Kaschauer Zeitung, Januar-März 1882 (Jahrgang 44, nr. 1-37)

1882-02-21 / nr. 21

- K "­ ­­on­merations-Bedingnisse angenommen.“ Anonyme Briefe werden nicht berücksichtigt­ . Inseratenstem­pel 30 kr: für jede Anzeige. (RASSA-EPERJESI ERTHSITO,, 1­4. 65 kr Bei Inseraten wird die secesmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum­ mit­­ Manuscripte werden in seinem Falle zurügestell? Redactions- und „Expeditions- Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60“ stalten und Buchhandlungen Pränumeration an. Preis einer einzelnen Nummer 6 kr. Kaschau, Dienstag, 21. Februar, auf die „Raichauer Zeitung“ alein (ohne Wochenbeilage):. Ganzjährig für Kaschau : 5 fl. — kr. er Postversendung 6 fl. 6: 2 fl. 50 kr. 1-1. 25 kr. „ „ a 3. fl. 30 kr. a : kr. 5. W| Pränumeration, Inserate und Einschal­ 'für : —h­u öle tungen im „Offenen Sprechsaal“ werden daselbst so fi öt 7 Bi­ter für Halda: 4 m 50 ee übernommen ; ferner nehmen auch alle Postan- Vierteljährig­e Inseraten-Annahme in den Annoncen-Expeditionen von Haase­­nstein West und Wien; & Bogler ix ferner bei mit Postversendung Sf. 60 kr.5. W. 44. 80 fr 3 Uf 75 Kr. 8 7 . 2.15. «5 U Brämumeration3-Bedingnisse Ik auf die „Raschauer Zeitung“ und das „Illustr. Unterhaltungsblatt“ Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden wird ein entsprechender Nachlas gemährt „ „ Ersch eint jeden Dienstag, Donnerstag und 3 Samstag. s legjelen minden kedd osbtörts kön és SEEN", . . baton. „gn ee, m Lokalblatt für Volks-, Baus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben, sei 341 zu, sowiche &. £. Daube & Comp. in Frankfurt a. M. und deren General-Agenturen. Halbjährig „­ A Blertelfähree a +a Bundschaftsblatt für Raschau und Eperies, 5 kr. berechnet. Henefite Nachrichten. „Daily News“ erfahren, die identische Note Franke reichs und Englands in Betreff der ägyptischen Frage habe bei den übrigen Mächten die freundlichste Aufnahme ge­­funden ; dieselbe dürfte wahrscheinlich das Resultat er­­zielen, daß die Mächte die Durchführung der gemeinsamen Beschlüsse England und Frankreich übertragen werden. Die Mächte erkannten das Recht Englands und Frankreichs an, von den Unterhandlungen die Finanzkontrole, die Nicht­­intervention der Türkei und die Schifffahrt auf dem Suez- Kanal ausz ßen. + Wien. Die Herrenhaus-Kommission erüb­ung der neuen Schulgefeg-Novelle beschloß, troßdem in derselben die Liberalen die Majorität befigen, das Eingehen in die Spezialdebatte Aus den Minister-Reden während der Budgetdebatte wird deuucırt, die Regierung stehe sehr fest und sei sich des vollsten Vertrauens und der Unterfrügung von Oben voll bewußt, sowie daß sie vollkommen freie Hand habe zur Durchführung ihres Programms. Das Verhältniß der Regierung zur Rechten habe sich sehr erfreulich staltet und man werde wohl bald dahin gelangen, daß je die gesammte Regierungs-Action nur einverständlich mit der "Majorität werde durt geführt werden. . „63 wird die Nachricht landirt, daß, falls Ignatiew Minister des Reußern wird, Andrasfy an Stelle Kalnoky's tritt und dies sei von Seite Oesterreichs Rußland ver­­traulich mitgetheilt worden ! Ungarn, Budapest, 17. Feb. Abghaus. Der Lats­­. Der vertheidigungs-Minister“ legt einen Gelegentwurf über die Unterstüßung der Familien der einberufenen Reservisten vor. Folgt die Verhandlung des Budgets des Finanzmi­­nisteriums. Orbán tadelt die Verordnung des Finanzministers an die Steuerbeamten, wonach bei der Eintreibung der Steuern die Androhung des Amts­verlu­stes ausgesprochen werden kann. Kristinkovics bemängelt die Aufstellung der Staatseinnahmen. Szalay überreicht seinen Beschlußantrag, betreffend die Besteuerung der fremdsprachigen Firmatafeln in Budapest. Steinauer spricht dagegen. Der Finanzminister beantragt die Ablehnung des Antrages Szalay's, da die Entwicklung der ungarischen Nationalität keiner Treibhausmittel­­ bedürfe. MacSary sagt, dies sei Sache der Munizipalität, die Legislative wünsche keine Ablehnung. Referent Hegedüs ist gegen die Annahme, tadelt aber die Ironie Steina>er­ 3, der auf Kosten des ungarischen Staates die ausländische Industrie studirte. Das Haus lehnt den Antrag ab. Orban bean­­tragt die Herabminderung der Jagdsteuer. Bereczky spricht für eine gerechtere Vertheilung fragt über Geiegwidrigkeiten und der Militärtaxe. Turgonyi die übermäßige Strenge der Steuerbeamten Der Finanzminister erklärt Orbans Antrag für überflüssig, da er einen diesbezüglichen Geseß­­entwurf vorlegen werde, halte den Bereczky's aber als verfrüht und ersucht um dessen Ablehnung. Turgonyi's Klage verspricht er zu berücksichtigen, das Haus lehnt den Antrag Orban's ab und nimmt den Bereczky's mit 85 gegen 81 Stimmen an. 18. Februar. In der­ heutigen Abgeordnetenhaus- Sitzung kam die Judenfrage zur Besprechung. Istoczy ge­­berdete sich sehr erregt, warf mit den Armen umher, sprach in heftigster Weise, do< vermochte er heute nicht, die Aufmerksamkeit des Hauses wach zu erhalten. Vor Schluß seiner Rede langweilte sich das Haus. Istoczy scheint heute sein Stedenpferd todtgeritten zu haben. Minister-Präsident 9. Tisza sprach: kurz und bündig für die Israeliten, be­­obachtete jedoch, wie man sich im Hause nicht verhehlte, fühle Reserve. Hißig sprac Gedeon Nohonczy und Abony. Unter der Heiterkeit des Hauses erklärten sie, daß ihre Unterschriften auf Istoczy's Beschlußantrag nur des­halb erscheinen, weil sie nicht wußten, was Istoczy reden wird. Er habe seinen Freunden mitgetheilt, daß er nur­­ gegen die polnischen Juden sprechen wolle, „war überfüllt. Die Galerien waren dicht besucht. Das Haus Der Re­­ferent Berzeviczy theilt den Beschluß des Petitions-Aus­­schusses mit, dahin lautend, die Petitionen dem Hause zu umterbreiten, damit das Abgeordnetenhaus entscheide, ob diese Petitionen berechtigt sind oder nicht. Im Uebrigen berichtet er nu<, daß der Ausschuß die Abweisung beider Petitionen beantragt. Rußland. Petersburg. Offiziere berichten, daß viele Montenegriner, die in Rußland dienen, lange Ur-­laube erbitten und in die Heimath reisen. Auch 12 Offi­­ziere russischer­ Nationalität erbaten formell Urlaub für Reisen nach der Herzegovina „zu Studienzwecken“. — (Es geht das Gerücht, Fürst Lieven werde aller Aemter ent­­fest 77 Der Zutritt zu dem Prozeß Trigonja wird nur außer­! Wenigen gestattet, weil die Regierung die Wirkung der Enthüllung Alexaj Michailoff's, Morosoff's und eri­­ürc­htet. „Nowosti“: erfahren, daß die saisirten Papiere der verhafteten Ruthenen seinerlei Anzeichen ergaben, daß russischerseits politische Machtnationen­ vorhanden gewesen seien. Die Dokumente ergaben bloß Beweise der Auf­­reizung der Ruthenen in agrarisch-sozialen Sinne und relig­iöser orthodoxer Propaganda. = Ein Militär - Artikel [der „Nowaja Wremja“ erklärt, daß Oesterreichs Chancen in der Herzegowina zur Hinterprüfung des Aufstandes diesmal unendlich günstiger als gelegentlich der Occupation seien, weil Truppen, Waffen und Straßen nunmehr ver­­vollkommt sind. Ein Utas­ des Czaren ernennt­ den Grafen Peter Scuwaloff zum Verweser des Apanagen­-Departements mit Beibehaltung der Würde als Senator. Deutschland. Berlin. Die Präconifirung Herzogs als Fürstbischof von Breslau erfolgt nur im Laufe des­ Monats oder zu Beginn des nächsten Monats. Großbritannien. London. Die Königin­ ist am 16. d. von Windsor zurückgekührt. Auf der Fahrt vom Bahnhof nach dem Buckingham-Palast ging das Pferd des Stallmeisters durch und warf­ seinen Reiter dicht neben dem Fenster des königlichen Wagens ab. Die Königin blieb unbeschädigt.