Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1883 (Jahrgang 45, nr. 111-148)

1883-11-22 / nr. 133

. KEZC EE GEIE AULEN ETF­ERN ET XLV. Jahrgang. 1883. Brämumerationspreis ohne „Illustr. Unterhaltungsblatt“ ganzjährig fl. 5.— , halbjähr. fl. 2.50, vierteljähr. fl. 1.25 . 6. fl. 3.30 fl. 1.65 Für Kaschau: „Mit Postversendung: „ fl. 6.60, “ . " Bei Inseraten wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige. ELITO. Mit dem „Illustr. U­nterhaltungsblatt”. ganzjährig fl. 7.— , halbjähr. fl. 3.50, vierteljähr. fl. 1.75 fl. 8.69, fl. 4.30, fl. 2.15 " ji „ Für Kasc­hau : Mit Porstversendung: ,, Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird ein entsprechender Nachlaß gewährt. Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Redacotions- und Expeditions -Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Kaschau, Dounerstag, 22. November. Stalchauer Zeilung. KASSA-E PERJESI ERTI - ; Reueste Nachrichten. Herr v. Giers wird wahrscheinlich den Rü>weg Über Wien nehmen und mit dem Grafen Kalnoky confe­­ziren. Auch erwartet man von der Reise Giers' die Wie­­­derherstellung und Befestigung des guten Einvernehmens zwischen Rußland und seinen beiden großen westlichen Nachbarn, welches in letzter Zeit getrübt gewesen in Folge von tendenzielfen Preßnachrichten und Uebertreibungen der ausländischen Presse über russische Rüstungen, während Rußland nur offenbare Mängel in der Organisation sei­­ner Armee behebe. „Ungarn. Budapest. Wie wir hören, stehen im ungarischen Finanzministerim mehrere wichtige Perso­­nal-Veränderungen bevor. Staatssecretär Madarassy soll zum Präsidenten des Finanzgerichtshofes ernannt und gleichzeitig sollen die Ministerialräthe Marinovich und Kogler, sowie Sectiondrath Hegedüs zu die­­sem Gerichtshofe verlegt werden. Als Nachfolger Ma­­ndarassy's wird Ministerialrath Köffinger bezeichnet Außerdem sollen die Räthe Ri38ko, Peterdi und Baron Salman in den Ruhestand verjegt werden. Die geplanten Veränderungen sollen indessen erst nach Neu­­jahr durc geführt werden. In Neutra wurde am 19. b. das neue Theater Feierlich eröffnet und am 20. d. die Generalversammlung des neu ereirten oberung. Culturvereine3 durch den Fürsten Sal. Odescalchi eröffnet. Oesterreich. Wien. Nach langen und vergeblichen Nachforschungen gelang es der Polizei, in einem Keller die Druckerpresse der Sozialisten zu entdecken, auf welcher zahllose revolutionäre Flugschriften hergestellt wurden. Zwei radikale Arbeiter wurden verhaftet.­­ Im neuen Parla­­­mentsgebäude kam Nachmittags Feuer zum Ausbruch, wel­­ches glücklicherweise sofort entdeckt und gelös­t wurde. — Das Defizit der elektrischen Au­sstel­­l­ung beträgt 25.000 fl. Rußland. Petersburg. Auf der Warschauer Bahn wurde eine aus dem Auslande kommende Frau ver­­haftet , man sagt, dieselbe kam aus Paris mit dem Auf­­trage, ein Attentat auf den Kaiser auszuführen. Nach Privatnachrichten dauern die Ju­denver­­folgungen in der Ulmgegend von Kriwotrog noch immer fort Deutschland. Berlin Der Kronprinz wird erst in der zweiten December-Woche hier zurückerwartet. Man berichtet aus Hofkreisen, daß König Alphonso im nächsten Jahre wiederum Deutschland besuchen und dann auch nach Berlin kommen werde. Schölzers Drängen betreffs der Demission Ber „dochows­ki's und Melchers' hängt mit dem Wunsche Preu­­ßens zusammen, den Cardinal Hohenlohe zum Erzbischof von Köln zu machen. Die preußische Thronrede, welche am 20. b. gehal­­ten wurde, hat entgegen bisheriger Praxis die auswär­­tige Politik berührt, indem die gesicherten friedlichen Ber­­hältnisse betont werden, unter deren Schuß der Landtag seine Arbeiten ruhig aufnehmen könne. Großbritannien. London. Troß häufiger Con­­­­ferenzen zwischen Lesseps und den englischen Rhedern ist noch immer keine Basis