Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1890 (Jahrgang 52, nr. 112-149)

1890-11-08 / nr. 128

“Sitzung des Verwaltungs-Ausschusses " der kön. Freistadt Kaschau. Abgehalten am 7. d. In Abwesenheit des Präses Obergespans Emerich von Darvas eröffnet der Bürgermeister kön. Rath Theodor Münster die Sitzung. Als erster Gegenstand wurde die Appellation der Lehre­­rin Frau Tobias, gegen eine, in letzterer Zeit gefällte Entscheidung des Verwaltungs­-Ausschusses vorgelegt und ber­schlossen, das Artenstück behufs Erledigung dem Ministerium für Kultus und Unterricht zu unterbreiten. Weber den vorgelegten und verlesenen Erlaß des Mi­­nisteriums für Landwirthschaft, in welchem dasselbe auf die den Wäldern gefahrdrohende Nonne (apácza gyaponcz) aufmerksam macht und über die wahrzunehmenden Erfahrungen Berichte abfordert, hat der Ausschuß bestimmt, denselben an den städtischen Waldmeister Stefan Szönnyey mit dem Auftrage zu überm­itteln, seine Berichte zur gehörigen Zeit abzustatten, auf daß der Regierung die nöthige Aufklärung im Erlaße abgegebenen Termin gegeben werden könne. Die Mittheilung der Direktion der ungarischen S­ta­at­s- Eisenbahnen, daß dieselbe wegen Anschlußes der Tramwayfahrten an die Eisenbahnzüge mit dem Ingenieur Stephan Popper die Verhandlungen anzu­­knüpfen bereit ist, sobald dieser sich diesbezüglich an die Di­­rektion wendet, war zur Kenntniß genommen. Die Verordnung des Handelsministeriums über die administrative Begehung der Oderberger Bahnli­­nie, an welcher die Bahnunternehmung behufs Erweiterung der Brüdenmündungen Bauten machen will, wofür dieselbe bei der Regierung um Concession einkam, veranlaßte die Verfügung dieselbe ad acta zu geben, indem zur Vornahme obiger Begehung extraserialiter die Mitglieder des Ausschusses : Staatsoberingenieur Viktor Tops<er und Municipal fistal Geza Benczur für den 4. b. bereits entsendet wurden. Auf Antrag des Staatsbauamtes wurde für den Straßen­­bauunternehmer H. Wohlgemuth, an erstem Erwerb, die Summe von 320 fl. zur Auszahlung angewiesen. Die Verordnung des Ministeriums des Innern, daß nach in Rußland verstorbenen russischen Unterthanen, falls sie hierlands eine Verlassenschaft haben, die Gebühren hier einzu­­heben sind, wurde zur Kenntniß genommen. Die vorgelegten Berichte der Fachrefenten wurden ver­­lesen und ad acta gewiesen. Laut dem Bericht des Bürgermeisters wurde die W­a­i­­senkasse bei der gepflogenen Skontra in Ordnung befunden. An intravillan Steuer ist im October die Summe von 18780 Gulden 85 kr. ; an Militärsteuer 536 fl. 86 kr. ; an Han­­dels- und Gewerbekammertaxen der Betrag von 401 Gulden 81 kr. , an extravillan Steuer 30 fl. 66 kr. eingehoben. Steuermahnzettel wurden 836 erlassen. Pfändungen wurden 506 vorgenommen. Bei der Stadthauptmannschaft wurden Dienstbotenbüch­­lein an 96, Certifikate an 6, Pässe an 4, Hausi­licence an 15, provisorische Dienstbotenaufenthalte sich eine an 29 Personen er­­theilt und Erlaubniß zur Einsammlung von milden Gaben in 2 Fällen gegeben. Dienstbotenwechsel sind 520 angezeigt worden. Auswanderungen nach Amerika wurden bei 10 In­­dividuen verhindert, denen 397­ fl. abgenommen­­, ihrer Zustän­­digkeitsbehörde zugesetzt wurden. Abänderungsfälle bei dem k. u. fk. Heere sind 160, bei den Honvéd 139 und in den Gasthäusern verkehrte fremde Personen 649 in Coblenz ge­­halten worden. Bei dem städt. Waisenstühle wurden im Oktober vormundschaftsanwaltliche Berichterstattungenleingebracht. Tag- 3 jagungen waren 5 anberaumt, Sißungen wurden 5 abgehalten, bei welchen 112 Aktenstücke zur Erledigung gelangten. — Ins Bereich dieser