Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1892 (Jahrgang 54, nr. 113-150)

1892-11-08 / nr. 129

- TE­LIT, Nr. 129, „Rashauer Zeitung“ [ Nov. 1892], höchste Zeit, denn sowohl die Wohnzimmer, als auch die Elisabeth- Kirche waren vor Schmuß, daß der Anblick ein Ekel war. Da man die armen Bürger mit Allem versorgt sind, — da es sich ferner herausstellte, daß der Mann, der mit der Sammelbüchse von Haus zu Haus milde Gaben sam­­melte, mehr für sich behielt, als für die Armen abgab, wird das Publikum hiemit gebeten, von nun an dem neu ange­­stellten Sammler nur in die Büchse, in die Hand aber Nichts zu geben, weil dadurch zu verschiedenen Mißbräuchen und der Gelegenheit geboten wird Sammler leicht zum — Läufer werden kann. — Juristen-Conzert. Die Juristen werden die­­sem Jahr von vielen Seiten kommenden Bitten Folge leistend ihr übliches Conzert noch vor Advent am 26. November im Prunksaale des Hotel Schaffhäz abhalten. Es werden bereits die größten Vorbereitungen getroffen, und die Herren. Juristen bieten Alles auf, um so einen moralischen und materiellen Erfolg zu erzielen, wie es in dem vorigen Jahre der Fall gewesen.­­­ Das aus 9 Mitgliedern bestehende Conzert-Ar­­rangirungscomite constituirte sich aus folgenden Juristen : Alexander Bárczay IV. Zg., Ignaz Clair IV. Zg, Carl Halmyl. 39., Josef Koós III. Zg, Eugen Ma­­y­er I Zg., Bela v.­Mariässy IV. Zg., Constanz S­tessel II. Zg., August Strache III. Zg., Alexander S 3­6p IV. Zg. Das Tanzarrangeur 8 comits wurde unter Präsidium des Herrn Josef Koós aus 40 Mitgliedern constituirt.­­ Bekanntschaftsabend. Die Hörer der land­­wirth. Lehranstalt hielten am Samstag den Bekanntschafts­­­abend, an dem auch der Professorenkörper anwesend war. An Toasten war kein Mangel. Besonders begeisternd wirkten auf die Anwesenden die Toaste des Direktors Ko­vác­ky und der des Prof. Pater. Die Schüler sprachen ihren Dank dem Professorenkörper für ihre stete Bemühungen aus. Unter Anderem gedachten die­­ Schüler des ehemaligen Verwalters der Anstalt Gustav C 3­orbo, der bei den Hörern in angenehmer Erinnerung ist. — Das Dalhör-Koncert am 5. b. war nicht so zahlreich besucht, als man erwartete ; das distinguirte Publi­­kum nahm alle Vorträge mit großem Beifall auf, besonders wurde „Paros csillag" mit Solo von Be Liu als Zugabe verlangt und nach dem lezten Programmpunkt " Viharban" zugegeben, in welchem die Herren Belius und Stroh Kolopartien innehatten und sehr s&ön zum Ausdruck brachten. — „Kass­ai Dalegylet", veranstaltete am 6. 5. bei Sclfbe> (I. Sto>) ein Közvacsora, das den Zwei ha­­ben eins sollte, wieder einmal die ausübenden Mitglieder des Ver­­nach ihren fntiquanten Proben und Productionen in ge­­müthlicher Weise zu versammeln und auch mit dessen Gönnern und unterstoßenden Mitgliedern in näheren Kontakt zu treten. Am selben nahmen 120 Personen Theil. Anwesend waren bei dieser äußerst angenehmen, durch diver­se Solo- und Chorvorträge gewürzten und mit einem Tänz Gen (da auch viele Damen erschienen) beendeten Un­­terhal­tung u. A. : die Herren kön. Räthe Bürgermeister Th. Mü­nster, Finanzdirektor Gustav Flu >, Finanzrath Andor v. Bé <­y, Postdirector Robert Bene, kön. Tafel­­richte­r Adolf v. D­orán $fy, kön. Tafel-Senatsnotar Lud­­wig v. Olisavsky, Waisenstuhlpräses Julius v. Na­m­é­­n­yi, k. u. Post- und Telegrafen- Inspektor Oliver B­ru­m­er und Ferdinand Seemann, Post- und Telegrafen- Dir­ektions - Sekretär JUNE Reif, Telegrafenvorstand Josef Morel, Rittmeister B­e­rn­ovits8, Advocat und Stadt­­anwalt Emil Antal, mehrere hochwürdige Herren und Angehörige der