für ein Uebereinkommen, betreffend den Suez-K­anal, gefunden worden. Die Aussichten für eine Vereinbarung sind geringer als vor der Ankunft Lessep'3. Frankreich Baris. In den parlamentarischen Kreisen herrscht die einmüthige Ansicht, daß, nachdem die französischen Waffen in Tonking enga­­girt sind, ihre Ehre behauptet werden müsse ; wenn die verlangten neun Millionen nicht ausreichen sollten, sei die Kammer bereit, höhere Credite zu bewilligen. Das Mi­­nisterium würde eine große Verantwortlichkeit aus sich­­ar­den, wenn es nicht die nöthigen Maßregeln ergriffe, um einen raschen Erfolg zu sichern. Die allarmirenden Nachrichten über Tonking wer­­den dementirt. Zum Präsidenten der Commission für den Tonking­ Credit wurde Ribot gewählt, wel­­cr die Politik der Regierung scharf kritisirt hatte. Zwi­­schen dem Minister-Präsidenten, dem Krieger und Ma­­rineminister haten Konferenzen über die Instructionen stattgefunden, welche dem Admiral Courbet unter gemeis­­sen Umständen die Blocade von Canton erlauben. Der neuernannte Botschafter Spaniens, Marschall Serrano, ist bereits eingetroffen und wird am Samstag seine Kreditive überreichen. Herzog Fernan-Nunez über­­reichte heute sein Abberufungs­schreiben. Serrano, hat Auftrag, den freundlichsten Gesinnun­­gen Spaniens gegen Frankreich Ausdruck zu geben In Folge der Demission Challemel-Lacour's wurde Jules Ferry zum Minister des Reußern und Fallieres zum Unterrichtsminister ernannt. Die französisch-chinesischen Verhandlungen wurden wieder aufgenommen. Italien. Rom. Durch ein königliches Dekret wird eine Kommission eingefegt, welche zu prüfen haben wird, wie sich Italien beim Ablauf der Münz-Konvention im­­ Jahre 1885 verhalten solle. Außer Sei8 mit­ Doda, Luzzati, Simonelli, find auch Minghetti, Sampertico, Mendaglia, Grimaldi, Morana, Branca, Zeppa und die Generaldiref­­toren der Nationalbank und des Treford Mitglieder die ser Kommission. . Turin. Der Empfang des Cardinals Alimonda seitens­ des Clericalen-Vereines? hat trog der Borsichts­­maßregeln zu bedauerlichen Scenen Anlaß gegeben. Die Liberalen riefen: „Nieder mit dem Arrangeur des itali­enischen Pilgerzuges !“ „Weg mit dem Fanatiker !“ „63 lebe die Hauptstadt Rom !“ Die Polizei verhaftete einige Demonstranten. Türkei. Constantinopel. Das nächste otto­­manische Budget wird ein Deficit von 6 Millionen Pfund aufweisen. Carl of Granville richtete an die Pforte eine Note wegen des Mederfalles einer armenischen Karawane durch Kurden in der Nähe von Erzerum. Die Pforte entzieht dem griech.rumänischen Batriar­­chen gewisse, seinen Vorgängern gewährleistete Rechte und Beneficien und will dessen Installations-Dekret troß Pro­­test des Patriarchen in dem erwähnten Sinne modificiren. Daraufhin beschlossen der Patriarch, die griechische Synode und der Rath der griechischen Notabeln, einen feßten Schritt bei der Pforte zu thun und, falls die Pforte nicht nachgibt, ihre Entlassung zu geben. Alle Botschafter sollen den Patriarchen Serbien­ in diesem Schritte unterstoßen. Belgrad. Der Depeschenverkehr nach den im Belagerungszustande befindlichen Bezirken für Pri­­vate ist wieder eröffnet worden. Die Einberufung der Skup­­stina erfolgt Ende Dezember. Die gefangenen Führer der Radikalen wurden auf Verlangen des Standgerichtes am 19. Nachts von hier nach Zajesar transportirt. Die Infurgentenführer Didic3 und Gyusics wurden am 18. in Zajedar standregtlie hingerichtet.­­ Egypten. Kairo. Die egyptische Regierung de­mentirt die Nachricht von der Niederlage ihrer Truppen im Sudan. Der Khedive ernannte Sultan Pascha zum Präsiden­­ten des legislativen Nathes. Der englische Konsul bestätigt, daß die zur Verstär­­kung der Sudantruppen bestimmten Egypter, 500 Mann am 6. November bei Tokkar, südlich von Suakon, von den Aufständisc­hen aufgerieben wurden Nur vierzehn Mann entkamen nach Suakun. Die Aufstän­­dischen griffen am 12. November auch Suakun an, wurden aber zurückgeschlagen. Ein neuer Angriff wird befürchtet, weshalb die Bevölkerung Suakun's flüchtet. 