Kassa-Eperjesi Értesitő, 1870 (Jahrgang 32, nr. 1-104)
1870-10-19 / nr. 84
HES: 2 SS EA SADIE ngat /' ty s : jet 14? , ja 14 : - . | y 1 / , j 1 ha 115 8 77 4 4 ; ! — 4. 17; - ja | ! 8 ! 4 em: je | Ff Zum. Eisenbahnverkehr. .auf. der. KaschauOderberger Bahnstre>e. “Wiederholte. Klagen und Beschwerden, welche von Seiten der ober-ungarischen Bevölkerung in verschiedener Form, — zum Theil in anonymen Scheiben, — an die General Direktion der Kaschau-Oderbergerbahn über die gegenwärtig" bestehende Fahrordnung gelangten, bestimmten. Dieselbe, sich in einem offenen Schreiben an die Redaktion des Blattes zu wenden, um durch Darlegung der Verhältnisse die öffentliche Meinung zu beruhigen, und allen Denjenigen die nöthige Aufklärung zu geben, welche von der irrthümlichen Meinung befangen waren, daß die Schld der, den hiesigen lokalen Verhältnissen nicht entsprechenden Fahrordnung keineswegs der General- Direktion der Kaschau-Oderbergerbahn zur Last fällt, sondern von den hohen Organen der Regierung eigens angeordnet wurde. Um den wirklichen Bedürfnissen des Verkehres N Rechnung zu tragen, wäre es daher unbedingt nöthig, daß die Repräsentanz der beiden Nachbarstädte Kaschau-Eperies, und wenn es nöthig wäre auch die der andern größeren Städte der Zips und des Saroser-Comitates in einer Eingabe an das hohe Communications-Ministerium die lokalen Verhältnisse klar und beüilig darlege, welche eine Abänderung der jenigen Fahrordnung dringend erheischen. Wir reproduciren dieses Schreiben seinem vollen Inhalte nach, weil es von dem entgegenkommenden Willen der p. t. General Direktion, den Forderungen des Publikums gerecht zu werden, das beste Zeugniß gibt. Das Schreiben lautet : Geehrte Redaktion des Kaschau-Eperieser-Kundschaftsblattes in Hajdan. Schon wiederholt sind uns Klagen über die auf der Strebe Kaschau - Eperies gegenwärtig bestehende Fahrordnung zugekommen, und können wir nicht umhin, zugeben zu müssen, daß dieselbe allerdings nicht geeignet ist, den Wünschen und Aufforderungen, sowohl der Bewohner der beiden Städte, als auc der die Bahn bewußenden Bevölkerung Oberungarns zu entsprechen. Es ist jedog für die Administration der Bahn höchst unangenehm das Odium dieser ungünstigen Zustände sich aufgebürdet zu sehen, während body die Festsezung der Fahrordnung nicht von den Eisenbahnverwaltungen, sondern durch höhere Organe bewirkt wird. Die gefertigte General Direction hatte speziell in diesem Halle für den von Kaschau nach Eperies verkehrenden Zug den Anschuß an den von Pest in der Früh abgehenden, Abends um halb 6 Uhr in Kaschau ankommenen Zug, projectirt, welcher Vorschlag aber die hohe Genehmigung nicht erlangte. “In Folge der mehrfachen Beschwerden wird dieser Vebelstand nunmehr in Kurzem behoben werden. Es wird aber auch hiemit ein bequemer und allen Wünschen entsprechender Zugsverkehr zwischen Kaschau und Eperies noch immer nicht hergestellt sein, und auch so lange nicht ins Leben treten können, bis nicht auf genannter Stre>e ein solcher Frachtenverkehr sich entwickelt haben wird, welcher den täglichen Verkehr eines zweiten Zuges in beiden Richtungen ermöglicht. Der Personenverkehr ist bekanntlich auf sehr wenigen Bahnen, am allerwenigsten aber in Ungarn — ein Ierativer, und bebt fast nirgends die Betriebskosten. Nachdem nun, wie dies leider auf der KaschauOberberger Strecke der Fall ist, der Frachtenverkehr sich fast auf Null reducirt, so wird gewiß Niemand an die Eisenbahnverwaltung die unbillige Forderung stellen, eine Fahrordnung einzuführen, welche für dieselbe nur bedeutende materielle Verluste nach sich ziehen müßte. "Hoffentlich werden sich diese Verhältnisse reit bald bessern, und es wird dann für die Verwaltung, welche sich ihrer Pflichten vis-4-vis des Publikums recht gut ber wußt ist — keiner weitern Aufforderung bedürfen, um den allgemeinen Wiütuschen und