Kassa-Eperjesi Értesitő, 1870 (Jahrgang 32, nr. 1-104)

1870-01-26 / nr. 8

£ ; ; | | BORA Gesandte am Herr Pietri, gegenwärtig Präfekt der Pariser Polizei seht werden. — den Vicekönig von Egypten zu übernehmen. ; In der Türkei steht die Einführung­­des Dezimal­­systems in Aussict — Faik Effendi und Hassan Bey sind vom Sultan nach Frankreich entsendet worden, um die für dort gebauten Panzerfregatten russischen Hofe General Fleury, 1 soll durch ei­­n . . . Welt-Panorama. +10 Die, Rückkehr Se: Majestät von Ofen nach Wien wird die Neugestaltung des Ministeriums der andern Reichs­­hälfte zum Abschlusse bringen. — Die im Abgeordnetenhause gehaltenen Reden Kuranda's Skenes und Kaiserfeld's vers­tummen das Memorandum der Ministerminorität in der schärfsten Weise, und es ist hauptsächlich Kaiserfeld, der in seiner Philippika­ die gefährlichen Experimente , denen man die Verfassung neuerdings aussehen wollte, analysirt und die Folgen beleuchtet, welche der Föderalismus , und der hierauf unausbleibliche Absolutismus für beide­ Reichshälf­­­ten haben müßte. Die Versionen wegen Uebernahme des Minister-Präsidiums , "und der andern Portefeuilles sind "vielfältig und "dürfte sich die Neubildung des Ministeriums „Erst nach der General-Debatte des Adress-Entwurfes voll­­ziehen..-- Graf Beust wird nur das Wort nehmen, weil man die Verschleppung in der Entscheidung der Minister- Krisenindirekte“ihm“zur Last«legt.“Am­ gespanntesten“ist­ man „auf-die-Rede. Giskras­, «der--noch vorder. Spezial»Debatte 'das Wort­ ergreifen­ will. Ihre Majestät die Kaiserin Königin ist, wie wir be­­„reits meldeten am 20. früh 6 Uhr in Ofen angelangt. — [Die Pester Stadtrepräsentanz bes<loß die feierliche Ueber­­­ tragung der Gebeine des Grafen Ludwig. Bathyänyi aus "der Franziskanerkirche nach dem Friedhofe. Gr. Mensdorf soll bald FWML. Mollinari in Agram erseßt werden. "Dieser Wechsel steht mit­ der Entmilitairi­­sirung, der „Grenze im Zusammenhange: Der Patriarch. Maschierevits in Karlovit ist gestor­­­­ben. Die ultra-radikale Partei der Serben hofft auf eine „Besetzung dieser hohen Kirchenwürde durch einen ihrer Ge­sinnungsgenossen. “Die diplomatischen Beziehungen­ Frankreichs zu Oest­­­reich-Ungarn nehmen einen immer kardialeren Charakter an. Schon jetzt bildet, die Wahl des künftigen Papstes den Ge­­genstand der ernstlichsten Verhandlungen zwischen der fran­­zösischen und östreichischen Regierung. Das Ministerium Ollivier hat seit dem unliebsamen­­ Ereigniß des Prinzen Pierre Bonaparte eine sehr schwie­­rige­­ Stellung. „Trotz­ des mit Majorität beschlossenen Vers­­­ehens. gegen Rochefort ist dieser Sieg dem Ministerium „mehr nachheilig als vortheilhaft. “ Rochefort weigert sich bei dem Suchpolizeigericht zu erscheinen, was­ seine Ver­­urtheilung in kontumaciam herbeiführen wird. Die Durch­­führung des Prozesses gegen den Prinzen Pierre soll nach Bourges­­ verlegt werden. — Die Nachricht von dem Tode Raspails war verfrüht!­ doch ist wenig Hoffnung für sein Aufkommen vorhanden. Die Verbreitung von­ aufrühreri­­schen Schriften in den Kasernen führte zu Verhaftungen von 120 Soldaten welche nach dem Militär-Gefängnisse der Rus Cherche mici gebracht wurden. Die Thronrede in welcher der König von Bayern die Erhaltung der­ „wohlbereitigten Selbststän­­digkeit Bayerns" besonders hervorhob hat in Berli­­­ner “Regierungskreisen Mißfallen erregt. Der Bundesrath des norddeutschen Bundes wird für den 27. Männer nach Berlin einberufen. Die gegenwärtige Session des Senates und der Kam­­­mer im Königreiche Italien wird auf den 7. März vertagt. “Der Erzbischof von Paris hat im Konzil zu Rom eine "von Weisheit und­ Mäßigung erfüllte Rede gehalten. "Eine Petition gegen die Ausschreitungen von Laien, welche klerikale­ Journale redigiren, ist von einer