Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1877 (Jahrgang 39, nr. 114-151)

1877-10-18 / nr. 121

Fr. STREET OBA BR und überhaupt alle diejenigen Beschlüsse, bei welchen das Gesetz eine höhere Genehmigung anordnet, können nur nach ministerieller Sanctionirung vollzogen werden. Wenn die Regierung von der Unterbreitung um gerechnet innerhalb 40 Tagen im Allgemeinen sich nicht äußert, können die unterbreiteten Beschlüsse als für genehmigt anerkannt und vollzogen werden. (70. 42. 8. 3.) 22. Die authentischen Abschriften der General-Versamm­­lungs­-Protokolle sind von der Authentisirung an gerechnet innerhalb 30 Tagen dem Minister des S3nnern, einzelne Protokolle hingegen auf Wunsch des einen oder andern Ministers allsogleich zu unterbreiten. (70. 42. 8. 51.) (Forts. folgt.) EG Rl 122 Ges Die gestrige Debatte wurde erneuert und es verging beinahe der ganze Vormittag mit lauter debattiren.. Besonders haben sich Aussc­huß-Mitglied Hr. Stodinger im Interesse des früheren Beischlufses und Hr. Beky zu Gunsten der Centralbeamten hervorgeb­an. Endlich beeilte sich der Hr. Obergespan zu verkünden, daß das neue Elaborat mit der Modification, daß die Oberstuhlrichter 1400, die Vicestuhlrichter 1200 und die Ge­hilfen 600 fl. erhalten sollen, als angenommen zu betrachten sei und um zu veranlassen, daß dieser Beschluß von Seiten des Ministeriums genehmiget werde, wird eine Petition an die Regierung gerichtet. Die übrigen an der Tagesordnung stehenden Gegen­­stände wurden nun in aller Eile erledigt. Nachdem noch zur Authentication des Protocolls die Commission erwählt wurde, welche ihrer Aufgabe am 19. d.zu entsprechen hat, hob der Herr Obergespan diese Sitzung als beendigt auf. | NE ICE GEERT GIS N EEE RDERL ETE inn EG EEE EEE ae a SES EIE 02 ER „COCHE! Municipal-Sitzung des Abaujer Comitats. Die Mitglieder des Abaujer Municipiums waren am 15. dieses Monates zu einer Generalversammlung einberufen. Nachdem die Betreffenden in ziemlich großer Anzahl im Comitatssaale versammelt waren, wurde über Aufforderung des Herrn Vicegespans, durch einen der Stuhlrichter der Herr Obergespan in den Saal geladen und von den Versammelten mit Eljenrufen empfangen. Herr Emerich von Darvas begrüßte die Anwesenden und eröffnete die Sitzung. Die auf die Tagesordnung gesetzten Gegenstände waren diesmal sehr zahlreich. Nicht nur der Anzahl nach, sondern auch in Folge der Wichtigkeit einiger Gegenstände rief das auf dem grünen aa gelegene Programm der Sitzung die Aufmerksamkeit erbor. Am ersten Sigungstage war , nachdem der Herr Briegespan mündlich hervorhob, daß sein amtlicher Bericht außer dem bemerkenswerthen und erfreulichen Ereignisse der Anwesenheit Sr. k. k. Apostolischen Majestät, nur die regel­­mäßigen Daten enthalte­n dieser Bericht verlesen und zur Kenntniß genommen. Nur bezüglich der in dem Berichte detaillirten Rückstände der für die Befreiung von den öffent­­lichen Arbeiten entfallenden Gebühren wurde beschlossen, Stuhlrichter anzuweisen die Rückstände bis 15. November um die so sicherer einzucassiren, ansonst sie selbst dafür verantwortlich sein