Behörde einschlägig? Todesfälle wurden 12 angezeigt, in 6 Fällen mit und in 6 ohne Vermögen­s hinter­­laß. Betroffen durch selbe sind 12 vater-, 6 mutterlose Kin­­der und ein ganz verwaister Minderjährige. Von diesen haben 8 ein Vermögen, 11 sind unbemittelt. Dem Berichte des Stadtphysikus 8 nach waren die Sani­­tätsverhältnisse weniger günstig. Die Erkrankungen nahmen zu und auch der Tod forderte einige Opfer, zumeist unter den Kindern. Geboren wurden 19 Kinder männlichen und 41 weiblichen Geschlechts. Gestorben sind 47 männliche und 46 weibliche Personen. Ammeschaftsbefugniß ward in 11 fäl­len gegeben. Auf die Interpellation des Mitgliedes Eugen Deil hin, erklärte der Stadtphysikus, daß die Diphteritis nicht so arg sei und daß die diesbezüglichen Gerüchte viel zu übertrieben sind. Die Schulsperre ist nicht geboten, indem zumeist Kinder von 4­5 Jahren von der Krankheit befallen sind. Im allgemeinen beträgt die Anzahl der um diese Zeit Verstorbenen nicht mehr als in anderen Jahren. Auf die Proposition der Finanz-Direction hin wurde bestimmt an uneinbringlicher Steuer die Summe von 1809 Gulden 54 kr. in den Büchern abschreiben zu lassen und dem städtischen Steueramte aufzutragen, die Steuer, die noch im Rücstand von circa 88100 Gulden und auch an vorjährigen Rückständen über 20000 Gulden aushaften, mit den geseßlich zu Gebote stehenden Mitteln energisch einzuheben. Magistratsrath L 0­5­5 gab diesbezüglich den Aufschluß, daß in den 4 ersten Tagen des November an direkter Steuer 14640 und an Militärsteuer 255 Gulden abgezahlt wurden. Die Reklamation des Julius Krempaßky gegen die Erwerbsteuer erster Klasse mußte als ein spät eingebrach­­tes Aktenstü> abgewiesen werden, worauf dann die Süßung, da nichts mehr zu verhandeln war, vom Bürgermeister auf­­gehoben wurde. Je Seite 2, an während der Reife ober einem Mädchen den Hof zu machen !* war die lachende Antwort: „Sie sind grausam Adelheid ! Wie können Sie die un­­bewußte Sympathie, die mich bei Ihrem Anblick fesselte, so verhöhnen. Ich betrachte sehr unser zufälliges Zusammentref­­fen als eine glückliche Vorbedeutung für mich. Leider sehe ich aber, daß die Ahnung, die vor wenigen Stunden in mir aufgestiegen, sich bestätigt, in trockene kalte Wahrheit verwandelt.“ „Offengestanden muß ich Ihnen sagen Herr von Bert­­hold," sprach Adelheid ein wenig sc­hmollend, „ich war sehr böse auf Sie und daher kommt er — —" Sie sind böse auf mich ! Warum ? Sagen Sie mir aufrichtig den Grund, was mßfällt Ihnen an mir? Ich will mich bessern !“ Die junge Frau schwieg. „Adelheid !" bat er, „warum grollen Sie mir ?“ So einschmeichelnd bahnte sich dieser Ton den Weg zu ihrem Herzen, daß sie nach einigen Augenblicken des Zügerns etwas naiv erwiderte: „Io weiß nicht “ “" „Und zürnen Sie noch ?" „Nein !" Sie waren fest am Bahnhofe angelangt. Geheimrath Berthold besorgte den Fiaker und half der schönen Witwe beim Einsteigen. Sie reichte ihm sehr zum Abschiede die Hand, welche er leidenschaftlich an seine Lippen drückte. „Nun Herr von Berthold“, lächelte sie, „wollen Sie mich nicht auch weiter beschüßen, d. h. nach X begleiten ?" ' Freilich folgte der Geheimrath der Aufforderung und der Wagen rollte davon. =“ = — = — Zwei Wochen­päter treffen wir die Bewohner des Sonnenbluhm'schen Hauses in großer Aufregung. Im ersten Stock, im Salon der Frau von Wallersee finden wir eine Heine Gesellschaft versammelt. Es sind Robert von Osten und seine Familie, die der Verlobung ihrer Schwester Adelheid mit dem Geheimrath Berthold beiwohnen. Unten im Parterre, hingegen wird dreifaches Fest gefeiert. Die Klänge der Strauß’schen