Kaschauer Zeitung, Januar-März 1885 (Jahrgang 47, nr. 1-37)

1885-02-21 / nr. 22

Kaschau, Samstag, 21. Kaschauer Zeitung. Käm­mernionspreis ohne „Illustr. Unterhaltungsblatt“ ganzjährig fl. 5.--, halbjähr. fl. aa vierteljähr. 4­2 iis­er Kascha1: Tit V Postweiiewang: „ . 6.60, ER! ; Pr­ei Inserat n sird die sechsmal gespaltene Bet­tzeile oder 5 h der schwer. — Anseratenstempel 30 kr für jede Anzeige e . VD. . 1.929 deren Raum mit Erscheint jeden Dienstag; Donnerstag Samstag. Redactions- und Expeditions - Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Februar. eretet l­e wn tetsz nz ganzjährig fl. 7.—, halbjähr. fl. 3.50, vierteljähr. fl. 1.75 fl. 86 fl. 4.30, 96 fl. 2.15 Bei Inseraten, welche größeren Raum­ einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird ein entsprechender Nachlaß gewährt. Neueste Nachrichten. Ungarn. Budape­st. Graf Szapáry hat bereits Schritte gemacht, um für die Bedeutung 1885er Defuzt53 vorzusorgen. Das Defizit beträgt 11,883 763 fl. und das Finanzgefäß ermächtigt den Minister, die Be­­dedung jedes Betrages im Wege einer Kredit-Operation vorzunemnen. Gelder wurde eine längere sehr interessante Debatte geführt, woran viele Mitglieder Theil­nahmen. Hiebei hat es sie herausgestellt, daß während 80.000 fl. unter persönlicher Verantwortlichkeit der die Anlegungs:Art bestimmt habenden Aus­sc­huß-Mitglieder in der hiesigen sogen Penny-Bank verwaltet wer­­den, andere 90.000 fl. ebendas elft angelegt sind, ohne daß bezüglich dieses Capital irgend welches der Mitglieder haften würde. Die Anträge waren divergirend : Johann Kckert pro­­ponirte die Theilung der Kapitalien zwischen den hiesigen Geldinstituten (Pennybank, Sparkassa und Volksbank ) . Hedry wünschte hierei auch die am Co­mi- A tete befindlichen Anstalten berücksichtigt zu e » wurde beschlossen a) die 80000 fl. auch für * in der pennybank zu belassen. Hiefür er» fl. einer namentlichen Abstimmung 29 gegen ua ) Die anderen Gelder und zwar die new ein leih, die in der Pennybank befindlichen mit ung der bedungenen Kündigungstermine in der »veramts­kasse anzulegen. Dieser Antrag wurde vom Briegespan Ladislaus­­ von Comaromy gestellt und dem Resultate nach waren seine Motive so beschaffen, daß die Mehrheit sich seiner Ansicht angeschlossen hatte. Im Allgemeinen wurde dies­bezügl­ich von der Deputation, welche zur Aufgabe hat, über die Art der M­asfengelder-Anlegung zu berathen und Anträge auszu­­arbeiten, die Vollmacht ertheilt, sich auf Grund der von der Boden-Credit-Anstalt eingelangten und diesmal zu­­sammen verlesenen Zuschrift, mit der Direction derselben in Berührung zu erhalten und Verhandlungen zu pflegen, auf welche Art die Waisengelder am vortheilhaftesten durch Ankauf von Pfandbriefen capitalisirt werden könnten ? obiger Nicht minder ausführlich und interessant war außer die Discutirung der Art und Weise, wie die 13946 fl 83 kr. betragende Schuld des Krankenpflege Fondes berichtiget werden solle? ... Die in dieser Angelegenheit mit Vorlegung irgend eines Modus betraut gewesene Deputation machte unter Andern auch den Antrag, obige Summe vermittelst Con­­trahirung einer Anleihe auszuzahlen und hiezu den Wai­­sen-Reserve- Fond, ohne Hebung des gegenwärtigen 1 °/,­gen Steuerzuschlags, was unter den drohenden landwirths<aftl. Verhältnissen für jet nicht angezeigt wäre, zu ver­­wenden. Dieser Antrag wurde angenommen und besclossen, bei der Regierung bittlich einzuschreiten : sie wolle gestat­­ten die nöthige Summe aus dem Waisen-Reserve-Fonde nehmen zu dürfen. In Folge des Gesuches der Comitats-Kreis-Aerzte, auf daß ihr Amtsgehalt an der Comitats-Domestical-Kassa gehandhabt und ausgezahlt werden solle, hat