Kaschauer Zeitung, Juli-September 1879 (Jahrgang 41, nr. 75-112)

1879-08-02 / nr. 89

XLI. Jahrgang 1879. Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. jr in minden kedden, törtökön és szom­­baton, an die Anfrankirte Sriefe Redaktion werden micht angenommen. Annonyme Briefe werden nicht­­ b­erufsichtigt. Pränumerations-Bedingnisse auf die „Kaschauer Zeitung“ allein (ohne Wochen-Beila PAR. Pr für Kaschau : 5 fl. — kr. mit Postversendung 6 fl. 60 kr. 8. W. Halbjährig „ „ 2 fl. 50 kr. " n 8 fl. Vierteljährig „ d 1 fl. 25 tr. “ Ar 1a 6B.8r:, %.55 Bei Inseraten wird die jed­emal gespaltene Petitzeile über deren Raum mit 5 kr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige. Redactions- und Expeditions-Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Pränumeration, Juferate und Einschal­­ge­­ 8­tungen im „Offenen Sprechsaal“ werden daselbst 30 fr. „ Kaschau, Samstag 2. August. Kaschauer Zeitung. Lokalblatt für Volks-, Haus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben. (KASSA-EPERJESI ERTESITÖ). Inserafeun-Annahme in den Annoncen-Expeditionen von Saafenstein & Bogier in West und Wien; ferner bei a. Oppesik, Rudolf Mosse und Gebr. Korabek in Wien, sowie bi 4. L. Dauße & Comp. in Frankfurt a. M. und deren General-Agenturen, ——— << Pränumerations­-Bedingnisse auf die „Kaschauer Zeitung“ und das „Illustr. Unterhaltungsblatt‘ Ganzjährig für Kaschau: 7 fl.­­­­kr. mit Postversendung 8 fl. 60 kr. ö. W. Halbjährig „­­ 3 fl. 50 kr. „ „ 4 fl. 30 fl. “ übernommen ; ferner nehmen auch alle Postanstal­­ten und Buchhandlungen Pränumeration an. — Manuscripte werden in keinem Falle zurückgestellt. Preis einer einzelnen Nummer 6 Fr. Vierteljährig w­ar Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird ein entsprechender Nachlaß gewährt. 1fl. 75 te, b. FR 3n.100e.,, , Amudschaftsbla für Kaschau und Eperies, Kaschau, 1. August 1879. Die Nachricht, daß unser Monar< in Gastein mit dem Kaiser von Deutschland eine Begeg­nung haben werde, wird auch von deutscen Blät­­tern bestätigt. Sie verzeichnen dieselbe mit der Bemerkung, daß dieser Besuch ein Höflichkeits- und Freundschafts-Act sei, wie er bisher jedesmal erfolgte, wenn der Deutsche Kaiser in einem österreichischen Badeorte weilte, aber eine besondere poli­­tisce Bedeutung habe die Begrüßung nit. Diese Auffassung dürfte umso zutreffender sein, wenn auch die weitere Nachricht sich bestätigt, daß weder Fürst Bismarc, noch Graf Andrássy in Gastein erscheinen werden. Am ersten August erlosch in dem großen Schuldbuche des ungarischen Staates eine Schuld, die während­­ eines langen Zeitraumes sower auf der politiscen und wirthschaftlichen Actionsfähigkeit unseres Landes gelastet, die aber auch als Merkzeichen der Einkehr in die Bahn rationeller Finanzgebah­­rung dienen wird. Mit dem 1. August ging der Umlaufs- Termin der Edathons zur Neige, die Einlösung beginnt und nach wenigen Wochen wird der Finanzminister in der Lage sein, die Kosten der Conversion zu bestimmen und gleichzeitig zu constatiren, daß uns keine kurzfällige Schuld mehr NRadsichten finanzieller und politischer Natur auferlegt, daß fortan die Regelung aller wirthschaftlichen Fragen lediglich vom Gesichts­­­punkte der