Verkehrsbedürfnissen nach größter Die General Direktion der Kaschau- Oderberger-Bahn. Anknüpfend an diese von der obigen G. D. uns zu Wollen ? gegen Wien, oder gegen . ven Süden sogleich fortsezen Wir möchten uns nämlich an diese beiden geehrten Verwaltungen, oder eigentlich an das k. ung. Communications-Ministerium, (nachdem, wie wir erfahren die Bahnverwaltungen in Bezug auf Fahrordnungen kein freies Verfügungsrecht besizen) die bescheidene Frage erlauben, warum man zu der Reise von Kaschau bis Best, mit einer Entfernung von nur 35 Meilen einen Zeitraum von 10 Stunden benötigt , während doch im Durchschnitte, auf allen Bahnen des In- und Auslandes die Personen-Züge in der Stunde: 4/3, bis 5 Meilen zurüclegen, wonach somit die Distanz von 35 Meilen in höchstens 8 Stunden bewältigt werden könnte, und dies um so eher, als die Niveau-Verhältnisse auf beiden Bahnen die günstigsten sind, welche nur existiren können ? Die zweite Frage bestände darin, warum zwingt man die Kaschauer und noch viel mehr die Eperieser zu einer so unbequemen, äußerst frühen Abfahrtsstunde, während doch gar nichts doran gelegen wäre, wenn man inert, statt um 3 Uhr Nachmittags erst gegen 6 oder 7 hr. Abends ankläme, was insbesondere jenen Passagieren angenehm wäre, welche ihre Reise über Pest over Osen Die Nachmittagsstunden sind zur Besorgung von Geschäften nicht besonders geeignet, und der Reisende würde durch eine spätere Ankunft in Pest durchaus Nichts verlieren, ob er nun in Pest bleibt, oder weiter geht. Es drängt sich uns daher die Meinung auf, als ob diese, für uns so höchst unbequeme Fahrordnung nur aus besonderen Racsichten für die Theiß- und für die Staatsbahn eingeleitet wurde, damit diesen Bahnen noch eine Concurrenz auf der Strece Miskolcz-Czegled- Pest ermöglicht wird, Thunlickeit zu entsprechen, gekommene Zuschrift, welche eine baldige Aenderung der jetzigen Zustände in Aussicht stellt, glauben wir noch einige „persönliche Bemerkungen hinzufügen zu müssen, welche die bestehende Fahrordnung der Theiß und königl. ung. Staatsbahn. betreffen. Zur Situation. Am 14. Oktober wurde zu Bersailles unter Vorsiß des Königs Wilhelm ein großer Kriegsrath abgehalten, in welchem die wichtige Frage wegen des Bombardements auf Paris verhandelt wurde. Sicherem Vernehmen nach soll sie Graf Bismarc für die Aushungerung der Stadt ausgesprochen haben, weil dadurch Paris ohne zu großen Menschenverlust von Seite der Belagerer zur Uebergabe gezwungen werden könnte. General Moltke hat sich dagegen entschieden für ein sofortiges starkes Bombardement erklärt, weil die erschöpften Truppen durch das stete Campiren im schlechtesten Wetter und den zu befürstenden Mangel an Lebensmitteln zu viel zu leiden hätten und durch eine längere Dauer der Dernirung das Schlimmste für den Gesundheitszustand der Armee zu besorgen wäre. Trotz dem Anklange, der Bismarcs Vorschlag fand, dürfte daher das Bombardement aus den furchtbaren 40 und 48 Pfündern schon dieser Tage beginnen. Mittlerweile haben die Operationen auch gegen die Loire-Armee siegreich begonnen. Nach tapferer Gegenwehr 308 sich die bei Orleans posterte französische Armee in der Stärke von 40.000 Mann in neunstündigem Kampfe gegen den ungefähr 60.000 Mann zählenden Gegner auf Orleans und von dort über die Loire zurück und ließ mehrere 1000 Gefangene in den Händen des Siegers. Dieser Erfolg des deutschen Armeecorps hat eine doppelte Bedeutung: Erstens eröffnet der Besitz vor Orleans ein neues Requisitionsgebiet für die bereits Mangel leidenden deutschen Truppen vor Paris und zweitens desorganisirt dieser Sieg den besten Theil der zu einem Entsatzheere bestimmten Truppen der Loire-Armee. Die kleinen Erfolge, der Franzosen vor Paris, welche die Regierung in Tours in übertriebener Weise, zur Begeisterung der in den Kampf gepreßten Nationalgarden veröffentlichte, werden der trostlosen