werden. Der Bericht schilderte im Uebrigen den Empfang, den Aufenthalt, die Abreise Sr. k. k. Majestät mit warmen Worten, und gedachte der Thätigkeit der Comitats-Commune und der Deputation. Besonders war es in dem Berichte betont, wie Se. k. k. Apost. Majestät durch ihre Allerhöchste rege Thätig­­keit während den 5 Tagen das schönste Beispiel zur andauern­­den Arbeitsamkeit gegeben hatte. Der Bericht versäumte auch nur den Umstand bekannt zu geben, daß der Herr Minister-Präsident Gast des Comitates gewesen, die Comitatsdeputation huldreich empfangen und die­­selbe bezüglich der Geneigtheit der Regierung wohlwollend ver­­sichert hatte. Die Personen- und Vermögens-Sicherheit wurde seit dem letzt erstatteten Berichte nirgends in gewaltiger Weise gestört. Um aber dieselbe desto mehr zu sichern, wurde den Stuhl­­richtern im Auftrage der Verwaltungscommission eine Polizei- Maßregel in 16 Punkten mitgetheilt. Zur Eintreibung der von der Gräfin Marie Forgádh zur Gründung einer Disciplinar-Anstalt aufgebotenen Summe wurden von Seite des k. Gerichtes in S.-A.-Ujhely gegen die Concurs­masse der Gräfin die erforderlichen Schritte eingeleitet. Von dem großen Rücstande der Gebühren für Befreiung von den öffentlichen Arbeiten, welcher 11141 fl. 20 kr. betrug wurden inzwischen 8327 fl. 10 kr. eincassirt. Der Bericht theilte nach der Versammlung die ausge­­gebenen Jagd-Lizenzen, die eingelaufenen Bußgelder und die gehaltenen Kreis-Notariats-Prüfungen mit. Hierauf wurde der Ministerial-Erlaß, laut welchem dem Co­­mitate eröffnet wird, daß Se. k.k. Apost. Majestät die Glühwünsche des Municipiums auf Veranlassung des allerhöchsten Geburts­­festes huldreich empfangen hatte, verlesen und zur erfreulichen Kenntniß genommen. Der Min.-Erlaß wegen Vorlage der neu­­gewählten Municipal-Mitglieder wurde behufs weiterer Maß­­nahmen dem Herrn Vicegespan zugewiesen. Kaschau. Die Zuschrift Sr. Hochwürden des Herrn Bischofs von in welcher die Besugnahme des bischöflichen Stuhles dem Comitate mitgetheilt und die Unterfrügung des Municipiums erbeten aber auch die Mitwirkung zur Beförderung des geistigen und materiellen Wohls der Comitate versprochen wird, wurde mit Kliens zur Kenntniß genommen. Hievon wird Se. Hochwürden mittelst Protocoll-Auszuges in Kenntniß gesetz werden. Der Min.-Erlaß, demnach das Municipium das Budget für das kommende Jahr der bestehenden Praxis gemäß verfertigen und bis 15. d. M. dem Ministerium vorlegen solle, war in­­zwischen zur Beachtung dem Finanzausschusse im Wege des Comitats-Präsidiums zugewiesen. Hierauf folgte ein zweiter Min.-Erlaß, worin die neue Ein­­theilung des Comitates in Stuhlrichterbezirke zwar gutgeheißen, aber die behufs Reorganisirung der Verwaltung von Seiten des Municipiums gemachten Verbesserungen, namentlich die Vermehrung des Amtspersonals und die Erhöhung des Ge­haltes, rundwegs abgewiesen wurden. Dieser Erlaß war auch dem Finanz-Ausschusse zugewiesen, welcher auch mit Berücksichtigung desselben eine Budget-Vor­­lage verfaßte, die ebenfalls verlesen wurde, und worin die Central-Beamten in Status quo