­­ Im Oberhaus bestätigte Carl of Granville den Angriff auf Capitän Selby, welcher von Albanesen gefährlich verwundet worden sei. Lord Dufferin werde Alles aufbieten, um die Be­­strafung der Missethgäter zu verlangen. . Das Unterhaus legte am 16. d. ı die Debatte über den Adreßbericht fort, welche schließlich­ wieder auf heute vertagt wurde. Im Laufe der Debatte erklärte Slad­­stone, er habe hinsichtlich der­ irischen Localverwaltung nur früher oft Gesagte3 wiederholt; die Suprematie des bri­­tischen Parlaments müsse aufrecht­erhalten werden; man könne Irland nicht gewähren, was man Schottland nicht gewähren könne. Frankreich. Paris. Das „Journal­ Offiziell“ veröffentlich die Ernennung des­­ Admirals Jaureguiberry zum Botschafter in Petersburg. Vicomte de Bresson, Botschafts-Secretär in Madrid wurde zum Gesandten für Serbien ernannt. Die Kammer wotirte 100.000 Franc für die Be­­theiligung Frankreichs an der internationalen Kunstaus­­­stellung in Wien. Bontoux und Feder wurden am 16. Nachmittags gegen Kaution auf freien Fuß gestellt. Jé Gambetta ist am 16. 9. Monat­ nach Paris zurück­gekührt. Gerichtweise besprochene Differenzen zwischen Frey­­cinet und Leon Say werden bestritten. Man versichert, daß die französische Regierung durchaus keine Vorberei­­te für eine militärische Intervention in Ääypten treffe. Italien. Rom. Der „Osservatore Romano“ ver­öffentlicht eine Encyclika an die Erzbischöfe und Bischöfe Italiens, in welcher der Papst nach Darlegung der Uebel, von welchen die Kirche heimgesucht sei, sagt: Er sei für die cristliche Frage vom höchsten Interesse, daß­ der Papst bei der Regierung der Kirche frei von Gefahren, Be­­drohungen und Fesseln sei. Um dieses Resultat zu er­­zielen, müsse eine Petition3-Action eingeleitet und inner­­halb der Grenzen des Gesetzes Alles aufgewendet werden, um demselben thatsächlich jene Freiheit zurükkzugeben, an welche das Wohl der Kirche, die Wohlfahrt Italiens und der Friede unter den cristlichen Völkern geknüpft sind. Die Enchclica empfiehlt, der guten Presse Verbreitung zu verschaffen und würdige Priester heranzubilden. Serbien. In Belgrad ist eine Verschwörung ent­­deckt worden, welche ein Attentat auf den Fürsten Milan geplant hatte. Die Verscwörer fraternisirten angeblich mit den Aufständischen in der Herzegowina. Serbien soll beschlossen haben, an der bosnischen Grenze ein Observations-Korps aufzustellen und zu diesem­­ mehrere Miliz-Bataillone erster Altersstaffe zu mo­­bilisiren. Fürst Milan nahm die Demission des Kriegsministerd­­esjanin an Egypten. Cairo. Der Ministerrath beschloß die vollständige Aufhebung der Sklaverei im Principe und er­­nannte Abd-el-Kader Pascha zum Gouverneur von Sudan. In Cairo soll ein besonderes Departement für Sudan er­­richtet werden. Ein Special:Gefeg mit Instruktionen über den Sklavenhandel und ein Geset über die Freilassung der Sklaven sind in Vorbereitung begriffen.­­ E53 war und­ ist von Seite der dem Theater nahe­­stehenden Kreise und auch Seitens der Presse, welche dieses nationale Institut stets"miit“besten Kräften zu unterfragen — bemüht ist, üblich, bei jeder Gelegenheit das Publikum zu mahnen und anzuspornen, daß durch fleißigen Besuch das Theater erhalten und­­ gehoben werden müsse.“ ja es wird oft das Publikum recht tüchtig ausgescholten, daß es die­ „Kunstleistungen“ der jeweiligen Truppe nicht genug: wür­­dige, nicht. jedem Mimen Lorbeerkränze. spendet (mit­ denen, nebenbei bemerkt, in der Provinz überhaupt ein beinahe lächerlicher Mißbrauch getrieben wird); sodann muß. die Stadt, statt für die namhaften Opfer, welche die Commune zur Erhaltung des Theaters bringt, Anerkennung zu finden, als Prügelknabe herhalten und sich Lottisen sagen lassen, ja e3­­ wird sogar noch Geldentschädigung von der Stadt verlangt, wenn zu Folge Nachlässigkeit des Theater-Dienst­­personals der Kehricht bei der Heizung sich entzündet und das Publikum durch Feuer­gefahr im Theatergebäude alarmirt wird. Nach der höchst eigenthümlichen Auffassung der Theaterdirection scheint nur das Publikum und die Stadt Verpflichtungen