Lage Frankreichs keine glückliche Wendung zu geben im Stande sein, ebenso wenig als die bravourreichen Ausfälle der Bazainischen Armee vor Meß, welche der preußischen Belagerungsarmee ungleich größere Nachtheile beibrachten, auf den Hauptgang der Ereignisse aber von keiner maßgebenden Bedeutung sein werden. Die besten Bundesgenossen der Franzosen sind die, sowohl vor Paris, als aug hauptsächlich vor Meß durch Strapazen und klimatische Ursachen, sowie durch ungenügende Nahrungsmittel hervorgerufenen Krankheiten , und die Schwierigkeit, die an die Heeresverwaltung herantritt, diese enormen Massen, in einer bereits von Lebensmitteln gänzlich alsgesaugten Gegend, aus weiter Ferne genügend zu verpflegen. Die Illusionen der französischen Exaltados, die keinen zollbreit Erde verlieren wollen, dürften sich jedoch recht bald ernüchtern, wenn sie die geringe Theilnahme von Seite der südlichen Bevölkerung Frankreichs, zur Vertheidigung des gemeinsamen Vaterlandes erkannt haben werden, welche nach so langer Zeit nicht im Stande war, ein nur halbwegs zu beachtendes Entsaßungsheer auf die Beine zu bringen. Der greise Diplomat und Historiograph Thiers ist auf seiner Rücreise von Petersburg nach kurzem Aufenthalte in Wien, bereits in Florenz eingetroffen, woselbst ihm ein guter Empfang und seine Worte zu Theil wurden. Man spricht davon, daß er sich von dort zuerst nach Tours zur provisorischen Regierung, und sodann durch Vermittlung des englischen Gesandten ins preußische Hauptquartier begeben werde. — Einer vertrauten Persönlichkeit soll er die Versicherung wiederholt haben, man habe vor Ausbruch des Krieges dem französischen Gesandten Grammont Hoffnung auf die Beihilfe Oesterreichs, Italiens und der süddeutschen Staaten gegen Preußen gemacht. Die Stimmung Englands gegen Preußen wird immer erregter, und dürfte der Protest gegen die Waffenlieferung an Frankreich, von Seite der englischen Regierung keine besondere Beachtung finden. Auch die russischen Blätter nehmen eine gegen Preußen feindliche Stimmung an, welche durch das zu erwartende Bombardement von Paris noch vermehrt werden dürfte. Die streng neutrale Haltung Oesterreichs hat Gnade vor Bismarcs Augen gefunden, insoferne die inspirirten preußischen Blätter ihre früheren Angriffe und Ausfälle gegen Oesterreich-Ungarn „par Ordre“ eingestellt haben. Der Zusammentritt des norddeutschen Reichstages ist für den Anfang November festgestellt. Der Staat, welcher durch seine Königssucherei den willkommenen Anlaß zum Ausbruch des Krieges bot, das unglütliche Spanien, hat endlich in der Person des Prinzen Amato von Savoyen, des zweitältesten Sohnes Viktor Emanuels, einen Thron-Candidaten gefunden, der die spanische Krone nach vorgenommenen Plebiecite in Gnaden anzu nehme geruht hat. Man sieht, daß Bismarc troß seiner großen Geschäfte und der mißglü>ten hohenzollerischen Thronkandidatur aus Spanien nicht vergessen hat, denn die Rückkehr dieses romanischen Staates zur Monarchie verhindert die Erfüllung der Träume von einer großen romami Republik, als Gegengewicht eines deutschen Kaiserreiches. Das... „orthodoxe Gottesgnadenthum , welches zum Gelingen seiner Pläne es zwar schmäht, revolutionäre Mittel zu benügen, 7 um die Gnade Gottes gekrönten Häupter vom Throne zu haßt jedo4 die republikanische Staatsform, so wir annehmen zu müssen glauben, daß der nach hartnüdig fortgesezte Kampf mehr gegen die Reals gegen die französische Nation gerichtet ist Bismark die Idee einer Restauration der nopo Dynastie no< immer nicht aufgegeben hat. In dieser Idee wird er von der Diplomatie Newa und den autokratischen Anschauungen beg unterstüßt, welcher in dem unschädlich gemachten Onismus Napoleons den vorletzten Feind besiegt seinen weitgehenden Plänen im Oriente entgegen Vor der Katastrophe von Sedan scheint di Diplomatie bereits zu einem Eingreifen in die Gunsten