Vereinsmitglieder usw. Während der Mahlzeit fehlte es natürlich an gelun­­genen Trinfsprücen nicht, so ließ der Bürgermeister den Ver­­ein und dessen Mitglieder als siegende Krieger hochleben. Prof. Lekly leerte sein Glas auf den Bürgermeister als di­eb­e und Hw. Konrady auf den Vicepräses Bene, atechet Lengyel gedachte des herrschenden Animes, Z­ollcontroler K­o­va­c 8 des wahrhaftig unparteiischen Pu­blikums, Dr. Neményi des Fortschritts und läßt im Namen des Ausschußes die Gäste namentlich die Damen hochleben, Atv. F­ül­öp trank auf das Wohl der siegenden ausübenden Mitglieder und Zollkontrollor Ko­vä8c8 auf das weitere Gedeihen des „Dalegylet“. — Das Szapáry-Haus, welches der Stadt ge­hört, aber unter so lächerlichen Bedingungen vermiethet ist, daß dies allgemein Aergerniß erregt, kommt endlich zur Neuverpachtung und da ist zu hoffen, daß die Stadt in Hinkunft aus dieser Realität den entsprechenden größeren Namen erhalten wird. — Als Kuriosum sei hier angeführt, daß der regige Miether um Pachtzins-N­a <­l­a­ß einge­­schritten sein soll. Traurig genug, daß man dieses Haus nicht in Verbin­­dung mit dem Schulgebäude brachte und zum Schalzwee bewüßte, um mein Raum zur Verfügung zu haben für manches Nöthige, was im Schulgebäude abgeht. Insbesondere so sollte aber darauf gesehen werden, daß in diesem Hause kein fol Brennstoffvortath aufgestappelt werde, wie bisher, wo alle Räume voll von den Strohemballagen sind ; beim Ausbruch eines Feuers kann außer von der Hauptgasse aus Jungsaction in's Werk gesetzt, weder in's Szaparysche keine Ret- Haus, noch in den Schulhof eine Spriße eingeführt werden und würde die ganze Serie der Nachbarhäuser ein Raub der Flam­­men. — Die Kaschauer Volksbank hat bereits ihre­­ neuen Localitäten im eigenen neuen se ön und elegant einge­­richteten Hause bezogen und gestern schon den Geschäftsbe­­trieb dort fortzusehen begonnen. IG Negalien-Ablösungs-Obligationen. Der königlich ungarische Finanzminister hat die Ungarische Eskompte­­und Wechslerbank als „offizielle Einlösungsstelle für die Cou­­pons und verlosten Titrel der 4'­,perzentigen Lösungs- Obligationen nominirt. Demnach werden Regalien-Ab­­die fälligen Coupons und verlosten Obligationen dieser Anleihe fortan bei­m Casse der genannten Bank spesenfrei zur Einlösung ge­­angen. = Orpheum. Von den zulegt engagirten neuen Kräf­­ten ist dlos Fräulein­­ Paula Makka­y geblieben, welche allabendlich durch ihr degagirtes Auftreten und den pikanten Vortrag neuer Biegen das Publikum zum Beifalle hin reißt. Frl. Fe­renczy gefiel hier einem großen Theile des Publikums nicht und so löste die Direktion den Contract mit der Künstlerin mit materiellen Opfern auf, ein Beweis, daß unserem Publikum der Name R­o­na­u er nicht imponirt und auch eine Artistin j d­i­e­se­s Etablissements hier auf Publikum zu stoßen bereit sein muß, das keine A<­­tung vor ehrwürdigen Traditionen hat und dem eine Sän­­gerin der Gegenwart lieber ist, als die einer noch so ruhm­­vollen Vergangenheit. Als Ersatz kam Frl. Horváth Te­rusta von Miskolcz hierher, deren Lebendigkeit ihr dort viele Verehrer geschaffen hat und welche auch hier gelegentlich ihres gestrigen ersten Auftretens wegen ihres lebendigen „re­­schen“ Vortrages ungemein gefiel. — Die alten V­iertelgulden werden " eingezo­­gen und hat auch die öfterr.-ung. Bank beschloßen, diese Münz­­sorte nicht mehr auszugeben ; von denselben sind noch 10 Millionen im Verkehr.