beträchtlichen Zahl von Rätern unterzeichnet worden. Man will das Sciff der „Kirche“ vor der Fluth der verderblichen­ Neuerungen und su­perrationalistischen Anschauungen bewahren. "In Spanien ist nach Zusammensezung der Wahl­­bureaux zu erwarten, daß­ die monarchischen Kandidaten mit­­ Ausnahme von wenigen Orten siegen werden. Die Stadt Petersburg besißt nach der­ neuesten Volks­­zählung bereits 667.026 Einwohner. — Der französische Lofales.. — (Der Juristenball,) welcher am 22. d. M. im hiesigen Redouten-Saale abgehalten wurde, war zwar sehr glänzend , aber nicht besonders zahlreic besucht. Die Na­­tionalmusik des Herrn pi befriedigte vollkommen, währ­­end das andere Orchester viel zu wünschen übrig ließ. = Die schlaue Politik, welche­ die Herrn Ballunternehmer bei Verfassung +:.08008­17 der Tanzordnungen seit vorigem Jahre in An­­wendung bringen, wird von Seite des schönen Geschlechtes aus einer Gegenrevolution führen. — Der Cotillon behaup­­tete seit uralten Tanzzeiten das Recht seinen Rang gleich nach der Rast-Stunde einzunehmen. Nunmehr aber verlegt man diesen schönen Tanz immer auf die dritte Morgen­stunde, wodurch die Damen moralisch gezwungen werden sollen bis zu Ende auszuharren. Wie sc­hon Strike gebildet, werde bezweien, daß die meisten Damen während der Raststunde den Ball wenn die alte Tanzordnung nicht in ihre früheren Rechte gelangt. Vederemo ! — (Geänderter Faschings-Kalender.) Aus Ur­­sache der Abänderung unseres heutigen Faschingskalenders bringen wir zur Darnachachtung eines p. t. Publikums das geänderte Programm in nachstehenden Daten : Am 26. dänner: Frauenvereins-Ball. "1307 be Sonntags-Nedoute. „ 2. Februar: (Mittwoch) Nedoute. je SOE 5 (Samstag) Garnisons-Kränzhen. mara DSS Sonntags-Redoute. Scüßen-Bereins-Ball. haben % 335 , Sonntags-Redoute. 76 (Mitt­woh) Ball für's Realschulstipen­­dium als Nobel.Redoute. a 1913. 757 (Samstag) Garnisons-Kränz<hen. ARON és Sonntags-Nedoute. Turn-VBereins-Ball. verlassen wollen, Sonntags-Redoute. 2.28 Montags-Nobel-Nedoute. . " nm. 1. März: Schluß-Redoute und. Ende des Carnevals. Da der Reinertrag des Balles vom 16. Februar zur Ver­­mehrung des Realschulstipendiumsfondes bestimmt ist, wel­­cher­ gegenwärtig bereits 500 fl. 8. W. beträgt und aus welchen schon im zweiten Jahre ein Stipendium von 40 fl. an einen armen und fleißigen Realschüler vertheilt wird, so hofft der Unternehmer dieses Balles Herr Leopold Schalkhaz auf einen recht zahlreichen Besuch dieses Balles, der durc­h das Arangement als Nobel-Masken-Ball einen erhöhten Reiz gewährt. Im Interesse des hiesigen Turner- Vereines wurde die Benützung des Saales für den 23. Februar bereitwilligst überlassen. — (Die stadt, Leichenwagen.) Erst kürzl­ich mel­­deten wir den Radbruch eines Leichenwagens. Nun haben wir auch, einen Achsenbruch zu verzeichnen. Bei einem letzt­­hin nach dem Friedhof der reformirten Gemeinde stattge­­fundenen Begräbniß, Brad in der Nähe der Zuderfabrik die Achse des Leichenwagens, wodurch eine unangenehme Stö­­rung des Leichenzuges eintrat. Man sollte body­ vor dem Vermiethen der Leichenwagen Jemanden damit betrauen die Beschaffenheit derselben zu untersuchen , sonst kommen die Verstorbenen noch nach dem Tode in die unerwartete Lage, sich Arme und Beine zu brechen. — (Strafbare Sorglosigkeit.) In der mittleren Vorstadt Párt­utcza Nr. 104/9 hat sich ein dort in Pflege 4 Jahr altes Kind, welches ganz ohne Aufsicht, sie gelassen wurde, wahrscheinlich durch Spie­­sen mit Zündhölzchen lebensgefährliche Brandwunden zuges zogen. Man zweifelt an sich wieder recht deutlich seinem Aufkommen. — Hier zeigt in Anregung gebrachten Kindergärten, welche letztere besonders für Arbeiterfamilien ganz unentbehrlich sind, in un­­28 (Kaminfeur.) Erst kürzlich meldeten wir seiem Blatte Dorneris<en