Frankreichs geneigt gewesen zu sein, doch Gefangennahme des Kaisers und dem Wechsel der I Jungsform änderte sich die Situation, und man verschoss in Rußland, der neu erstandenen Republik irgendwe wenn auch nur moralische Hülfe zu gewähren. Dis Herr Thiers bei seinem Aufenthalte in Petersburg deutlich herausfinden können. Italien hat durc Erwerbung Roms den Vorwand der Italianissimi zu einer republikanischen Sierhebung beseitigt, und somit wäre für die absolu s dheinkonstitutionellen Regierungsformen Europas dei drüFende Alp beseitigt, welcher die süßen Träume gitimen Machthaber Europas zu stören im Stande wäre. Wenn es daher auf so wer werden wird, die rathene französische Nation durch Wiedereinsetzung Napos im höchsten Grade zu erniedrigen, so schließt diese diese Möglichkeit noch immer nicht aust Elemente genug vorhanden sind, welche dem neu aufta den Gestirne mit egtem Sklavensinne zujauchzen we Plebisch würde erneut in Szene geseßt werden, und diesmal unter der Regide der preußischen Pik Man kennt diese Comödie nun nicht mehr blos, aus reich, sondern auch aus Nizza und Savoyen, aus Y und Rom und weiß, auf welche Art sie zu Stands bra<t wird. Das siegreich geeinigte Deutschland wird recht seine Freudenfeuer auf den heimathichen Bergen, ami und "Heil dir im Siegeskranz" singen, um die freilichen Errungenschaften zu feiern, die darin bestehenden: „unter preußischem Commando und preußische TL hauben“ — zu exercieren. 23 yer Welt-Panorama. Das Bombardement auf Paris soll nach den net Nachrichten am 14. begonnen haben. Die in den Telegrammen von Tours gebrachten Siegesnachrichten Paris und Meß leiden nuH an den Nachwirkungen der fahrt Gambettas und scheinen deßhalb sehr lustig“ Kleine Erfolge dürften vor Paris, größere verrungen worden sein, aber so ungeheuere Verluten die deutschen, Truppen keineswegs erlitten haben sie, Gambetta in palikaoischer Manier den Franzosen der Welt glauben machen will. Die Einnahme des 61 Mann besetzten Ortes Stenay von Montmedy wird durch den Verlust von Orleans und Soissons als aufgewogen. Ein Eingreifen der europäischen Dimatie, nicht allein zu Gunsten Frankreichs, sondern sächlich zur Beendigung des sich in einen Racenicr wandelnden Blutbades wäre hier schon wirklich isten “Grade angezeigt. Die Durchreise eines russischen Feldjägers in Frankfurt, nach dem preußischen Hauptquartier, erneute Versuche des Fürsten Gortschakoff zur Ein von Friedensverhandlungen schließen. In Spanien hat der unbefriedigte Ehrgeiz und A b gunít die leitenden Persönlichkeiten Serrano und Bi Beseitigung der republikanischen Formen verleitet. Königssucher werden sich im Sonnenstrahl des neuaufgreten Thrones zu weiden, und die patriotischen ihrer Landsleute durch monarchischen Pomp zu beschy suchen. Die Geschire Italiens vollziehen sich in unbloß Weise, und die Regierung kann es bereits wagen, den Volksagitator Mazzini auf freien Fuß zu ne: j die Burcht vor den rothen Republikanern hat es ernei<t, daß Europa den Sturz der weltlichen Heer des Papstes so ruhig hinnahm. N In Oesterreich-Ungarn werden mit allh, H den Sr. Majestät die Delegationen für den 21 der b. I. nach Pest einberufen. Währenddem Böhmen von den Parteien die lebhafteste Wahl für die direkten Reichsrathtswahlen statt. Der b Landtag ist nur vertagt. Die Einberufung des schen Reichstages in Berlin soll in der zweiten berwoche erfolgen. Eine Bulle des Papstes vertagt das Concil an bestimmte Zeit. Corenz wird an Stelle Kommandant von Rom. [e 5% 48 : ß Lokales. — Neuwahl des Landtagsdeputirten Cserehäter Bezirke. Nachdem der gewesene 2 putirte des Coerehuter Bezirkes Herr Csörghe Läßl Beisitzer der könig. Tafel ernannt wurde, so wird an Stelle die neue Landtagsdeputirtenwahl, für diesen am 2. November d. I. in Sepsi um 71 Uhr Be tags vorgenommen werden, 74 gt Host. DIES 4 f, ( 1 ( ] 1 ! [ 1 ; | ' ; ) ] | d ! £ !