belassen, hinsichtlich der Dotation der Stuhlrichter jedoch Modificationen Ueber diesen Gegenstand erging , nun gemacht worden sind, eine lange dauernde Debatte, an welcher die besten Kräfte t­eilnahmen. Das Resultat dieser langwierigen heftigen Debatte war die Wahl einer ad hoc Commission und der Auftrag an die­­selbe, daß sie gleich Nachmittag einen neuen Antrag der beab­­sichtigten Reorganisirung ausarbeiten und der am 16. tagenden Versammlung vorlegen solle. Die Commission entsprach dem Auftrage. Nach Authentizirung des Protocolls über den Verlauf des ersten Tages wurde am 16. (als am zweiten Tage der Sitzung) allsogleich das Elaborat dieser Commission in Ver­handlung genommen. Die Commission beantragte die Beibehaltung der fünf Stuhlrichterbezirke aber zugleich die Eintheilung derselben im Ganzen in 10 selbstständige Abtheilungen an deren Spitzen 5 Ober- und 5 Vice-Stuhlrichter zu fungiren haben werden mit je einem Gehilfen (eskücht). Der Gehalt der Zentralbeamten wurde unberührt gelassen ;­ jener der Stuhlrichter aber für den Oberstuhlrichter mit 1200, der Vicestuhlrichter mit 1000 und für die Gehilfen mit je 500 fl. in Vorschlag gebracht. Lokal-Nachrichten. — Spende. Se. Hochwürden Bischof Dr. Constantin Schuster hat dem „Oberungarischen Museum-Verein“ 100 fl. gespendet und ist demnach als Gründungsmitglied dem Vereine beigetreten. — Geistliche Ernennungen und Berlegungen. Zu Caplänen wurden ernannt : Die neugeweihten drei Priester Stefan Tischler naß Erdö-Benye, Ladislaus Malaresik nach Szerencs, Melchior Brühl nag Vägärhely ; --- ferner in der Eigenschaft eines Caplans wurden verlegt: Johannes Ignácz aus N.-Tarkäny nad S.-N.-Patak, Johann Szekeressy aus Erdö-Benye nac­ N.-Tarkäny, Johannes Maldonyi aus Szántó nach Soövar, Alexander Paszlavszky aus Göncz nach Szántó, Samuel Bella aus Soövar nad Göncz, Ignatz Jaskovics aus Gälszees nad Radvany, Josef Djubek aus Nyärs-Ardo nac­ Gaulszees, Johannes Szokolyi aus Badvany nad­ Nyars- Ardö, Adalbert Dragoner aus Väsärhely nach N.-Mihály. — Hymen. Die Tochter des Herrn Vicegespan des Ahaujer Comitats Ladislaus v. Comáromy, Frl. Blanka, hat sr mit dem Budapester Advokaten Herrn Peter MatusSka verlobt. Segen dem trauten Bunde! “= Eissport. Der Kaslauer Eislauf- Verein hat bereits seine Thätigkeit begonnen, und gibt bekannt, daß am 1. November b. 3. vormittags 10 Uhr im Sitzungssaale des Rathhauses die diesjährige ordentliche Generalversammlung abgehalten wird. Im Sinne der Vereinsstatuten 8. 6 Punkt­e­ und 8. 14 können nur jene Mitglieder ihr Stimmrecht ausü­ben, die im Sinne dieser Paragraphe sich nur vor der Generalversammlung als neue Mitglieder einschreiben lassen, zu welchem Zwece beim Vereinscassier, Herrn Aladar Bielek (Mühlgasse), ein diesbezüg­­licher Einschreibebogen vorliegt. Nachdem der Eissport von Jahr zu Jahr zunimmt, so dürfte es wohl im Interesse eines jeden Mitgliedes sein, sein Stimmrecht auszuüben, und wir empfehlen allen jenen, sich vor der Generalversammlung in den Verein einschreiben zu lassen. — Publication. Zufolge eines am 11. d. M. vor­­gekommenen Verlustes einer Geldsumme im Betrage von 3175 fl., welche dem Czegleder Insassen Koloman Károly entwendet, oder verloren wurde, richtete das Budapester Stadt­­hauptmannamt an die Kafchauer Stadthauptmannschaft das Ansuchen , Reisende und Fremde zu beobachten, welche in auf­­fälliger Weise Geld in 100 fl.