille Zelle, um den Erinnerungen dieses Bildes zu entfliehen und in der Einsamkeit, im Gebete die verlorene Ruhe wieder zu finden. Er rang mit sich selbst ; er meinte bezwingen zu müssen, was mit nicht­ zu ertödten­­der Macht erwacht war in der jungen lebenswarmen Brust! -- Jeden Morgen, wenn er das heilige Opfer darzubrin­­gen in die Kirche ging fand er nahe dem Altar ein ver­­schleiertes Frauenzimmer. Sein Herz sagte ihm, wer die Dame sei, und so nahm auch mit jedem Tage seine Un­­ruhe, sein Seelenleiden zu. Sein Leben wurde ruhelos und so wankend. Er wollte fliehen und body konnte er es nicht. Die Stunde, die er in ihrer Nähe verlebte, schien ihm die einzige, des Lebens würdige, zu sein. — Eines Tages war die Dame noc nicht erschienen, als er von unwiderstehlicher Sehnsucht getrieben, früher als ge­­wöhnlich die Kirche betrat , denn auf dem Betschemel lag ihr Andachtsbuch. Mit fast scheuer Erfur­t öffnete er dasselbe und fand den Namen : „Therese“ darin verzeich­­net. Er versuchte ihn auszusprechen, diesen Namen, und der Ton ward zum Zauber, der ihn fesselte. „Therese!“ wiederholte er leise, als fürchte er gehört zu werden. Mehr als eine Stunde war verflossen und die Dame erschien nicht. Endlich mußte er sich losreißen, um den folgenden Tag so früh als möglich wiederzukehren. Doch Tage und Wochen vergingen und Therese kam nicht wieder.­­ Unruhe, Sehnen und Selbstverwünschen fluteten, em­­pörten Wogen gleich durch die stumm bewegte Seele des Priesters. (Fortseh. folgt.) LVÜITILLESON. ESN szü Drufehlerberichtigung. In unserem lebten Blatte Nr. 100 unter „Europäische Rundschau“ im 11. Absatz Zeile 5 soll es heißen anstatt „zuzuspien“, = zugespitzt werden. — ferner im 13. Absatz Zeile 3. statt“ Belagerungsarmen, muß es heißen : Belagerungsarm­ee. =­ Pa 3 : «ln Aa Zn L> wr­emed NE, u 2 “> 4

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