Näglichkeit und Ersprießlichkeit vor sie gehen kann. An politischen Meldungen von Belang liegt heute nichts vor. In der rumänischen Frage ist bis zur Stunde kein Schritt vorwärts geschehen. Die Aufforderung eines rumänischen Blattes an die Israeliten, sich wegen der Erlan­­zung des Indigenates sofort an die Kammer zu wenden, zeigt, daß man in Bukarest noch immer an dem Wahne festhält, die Emancipations-Frage in jener Form lösen zu können, welche die Emancipation überhaupt illusorisch machen würde. Nach der Aufhebung des Artikels VII der Verfassung wird man auf dem Wege der Civil-Gesebgebung dafür zu sorgen haben, daß den Forderungen des Berliner Vertrags vollkommen Ge­­nüge gestehe. Die Entscheidung der Kammern über jedes ein­­zelne Indigenats-Gesuch wäre an und für sich ein Unsinn und in dieser Weise kann die Judenfrage unmöglich ihre Lösung finden. J­nzwischen bemüht sich Herr Sturdza noch immer, die Anschauungen des Fürsten Dismart über den Gegenstand zu ändern, was ihm jedoch schwerlich gelingen wird. Ueber die Beziehungen zwischen Deutsc­­land und dem Balikan verbreitet sich allmälig mehr Licht. Heute kann nicht mehr aelenanet werden daß er in Deutsche sonstigen Verkehrsmittel des zu occupirenden Gebietes zu unters­­uchen, und so vorzuarbeiten für das unbestimmt wann nach­­rücende Heer. Eine weitere Notiz bringt uns Kunde und auch den Wortlaut von einer Proclamation, welche eine Anzahl Notable aus dem Novis Bazarer Kreise an ihre Landsleute gerichtet haben. In derselben wird den Leuten empfohlen, sich dem eventuellen Einmarsche der Oesterreicher gegenüber ruhig zu verhalten, denn es stünde den frommen und braven Arbanasien von Seiten der Eindringlinge gar keine Behinderung in ihrer althergebrachten Weise bevor, vielmehr könnten sie ungestört ihren Allah weiter anbeten und den Sultan von Constantinopel als ihren Herrscher verehren. Aus dieser Proclamation, welche sicher­ keine Stylübung der unterschriebenen Vornehmen des Sandschak­ s ist, gubt der Pferdefuß der Andrassy'sten Stipulationen im Berliner Vertrag ziemlich deutlich hervor, und wir dürfen behaupten, daß die Türken es verstehen werden, das bisschen Herrlichkeit, was ihnen die Convention der Signatarmächte übrig gelassen, zu ihrem eigenen Interesse gründlich auszubeuten. Schade nur, daß um Novi­ Bazar selbst herum viel zu wenig Albanassen wohnen, als daß dieselben besonders zu be­­fürsten wären. An der Südwestgrenze des zu occupirenden Gebietes jedoch wohnen sie dic­htgedrängt und es wäre zu wünschen, daß dort die Worte der erwähnten Notablen-Proclamation auf guten Boden fallen. Sonst kostet die ganze Geschichte wieder viel mehr Blut und Geld, als nothwendig. So stehen die Dinge um Novi­ Bazar,­­ Actien der österreichisch- ungarischen Bank. Dieser Tage sind anläßlich der Umschreibung mehrerer Nationalbank-Actien die ersten Exemplare der österreichisch-ungarischen Bank der neuen Actien in den Verkehr ge­­­ommen. Doch wird der allgemeine Umtausc der Actien der priv. österreichischen Nationalbank gegen Actien der öster­­reichisch-ungarischen Bank erst im Herbste i. J. beginnen. Die hinausgegebenen neuen Actien sind vom 1. Juli 1879 ausgestellt. Das zu Actien verwendete Papier