Walzer tönen melodisch dur­ die Gemächer. Unter den Tanzenden bewegen sich Olympia Sonnenbluhm mit Tobias Bandel in ungleichem­­ Takte dahinschwebend. Hinter ihnen hüpft die dünne Gestalt des Husarenoffiziers Friedolin Löwenzahn mit der lieblichen Anastasia Keller. Den Schluß bildete ein drittes glückliches Paar, Herr Theophil Drüsenspek, die holde Thu8nelda Iltis am Arme führend und sie zuweilen an sein Herz drühend, versucht er leider aber mit wenig Erfolg, einen rithmischen Walzer zu tanzen. Das interessante Ehepaar Bartwisch und seine holde Gemalin Herr Bankdirektor Achilleus Frau Pulcheria geborene Trutvogel sind dramatisch heroische Opfer des Fatums ! Nach vielen Leiden und unaussprechlichen Schmerzen, unternahmen Beide eine Reise­ nach Wien, um auf der Klinik des Univer­­sitätsprofessors Billroth ein ärztliches Consilium über ihre so arg lähirten Körpertheile halten zu lassen. Lofal-Nachrichten. — Schulstuhl-Situng Die Mitglieder des städt. Kommunal-Schulstuhls waren für den 7. b. 4 Uhr Nm in dem großen Rathsaal des Stadthauses zu einer Sigung eingeladen. Auf das Programm dieser Sitzung geseßt waren neben anderen weniger wichtigen Sachen : Die Ertheilung von Schul­­geldimmunität für die Schülerinnen der Mädchen- Bürgerschule und die Gestattung von anderweitiger für einige Lehrkräfte, welche um diese Befugniß Beschäftigung bittlich ein­­schritten. — Wobhlthätige Gaben. Von den Herren Felix Klein u. SG ön wurden zu Gunsten des Waisen­­hauses 6 Gulden gespendet und die im Kloster der Ursu­­linerinen verstorbene Katharine Richter vermachte zum obigen Zweckk den Betrag von 3 Gulden, welche Spenden behufs ihrer bestimmten Verwendung, dem Bürgermeister Theodor Münster, kön. Rath bereits übergeben wurden. — Zu den Spenden des Hovancsim­ Weiß pr. 2 und 3 fl. für die Armen, von denen in vorlegter Num­­mer Erwähnung geschah, ist zu bemerken, daß diese 5 fl. Fr. Cecilie Danielovits8 als jenen Betrag, um den die Genannten wegen Arbeits­verweigerung gestraft wurden, den Armen spendetz2. — Aus Der Advokaten-Kammer. Laut Kund­­machung der Eperjeser Advokaten-Kammer wurde der Rosen­­berger Anwalt Dr. Johann Kono in Folge Uebersiedlung auf das Preßburger Advokaten-Kammer-Gebiet aus der Advokaten-Liste gestrichen. — Statuts-Genehmigung. Die Statuten des Kaschauer freiwilligen Feuerwehr-Vereins wurden vom Mi­­nisterium des Innern unter Zahl 77882 [. 3. mit der geießlichen Einreichungs-Klausel — Diner. Sonntag den versehen. Exzellenz der Corpscommandant 9. November veranstaltet Se. v. Braumüller zu Ehren der neu avancirten Herren Offiziere ein Diner für 16 Personen. Bersenalien.­­­Obergespan Graf Julius Czäsky ist Donnerstag von Budapest hier angekommen und begab sich Freitag nach Leutschau. Bay­set dent Rurialrichter Alex. Von ist bereits hier eingetroffen und wird über den Winter, wie alljährlich im Hotel Schalthaz wohnen. — Herr Thomas Obhlidal, der unermüdliche Kapellmeister des Inf.-Rgt8. Nr. 65 wird gelegentlich des am 16.11. im Hotel Schalfhäz abzuhaltenden Concertes ver­­schiedene Compositionen des verstorbenen Herrn Volny zur Aufführung bringen und machen wir schon heute die Verehrer desselben hierauf aufmerksam. — Eine städtische Gewerbeausstellung, ver­­bunden mit einen großen Weih­nachtsbazar soll dem­­nächst, von der Handels- und Gewerbekammer im Vereine mit der hies. Gewerbecorporation arrangirt, in den Localitäten des Bürgercasinos und der Gewerbecorporation abgehalten werden. Näheres bringen wir, sobald die Sache greifbare Form an­genommen haben wird, wünschen aber dem zeitgemäßen Un­­ternehmen besten Fortgang und erfolgreiches Gelingen. — Die Hörer der landw. Lehranstalt ver­­anstalten am 6. Dezember 1890 im Hotel Schalfhäz (Prachtsaal) bei gede>tem Tisch einen Juxabend.