“ — Die freitägige Mondesfinsterniss konnte bei uns nur sehr wenig beobachtet werden ; bei Sonnenun­­tergang ließ sich die Mondscheibe so gewiß schwach geröthet an und das war das ganze. Um 1­,7 leuchtete Luna wieder bloß, wie's ihrer Keuschheit zukommt. — Sternschnuppenfall. Demnächst soll bei uns ein Sternscnuppenschwarm sichtbar werden, welcher als die Rudern des einst so gefürchteten Cometen Biela gelten, welcher sich seit 1852 nicht mehr zeigte und dessen Zusammenstoß mit der Erde man damals voraussagte, da seine Bahn beinahe die Erde berührte. Der soll nun sich zerseßt haben und die einzelnen Theile wandern als Sternschnuppen auf dessen Bahn dieselben werden sich zwischen 15. und legten November bei uns einfinden. : — Der Restaurateur Josef Sch­ufflay ist am 1. d. angeblich wegen Einleitung von Verbindungen mit zwei österr. Bräuhäusern nach Wien (Schwechat) und Kar­­win abgereist, am 5. d. Abends reiste auch seine Frau von Kaschau ab, kam aber gestern wieder hier an. Wie man hört und was sich bestätigt, ließ Schufflay gegen 6000 fl. Schulden zurück und muß mit gefüllter Tasche von hier gegangen sein, da seine Restauration stets sehr gut besucht und nur seit der Affaire Fényes ein Rückgang des Geschäftes zu merken war. Wie wir hören, wird das Geschäft von einem Gläubiger: Consortium weitergeführt werden. Teuer. Am 5. d. 9 Uhr Vm. signalisirte der Thürmer Feuer in der südlichen Richtung von der Stadt.*) Es brannte eine der in der Nähe des Schwarcz'schen Maier­­hofes stehende Strohtriste des Gastwirthes und Defonomen Josef Lintner und wurde der Brand durch die schnell herbeigeeilte Feuerwehr, der Artillerie-Feuerbereitschaft, der Verpflegemagazinsiprige sammt Bedienung, so wie der dies­­mal zum erstenmal actuell und erfolgreichst aufgetretenen Mi­­litärfeuerwehr — bald localisirt. — Kurial-Entscheidungen. Wenn eine Frau mit Clavierunterricht sie ihr Brod erwirbt, darf das Clavier für die Schulden des Mannes nicht mit Beschlag belegt wer­­den. (21. Sept. Nr. 885.) — Während der Ehe eingetretenen Geistesschwäche bil­­det seinen Scheidungsgrund. (4. Okt. Nr. 7828) — Einen Betrug begeht, wer einen ausgezahlten Wechh­sel mit Giro versehen, weiter gibt. (20. Sept. Nr. 2778). (Aus: „Kassai Jogi Közlöny", Redacteur Dr. Leopold Glüd) — Das kleine Lotto. Finanzminister Dr. W­e­­ferle theilte dem Finanz-Ausschuß beim Titel „Lottoge­­fälle“ mit, daß mit der westlic­hen Reichshälfte Verhandlun­­gen über die Aufhebung des Lotto im Zuge seien. — Modegeschäfts- Verlegung. Frau Klotilde Lieberman hat ihr bestrenommirtes Damenm­o­­degescäft von der Forgachgasse in das neue Volks­­bank-Gebäude Hauptgasse Nr. 22 verlegt und ihr Lager in Damenmodeartikeln reichlich vergrößert. Wir lenken die Aufmerksamkeit der Damenwelt insbesondere auf der neu ein­­gerichteten Straußfedern-Pußerei dieses Ge­schäftes und verweisen empfehlend auf das diesbezügliche In­­serat in der heutigen Nummer unseres Blattes. — Auf den Bau der ärar. Wagen-Remisen haben Baumeister Josef Lang mit 15%/,,°/,, Michael Répapty 173/,0 °/, und Peter Jakob 1897, Nachlaß von der Kostenvoranschlagssumme per 23.531 fl 97 kr. konkurrirt. — Teppichausstellungen. Sonntags hatten die Firmen Geza Kemény und Max Ar­v­a­i Ausstellungen von allen Gattungen Teppichen veranstaltet, welche­­ die ge­­rechtfertigte Aufmerksamkeit auf sie zogen und der Schön­­heit der ausgestellten Artikel wegen auch belobend erwähnt werden müssen. Speziell die alten wirklich persischen Smyrna-Teppiche bei K­e­m­en­t verdienen alle Anerkennung. — Ein lebensgrosses Porträt eines im Vor­­jahr verstorbenen hiesigen bekannten jungen Mannes im Festanzuge — das Champagnerglas in der erhobenen Rech­­ten, ist gestern in Mildners Auslage zu sehen gewesen und