die Congre­­“an, um diese Sache gehörig vorzubereiten, eine Der­on zu entsenden beschlossen. Jede Deputation besteht aus folgenden Mitgliedern : "th. Joseph Koós, Johann Kekert, Laurenz Hedry, "Tagy, Johann Fábián, Dr. Julius Csorba und "álnay. " des von der Regierung zugefhhdten For­­zo<hen-Kassa-Bilanz wurde bestimmt, die bi53­ der Bilanz, al welche eine leichtere Weber, zubehalten , anderntheil3 jedoch dem betref, Personale den Auftrag zu geben, die Biz Ministerium auch im ‚obbesagten Formular­en, auf daß die Regierung in den Stand der diesen wichtigen Zweig der Gebahrung ganze Land bezüglichen einfürmigeren Jalten. t wurde die weitere Fortsezung der Ge­­m anberaumt und dieselbe für diesen " hiemit einen ung zugekommenen Brief 'nlichkeit, weren uneigenmüßiges Stre­­"jedes unlautere Motiv ausschließt.) Yedaction ! ‘rem geschäßten Blatte die enheit, in welcher wir nur von­­ Ansichten und Zwecke aufge» ztet gar kein Lebenszeichen von des wahren Sachverhaltes beein­­oppertun, einseitig vorzu­­an, da die andere Partei ge­­meinbaren Minorität, die dies „ das Wort zu gönnen, etwas mehr Freimuth bie­­bh ünfe einer Schläfrigkeit Platz gerade sein ließen.“ fli<t gewesen, als ein­ig, als deren Dollmetsch, * dieser als jener Partei, 1 um­faßt 6 Seiten. "21 Aus der dem letzthinigen Artikel „Ein falscher Ton“ (der allgemeine Zustimmung fand) angehängten Note schöpfte ich die Gewißheit, daß, wenn Sie auch nicht offen auftreten, so daß Ihre Sympathie unserer Partei nicht entzogen haben. Ic verstehe ganz wohl, daß sich in so heiklen Fragen kein Blatt so prononeirt einer Seite anschließen und sich späteren Vorwürfen ausfegen kann, ich will auch Ihnen keine Verlegenheiten bereiten und beanspruche nur das Recht, gehört zu werden. Möge das Publikum dann urtheilen, ob diejenigen, welche meine Ansichten theilen, verdienen, daß man ihr Streben, die Kasernen vor die Stadt zu bekommen, ein Absurdes nenne. Unserem Verlangen, daß die neue Artil­­lerie-Kaserne vor die Stadt u. zw. am südlichen Ende derselben prach­t werde, steht ja schon im Allgemeinen die gegenwärtig allerorten geübte Praxis zur Seite, nach wel­­ler man jede neuzuerbauende Kaserne außerhalb der Städte oder von deren Centrum möglichst entfernt baut, derzeit aber im Intravilan befindliche derlei Kasernen hinauszu­­befördern trachtet. En unumstößlicher Beweis, daß Kasernen inmitten der Städ­te um zweckmäßig sind. Unsere localen Verhältnisse aber für die Verlegung berücksichtigend, sprechen der­ neuen Kasernen auf die Pester Straße im Allgemeinen das Gutachten der Militär­behörden u. der Plan der Fachkundigen, die das dortige Terrain als Baustätte annahmen , speziell aber der Unterschied der Terrain: und Bauverhältnisse zwischen dem Glacis und mehrberührtem Extravillane. Das Glacis dürfte, um bebaut zu werden und um der Canalleitung einen normalen Fal zu geben, we­­nigstens einen Meter hoc aufgestattet werden müssen ; diese hunderttausend Cubik­­meter Erdbewegung kommen, da man da M M­a­­terial größtentheils von Ferne zuführen müßte, ziemlich hoc zu stehen, unbedingt aber, wenn wir auch die benei thigten 25 Joch Feld zu den gang und gäben Verlaufs­­preisen einlösen, ein klein wenig höher, als dieser Bodenerwerb. Wir zweifeln, ob diese Bodenaufschüttung im Kosten­­­präliminare enthalten ist. Eine­ weitere Vertheuerung ent­­steht durch die unbedingt gebotene feinere Ausführung des Aeußern dieser Gebäude, wenn selbe inmitten der Stadt stehen, während sie vor derselben viel praktischer im theilweisen Rohbau, dessen Ausführung und Erhaltung (auch keine Nebensache) viel weniger Unkosten verursacht, hergestellt werden könnten. Zum weiteren "ist die Sanität der