Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-04-08 / 28. szám

182g, Mittwoch, 6. April. Tito 28. Der Kpiegel­ ober: Klätter kür Kunst. Industrie und Mode. Alle Mittwoch und Sonnabend erscheint ein Blatt, icdcsinal mit einer Abbil­dung. — halbjähriger Preis : 4 fl.nnd mit freier Postzuscndung: 5 fl. C. M. — Man präuumcrirt zu Ofen im Kommifsionsamt, und bei allen k. k. Postämtern. Das warnende V i L b. (Fortfezung.) Am folgenden Tage eröffnete die'Baronin der Fürstin ihren Entschluß, Adelen auf einige Jahre einer Jugendfreundin. der Aeb­­tiffin des St. Klaren-Klosters, zu vertrauen. Mit alter Wärme brükte die Fürstin die Hand der opfernden Mutter, und laut sprach ihr Auge den Dank ihres Herzens aus. Die Vorbereitungen zur Abreise Adelens wurden möglichst beeilt. Der Geheimerath, die Sorge für die Erziehung seiner Tochter ganz in die Hände seiner Gemalin legend, willigte in ihre Anordnungen, ohne deren eigentlichen Grund zu erfahren. Es gnügte ihm, zu wissen, daß der Genuß der Landluft zur Herstellung seiner kränkelnden Tochter erforderlich sei. Der Abschiebsmorgen war da, der Schmerz des jungen Erbprin­zen und Adelens überzeugten die Geheimeräthin immer fester, daß sie das einzig richtige Rettungsmittel ihres Kindes gewählt habe. Während der Reise sing nach einigen gleichgiltigen Gesprächen die Mutter an, auf die Bestimmung des Erbprinzen überzugehen.Das fürstliche Haus war in zwei Linien getheilt, deren Wiedervereinigung in seinen jüngsten Sprossen zu erwarten stand. Die Hoffnung der altern Linie ruhte nämlich auf einer Prinzessin, deren Vesiz dem Prinzen Emik durch Uebereinkunft beider Häuser zugesagt war. Da der wirklich bedeutende Reichthum jenes Zweiges an ererbtem und erheirathetem Vesizthum auf diese junge Fürstin überging, so war die Verbindung mit derselben von einleuchtender Wichtigkeit für das Fürstenhaus, wel­ches sie zu einem der größeren und reichsten Deutschlands erhob.

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