Hause. Wir enthielten uns damals aller weitern Bemerkungen, obgleich nur die nachlässige Reini­­gung der Rauchfänge die Schuld daran tragen kann, daß ein Kaminfeuer gegen % Stunden dauern kann. Wenn während der trockenen Sommermonate solche­ mächtige Fun­­ten vom Luftzuge werden, wie wir wirklich Uhr im Fr... auf die benachbarten Dächer bei dieser Gelegenheit sahen, so ist Zu diesem obigen Falle gesellte besorgen­ können. — Trotzdem erst vor einigen Tagen der bis nicht nur die Parketten zerstörte sondern einen Theil des Bettes, Strohsa> und Matraze in Brand fegte. Wir waren Augenzeugen des nur am untern Theile welcher in großen des Kamines schla>enartigen Stüden 2 große Körbe füllte. Wenn die Herrn Schornsteinfeger Hä­user ihre Aufgabe so leicht neh­­men, so sie zur strengsten Verantwortung zie­hen. Es ist lange nicht genug unverläßliche Gesellen fängen herumrumoren, sondern Meisters nachzusehen, ob und Pflicht ein, den Rauch­­die Schuldigkeit des diese Leute ihre Arbeit ordentlich verrichten, und über diesen seitern Umstand gehen von mehreren Seiten gegründete Klagen bis man einen Rad­fangkehrergesellen, und noch viel aufzutrei­­bis man einen Herrn Scornsteinmeister eine Remonten-Assentirungs-Ko­mission suchen sein soll. Troß mehrmaligen Ei­­des beschädigten Herrn F­­.­­konnten wir die An­­dieses Herren wegen Zeitverlust nicht abwarten, empfehlen aber ihn, und die ganze Angelegenheit der größ­­ten Beachtung einer löblichen Gemeinde Repräsentanz. — (Pferde Ankauf.) Beim Kaschauer König. ung. Honvéd Kavallerie Bezirks Kommando wird vom 25. b. M. angefangen bis zur Bede>ung des gänzlichen Bedarfes von 50 Pferden mittags geführten täglich von 10 Uhr v. M. bis 1 Uhr Nach­­wie vor­­Pferde der Herrn Privaten und Pferdehändler untersuchen und nach befundener Tauglichkeit für das königl. ung. Arrar gegen Baarzahlung assentiren. Die Bedingungen sind : 1/3 der Pferde muß 15 Faust 1 Strich hog EN sein 4 5 a . : § 180 fl. Zz 1/3 der Pferde muß 15 Faust (gerade) hoch e sein 2 6 5 ő A­a 70 § 8 1­/3 der Pferde 14 Faust 3 Strich oder 14 EE Faust 1 Strich hoch sein 5 a] " Das Alter der Pferde darf nicht unter 4 Jahren und nicht über 9 Jahre sein. Alle verkaufslustigen Pferdebesitzer werden hiezu höflichst eingeladen. — (Spedition3-Filiale.) In Folge der Eröffnung der Hatvan-Miskolczer Eisenbahn-Linie hat die in Pest seit Jahren bestehende und bestrenommirte Speditions-Firma Macher - Roszner,­­legterer ein strebsamer Kaschauer Bür­­gerssohn ein Filiale in Kassau Mühlgasse vis-á-vis dem Maleter*s<en Hause mit 15. dieses Monats eröffnet. In­­dem wir bezüglich des weiteren auf die Ankündigung in der heutigen Nummer unseres Blattes weisen, — bemerken wir nur noch , daß für die Vertretung obigen Geschäftes am figg wir hören, übliches EEE gasse kunft steinjüger rend der Abwesenheit länger den Stadt immer die größte sollte man zu in der Mangel , der Hausbewohner des Fußbodens den Ausbruch ein zweiter, im Stande die­ Gefahr der noch der in den Alkoven ist, der zu finden dem ES erst kürzlich für die Stadt zu ist 95 eines Scornsteinfeuers sich dergestern Abends der Sicherheit­­­schen Hause, auch in herausgekehrten Rustes, der Wohnzimmer drang schien , damit sie wegen im getragen , der­­ Fleischhauer­­viel gefährlicher hätte ausfallen die Scorn­­den Rauchfängen herumfraßten, entstand nah­­ein Kaminbrand und dort pro forma es in in braucht die der sehr d­ ­at? 5127. 7 j FEVILLETON. "Judith oder Antiker Sinn und moderne Ausführung. (Fortsehung.) Das Autlig des jungen Ma­nnes.„übergoß eine dunkle Reihe und er sprach­ heftig: „Was mich anficht? Doch er unterbrach sich und sagte dann zum­ Kommissär gewendet : Derr Kommissär­­ laut den gerichtlichen Lizitations Be­­dingungen hat die Feilbiethung, um­ 10. Uhr anzufangen, und nach der eins<lägigen Vorschrift darf an dieser Be­stimmung nichts geändert werden.