enthält als Wasserzeichen in Monogrammform die Anfangsbuchstaben sowohl der deutschen als ungarischen Firma der Bank. Die bildliche Ausstattung der Actie besteht auf der Vorderseite aus einem in lichtgrauer Farbe ausgeführten Unterdrum (Tondrum), auf welchen das eigentliche Actienbild in dunkelbrauner Farbe gebracht ist; eine breite Renaissance-Umrahmung mit Schildern, welche die Firma der Bank in deutscher und ungarischer Sprache, sowie das von der Bank im Siegel geführte Wappen und in den vier Ehen Merkurs­­ Lokal-Nac­hrichten. — Die Kreis- und Bezirks-Aerzte des Comitats Abanj hatten am 31. v. M. im Berathungssaale des Comitats­­hauses eine große Conferenz. Dieselbe wurde vom Comitats-Physicus Hrn. Dr. Julius C­z­o­r­ba einberufen. Die geladenen Aerzte erschienen in ziemlicher Anzahl. Hr. Dr. Zul. C­sorba eröffnete die Sigung und wurde alsdann zum Präses dieser Conferenz proclamirt. Zum Schriftführer wurde der Szinaer Kreisarzt Hr. Dr. Max Szarvas gewählt. Nachdem der Hr. Präses den Gegenstand und die Richtung der Berathung be­­zeichnete , „daß nämlich die Aufgabe dieser Conferenz die Wahl von Deputirten sei, die das Comitat an der bevorstehenden großen Landes-Versammlung der ungar. Kreis- und Bezirks-Aerzte ver­­treten sollen, und daß auch die Punkte festzusezen wären, deren Besprechung und gleichförmige Erledigung von unseren Comitats- Aerzten erwünscht ist“, wurde zur Indem Hr. Dr. Julius Cs­or Wahl der Deputirten geschritten. Da die auf ihn gefallene Wahl bezüglich seiner Amtssphäre, die er als Comitats-Physicus zu erfüllen hat, nicht annehmen zu können erklärte, wurden die Hr. Dr. Lundw. Midway, Szikpöer Kreisarzt und Hr. Dr. KaF Liepkovsky , Sepfier Kreisarzt, welch Beide zugleich als Bezirksärzte functioniren, die Kaschauer Conferenz an der Landes-Versammlung repräsentiren sollen. Hierauf wurden auch die den Deputirten zur Instruction dienenden Punkte, nach eingehender Berathung festgestellt und Letzteren zugleich der Auftrag ertheilt, sich an das für dieselben ausgefertigte Protocoll zu halten, von dem Briegespan­ern. Ladislaus Die Conferenz wurde auch v. Comaromy besucht, der einige Augenblicke unter den Conferirenden verweilte. — Die diesmonatliche ordentliche Sitzung des Verwaltungs- Ausschusses des Abaujvärer Comitats- Municipiums ist auf nächsten Dienstag, d. i. den 5. Aug. — und die der Verwaltungs-Commission der kön. Freistadt Kasc­hau auf nächsten Donnerstag, d. i. den 7. August i.$., anberaumt. — Die Misfolczer Handels- und Gewerbekammer und die dortigen Geldinstitute haben sich unter dem Vorwande, daß die Handelsinteressen Miskolcz größtentheils nach Budapest gravitiren, an die Direction der österr.-ung. Bank mit der Bitte gewendet, daß Miskolcz aus dem Verbande des Kasc­hauer Bankbezirkes ausgeschieden und zu Budapest einverleibt werde. Das hiesige Censoren-Collegium, welchem diese Frage behufs Begutachtung vorgelegt wurde, äußerte sich dahin, daß Miskolcz, wohl wie jede andere Provinzstadt mit den Handelsinteressen allenfalls nach Budapest gravie­rt, troß alledem aber fald­ eine 00. Lamanta nahrnen wolt Daf hne Lat woh wolh Kors Lin " Anwesenden darüber einig,

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