erregte gerechte Bewunderung, einestheild durch die aus­­geprägte Aehnlichkeit, andererseits durch die schöne Ausfüh­­rung in Kreide, welche neues Zeugniß von dem künstlerischen Wirken unseres Meisters A. B­r­aun ablegt. — Cavalleria rusticana. Imre Surin, Inad­in Enyiczke, 19­3. alt, hat sich am 30. mittelst Revolver zu entleiben versucht ; die Kugel zertrümmerte aber nur eine Rippe und fand der Verwundete in­ Enyiczke freundliche Pflege und Wartung. Nachdem ei aber sein Zustand be­­sorgnißerregend kenhause übergeben, gestaltet, wurde derselbe dem hies. all. Kran­­— Neber die schlechte Gasbeleuchtung klärte uns ein Fachmann dahin auf, daß weil die Gasfabrik zu wenig Gas fabrizirt, sie auch nicht genügend Gas zur Ver­­fügung stellen kann, um aber den immer größeren Anforde­­rungen genügen zu können, eine solche durch geringeren Druck eingerichtete Vertheilung trifft, daß jeder Gaskonsument et­­was, natürlich, weniger als er braucht — bekommt. Der nor­ male Druck sollte einer 24 millimetrigen Wassersäule entspre­chen ; unser Gas zeigt aug um "­.5 Uhr Nachmittag einen Drus von 30 Millimeter aber um 6 Uhr herum, wo schon die meisten Flammen angezündet sind — nur mehr 5—6 Mm. — Bei alledem ist das Gas von entsprechender Leucht­­kraft, wie behauptet wird ; es kommt uns aber vor, daß das so viel bedeutet, als wenn wir bestätigen hören, daß der Wein in einem „Sprißer“ sehr gut sei, wir aber dabei doch­ den puren Wein nicht spüren. Im Contrakte mit der Stadt soll aber von der Anwendung des normalen Druckes keine Rede sein. Das steht schon aus von unseren Stadtweisen ! — Ungarisce Asphalt-Aktiengesellschaft. Wie wir dem , Épitő­ ipar" entnehmen, gewinnt der u­n­g­a­­rische Asphalt in den ungarischen Städten immer­ mehr an Verbreitung und sind es heute bereits mehr als 22 Städte, darunter Raab, Szegedin, Szabadka, Arad, Debreczin, Fünfkirchen, Temesvár und andere, wo die ungarische Asphalt- Aktien- Gesellschaft die Herstellung des Pflasters mit heimischem, aus ihren Werken in F.­Derna stammendem Material aus­­geführt hat. Es ist erfreulich, daß dieser ungarische Industrie­­zweig einen solchen Aufschwung erfahren hat. “ Vom nächsten Jahr an wird die Asphaltirung unserer Gassen auch schon der freien Conkurrenz übergeben und viel­­leicht dann obige Gesellschaft aug für Kaschau gewonnen werden. — Falsche Hymennachrichten sind zu stra­­­fen. Die Veröffentlichung von falschen Hymennachrichten, welche bezwehen, jemanden lächerlich zu­ machen, oder in eine peinliche Situation zu bringen, ist nicht nur eine öffent­­­­liche Beleidigung, sondern auch eine Dokumentenfälschung --­­nämlich in Deutschland. — Excesi. In der Nacht von Samstag auf Sonn­­tag stießen einige von einem Ismerkedési eszély kommende junge Herren mit dem vor dem Museum patrouillirenden Polizeimann zusammen, den sie maltrai­irten. — Der Arme konnte durch sein Pfeifen nicht sogleich Sukkurs bekommen und war der Brutalität der Betrunkenen stark ausgeseßt­ . — Für den 1893er „Kassai Kalauz“, den bewährten Kaschauer Adreßkalender wird Jedermann, der seine Firma, Adresse etc. darin aufgenommen haben will, ersucht, die desfails ausgesendeten Fragetabellen gefälligst ausgefüllt bis längstens 15. d. an das Comptoir Karl Werfer Kalkan Hauptgasse Nr. 64 gelangen zu lassen, im Falle aber diese Frage-Blanquette nicht zukämen, brevi mann, die Adresse und Bezeichnung der Firma dahin einzusenden. Die Aufnahme in den Kalauz erfolgt gratis! Aviso. — Beim k. u. k. Militär-Verpflege-Magazin in Kaschau­+ findet am 14. November 1892 um 9 Uhr Vormittags eine Sicherstellungs-Verhandlung