Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-01-03 / 1. szám

Bleibt väterlich der Kunst gewogen, Sie ist ein dankbar gutes Kind; Halt fest an dem, der sie erzogen, Und bleibt, wenn altes Euch zerrinnt! Von solchen Wünschen fromm begleitet Erschein' Euch das erneute Jahr, Und was der S p i e g e l, ahnend, deutet. Das werde, bald und freudig — wahr! Joh. Gabr. Seidl. Der Sheikh von Scuttari. Von Sam. Rosenthal.- »\ 1*/’^ ■ Unter der Regierung Selim 11. lebte zu Konstantinopel ein jun­­^^r*Morksch, Namens Ismail Jahia; er war schön, brav und besaß f 'Än-vortreffliches Herz. Nach seiner Mutter liebte er nichts so zärtlich \ "415 soimrr Freund Mohamed. Einst, als er sich bei ihm in Scuttari, ■ wo er - Lohnte, einfand, sagte Mahomed zu ihm: ,,Sei willkommen, wir wollen so eben uns zu dem Hochzeitsfeste einer unserer Verwand­ele» begeben, du wirst uns doch begleiten?" Sie gingen zusammen; in der'Betstunde begleiteten sie die Verlobte in die Moschee, von wo sie wieder von den Jmans in das Haus ihres zukünftigen Gemals ge­führt wurde. Nach den üblichen Gebeten ward sie in das Brautgemach geleitet; Sorbet wurde unter die Anwesenden vertheilt, welche so­dann von den Verlobten Abschied nahmen und sie allein ließen. Jahia, Mohamed und mehrere andere junge Leute, welche nicht wußten, wo sie den Rest des Abends zubringen sollten, begaben sich in eine Schenke; hier, im Widerspruche mit dem Gesez eihres heiligen Propheten, vertrieben sie sich die Zeit mit dem Genüsse des Rebensaf­tes. Ihre Köpfe wurden erhizt, lustige Reden kamen an die Reihe, als sie bemerkten, daß das begeisternde Getränk zu Ende war. „Wer unter Euch," rief Einer von ihnen aus, „wer unter Euch, wakcre Sheikhs und Jmans, ist so generös, etwas aufzusuchen, womit unsre trokenen Becher wieder gefüllt werden können?" — „Dazu bin ich bereit," erwiederte Jahia, „ich bin hier der einzige Fremde, und habe daher am wenigsten zu fürchten." Sein Freund, Mohamed, widersezte sich seinem Vorhaben; ein lebhafter Streit entspann sich unter den Freunden, aber die Gesellschaft entschtch, das Jahias Anerbieren angenommen werde; er entfernte sich sU* I

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