1*­. Monat zu Gebote steht, innerhalb welchem Zeitraume der Aussteller außer dieser Entschließung keine andere Aufgabe hat, als den Anmeldungsboten auszufüllen und bei der betreffenden Kommission zu überreichen, zur Aus­fertigung und Einsendung der Ausstellung3-Gegenstände aber, im Sinne 8. 9 des allgemeinen Ausstellung3-Reg­­lements, die Zeit bis zum 15. März 1885 zur Verfügung steht ; in Anbetragt alles dessen hat die Wande3-Ausstel­­lung3-Kommission sie nicht veranlaßt gefunden, dem An­­suchen der Preßburger Bezirk3-Ausstellungs-Kommission + Verlängerung des Anmeldungs-Termines Folge zu geben. Die Fachgruppe für Mascinenin­­dustrie der Budapester Lokalkommission hat sich kürz­­lich mit verschiedenen, diesen Idustriezweig interessirenden Fragen befaßt, namentlich die Therm­agme von Auslän­­dern an den Ausstellung und die Plangebühren betreffend. Was die Theilnahme der auswärtigen Maschinenfabrikan­­ten anbelangt, so befürchten die hiesigen Industriellen, daß unter dem Titel „für die Kleinindustrie bestimmte Ma­­schinen“ und „Neuerungen“ so viele Maschinen aus dem Andlande hereinkommen werden, daß das Geschäft iher Fabrikanten auf Jahre hinaus paralysirt sein heimig wird. Die Plangebühren betreffend werden diese von den Inte­­ressirten für enorm Hoch gehalten und mehrere Fabrikan­­ten erklärten, sie würden si an der Ausstellung nicht betheiligen, wenn die Plaßgebühr für Maschinen nicht herabgeseßt werde. So will ein hervorragender Maschi­­nenfabrikant für seine Fabrikate einen Raum von 250 Quadratmeter in Anspruch nehmen, was eine Plaßgebühr von 2000 fl. (der Quadratmeter zu 8 fl.) repräsentirt — bei den beträchtlichen Geldopfern, welche die Theil­­u an der Anstellung erhei­ht, allenfalls eine enorme umme.­­ Sr 2­4.84 eh Aus dem Reichstage. Das Abgeordnetenhaus hat am 19. d­­eutlich die Vorlage über die Cheffließung zwischen Juden und Ch­risten in Angriff genommen. We­­gen der vorgerücten Mittagsstunden, in welcher der Ge­genstand an die Tagesordnung gelangte, konnte bloß der Referent Edmund Literaty zum Worte gelangen. Der­­selbe entledigte sich seiner Aufgabe in würdiger Weise, in­ dem er in einer rein fachlichen, aber sehr warm vorgetra­­genen Rede die Nothwendigkeit auseinandersette, die legte Sceidewand zwischen Juden und Christen niederzureißen, welche von dem Emanzipationsgefäß seinerzeit verschont geblieben ist. Nachdem Redner die Gründe auseinander­­gelegt, die der Einführung der allgemeinen obligatorischen Zivilehe noch im Wege stehen, empfiehlt er die Vorlage, durch­ deren Vork­ung das ungarische Parlament se­ine li­beralen Charakter dokum­entiren soll, zu Annahme. Nach der Rede Literatur, die bei jenen Stellen, welche die Juopportunität der obligatorischen Zivilehe behandelten, von der äußersten Linken durch häufige iro­­nische Zwischenrufe unterbrochen wurde, interpetierte Lud­­wig Mac3ary den Minister-Präsidenten bezüglich der Un­­terhandlungen, welche derselbe mit FZM. Baron Philip­­povich behafs dessen Ernennung zum Banu3 pflege, wo­­rauf die Sitzung geschlossen wurde. In der Sißung vom 20 b. reicht Szányi den Bes­­chlußantrag ein, daß er den Gesetzentwurf vorläufig an­­nehme in der Hoffnung, daß die Regierung bald die obli­­gatorische Civilehe einführen werde. 