für Reinigung und Reparatur von Bettsorten, am 16. November 1892 9 Uhr Vormittags für Reparatur eiserner Bettstellen und Bettbretter und Bei­­stellung der hiezu nöthigen neuen Eisen­­bestandtheile... ferner Abnahme des unbrauchbaren Bettenstrohes für die Zeit vom 1. Jänner bis Ende Dezember 1893 statt. — Beim k. u. k. Militär-Verpfleg­s-Magazin in Mun­­kács (Värpalanka) findet am 14. November Uhr Vm. die Sicherstellungs-Verhandlung für sämmtliche vorgenannte Lei­­stungen im Munkacs­er Verpflegsbezirke statt. — Nachtrag. Der auf der ersten Seite dieses Blat­­tes notifizirte Frauenverein3-Theabend fin­det nicht statt. Es ist dies da .­ So glauben wir uns die so­warze Fahne zu erklären, welche man am Thurme flattern sah und die sieben Glockenschläge, die der Thürmer hinter­einander erschallen ließ. Es wäre gut, wenn die Polizei das Publikum auch mit ihren Symbolen vertraut machen möchte, vielleicht dürfte er dasselbe etwas interessiren. EL ren ET € ROSE Pen ER . Theater und Musik. Referat. — Seit unserem lezten Referate hatten wir nur Ge­­legenheit, e­iin Stück, „Rosenkranz und Güldenstern“, zu sehen,­ in welchem Herr Tapolczay­as Rosenkranz sich von bester Seite zeigte und auch den Löwenantheil des Beifalls sich zuschreiben kann. Die übrigen Darsteller entsprachen, ohne Anlaß zu einer speziellen Kritik zu bieten. De­r Randes-Schauspielerverein. Der Direktions­­­rab­ hat beschlossen, das Land in 21 Schauspielbezirke auf­­­zutheilen, von welchen 7, namentlich solche Bezirke, in welchen eine gemischte Bevölkerung wohnt, durch Staatssubventionen unterfragt werden sollen. Der Direktionsrath hat neuestens­ 13 Theaterdirektoren bestraft, weil sie solche Schauspieler bes­­chäftigten, welche dem Verein nicht angehören, und vier Dis rertoren, weil sie die Pensionsperzente nicht eingesendet haben. — Eine Theaterpanik. Im Luxenburger Stadt­theater in Brüssel Klag am 3. während­ der Aufführung des Schauspiels „Ruy blas“ dur die Truppe Monnet Sully, vom Theâtre frangais Feuer im Bühnenraum aus. Das Theater war bis auf den lezten Pla belegt. Sofort stürgte Alles in wilder Flucht gegen den einzigen Ausgang ; gegen 30 Personen wurden dabei verlegt. Der Bühnenraum ist theilweise ausgebrannt. Das Feuer konnte schließlich gelöscht werden H­eimath und Fremde. Som Sofe. — Erzherzog Karl Ludwig und Erz­herzogin Maria Theresia haben Kis8-Tapol­­csány nach 12-tägigen Aufenthalte, während welchen an 2 Tagen gejagt wurde, verlassen und sich über Tarnócz nach Wien und von da nach Schloß Wartholz bei Reichenau­­begeben. Personalien. — Seine Heiligkeit der Papst ; ist ernst­­­lich erkfranzt. — Herr von Szögyény wurde am Samstag vom Könige in Abschieds-Audienz empfangen und begab sich Montag nach Berlin, um daselbst seine Akkreditive zu über­­reichen. Hierauf wird er wieder nach Oesterreich-Ungarn zurückkehren und seinen neuen Posten erst in der ersten Hälfte des Dezember antreten. — General-Major Ritter von Frie­­del wurde am 5. Mittags in Wien überfahren und nicht unbedeutend verlegt. . . — Gier soll sig in Aix-les-Baines im steigernden­ Wohlsein befinden und gedenkt im Frühjahr wieder zu funk­tioniren. — Fürstenentrevue. Am 22. November d. J. wird König Carol von Rumänien auf der Eid­­reise nach Bukarest mit unserem Monarchen in Wien zu­­­sammen treffen. Zins der Hauptstadt. — Oberstadthauptmann Dr. Alexan­­der S­elen begibt sich Samstag zu mehrt­ägigem Auf­­­enthalte nach Wien ; am Montag wurde der Oberstadthaupt­­mann vom König in Audienz empfangen. | KI — ENE WIRE EN Brin ee

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