-Noten verausgaben, nachdem die oberwähnte, abgängige Summe meist aus solchen bestan­­den hatte. Der Bekragt der Entwendung fällt insbesondere auf 2 Individuen, die aber nur insoferne kenntlich gemacht werden konnten, daß dieselben in einem Alter zwischen 28--35 Jahren sein dürften, abgenutzte Kleider und harten schwarzen Hut trugen und ihr Schwarzer Bart abrasirt gewesen war. — Gefahndet wird ferner auf ein Individuum, wel­­cs in der Nacht zwischen 5. und 6. d. M. in Karlsburg den Guardian des dortigen Franziskanerklosters ermordet und beraubt haben soll. Die bisherige Untersuchung führte auf die Spur eines Verdächtigen, der dort am vorhergehenden Tage verkehrte, sich als nach Nagy-Kanizsa zuständig und von Pros­­ession für einen Riemer erklärte. Sein Name ist unbekannt, dessen Statur steht etwas unter der mittleren Größe, aber sein Körperbau ist stark; er ist breitsehulterig; sein Alter ist nur jugendlich ; derselbe hat noch keinen Schnurrbart, und auch der Badenbart von weißer Färbung fing erst an­sichtlich zu werden ; seine Gesichtsfarbe ist weiß und kastanienbraun ; besonderes Kennzeichen, daß röthlic­­­cie Haare seine Augenbrauen schwarz sind, mit schütteren kurzen, aber nach vorne gewach­­senen Haaren, als wenn dieselben abgeschnitten gewesen wären. Derselbe spricht ungarisch , soll aber in 7 Sprachen bewandert sein. Er war mit einem halbhohen schwarzen Hut, einem dunkeln langen Tuchrot, einer ebenfalls dunkeln Weste und mit carrirten, großgestreiften Pantalons und Stiefeln angethan. Er hatte eine mit abgenützter Wolle gestickte Handtasche, melche er mit einem rothen Tuche befestigt auf seinem Rüden trug. Geraubt wurden außer einer größeren Summe baaren Geldes ein aus Eß- und Kaffeelöffeln, Messern, Gabeln und aus einer Zuderhofe bestehendes silbernes Beste> mit Sz. 1. (Szopos Imre oder E. S. (Emericus Szopos) unter einer Krone eingravirt, dann eine alte doppelbeckige silberne Uhr, an welcher eine scwarze Stahlkette befestigt war. — Für die türkischen Verwundeten sind bei der Administration unseres Blattes ferner gespendet worden : Von Fräulin­g..... Etelka 5 ff. in Banknoten.­­ig und Weitere Spenden werden bereitwilligst übernommen, öffent­­dankend quittirt, wie auch dem Bestimmungsorte zugeführt. — Für die Tallyaer Abgebrannten wurden von Hrn. Mitse István 50 kr. gespendet und dem Stadthauptmanns­amte eingeliefert. Wir danken im Namen der Verunglückten. — Theater-Nachricht. Theater-Director Läßy gibt dem p. t. Publikum Nachricht, daß die Sängerin Frau Soldos3 angekommen ist. Heute tritt Frau Soldos zum erstenmal in dem Volksstück "Tünderlak Magyarhonban" auf, ferneres Auftreten in den Stücen , Falu rossza", "Veres­­haju", „Egy nö, ki az ablakon kingrik", „Tolonez“, „Maresa, az ezred b­ánya" auf. — Licitation. Die zur Verlassenschaft