gegen das Theater zu haben; dagegen will die Direction selbst infallibel sein und verträgt weder Kritik, noch daß man sie auch an ihre Pflicht mahne. Wenn über die theilweise sehr mangelhaften Vorstellungen, na­­mentlich im Fache der Operetten, Tadel ausgesprochen wird, sei es vom Theater besuchenden Publikum, oder an der hiezu competentesten Stelle, im Theatercomics, so wird dies als eine persönliche Beleidigung der Frau Directorin aufgenommen und man klagt über Mangel an Batrioti­z­mus. Höchst incorrect ist auch der Vorgang, den Director Geröfy seithin bei der Concursausschreibung für das un­­garische Theater sich erlaubte. Es haben mehrere sehr beachtens werthe Concurrenten Offerte eingereiht und es muß denn doc das hiesige Theater nicht gar so schlecht situirt sein, wenn die tüchtigsten Provinzdirektoren sich um dasselbe bewarben. Das Theatercomitee gab, allerdings nur mit einer Stimme Majorität, dem gegenwärtigen Di­­rektor Geröfy, der sich sehr angelegentlich darum beworben und den Mitgliedern des Theatercomités die befriedigsten Zusicherungen­ für die nächste Saison gemacht hatte, den Vorzug, doch einige Tage nach der Wahl erklärt Herr Geröfy , er verzichte auf das Theater. Nun glauben wir aber, daß ein jedes Offert und so auch das Theateroffert, für beide Parteien bindend ist und daß es von Hrn. Geröfy weder correct­ed­ royal­ war,-jeßt-nach­ der Wahl zurünke... zu treten, nachdem die anderen bei der Wahl zurückgefegten Concurrenten diskuttirt wurden, sich zurüc gezogen haben, theilweise auch schon anderswo versorgt sind. Wir zwei­­feln zwar nicht, daß sich für Kafhau ein anderer, viel­ leicht strebsamerer Direktor mit­ einer besseren Gesellschaft finden wird, als es die jenige ist; doch ist der von uns vargestellte Vorgang Herrn Geröfy'3 ein erneuerter Beweis dafür, daß die Herren Direktoren selbst keine Rücksichten haben, aber alle möglichen Ansichten prätendiren.­­ Und groß alledem, was wir zu rügen leider bemüssigt waren, ist doch auch heuer der Besuch des Theaters bei jedem besseren Stil ein solcher, daß gewiß ‚die Direction keinen Grund zur­ berechtigten Klage hat und anerkennen muß, daß das Kaschauer Publikum für gute Leistungen dankbar ist und der Direktor in erster Linie sich selbst verantwort­­lich machen soll, wenn nicht Alles immer so geht, wie er es sich wünscht. (Schluß folgt.) . ? Zu unseren Theater:Zuständen. Wir können nicht umhin, einmal auch vom Stand­­punkt des Publikums ein offenes Wort über das Vorge­­hen der jegigen Director3 und über die Verhältnisse und Zustände unseres Theaters überhaupt zu sprechen. 1 Sitzung des Verwaltungs-Ausschusses beim Ko­­mitate Abauj: Torna. (Schluß). "56 Der Waisenstuhl-Präses referirte über die außer­ordentliche Vermehrung der Aktenstücke, und der Waisen-An­­gelegenheiten in Folge der Vereinigung des Komitates Abauj mit dem gewesenen Komitats-Municipium Torna und wies den hiedurch bedeutend angewachsenen Rückstand der einen Erledigung gewärtigenden Waisen-Sachen aus. Dem zu Folge wurde beschlossen, an das Ministerium­ eine Petition­­ zu richten, worin gebeten wird, die Anstellung, wenigstens bis die Rückstände aufgearbeitet sind, eines mit Diurnum honorirten Beifigerd und eines in der Kanzlei zu verwendenden Diurnisten zu gestatten. Auf das Gesuch des Emerich Osrath, Waisenstuhl-­­Beifißers, wurde demselben behufs Ablegung der Advokat zur 3.Prüfung ein vom 1. März 1.3. laufender ein monat­­licher Urlaub zugesprochen. Der kön. Staats-Ingenieur legte den repidirten Tarif­­ Ybaui=-Stäntöer und über die Zustellungsgebühren der der Kaschauer Telegraphen-Remter vor. me Bezüglich dieser Tarife wurde bestimmt, je ein Exemplar der ft. Post-Direction und dem betreffenden Stuhl=­­richter-Amte zu übermitteln, das dritte Exemplar hingegen­ im Archive zu hinterlegen. .. | , -

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