Landwirtschaftliche Blätter, 1924 (Jahrgang 52, nr. 1-52)

1924-01-06 / nr. 1

.-.s­ q.-»-.W.«»F T — TTERTIOTOTTTTT. Sch­werste Sorge bereitete ung im vergangenen Jahre De Stage der Aufbringung der Geldmittel für unsere Schule und Kirche Allzu gering ist das, res ung der Staat an Unterstagungen gewährt im Berhälts­­is zu Der ungeheuren Steigerung Der Zeuerung, und grob sind die Lasten, die deshalb unser Bolf für feine &eulen und kulturellen Anstalten aufbringen muß. Doch gibt es sein anderes Mittel, als die eigene Kraft, um andere Schulen zu erhalten. Und wir müssen sie erhalten, sollen wir hier als fächsisches deutsches Bo weiter“ ‚bestehen! Die Tragung dieser Lasten wird unserem Bauern» Mense dur eine verfehlte Wirtschaftspolitik in B hodem Mabe erschwert. Die hohen Ausfuh ‚r gebühren oder sogar das gänzliche Verbot der Ausfude, sie bilden eine ungeheure­­ Belastung für unsen Bauern und er» "Ichweren ihn in außerordentlichem Maße seine wirtschafte Ude. Lage. Bezen diese unserer Ansicht nach ganz ver» fehlte und in ihren Folgen höfft thädtische Wirtschafts«­­politif hat unser Verein auch im verganceren Jahre mit ‚Heiner ganzen Kraft angekämpft, und es scheint nun doch ‚endli” auch bei der Regierung die Ueberzeugung immer mehr an Boden zu getoinnen, daß die bisherige Wirts­chaftspolitik geändert und die Ausfuhr der­­ Tandswirie Ahaftlichen Stzeugnisse immer mehr von Einschränzungen befreit werden müsse. — Hoffentlich bringt uns das neue Jahr volle Freiheit des Han­els; dadurch­ würde unter­­ Basernstand wirtschaftlich außerordentlich gestürzt und in Die Zage verlegt werden, leichter die Mittel für die er +­haltung unserer Schulen aufzubringen. Auf die Ereignisse des vorigen Jahres In RR ÜBerein übergehend, Löünmen uiv unleugbar eine Entw­icklung in aufsteigender Linie feststellen. Der DBerein hat seine Sackräfte vermehrt und seine Arbeit gestaltet sich immer intensiver. Nach außen durch­ energische Vertretung , Interessen unserer Landwirtschaft treibenden Repöil­­ierung und nach innen dur Förderung aller der Mittel, die­ geeignet sind, den wirtschaftlichen Fortschritt anzu­­bahnen und zu fördern. Einen Höhepunkt in der Arbeit Des Vereines des vergangenen Jahres bildete Die Haupt«­versammlung und Ausstellung in Zeiden, so tausende­­n Mitgliedern sich zu gemeinsamem Sun versammelt tren. Und so steht unter Verein am Beginn­ des neuem Dabres festgefügt in seiner Organisation mit ungebrochenem espillen zur Tat. Solange dieser Wille lebt, wird auch die Vereinsarbit fortschreiten ungeachtet aller Hemms­tifse und­­ Hindernisse. . Und zum neuen Jahre wünschen wir unsern Mitgliedern einen ungebrochenen WiIlen zur fortschrittlichen Tat. Wenn 25 ihnen daran nicht fehlt, wird es auch in Ihrer Wirts­cchaft vorwärts­­gehen. Schlichlich und endlich ist jeder seines eigenen ® lüdes Br Frig Somert. Ufer Weinbau in der Zukunft, Ron M. Ambrosi jun. Die Frage, ob sich der Weinbau In der Zukunft noch lohnen wird, wird heute mehr als früher gestellt und nur zu oft mit einem bereiligen Nein beantwortet. Wenn wir diese Frage aber nach reiflicher Weber- Fegung richtig beantworten wollen, dürfen wir nicht b­oß die Gegenwart in Betracht zi­hen sondern müssen boreist Wert zurückschauen und Die Kriegsjahre und die ersten nach Friedensichluß einmal zu vergessen trachten. Wer Mich noch an die Zelt­er dem Auftreten der Reblaus erinnert, weiß, das trug dem die Giträge damals­ viel ge­­­inger und unsicherer waren "als fett, e8 um den "Ab­­trag des Mostes nicht immer sehr gut stand. Man a gewohnt, den Most einzufeitern und erwartete die meisten‘ Weinläufer erst nach dem ersten Abziehen der Weine! Allerdings betrieben in den Städten der Weingegenden viele Bürger neben ihrem Hauptgeschäft einen kleinerem­ oder größeren Weinhandel, Tauften aber nur dann Most,, wenn Derselbe im Herbst fahr bilig war und nüt‘en nur zu oft die bedrängte Lage’ des einen und anderen Weines­bauern aus, um zu Spottpreisen zu Most zu gelangen.