der weil. Adele Hall, geb. Wagner, gehörigen diversen Mobilien, als: Zimmer-Einric­htungsstüke, Reider, Wirthschafts- und Hausgeräth­­schaften u. s. w. werden Freitag am 19. b. am Mühlplat Nr. 5 im Licitationswege gegen Baarzahlung veräußert werden, wozu Kauflustige eingeladen sind. — Unreine Wäsche. Die im Hause des­ Herrn N... wohnhafte, von ihrem Manne geschiedene Frau R..... , welche sich meist mit der Reinigung fremder Wäsche beschäftigt, gerieth mit der Gattin des Obbezeichneten wegen Zurückhaltung ihrer Wäsche in Folge einer Schuld in dem namhaften Betrage von 12 tr. ö. W. in Streit, welcher — nachdem der liebe Gott Beide mit einem guten Mundstür gesegnet hat — in die lie­­benswürdigsten Aeußerungen ausartete und schließlich von Seite der Hausfrau die Beschuldigung hervorfluthete, daß Fr. R. die „Geliebte ihres Mannes sei!“ Erstes Tableau. „Kleine Ursachen haben meist große Wirkungen“ sagt man. Frau N... hat ihren Mann im Zimmer der Frau R..... ertappt und in Folge dessen kam gestern diese unreine Wäsche bei der Stadthauptmannsc­haft zur Austragung. Anwesend waren als Acteure: Herr und Frau N..., wie auch Frau R..... (eine Dienstmagd als Zeuge). Herr N... betheuert seine Unschuld und leugnet hart­­nädig der Geliebte der Frau R..... zu sein. Nust nichts ! Die gegenseitigen Beschimpfungen von Seite der beiden Damen steigern sich immer mehr. Um ihre Gegnerin zu demüthigen, äußert Frau R..... : „Wenn ich auch bis jezt nicht seine Geliebte war, so werde ich nun zeigen, daß ich es sein werde!" Zweites Tableau : Die Heß’ wird immer größer. „Warum“, fährt Fr. R..... unerschro>en fort, „soll Dein Mann keine Geliebte haben, Du hast ja auf einen Geliebten!“ Der Kulminationspunkt ist erreicht. Drittes Tableau : Die Beschimpfungen der aufs Höchste in Hige gerathenen Frau N... kehren sich nun gegen ihren Gemahl, welcher all­­bekannt ein „Pechvogel“ ist, und der kopfschüttelnd mit bangem Herzen dem letzten Act entgegensieht. „Zahl­ mich aus, Nichtswürdiger ! und Du kannst Deine Liebeleien fortsetzen !“ ruft Frau N... aus.­­Die streitenden Partner gingen keinen Vergleich ein. Schluß beim Bezirksgericht.­ „Das Theater war­ aus, Sie gingen nach Haus!“ Angekommene Freunde am 15. und 16. October. Grand Hotel Schalkhaz. Am 15. October. Zimmer­­mann (Leutschau), — Frint (Szepsi), — Burger (N.-Ida), — Tischler (Metzenseifen), — Moskovics (Eperies), — Kaufmann (Budapest), — Am 16. October. Szenezy (Budapest), — Weisz (Wien), — Gr. Ludwig Károlyi (Budapest), — Lefkovics (Leutschau), — Burger (Rakó), — Emerich Norvelly (Budapest), — Mandl (Prag), — Moskovics (Eperies), — Friedmann (Torna). Hotel Schifbeck. Am 15. October. Badänyi (Budapest), — Gustav Wolf (Görnitz, — Anton Kabhanek (Svihan) — Am 16. October. Frau Anton Juhász (Torna), — Josef Boka (Debreczin), — Julius Orczy (Baba), — Daniel Horvát und Karl Sütő (F.­Möra), — Julis Gyuörfy und Franz Richvalszky (Forró). Aus Heimat und Fremde. — Zu Gunsten der verwundeten Türken wird in Gö lniz am 3. November ein „Tanzkränzchen“ vers­anstaltet, wie wir aus einer uns zugenommenen Einladung ers­tehen. Die Damen werden ersucht, in einfacher Toilette zu erscheinen.