­­ Faschingsverbote. Der Frauenverein hat be­­reits für den 2. Feber 1891 den Prachtsaal im Hotel Schalk­­h 8 3 gemiethet. . Nachdem der Carneval dieses Jahr sehr kurz sein wird, empfehlen wir den verschiedenen Comites rechtzeitig den Saal sich zu sichern. — Zur morgigen Liedertafel unserer Dalarda können von den bezugsberechtigten unterstoßenden Mitgliedern die Karten in Herrn Franz Mildners Buchhandlung noch heute übernommen werden. Anfang der Liedertafel ist um 8 Uhr, nach den Produktionen des Gesangsvereins spielt Rácz Jani und wird ganz gewiß auch — ein kleines Tänzchen probirt werden, als Vorübung zum Fasching und verspricht die Unterhaltung rec­ht animirt zu werden. Eintritt für Nichtmitglieder 60 kr. — Todesfälle. Am 5. b. verstarb hier der pens. städt. Revier­­förster Herr Franz Weichhardt im 67. Lebensjahre und fand dessen Beerdigung unter großer Theilnahme, haupt­­sächlich seiner Fachgenossen und des städtischen Beamtenkörpers, mit dem Herrn Bürgermeister kön. Rath Theodor M­ünster an der Spite am Centralfriedhof statt. — Gestern wurde das zweite, (binnen 14 Tagen) am Diptheritis gestorbene Kind des Friseurs Eduard Kovács unter großer Theilnahme begraben. — Verlobung. Dr. Julius Kovács Ministerial- Sekretär im k. ung. Handelsministerium, verlobte sich dieser Tage mit Frl. Ida v. Szakmäry, einer Tochter des Grundbesiters und Badeigenthümers Donat v. Szakmäry in Lucsxivona. — Eine Pianistin von künstlerischer Fertigkeit erbietet sich der erwachseneren Jugend zur weiteren Vervoll­­kommnung und Ausbildung im höheren Genre der Musik, zur Erreichung des salonmäßigen eleganten Chic­ s, wie der­ selbe nur in Berührung mit Personen, die in den größeren Musikzirkeln der Residenzen heimisch sind , angeeignet wer­­den kann. Näheres im heutigen Inserate. " Die Dyphteritis „A. K. K." sagt, daß weder der städt. Physikus, noch im Publikum, noch in ärztlichen Kreisen von einer Dyphteritis in Kaschau etwas bekannt sei. Auf die Combination, als ob auf unsere Notizen h­in die hauptstädtischen Blätter 4­­5 Todesfälle an Dyph­­teritis in Kaschau meldeten, reflectiren wir nur in so weit als wir constatiren, daß die hauptstädtischen Blätter von ihren hiesigen Correspondenten bedient wurden und unser Blatt über die Anzahl der täglichen Sterbefälle sich nicht aussprach sondern stets nur zur Vorsicht mahnte, ohne die Gefahr zu vers­größern, aber auch ohne sie zu verschweigen. — Wir forder­­ten Beruhigungs= oder Vorsichtsmaßregeln — Nichts weiter ! Aber gegen den Bericht des Stadtphysikus, den selber dem Verwaltungs-Ausschuß am 6. b. abstattete, haben wir mehr zu sprechen. Herr Dr. Jakob Mos­kovics berichtet, wie unsere Leser im Auszuge über den Verlauf dieser Sagung im vor­­liegenden Blatte lesen können, daß nur Kinder von 4­5 Jahren starben, und daß der Sterbefälle nicht mehr im vere floßenen Monate vorgekommen seien, denn in früheren Jahren. Laut seinem Berichte in der gleichen Sizung im Bors­jahre theilt der Herr Stadtphysikus mit, daß im Oktober 1889­­­ 24 Personen männl. und 28 Personen weibl. Geschlechtes, zusammen 52 gestorben seien ; nach seinem heu­­tigen Berichte starben im Oktober 1890 47 männl. und 46 weibl., zusammen 93 Personen (in Wirklichkeit starben 104 Personen) , wie man da von gleicher Anzahl sprechen kann, verstehen wir nicht. Im Vorjahre waren unter den Todten des Monats October 21 Kinder unter einem Jahre und nur 1 Kind mit 1­1­ Jahren, feines aber an Dyphteritis