“ „Was Borschrift ? rief Rosenheim, was ist das Borz schrift ? von wem ist diese Vorschrift ? „vEs­ ist das allerdings Vorschrift. = jeder der Gesetzgeber; kann nicht auf alle zufälligen Verhältnisse in vorhinein Bedacht nehmen, und da ist den Gerichten ge­stattet, für­­ gewisse Fälle von der Vorschrift Umgang zu nehmen,“ sprach­ der Kommissär zum Bankier gewendet. „Wenn es so ist, so liegt kein Grund vor nicht an­­zufangen, da body einmal angefangen werden muß“, sagte einer der Freunde Rosenheims." n Derselben Meinung bin auch ich," sprach der Zweite. „Dann sind wir Viere gegen Einen," siiel der Ban­­kser ein. „Wir verlieren hier die Zeit, und Zeit ist Geld. Herr Kommissär lassen. Sie anfangen ! vv39 muß auf die Einhaltung der Vorschrift drin­­gen," sprach ruhig der junge Mann. „„ Pas Vorschrift ! Was faseln Sie von Vorschrift, bei Vier egen Eins.“ schrie Rosenheim, — s Herr Kon­missär was hören Sie auf diesen einen Herrn wo wir „Za anfangen“ stimmte der eine Geschäftsfreund Rosenheims bei. “ Der Kommissär nahm das Protokoll, der Ausrufer den Hammer, und ihr Vertrauensmann, der eben erst ein­­ getreten war, seinen­ Siß ein. „„Herr Kommissär,“ sprach der junge Mann gelassen, ich protestire gegen s diese Ue­berschreitung Ihrer Ordre. Wer sind Sies denn, daß Sie hier befehlen wollen, ? trug Rosenheim. Das hat weniger zur Sache, als daß laut Kabi­­nett Ordre vom 26. Mai 1834 — sprach der junge Mann. Was 34, fiel ihm der Bankier in's Wort, wir le­­ben in Jahre 1858: „Der Fremde ließ sich nicht stören, sondern fuhr fort , die Feilbiechungs-Bedingnisse und Ordnung­strenge einzuhalten sind. Der Kommissär warf dem jungen Manne einen wüthenden Bli> zu und wandte sich dann zu den andern Anwesenden mit den Worten : „Wir müssen bis 10 Uhr warten“! Warum warten ? rief Rosenheim. Wir wollen nicht warten. Was kümmert uns im Jahre 1858 eine Kabi­­nets­ordre vom Jahre 1534. Haben wir eine Konstitution eine verantwortliche Regierung ? wenn Kabinetsordren in Geltung stehn, die ein Unsinn sind. — So werde bei der Eröffnung des Landtags das Ministerium interpetieren. So sehr sich der Bankier ereiferte, so half es ihm doch nichts, denn der Fremde gab keine Antwort und der Kommissär hatte von dem jungen Manne zu vernehmen. Zum Mann noch Verdruße des Bankiers kam einige Minuten vor 10 Uhr noch ein Käufer, ein ältlicher der Kom­­et 34.701 Tha­­ler als Ausrufungspreis nannte. Der Bankier bob­ 1 Tha­­ler mehr und sowohl der junge Mann als auch der Pole lachten bot abermals um 1, und der andere wieder um einen Thaler mehr, wo­­rauf dann der Bankier zo mustern­­und sie achteten 3 Geschäftsfreunde - bis sie nach etwa einer halben Stunde der Kom­­missär mit seinem: 34,271 zum zweiten Male­ aus ihrer Gleichgiltigkeit weckte. „Schlagen seine beiden Freunde, der Kommissär aber fuhr den jungen Mann barsch­ viel Ander­e, Anderes wollen­ meine Verantwortung. Lassen Sie anfangen, auf 1­­ von keine Lust, größeren sie ab“ — als polnischer Jude kenntlich. Als dieser Bedingungen durchgelesen, schlug missär nahm der junge Mann 3 Pfennige mehr, nicht, 4 von gedrängtem Wuchse laut auf, Der eine das Vadium Lizitiren (Fortsetzung einige Citate und erlegt an und die Feilbiethung auf, intem Geschäftsfreund Nosenheims Der junge Mann auf das lächerliche den Polen, mehrere Positionen desselben, daher „Zum! —. rief der Kommissär. ''' 40.000! sprach der Pole.“ 11:40.001“" der Bankier, . 41.000 der Pole und 41.001 „3 Pfennige“ riefen lachend Rosenheim an: „Wollen Sie uns ässen, Sie?" Thaler seinem Dialekte die Lizitations­­es 10 Uhr und 1 Thaler mehr rief der Bankier. bot. erklärte dem, den Plan der der Bankier. Da bot folgt.) und i 1 |

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