­­ — Böse Vorahnung. Die Last von achtzig Jahren ruhte bereits auf den alterssHwac­hen Schultern des guten Mütterchens. Ihre letzten Lebenstage flossen in aller Ruhe dahin. Bei Beginn der Dämmerung begab sie sich regelmäßig zur Ruhe. Nur vor einigen Tagen war dies nicht der Fall. Trotz Bitten ihrer Tochter und der Enkelin war Großmütterc­hen nicht zu bewegen, das Ruhelager aufzusuchen, obzwar schon längst die achte Abendstunde verklungen war. Als Grund dieser Abweichung von ihrer täglichen Gewohnheit gab sie an, daß sie ein unbestimmtes, böses Vorgefühl beherrsche, als ob heute noch irgend­ein Unglüc geschehen werde. Die Folge gab ihr Recht. Denn bald darauf hörte man im Zimmer ein un­­heimliches Krachen. Die Enkelin nahm die Lampe vom Tische und untersuchte das ganze Zimmer, ohne jedoc die Ursache des Geräusches ergründen zu können, da sich Alles in Ordnung befand. Nach einigen Minuten wiederholte sich das Krachen. Das Mädchen eilte in die Küche, um nachzusehen, ob dort vielleicht Etwas geschehen. Unterdessen hatte aber Altmütterchen die Ursache des beängstigenden Geräusches wahrgenommen und hatte nur noch so viel Zeit, ihre Tochter hastig aus dem Zimmer zu ziehen, um mit ihr in der Küche Zuflucht zu suchen. Denn kaum verließen sie das Zimmer, als plößlich Zimmers sammt allen Stügen und einem Theil der Plafond des der auf dem Dachboden aufbewahrten Gegenstände herabstürzte. Eine Sekunde später und die Vorahnung der Großmutter hätte den wahrscheinlichen Tod dreier Menschen zur Folge gehabt. Der Fall trug sich in Veßprim zu. Aus der Generalversammlung des Zipser Comitates. (Abgehalten am 13. October in Leutschau). S. W. Tags zuvor tagte die statistische Commission, welche die Anordnung traf, daß die einlaufenden Daten einer engeren Körperschaft, aus 5 Mitgliedern bestehend, zur Ver­­arbeitung überwiesen werden. Die Generalversammlung selbst wurde unter dem Präsidium des Herrn Obergespans Graf Albin von C384ky und zwar diesmal im kleineren Comitatshaussaale abgehalten, ein Umstand wer womöglich auch für die Zukunft aufrecht­erhalten werden sollte, da hier die akustitischen Verhältnisse viel entsprechender sind, während im großen Saal die vom Präsidenten und Notaren entfernter Ligenden wenig oder gar nichts vernehmen. Einen Hauptgegenstand bildete das Budget für 1878, das in folgenden Zahlen angenommen wurde : Summe der Bededung 1696 fl. Beamten-Gehalte STE 44 ANGE EICE 35,395 fl. Deren Nebeneinkünfte - » = - 2 a0.­­ 7850 fl. Polizei und Dienstpersonale » - + + + + 10,300 fl Deren Nebenbezüge EEE 5452 fl Für gepachtete Locale . - ENE­S KELEK 805 fl Kanzlei-Requisiten . - - - 3269 fl. Reisepauschale und Diäten . 400 fl. Erhaltung der Comitatsgebäude 1358 fl Andere systemisirte Auslagen 1.40 fl. Unvorhergesehene Ausgaben - 551 fl Summe des Bedürfnisses 65,520 fl. Die Bedegung ergibt sich aus Nacstehendem : Einfünfte ausliegenden Gründen in ER­FE Kapitalienzinsen .­­ » szn: 20810 akcie Re und Rüderstattung von Vorschüssen 150 fl. Zahlung des k. BER: SEO­TE _

Next