verstorben. Im Oktober 1890 sind 28 todte Kinder unter einem Jahre und 24 ältere, zusammen 52, d. h. ebensoviel Kinder, als im vorjährigen Oktober im Ganzen Personen ge­­storben sind. An Dyphteritis verstarben im Oktober­ 1890 14 Kinder, u. zw. 2 mit 8 Monaten, 2 mit 15 und 16 Monaten, dann 1 mit 11, Jahr, 1 mit 2, 1 mit 4, 2 mit 6, 1 mit 6­%, 1 mit 8, 1 mit 10 und 2 mit 11 Jah­­ren, an Scharlaß 2, an Angina 4 Kinder von 4­­617. F., im ganzen also an contagiösen Krankheiten 20 Kinder, darun­­­ter 13 im Alter von über 6 Jahren, also f< ul­pfl­i­ch­tige Kinder. Von 4­­5 Jahren, wie der Herr Physikus angibt, fanden wir nur ein einziges vierjähriges Kind. So verhält es sig mit den Angaben des Chefs unserer Sanitätspolizei. Wir wollen noch hinzusetzen, daß in den Tagen vom 1. bis 6. November wieder sechs Kinder, darunter 4 schulpflichtige, noch dazu zwei aus jener Classe, in welcher schon zwei gestorben sind, an Dyphteritis, demnach binnen 36 Tagen 26 Kinder an Krankheiten starben, bei deren Behandlung die Absonderung der Kranken und Leichen, dann alle möglichen Mittel zur Verhütung der Ver­scleppung, Desinfizirung u. sollen. Wenn die Sanitätscommission i. w. durchgeführt werden darauf nicht reflectirt, so ist es ihre Sache ; wir haben unsere Pflicht gethan, obige Daten sprechen für uns, mögen andere die Thatsachen ver­­drehen, wie sie wollen, Lügen strafen können sie uns nicht. Die Eltern, denen die Kinder sterben, die Doktores, die­selbe behandelten, wissen davon, wenn der Stadtphysicus, und „A. K. K." nichts weiß, dafür können wir nicht. — Viele Besucher des Cafe SchaffhHäz bei Hagen figg über das Betteln des jungen K­o­z­a­k, und nach dem wir doch wissen, daß derselbe im Armenhaus hier unter­­gebracht ist, wäre es Sache der Polizei, diesem Unfug Einhalt zu thun. Schulwesen. — Rinderbewahranstalten. Zu dem Ge­­sezentwurf über das Kinderbewahrwesen verlangten mehrere Redner in der Spezialdebatte im Unterrichtsausschuß des Reichstags die Feststellung eines Gehaltminimums für die Leiter der Bewahranstalten. Minister Graf Csáky erklärte, er werde einen Geseßentwurf einreichen, welcher s­äm­m­tl­ichen Volks­lehrern ein Gehaltsminimum sichern wird, da er den gegenwärtigen Zustand selbst für unhaltbar hält. 8. 14 wurde in der Richtung modifizirt, daß jede mit Weumunzipalrecht bekleidete Stadt, desgleichen jede Gemeinde, in findet, ohne Rücksicht welcher sich der Sit eines Komitats bes auf die Summe der direkten Steuern, ferner jede Gemeinde, deren Insassen insgesammt mehr als 15.000 fl. direkte Staatssteuern bezahlen, aus eigenen Mitteln eine Kinderbewahranstalt erhalten müssen. — Sicherheits-Pulver für Petroleum-Lam­­pen. Wir hatten Gelegenheit in der Spezerei-Handlung des Herrn Julius Literaty einer Probe beizuwohnen, bei welcher durch eine Messerspitze Pulver, in eine gefüllte Petro­­leumlampe geschüttet, jede Explosion des Petroleums verhütet wird, und nebstbei auch noch der Glas-Cylinder der Lampe vor dem Springen bewahrt bleibt. Der Reisende des Buda­­pester Hauses Ki38 & Co­mp., Erfinder dieses Pulvers, stellte vor unseren Augen mit der Lampe allerlei gefährliche Versuche an, entzündete den Docht oben und unten, steckte ihn brennend in das Petroleumgefäß, ohne daß die geringste Gefahr entstanden wäre, und nu< der Blas-Cylinder hielt allen Versuchen tapfer Stand, troßdem derselbe von Wasser triefte und so der größten Flamme ausgejegt war. Wir em­­pfehlen daher dieses Pulver zur Verhütung vieler Unglücks­­fälle, welches für Kaschau und Umgebung ausschließlich nur ea aber de im ss

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