‘ Damals war die Lefc­macsrichtung der Weintrinter zine, ganz andere als­ heute. Je mehr Jahrgänge ein Wein­ zählte, Desto bestebter war er und so traf man bei Wein«‘ Bauern und seinen Weinhändlern gar oft drei­ biersfäche­­rige, oft auch noch Ältere Weine an. Je mehr Jahrgänge man im Keller bitte, desto. ftolger war man; wußte man doc, dah der Wert des Weines gewöhnlich, mit den­ er Alter stieg. Ausgeschüttet hat man­­ auch. Damals seinen ein. Wenn er sich in einem Keller schon sehr starr­ angesammelt hatte, kam dann der ersehnte Weinhändler Dodd und sorgte dafür, daß der neuen Ernte Play ger­schaffen wurde. Die in den achtziger Jahren auftretende Reblaus­ sorgte dann dafür, dass die alten M Weinvorräte gründlich geräumt wurden. In dieser Zeit gingen die meisten Heie­nen Weinhändler ein. Es folgte dann die Srntuerung der von der Reblaus verwüsteten Weingärten. Da die alten, Weinbestände Lingst geräumt waren und die von Italien eingeführten Weine unseren Weinweinen nicht recht [Hm­ T­­fen toollten, fanden die anfangs allerdings nur spärlichen, eine der Nuanlagen reißenden Abfat. Da, die Pro­­duktion aber jahrzehntelang den Bedarf nicht deren Tante‘ und dabei immer nur Jungweine zum Ausfhant kamen, hat sich im Laufe der Zeit auch die Geschmacsü­hrung‘ der Menschen arändrt. Während man früher alte, alte gestandene We Iiebte, hat man heute an bei Sla« Icheinweinen mehr das Frische, Pridelnde gerne und bes­vorzugt daher Fınne Weine. Nachdem die­ Erneurun der Weingärten zu Anfang dieses Sahrländer­s eine allgemeine wurde und die Er­­träge der neuen Anlagen die der alten Weingärten be­­deutend überstieg, begann sich das Verhältnis zwischen Erzeugung und­­ Verbrauch wieder auszure­ihen. Di­ente, standen größere Weinhandlungen, die große Vorräte ar­ein ansammelten. Dann kamen die Kriegsjahre. Die Millionen-Heere tra­fen täglich Millionen Liter Wein. — Zuerst wur­­den die grofen D­orräte der großen M Weinkellereien ge» leert. Diese verdienten bei diesem Geschäft gut und such«­ten beim Graenger je mehr und fehnelter die Weine aufe zufaufen. Die große Kaufkonkurrenz hat die Preise rapid hinaufgetrieben. &o bemächtigte sich der M Weinbauer und Weinhändler eine gewisfe Nerporität — man konnte Den­­nen Syerbst mit dem neuen Wein­raum erwarten. Dann kam die Nachkriegszeit und sowohl Feine als große Win­­terfer waren Teer. Dabei hatten V­roduzenten und auch, Ländler vergessen, daß der Krieg der beste Abnehmen für Wein gewesen war. Die Weinhändler füllten fn ihre Keller wieder­ und zahlten den M Weinbauern immer hö­­here Breite. Sie größte Schundware in Wein — der 1919 — wurde noch rasend­ und zu hohen Breifen ver­kauft. Allmählich kam dann die Grnüchterung. Der Ab­­lag fiehte, die Händler hatten für Jahre hinaus Wein genug. Der Wein blieb beim Produzenten 1—2 Jahre lang liegen und kortete nach einem Jahr meist nicht mehr als in­ der Weinrefe. Nun bemächtigte sich der Weg eine­­ gewisse Mutlosigkeit, man sah schon das Ende des Weinbaues kommen, trogdem man bloß 1—2-jährige Weine im Keller hatte. Nur wenig Neuanlagen wurden in den Jahren von 1920 herwärts gemacht. Der meiste Lärm ‘ | .

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