Stadt damals viel weniger bedroht, wenn­­ die Kasernen südwärts ange­­legt werden, da bekanntlich Kasc­hau fast das ganze Jahr Nordwind hat, dei weiteren auch der Pferdestand von 800--1000 Pferden, bei aller Fürsorge für Canalisirung, Mistausfuhr und Reinlichkeit do< einen bedeutenden Mi­­nömenherd bildet, der von seinem Entstehungsorte in Folge der früher berührten Windrichtung einen großen Theil der ihn umgebenden Stadt versorgen (?) kann, während vor der Stadt demselben jede Macht zur Verbreitung benommen Ferner ist, ist auch die öffentliche Reinlichkeit weniger gefährdet, wenn diese Anzahl Pferde von der Presterstraße aus auf den Exercierplan, die Schießstätte oder zum Wasser dirigirt wird, als wenn selbe einen Theil der En durchzieht und unsere Straßen zur Dungstätte macht. Die Hoffnung der Glacishausbefiger , auf Erhöhung des Mert­es ihrer Realitäten im Falle des Baues auf dem Glacis, ist eine imaginäre , denn erstens werden die meisten Offiziere, selbst Stabsoffiziere in den Kasernen, beziehungsweise in dem Stabshause (das aufs mittlere Glacis kommen soll) untergebraut werden und zweitens wird die Nachbars<aft der großen und vielen Stallungen etwas unangenehm fühlbar und nicht zum Magnet für Quartiersuchende werden. Hingegen ist auf die Furcht unbegründet, daß durch das Hinausschieben der Kasernen vor die Stadt die Geschäfte jeder Art Schaden leiden und sich dort um die Kaserne herum ein neuer Stadttheil agregiren wird, mit eigenen Gewölben, Verkaufsstellen 2e. Die Mannschaft versorgt sich im Großen dort wie hier und selbst das Offizierscorps besucht die Offiziersmenage da wie dort und bezieht auch Alles im Großen von der­­selben Quelle, ob die Caserne nun draußen oder her­­aan steht. Ebenso wird auch eine Cantine das Trinb­­edürfniß der Mannschaft stillen, wie auch die inneren Ca­­sernen eigene Cantinen haben. Wer aber, sei es Offizier oder Mann, einmal aus der Kaserne fortgeht, wird auch von draußen herein kommen und seine Bedürfnisse hier in den innenstädtischen Geschäften zu denen suchen. Im Uebrigen steht das der Stadt S­ankgeschäfte eventuell dort nicht errichten das Veto zu, zu lassen. Die städtischen Einnahmen leiden aber in gar keiner Hinsicht, indem der Con­sum denn doch auch „draußen“ besteuert wird. Wenn man also gerecht zu urtheilen, durch Vorein­­genommenheit, Böswilligkeit oder Eigennuß, vielleicht durch eine früher gegebene Zusage, oder aus Gegengefälligkeit nicht verhindert ist, so muß man zugestehen, des Die Rothsc­hild-Kreditanstalt-Gruppe ansprechenden Betrag an , und zwar in den 5 eich. 3 sollen die Modalitäten nächsten Tagen Wien. auch nur für nicht einmal ungarischer Papier-Rene festgestellt werden. Die Einigkeit die parlamentarische einig darü­ber, der Uehr­ zwischen der­­ Regierung ist noch nicht wieder hergestät­t noch nicht gelungen,­­ die nächsten Tage fezu wann die innen solle. Petersburg. Die Regierun­ge­­'sche Kanonen angeblich für Centraasien Reichstag nahm mit den Anträgen an, wond bei Folge für die vor dem 15. Anuar räne der bisherige Zollsatz bleit und und Del in Fässern, sowie Kra­mehl „re fallen. Das Sperrgesetz besinnt, die auf Getreide, Mehl und Säum­­ung des Reichskanzlers bis zu der­­der Licht werden können, welche der­ Tarifnovelle genehmigte. 1 zum Gegenstand eines Ta­ele en. m. Die Regierung ist in je der in der Opposition bei de Bera: „vention so ziemlich entflossen, Anfangs April nach Erdigung m und der dringlichsten vorlagen an die Kammer /ufzu­­zählen auszuscheiden. , Athen Das­inisterium “in Zwei Hgiefilde am 15. b. durch französische Art. Zeio der drei des ebere nad azöíden JInter­­"t. 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