65 sprachen noch für den Entwurf der ehem. Justizminister Barth, Horvath und EIE3, gegen denselben Geza Györffy, Pfarrer Lesso (Hét­­harr), Mill, Abt Göndics und Rossival. Der Anmeldungs3-Termin zu derselben wird nicht verlängert. In Anbetracht einer Kette, daß hinsichtlich der Pläne und des Baues der Ausstellung­ Gebäude schon verfügt werden muß und aus diesem Grunde nunmehr sowie bezüglich der inneren Einrichtung der Ausstellung es un­­erläßlich nothwendig ist, zu wissen, meldhen Raum die Aussteller beanspruchen werden ; in Anbetracht andererseits, daß der bis Ende Dezember 1. 9. festgesebte Termin selbst für den Fall genügend erscheint, wenn die Ausstel­­lungslustigen sich erst seht, nach Veröffentlichung der, von der Landes-Ausstellungs-Kommission unterm 9. April 1. 3. im Interesse der Ausstellung erlassenen Kundmachung be­­stimmt finden sollten, an der Ausstellung sich zu betheili­­gen, weil ja zur Fassung dieses Entschlusses noch immer 3 j szé 1 TA) het Tune ER APG* Fan vn ue fa € a“ er I DOW END EDE 43.268 0 FILE TFSH WEN ETT IDE FW­ A STAR (5-4 WIE TENE Mint | WET UNZIUARBDEN FR YEN 4 Für ENE gt BE u) RL „6 xs 5% Landesausstellung in Budapest 1885.­ ­ Sitzung des Municipal-Ausschusses beim Comitate Abauj-Torna­­s (Abgehalten am 29. [. Mts.) (Erster Tag.) Diese General-Versammlung war eine der zahlreicher besuchten, wie wir sie in unseren Zeiten nur selten und nur bei Gelegenheit von durchzuführenden Wahlen sehen. Am Programme stand zwar keine Wahl jedoch wohl die Bestimmung des Termins zur allgemeinen Restauri­­rung der Beamten. Dieselbe war nach 10 Uhr Vormittags vom Präses, dem Obergespan des Comitats Emerich von Darvas mit begrüßenden Worten eröffnet. Dem Programm entsprechend, wurde dann der Er­­laß des Ministeriums des Innern verlesen, worin der Commune eröffnet wird, daß Se. k. und kön. ung. apost. Majestät die huldvolle Begrühwünschungs - Adresse aus Anlaß der glücklichen Niederkunft der Gemahlin des Kron­­prinzen, Stephanie, allergnädigst entgegen zu nehmen ges ruhte. Sowohl der Inhalt dieses als auch der des zweiten Grlaffes des Ministeriums des Innern, worin der Come nune der allerhöchste Dank Sr. k. und kön. ung. apost. Majestät für die aus Anlaß seines allerhöchsten Namens­­tages dargebrachten Begrü>wünschungen mitgetheilt wird, wurden mit dem Ausdruck loyalster Ehrerbietung zur Kenntniß genommen. Der seinem vollen Inhalte nach verlesene Bericht des DVicegespans über die Gesammt-Administration inner­­halb des Zeitraums seit der legten Congregation, veran­­laßte zwar einige Bemerkungen von Seite der Municipal Ansichtig-Mitglieder, wurde aber im Ganzen zur Kenntniß genommen. Das Intimat des Ministeriums des Innern über die zinsträgliche Block­ung der Waisengelder und anderer Kapitalien erregte eine Discussion, nach deren Beendigung mit großer Majorität der Stimmen bes­chlossen wurde, die Gelder von Neuem in der hiesigen sogenannten Pennybank fructificiren zu lassen. Der Bericht über das Resultat des Unternehmens, wobei das Comitat3-Municipium selbst die Lieferung des Straßende>materials besorgt und die Proposition wegen Beschlusses über die Erneuerung des Unternehmens veran­­laßte ebenfalls eine Debatte, woran mehrere Mitglieder t­eilnahmen.­­ Johann Eckert äußerte sich wider die Erneuerung indem wie er sagte, daß dieß gegen die Würde des Muni­­cipiums verstößt. 7 Mitglieder Luke und Teleky stimmten ihm bei.­­ Der Vicegespan Ladislaus von Comäromi und der Municipal­ Fiscal Fábián sprachen im Interesse des Unter­­nehmens.­­ Die Debatte wurde mit dem Ausspruche beschlossen, daß, da es auf Grund der Discussion für nöthig erscheint, auszuweisen, wie viel Tage der Öff. Arbeitskraft verwen­­det wurden, um es beziffern zu können, was für ein Ge­­winn aus dem Unternehmen zu Gunsten des Straßenfon­­des resultirt­e, dieser Ausweis bei der am nächsten Tage fortzufegenden Versammlung erbracht und die Debattte fortgeführt werde. * NZD 0" NZELRTN esse eat gie szá „ ie; PT eg RT NET IE Er ES

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